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Soll man einbalsamieren lassen?

Mein Großvater ist am Freitag im Alter von 89 Jahren gestorben. Gestern waren wir beim Bestatter K. in K. und der riet uns dringend zu einer Einbalsamierung. Opa soll bis am nächsten Freitag aufgebahrt werden, dann ist die Beerdigung. Würdest Du uns auch zu einer Einbalsamierung raten. Ich meine, die kostet ja auch eine Menge Geld.

So etwas kann man natürlich wirklich nur im Einzelfall und angesichts des Verstorbenen beurteilen. Allerdings würde ich bei einem normalen Verstorbenen, der nicht von einem besonders rasanten Verfall betroffen ist, bei dieser Kürze der Aufbahrungszeit eher nicht zu einer Einbalsamierung raten.

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Zum einen ist die Einbalsamierung ein recht großer Eingriff, bei dem die Körperflüssigkeiten gegen eine zersetzungshemmende Flüssigkeit ausgetauscht wird. Zum anderen wird durch eine einmal erfolgte Einbalsamierung nicht nur die momentane Zersetzung gehemmt, sondern auch die Verwesung im Grab kommt nur sehr viel langsamer in Gang. Auch muß man sich bei evtl. steigenden Zahl von Einbalsamierungen letztendlich auch Gedanken über die Umweltverträglichkeit der verwendeten Materialien machen.

Es gibt aber natürlich auch durchaus Fälle, in denen man einen Verstorbenen kaum eine Woche aufbahren kann, ohne daß es zu einer umfangreichen Zersetzung kommt, die eine Aufbahrung unmöglich machen.
Wiegesagt, das kann der Bestatter im Grunde nur vor Ort und im Einzelfall entscheiden.

Leider ist die Tendenz zu beobachten, daß Kollegen, die die aufwendige Anschaffung von Einbalsamierungseinrichtung und -apparaten auf sich genommen und die umfangreiche Ausbildung zum Einbalsamierer absolviert haben, diese Anschaffung und Kenntnisse auch verstärkt an den Mann bringen wollen.

Einerseits ist es so, daß sich durch die Anwendung dieser Techniken ganz andere Möglichkeiten ergeben, andererseits muß es nicht immer unbedingt sein.

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Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#einbalsamieren? #lassen #soll

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