Um es gleich vorweg zu sagen: Frau Gertrude Kowalski ist in doch recht hohem Alter eines ganz natürlichen Todes gestorben. Trotzdem zeigt sich ihre jüngere Schwester Elisabeth, die mit ihrem Mann Herbert gekommen ist, ziemlich betroffen und schnieft die ganze Zeit in ein Taschentuch. Herbert ist da etwas gelassener, spielt die Rolle des ganz Abgehobenen und ihm ist es sogar etwas peinlich, daß seine Frau weint und jammert.
„Nun, für uns ist es ja auch ein bißchen eine Erleichterung. Meine Schwägerin war die letzten zwei Jahre bei uns und sie war dann am Ende doch sehr verwirrt“, erklärt mir Herbert und fügt dann mit gesenkter Stimme hinzu: „Sie wollte sogar Suizid begehen.“
„…und umbringen wollte sie sich auch!“ ruft seine Frau dazwischen.“
„Sag ich doch, Suizid.“
„Red doch nicht so’n Stuss, Selbstmord wollte sie machen!“
„Suizid ist ein Fremdwort!“
„Das weiß ich auch, ich verstehe jedes Wort von dem was Du sagst, nur was sie bedeuten, das weiß ich nie.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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🙂
rofl
Erinnert mich an einen längeren Witz, wo jemand dem Richter erklärt, daß seine Frau immer wieder Fremdworte verwechselte („Sysiphos sind doch so große Schmerzen.“ – „Nein, was du meinst, sind Tantalusqualen, Sysiphos konnte seine Aufgabe niemals fertigstellen.“ – „Achwas, Tantalus, so nennt man die Arme von Kraken!“ usw.).
Brrr, die wohl schlimmste Strafe dauernd von so einem Menschen umgeben zu sein.. und ich meine nicht den Mann.
meinst du gertrude?
Natürlich, nach einiger Zeit sind Leichen recht unansehlich und irgendwann helfen nichtmal Duftbäume mehr 🙁
köstlich 😀
Du kannst mich mit deinen Fremdwörtern überhaupt nicht imprägnieren
Wer ständig Fremdwörter repubiert, ist ein Philofrithoge.
Der Usus fremder Termini Technici muß auf ein Minimum reduziert werden.
Selbstmord ist Selbstmord, und damit verwerflich 🙂
Aber Suizid – huch, das ist bestimmt viel, viel schlimmer.
Das ist mal wieder eine super Gesschichte, danke für den Lacher.
@11: Genau! Selbstmord ist Mord und ist höchst verwerflich, besonders wenn er vorsätzlich begangen wird.
Aber Suizid würde ich da schon ganz anders zu bewerten, klingt auch viel humaner. Bei vollendeter Tat plädiere ich auf lebenslänglich. 🙂
„Wegen ihrer Psyche werde ich sie in eine Nervenklinik einweisen müssen.“
„Können wir vorher nicht noch etwas anderes probieren, und eine Probe davon beim Uhrologen untersuchen lassen?“
Und wer sich von den ganzen Anglizismen gestört fühlt, soll bitte die Hotline anrufen.
Also ich kann nicht lachen.
Es gibt bestimmt bessere Situationskomiken, als wenn jemand um einen Verstorbenen trauert.
Ich verstehe, dass es bei Dir Berufsrisiko ist – aber schwarzer Humor ist nur dann lustig, wenn es nicht um einen echten Fall geht.
Geschmacklos!
[quote].. , ich verstehe jedes Wort von dem was Du sagst, nur was sie bedeuten, das weiß ich nie.[/quote]
Klingt nach einer typischen Ehe 😀
Man soll ja auch keine Fremdwöter benutzen, für die man nicht korpulent ist, nicht wahr… 😉
Muss grad spontan an meinen alten Chemielehrer denken. Der wollte sich mal, als er uns zur Ruhe bitten wollte, in Latein profilieren. Er rief: „Silizium, bitte!“ und im Nachsatz, etwas kleinlauter; „…oder wie das heißt.“
Ja ja, Schuster bleib bei deinen Leisten *glucks*
woher kommt eigentlich dieser völlig falsche ausdruck „selbstmord machen“? mein vater benutzt den auch und der ist zu alt als dass die formulierung von einer schlechten übersetzung aus einer fremdsprache („das macht sinn“) kommen könnte…
Naja, Fremdwörter heißen nunmal „Fremdwörter“ weil sie den meisten Menschen fremd sind, nicht wahr? 🙂
Heinz Ehrhardt hat auch gerufen „Sizilium, Sizilium!“