schockiert mich – wie so manch anderer in diesem Blog -, weil er sich mit meinen Erfahrungen nicht deckt. Mein verstorbener Partner war am Tag seiner Beerdigung eine volle Woche nach Eintritt des Todes so unverwest/ geruchsfrei/nicht von Insekten befallen u. Ä. wie nur was.
Er ist allerdings im Winter in einer Klinik verstorben. Ist das Ausbleiben von Anzeichen der Verwesung vor der Bestattung also vor allem eine Frage der fast sofortigen und auch nahezu ununterbrochenen Kühlung?
Du gibst die Antwort doch selbst: im Krankenhaus unter kontrollierten Bedingungen gestorben und gekühlt und das auch noch im Winter…
Bei warmer Witterung, noch extremer bei wechselhaftem, schwülem Wetter, setzt die Verwesung natürlich deutlich schneller ein, als im Winter bei Frost.
Auch ist es im Winter eher unwahrscheinlich, daß Insekten in so großem Maße unterwegs sind wie im Sommer.
Das kann jeder, der das nicht glauben mag, gerne mal mit einem einfachen Versuch ausprobieren: tiefgekühltes Brathähnchen aufs Fensterbrett legen und abwarten. Der Versuch ist im Sommer durchzuführen und im Winter (mit einem neuen Hähnchen) zu wiederholen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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In „Frag doch den Undertaker!“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen. Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.
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Mit Marinade einpinseln (ordentlich Paprika, Chili und diveres anderse, was die Gewürzeküche so hergibt, hübsch in Olivenöl, damits besser zum pinseln ist),
das Hähnchen aufrecht auf ein Becherglas stellen, dass etwa zu 2/3 mit Bier gefüllt ist.
Dann den Ofen einschalten, dem Brathahn beim braunwerden zugucken und ab und an mal einpinseln. Genug Gewürzöl bereithalten.
LEGGER. Und ganz ohne Lebeviecher. Mann, Tom, der Brathahn ist für sowas doch viel zu schade *g*
Fraggel
14 Jahre zuvor
Wer auf dem Lande groß geworden ist weiß wie schnell, beispielsweise ein totes Ferkel zu einem von Maden wimmelnden Bündel werden kann.
Und auch wenn es der ein oder andere nicht wahr haben will, Fleisch sind wir auch 🙂
angelina
14 Jahre zuvor
als letztes jahr, mitte juli, unser bester freund plötzlich gestorben ist, der arzt meinte, so zwischen 4:00 und 6:00 morgens, sah er, bis der bestatter gegen 16:00 kam, auch schon ganz anders aus, blau und aufgedunsen. und als ich zwei tage später einen freund noch in die aufbahrungshalle begleitet habe, war er nicht mehr wieder zu erkennen und es hat in ihm geblubbert. ich hab ne ganze weile gebraucht, das wieder zu vergessen. seitdem möchte ich doch auch lieber verbrannt werden.
yuggoth
14 Jahre zuvor
Für den Sommer kann man sich das Experiment sparen, denn schon vor einem Jahrzehnt setzten zwei junge aufstrebende Forscher Gesundheit und Verstand aufs Spiel, um das Wissen der Menschheit in Hinsicht auf die Verwesung diverser Fleischprodukte zu erweitern: [url]http://stinkymeat.net/[/url]
Problembär
14 Jahre zuvor
Moin!
Maden können (wenn denn die passenden Fliege da war) schon innerhalb weniger Stunden da sein, wenn die Temperatur stimmt.
Dies blau und aufgedunsen kann je nach Temperatur, Krankheit oder Medikamentenmix so schnell gehen wie bei deinem Freund. Andere Verstorbenen verändern sich bis zur Bestattung fast gar nicht.
Tzosch
14 Jahre zuvor
[quote=““]Der Versuch ist im Sommer durchzuführen und im Winter (mit einem neuen Hähnchen) zu wiederholen.[/quote]
Pardon: Zum [url=http://www.stinkymeat.net/]Anklicken[/url]
Ma Rode
14 Jahre zuvor
Puh, doch ein Grund, Vegetarier zu werden? Zumal uns die Nachrichten wieder mal damit überraschen, wie Fleisch behandelt wird, damit es länger schick aussieht (aber sicherlich nicht so schmeckt) … wobei die Variante Genmais und Genkartoffel auch nich gerade Appetit auf Pflanzen macht.
Big Al
14 Jahre zuvor
Inspiriert von Hr. Fraggel.
Wo bleiben die Vegetarier die schreien: „ICH BIN KEIN FLEISCH!!!“
*Popcorn hol*
B. A.
Christina
14 Jahre zuvor
That reminds me – seit einem Jahr frage ich mich insgeheim, wie man so was hinbekommt: Vor ziemlich genau einem Jahr starb ein Nachbar im Krankenhaus. Sein Wunsch war gewesen, zu Hause (das Haus war sein „Baby“, nach seinen Wünschen gebaut etc) zu sterben. Die Witwe beauftragte einen örtlichen Bestatter damit, ihren toten Mann im KH abzuholen, nach Hause zu bringen. Zu Hause wurde er in seinem Krankenbett (dh OHNE Sarg) aufgebahrt, das Bett stand in einem Erker auf der Westseite. Aus Laiensicht scheint mir die Aufbahrung im Bett (dh ohne Sarg) schwieriger zu sein, da sich im Sarg doch einiges „verstecken“ läßt, richtig? Nach zwei Tagen (am Mittag des Vortages der Bestattung) holte der Bestatter ihn wieder ab. Am Tage der Bestattung habe ich bei dem Umtrunk nach der Bestattung das im Erker stehende Krankenbett gesehen. Es war noch der Eindruck des Körpers darauf, aber ansonsten nichts zu sehen (Flecken oder so was), nur die wohl über den Toten gestreuten Rosenblätter. Die Witwe meinte, der Bestatter hätte gut gearbeitet, sie hätte bis ihr Mann… Weiterlesen »
Stefan
14 Jahre zuvor
@ Christina – Da gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Grundversorgung des Verstorbenen, Zimmer kühlen (Raumklimagerät) und Glück haben.
2. Embalming – dann ist das garantiert „schön“ bis zum Schluß.
Christina
14 Jahre zuvor
@ Stefan
Danke. Mein Mann – der bis vor einigen Jahren gut mit dem Verstorbenen befreundet gewesen war – wollte der Witwe am Tag nach dem Todestag kondolieren und war deshalb drüben, und sagte nichts von einem Klimagerät im Raum.
Embalming – geht das innerhalb ein paar Stunden? In den frühen Morgenstunden im KH verstorben, ich weiss nicht, wie lange es dauerte, bis die Witwe den Bestatter beauftragte etc., Aufbahrung zu Hause im Laufe des Nachmittags des Todestages. Geht Embalming so schnell???
Stefan
14 Jahre zuvor
@ Christina
Ja, das Embalming an sich geht relativ schnell. Per Ferndiagnose kann ich da schlecht was zu sagen, aber Verstorbenen abholen, im Versorgungsraum herrichten und dann zu Hause aufbahren ist durchaus an einem Vormittg zu schaffen.
Die ägyptische Einbalsamierung kann allerdings auch mal ein paar Wochen dauern 😉 Nicht verwechseln bitte.
xyz
14 Jahre zuvor
Naja im Krankenhaus sollen die Leichen maximal zwei Stunden auf der Station bleiben, bevor Sie in die Prosektur gebracht werden. Und da ist es bekanntlich ja kühl.
Gloria
14 Jahre zuvor
Lieber Tom, ich glaube, bei meiner Frage, ob das Fortschreiten der Verwesung vor allem eine Frage der Kühlung ist, hatte ich nur halb bewusst eine Bemerkung „meiner“ Bestatterin im Hinterkopf. Diese riet mir sehr dazu, den Verstorbenen nach der Herrichtung in der Aufbahrungskammer aufzusuchen, um weiteren Abschied zu nehmen. Da sie selbst ihn zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gesehen hatte, schränkte sie ein: Manchmal veränderten sich Verstorbene infolge zuvor verabreichter Medikamente schnell ganz schlimm. Falls dies der Fall sei, werde sie mich rechtzeitig vorwarnen und von einem Besuch abraten. War zum Glück nicht der Fall.
Die Möglichkeit eines raschen, nicht allein durch Temperatur und Zeit zu erklärenden Auflösungsprozesses sprechen auch Angelina und Problembär in den Kommentaren oben an. Wahrscheinlich wollte/will ich eigentlich gar nicht wissen, was in solchen Fällen vor sich geht. Der Gedanke, dass bei ordnungsgemäßer Kühlkette nichts schiefgehen kann, hat was Beruhigendes.
@xyz: Nach Therapie mit Opiaten sind es vier Stunden. Ich hatte auch schon Leute 12 Stunden auf Station wegen weit anreisender Angehöriger. Kein Problem, kein Gestank, nichts.
Wolfram
14 Jahre zuvor
@11/12: Ich hatte einen „Kunden“, der zuhaus aufgebahrt worden ist. Da hatte man eine spezielle Kühlmatratze ins Bett gelegt. Kaum zu sehen, wenn man es nicht wußte… natürlich war das Zimmer, im Dezember, recht kühl, aber die Matratze tat das Ihre dazu.
Nina
14 Jahre zuvor
Man muss dabei natürlich auch bedenken, ob es Fliegen überhaupt gelingt, an den Leichnam ranzukommen. In einer Wohnung etwa, deren Fenster von Fliegengittern verhängt ist, wird man wohl eher von Bakterien und Pilzen verstoffwechselt. Genau so passiert das ja auch mit den natürlichen Mumien, die immer wieder mal auftreten, wenn jemand in seiner hermetisch abgeriegelten Wohnung verstirbt und dann halb mit dem Teppich oder dem Sofa verschmilzt.
Maden unter der Erde sind eher nicht der Fall. Aus den Maden sollen ja Fliegen werden, und was machen Fliegen unter der Erde, außer selbst zu sterben? Sprich, wenn eine madenbefallene Leiche begraben wird, werden wohl auch die Larven eher absterben als sich weiter zu entwickeln.
ein anderer Stefan
14 Jahre zuvor
@ Wolfram: Auf eine zusätzliche Kühlung unter der Leiche hätte ich jetzt auch getippt. Wohl eine recht elegante Lösung für das Problem.
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*brrr*
NEIN DANKE.
Ich futter die Hähnchen lieber. Und zwar:
Mit Marinade einpinseln (ordentlich Paprika, Chili und diveres anderse, was die Gewürzeküche so hergibt, hübsch in Olivenöl, damits besser zum pinseln ist),
das Hähnchen aufrecht auf ein Becherglas stellen, dass etwa zu 2/3 mit Bier gefüllt ist.
Dann den Ofen einschalten, dem Brathahn beim braunwerden zugucken und ab und an mal einpinseln. Genug Gewürzöl bereithalten.
LEGGER. Und ganz ohne Lebeviecher. Mann, Tom, der Brathahn ist für sowas doch viel zu schade *g*
Wer auf dem Lande groß geworden ist weiß wie schnell, beispielsweise ein totes Ferkel zu einem von Maden wimmelnden Bündel werden kann.
Und auch wenn es der ein oder andere nicht wahr haben will, Fleisch sind wir auch 🙂
als letztes jahr, mitte juli, unser bester freund plötzlich gestorben ist, der arzt meinte, so zwischen 4:00 und 6:00 morgens, sah er, bis der bestatter gegen 16:00 kam, auch schon ganz anders aus, blau und aufgedunsen. und als ich zwei tage später einen freund noch in die aufbahrungshalle begleitet habe, war er nicht mehr wieder zu erkennen und es hat in ihm geblubbert. ich hab ne ganze weile gebraucht, das wieder zu vergessen. seitdem möchte ich doch auch lieber verbrannt werden.
Für den Sommer kann man sich das Experiment sparen, denn schon vor einem Jahrzehnt setzten zwei junge aufstrebende Forscher Gesundheit und Verstand aufs Spiel, um das Wissen der Menschheit in Hinsicht auf die Verwesung diverser Fleischprodukte zu erweitern: [url]http://stinkymeat.net/[/url]
Moin!
Maden können (wenn denn die passenden Fliege da war) schon innerhalb weniger Stunden da sein, wenn die Temperatur stimmt.
Dies blau und aufgedunsen kann je nach Temperatur, Krankheit oder Medikamentenmix so schnell gehen wie bei deinem Freund. Andere Verstorbenen verändern sich bis zur Bestattung fast gar nicht.
[quote=““]Der Versuch ist im Sommer durchzuführen und im Winter (mit einem neuen Hähnchen) zu wiederholen.[/quote]
Muß es unbedingt ein neues Hähnchen sein?
😉
Ich empfehle in diesem Zusammenhang http://www.stinkymeat.net/
Pardon: Zum [url=http://www.stinkymeat.net/]Anklicken[/url]
Puh, doch ein Grund, Vegetarier zu werden? Zumal uns die Nachrichten wieder mal damit überraschen, wie Fleisch behandelt wird, damit es länger schick aussieht (aber sicherlich nicht so schmeckt) … wobei die Variante Genmais und Genkartoffel auch nich gerade Appetit auf Pflanzen macht.
Inspiriert von Hr. Fraggel.
Wo bleiben die Vegetarier die schreien: „ICH BIN KEIN FLEISCH!!!“
*Popcorn hol*
B. A.
That reminds me – seit einem Jahr frage ich mich insgeheim, wie man so was hinbekommt: Vor ziemlich genau einem Jahr starb ein Nachbar im Krankenhaus. Sein Wunsch war gewesen, zu Hause (das Haus war sein „Baby“, nach seinen Wünschen gebaut etc) zu sterben. Die Witwe beauftragte einen örtlichen Bestatter damit, ihren toten Mann im KH abzuholen, nach Hause zu bringen. Zu Hause wurde er in seinem Krankenbett (dh OHNE Sarg) aufgebahrt, das Bett stand in einem Erker auf der Westseite. Aus Laiensicht scheint mir die Aufbahrung im Bett (dh ohne Sarg) schwieriger zu sein, da sich im Sarg doch einiges „verstecken“ läßt, richtig? Nach zwei Tagen (am Mittag des Vortages der Bestattung) holte der Bestatter ihn wieder ab. Am Tage der Bestattung habe ich bei dem Umtrunk nach der Bestattung das im Erker stehende Krankenbett gesehen. Es war noch der Eindruck des Körpers darauf, aber ansonsten nichts zu sehen (Flecken oder so was), nur die wohl über den Toten gestreuten Rosenblätter. Die Witwe meinte, der Bestatter hätte gut gearbeitet, sie hätte bis ihr Mann… Weiterlesen »
@ Christina – Da gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Grundversorgung des Verstorbenen, Zimmer kühlen (Raumklimagerät) und Glück haben.
2. Embalming – dann ist das garantiert „schön“ bis zum Schluß.
@ Stefan
Danke. Mein Mann – der bis vor einigen Jahren gut mit dem Verstorbenen befreundet gewesen war – wollte der Witwe am Tag nach dem Todestag kondolieren und war deshalb drüben, und sagte nichts von einem Klimagerät im Raum.
Embalming – geht das innerhalb ein paar Stunden? In den frühen Morgenstunden im KH verstorben, ich weiss nicht, wie lange es dauerte, bis die Witwe den Bestatter beauftragte etc., Aufbahrung zu Hause im Laufe des Nachmittags des Todestages. Geht Embalming so schnell???
@ Christina
Ja, das Embalming an sich geht relativ schnell. Per Ferndiagnose kann ich da schlecht was zu sagen, aber Verstorbenen abholen, im Versorgungsraum herrichten und dann zu Hause aufbahren ist durchaus an einem Vormittg zu schaffen.
Die ägyptische Einbalsamierung kann allerdings auch mal ein paar Wochen dauern 😉 Nicht verwechseln bitte.
Naja im Krankenhaus sollen die Leichen maximal zwei Stunden auf der Station bleiben, bevor Sie in die Prosektur gebracht werden. Und da ist es bekanntlich ja kühl.
Lieber Tom, ich glaube, bei meiner Frage, ob das Fortschreiten der Verwesung vor allem eine Frage der Kühlung ist, hatte ich nur halb bewusst eine Bemerkung „meiner“ Bestatterin im Hinterkopf. Diese riet mir sehr dazu, den Verstorbenen nach der Herrichtung in der Aufbahrungskammer aufzusuchen, um weiteren Abschied zu nehmen. Da sie selbst ihn zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gesehen hatte, schränkte sie ein: Manchmal veränderten sich Verstorbene infolge zuvor verabreichter Medikamente schnell ganz schlimm. Falls dies der Fall sei, werde sie mich rechtzeitig vorwarnen und von einem Besuch abraten. War zum Glück nicht der Fall.
Die Möglichkeit eines raschen, nicht allein durch Temperatur und Zeit zu erklärenden Auflösungsprozesses sprechen auch Angelina und Problembär in den Kommentaren oben an. Wahrscheinlich wollte/will ich eigentlich gar nicht wissen, was in solchen Fällen vor sich geht. Der Gedanke, dass bei ordnungsgemäßer Kühlkette nichts schiefgehen kann, hat was Beruhigendes.
@xyz: Nach Therapie mit Opiaten sind es vier Stunden. Ich hatte auch schon Leute 12 Stunden auf Station wegen weit anreisender Angehöriger. Kein Problem, kein Gestank, nichts.
@11/12: Ich hatte einen „Kunden“, der zuhaus aufgebahrt worden ist. Da hatte man eine spezielle Kühlmatratze ins Bett gelegt. Kaum zu sehen, wenn man es nicht wußte… natürlich war das Zimmer, im Dezember, recht kühl, aber die Matratze tat das Ihre dazu.
Man muss dabei natürlich auch bedenken, ob es Fliegen überhaupt gelingt, an den Leichnam ranzukommen. In einer Wohnung etwa, deren Fenster von Fliegengittern verhängt ist, wird man wohl eher von Bakterien und Pilzen verstoffwechselt. Genau so passiert das ja auch mit den natürlichen Mumien, die immer wieder mal auftreten, wenn jemand in seiner hermetisch abgeriegelten Wohnung verstirbt und dann halb mit dem Teppich oder dem Sofa verschmilzt.
Maden unter der Erde sind eher nicht der Fall. Aus den Maden sollen ja Fliegen werden, und was machen Fliegen unter der Erde, außer selbst zu sterben? Sprich, wenn eine madenbefallene Leiche begraben wird, werden wohl auch die Larven eher absterben als sich weiter zu entwickeln.
@ Wolfram: Auf eine zusätzliche Kühlung unter der Leiche hätte ich jetzt auch getippt. Wohl eine recht elegante Lösung für das Problem.