Frag doch den Undertaker

Skandal – Batteriegrablicht gab vorzeitig auf

Ich möchte Sie über einen Skandal informieren. Wir haben von einem windigen Gärtner Grablichter mit Batterie angedreht bekommen.
Die sehen aus wir echte Grabkerzen, also rote Kunststoffhülsen, bronzefarbener Deckel. Im Inneren befindet sich kein Bienenwachs, sondern nur eine LED-Beleuchtung.
Der Schwindel liegt in zwei Sachen.
1. Betrug:
Es heißt auf der Papierbanderole: Brenndauer 300 Tage.
Nun sind aber noch keine 300 Tage vorüber (Zeugen vorhanden!) und die Lampe leuchtet nicht mehr.
Aufgestellt wurde sie im Februar.
2. Betrug:
Angabe des Herstellers: 300 Tage Brenndauer.
Tatsächlich brennt die Lampe aber tagsüber nicht! Schon am zweiten Tag haben wir festgestellt, dass da heimtückischerweise eine Sensor eingebaut ist, der das Licht bei Tageslicht abschaltet.
Die korrekte Angabe hätte aber lauten müssen; Brenndauer 300 Nächte. Wir haben den Sensor mit Plaste zugemacht, dann leuchtete sie auch tags.
Durch diese betrügerischen Angaben werden die Menschen getäuscht. Die Batteriemafia reibt sich ein Händchen und freut sich ins Fäustchen über die viele Dummen, die solche Lampen kaufen.

Liebe Frau M.

die besondere Schönheit von Kerzenlicht kommt vor allem bei Dunkelheit zur Geltung.
Bei Tageslicht verpufft diese Wirkung.
Echte Grablichter, die nicht aus Bienenwachs, sondern zumeist aus Paraffin gefertigt wurden, brennen tatsächlich über mehrere Tage und Nächte hinweg durch.
Sie brennen aber vor allem wegen ihrer schönen Leuchtwirkung in der Dunkelheit. Tagsüber brennen sie dann eher aus Bequemlichkeit, weil niemand hingeht und sie löscht, um sie abends wieder anzuzünden.
Würde man das aber tun, würde sich die Leuchtdauer auch von echten Kerzen nahezu verdoppeln.

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Diesem Umstand tragen die LED-Leuchten-Hersteller durch den Einbau eines Helligkeitssensors Rechnung. Da am Tag die Leuchtwirkung kaum zu Tragen kommt, schalten sich diese Lampen bei Helligkeit aus und bei Dunkelheit wieder an.
Somit erreicht der Hersteller, daß diese Lampen nicht nur 150 Tage dauerleuchten, sondern 300 Nächte schön flackern.

Wenn Sie nun den Sensor abkleben und dauernde Dunkelheit vorgaukeln, brennen die Lampen natürlich durch und dürften nach etwas mehr als 100 Tagen aufgebraucht sein.

Soviel zur freundlichen Logik.

Ansonsten fällt mir auf, daß sie schreiben, die Lampen seien Ihnen von einem „windigen Gärtner angedreht worden“.
Das ist doch eine Frechheit gegenüber dem Händler, bei dem Sie die Lampen gekauft haben. Ein „windiger“ Geschäftsmann ist einer, der seine Geschäfte nicht besonders seriös abwickelt.
Auch die Unterstellung, man habe Ihnen die Ware „angedreht“, empfinde ich als Behauptung, die es an Freundlichkeit mangeln läßt.
Ein Händler, der seinen Kunden Waren andreht, verkauft ihnen durch sein Geschwätz, oder indem er Druck aufbaut, Dinge, die sie nicht haben möchten.
Sie wollten diese Lampen aber doch, oder?

Einen Skandal kann ich in dieser Sache nicht entdecken. Hätten Sie die Verpackung richtig gelesen oder den Händler gefragt, hätten Sie vorher wissen können, daß die Lampen bei Tag nicht brennen und bei Manipulationen am Sensor schneller leer sind.
Und wer bitte soll die Batteriemafia sein? Meinen Sie, Herr Varta und Herr Alkali-Mangan treffen sich nachts in einem Stripclub, um die nächste Runde im Kundenabzocken durch Grablichter zu verabreden?


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 31. Juli 2017

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