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Schwimmt Asche?

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Schwimmt Totenasche eigentlich? Ich habe gelesen, daß an der Nordseeküste schon mal Asche von einem Verstorbenen angeschwemmt wurde.

Im Zusammenhang mit den Aschenbeisetzungen in Schweizer Seen kam die Frage auf, ob die Asche überhaupt untergeht.

Wir haben es hier mit zwei Sachverhalten zu tun. Bei den vor geraumer Zeit in der Presse berichteten Funden von Totenasche an der Nordseeküste handelte es sich um angeschwemmte Urnen, genauergesagt um Aschenkapseln.

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Der Reeder der Seebestattungsfirma sorgt normalerweise dafür, daß die Asche aus der Aschenkapsel, einer Stahlblechurne aus dem Krematorium, in eine seetaugliche Urne umgefüllt wird. Diese Seeurnen sind aus einem auflösbaren Material, sinken bei der Seebestattung auf den Meeresgrund und lösen sich dort binnen weniger Stunden auf. Zurück bleibt ein kleiner Hügel aus Totenasche am Meeresgrund, der im Verlaufe der Zeit vom Sediment des Meeresbodens überdeckt wird.

Untersuchungen des Deutschen Hydrographischen Institutes haben gezeigt, daß es zu keiner Verteilung der Asche „in alle sieben Weltmeere“ kommt, sondern eben zu diesen oben beschriebenen Häufchenbildung.

Nimmt der Seebestatter seine Aufgabe nicht ernst und verzichtet auf das Umfüllen in Seeurnen oder verwendet ungeeignete Urnen, so kann es aufgrund der eingeschlossenen Luft unter ungünstigen Umständen dazu kommen, daß die kompletten Urnen bzw. Aschenkapseln durch Strömung, Dünung und Wind wieder anlanden.

Die zweite Frage bezüglich der Schwimmfähigkeit von Totenasche beantwortet sich aus dem oben Gesagten. Bei der Totenasche handelt es sich um die nicht verbrennbaren mineralischen Bestandteile eines Menschen, also im wesentlichen um ausgeglühte Knochen. Diese werden im Krematorium in einer Knochenmühle in mehr oder weniger große Partikel zerstoßen und in die Aschenkapsel gefüllt.
Dabei entstehen auch kleine, recht leichte Teile und Staub. Schüttet man solche Totenasche vorsichtig ins Wasser, kann es sein, daß ein ganz geringer Teil aus feinem Staub und kleinen leichten Partikeln durch die Oberflächenspannung des Wassers eine Weile oben schwimmen, die größeren Partikel werden versinken.
Würde man die Aschenkapsel mit Schwung, aus etwas größerer Höhe, etwa von Bord eines Schiffes, oder gar direkt unter der Wasseroberfläche leeren, würde die Asche ziemlich komplett untergehen.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 10. Oktober 2008 | Revision: 28. Mai 2012

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