Menschen

Schlechte Leistung

Zwei Wochen nach der Beerdigung:
„Wir haben gestern Ihre Rechnung bekommen. Vielen Dank nochmal, daß alles so gut gelaufen ist, wir waren sehr zufrieden. Meine Frau geht morgen früh gleich auf die Bank und macht das fertig.“

Zwei Wochen später:
„Wie, Sie haben das Geld noch nicht? Da muß ich mal mit meiner Frau sprechen, die ist gerade beim Arzt. Ich melde mich bei Ihnen.“

Zwei weitere Wochen später:
„Wir waren jetzt erst mal eine Woche an der Ostsee, das hat uns ja alles sehr mitgenommen, da brauchten wir die Abwechslung. Ihr Geld haben wir nicht vergessen, das machen wir gleich nächste Woche fertig, versprochen! Ratenzahlung machen wir nicht, da ist man ja dann verschuldet.“

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Einen Monat später:
„Was fällt Ihnen eigentlich ein, uns eine Mahnung ins Haus zu schicken? Haben Sie den überhaupt kein Schamgefühl? Sowas ist pietätlos! Sie können sich darauf verlassen, daß wir das allen unseren Bekannten erzählen werden. Wir müssen erst mal abwarten was da beim Erbe überhaupt rauskommt. Vom Konto vom Opa haben wir jetzt erst einmal die städtische Rechnung bezahlt und den Grabstein angezahlt. Jetzt ist nichts mehr da.“

Zwei Monate später:
„Also das mit dem Mahnbescheid hätte ja nun wirklich nicht sein müssen. Meine Frau hat die Überweisung fertiggemacht, aber da war ein Zahlendreher in der Bankleitzahl und deshalb ist die zurückgekommen. Wir machen das jetzt sofort fertig, aber nehmen Sie den Mahnbescheid zurück, bei uns war noch nie der Gerichtsvollzieher.“

Gut zwei Monate später:
„Absolute Frechheit, was Sie sich da erlauben! Ständig diese Mahnerei, das ist ja schon fast Erpressung. Wir werden uns jetzt einen Anwalt nehmen, wir haben Rechtsschutz. Überhaupt haben wir uns inzwischen erkundigt, die Bestattung war nicht sachgerecht, da können wir nämlich die Rechnung noch anfechten. Ob wir dann überhaupt was bezahlen müssen oder ob wir von Ihnen Schadenersatz bekommen, das lassen wir durch einen Sachverständigen vor Gericht klären.“

Bescheid vom Gerichtsvollzieher: kein pfändbares Vermögen, kein geregeltes Einkommen, die Leute wollen in kleinen Raten bezahlen.
Zwei Raten kommen, dann nichts mehr. Die Kosten für Mahnungen, Mahn- und Vollstreckungsbescheid und den Gerichtsvollzieher waren höher als das was eingegangen ist.

Die Gemüsefrau erzählt mir, daß der Schuldner herumerzählt, wir hätten ja eine ganz schlechte Leistung erbracht und deshalb habe er jetzt uns am Kanthaken und schleppe uns vor Gericht.

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(©si)