Bei Beerdigungen ist es in der Regel ja so, dass vorne in der ersten Bank die engsten Angehörigen nebst Lebensgefährten/Ehepartner sitzen. Aber wie ist das, wenn man bspw. der Exfreund der Tochter ist, also mal zur Familie gehört hat, nun nicht mehr direkt verbandelt ist, aber trotzdem noch gut befreundet ist? Ich gehe bei meiner Frage davon aus, dass es noch keinen Nachfolger gibt.
Ich schätze mal, das muss die Familie dann entscheiden, wie sie das handhabt. Direkte moralische Unterstützung aus der letzten Bank heraus zu leisten ist aber eher schwierig. Gibt es da irgendeine übliche Handhabung?
Nun ja, zwischen der ersten Reihe und der letzten Bank gibt es ja auch noch Bänke.
Feste Regeln, wer wo zu sitzen hat, gibt es -abgesehen von regionalen Sitten- nicht. Es hat sich aber so eingebürgert, daß die Hauptpersonen in den ersten Reihen sitzen, dahinter die Verwandten und noch weiter hinten Nachbarn und Freunde.
Fremde, Beerdigungstouristen und Neugierige sollten diesen Personen den Vortritt bei der Auswahl der Sitzplätze lassen.
Wenn es Fragen dazu gibt, wer genau wo zu sitzen hat, spricht man am Besten mit den betroffenen Angehörigen.
In Deinem Fall solltest Du Deine Ex-Freundin fragen, ob Sie Deinen Beistand wünscht und ob sie es möchte, daß Du neben ihr sitzt.
Irgendeinen Anspruch hat man als Ex-Freund auf einen der vorderen Sitzplätze nicht. Wäre das so, wäre manche erste Reihe sehr voll.
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„Wäre das so, wäre manche erste Reihe sehr voll.“
Genial! 😀
Das ist es ja, was ich an dem Blog hier so liebe. Man bekommt eine sachliche Antwort und dennoch blitzt der hellwache Verstand des Autors überall durch und so mancher könnte sich eine Scheibe davon abschneiden, wie klein und fein Satire sein kann.
Übrigens finde ich es bemerkenswert, dass „Exe“ sich noch zugehörig fühlen und mittrauern wollen. Ich finde es so herum sympathischer als Rosenkrieg, und wenn die Anwesenheit aus einem sozialen Bedürfnis heraus entsteht (damit meine ich jetzt weder Schadenfreude noch Sensationsgier), hat das meinen Respekt. Wie weit vorne man sich setzt, kann man ja in Abstufung des aktuellen Verhältnisses zum/zur Ex entscheiden – vorletzte Reihe wäre dann für die Vorsichtigen, zweite Reihe für die Leute mit Flugzeugwracks im Bauch.
„Game Over. Enter 2c to play again“ – Debe
Ich verstehe das jetzt so, dass der/die Ex des verstorbenen vorn sitzen soll oder nicht….
@4(basti): so hatte ich es auch verstanden, dass man die Ex selbst nicht mehr fragen kann, weil sie die Versorbene ist.
Gemeint war folgendes Verhältnis:
Mutter der Expartnerin ist gestorben. Nun ist man zwar von der Tochter getrennt, aber immer noch in engster Freundschaft verbunden und möchte sie auf diesem schweren Weg begleiten. Außerdem kennt man durch jahrelange Beziehung auch die engste Familie, was einen von einen normalen Freund unterscheidet. Wenn man also vor allen Dingen, aber natürlich nicht nur, als Stütze zur Beerdigung geht, wo ist dann der übliche Platz?
@ 4 (basti)
@ 5 (Katrin)
Lesen ist doch gar nicht soo schwer. Da steht doch … [quote=““]Aber wie ist das, wenn man bspw. der Exfreund der Tochter ist, also mal zur Familie gehört hat, nun nicht mehr direkt verbandelt ist, aber trotzdem noch gut befreundet ist? Ich gehe bei meiner Frage davon aus, dass es noch keinen Nachfolger gibt.[/quote]
@ Fragesteller/in
Im Januar, als meine Mutter beerdigt wurde, war auch die Mutter meiner Tochter, von der ich seit Jahren getrennt bin dabei.
Also sie, die Ex vom Sohn (mir) der Verstorbenen, saß in der zweiten Reihe, direkt hinter meiner Tochter, mir und meiner Partnerin.
Und genau so war es vor einem Jahr, als mein Vater starb. Beide starben an Mutters Geburtstag, nur genau ein Jahr verzögert. Das erspart allerdings auch Verwechslungen mit den Daten.
Diese Sorgen sollten mich plagen
@Winnie
Danke für deine Antwort. Dann nehme ich auch mal einen vorderen Platz an.
@Mack
Wenn es dir egal ist, ob du bei einer Beerdigung mit über hundert Trauergästen exponiert sitzt oder nicht, dann ist das schön. Vor allen Dingen geht es mir aber darum, dass ich hauptsächlich als Stütze dran teilnehme – auch wenn mir die verstorbene Person natürlich ganz und gar nicht egal ist.