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Soll man über Suizid berichten? – Umfrage –

Im Zusammenhang mit dem Tod von Ben Wettervogel wird fast überall mit einer Regel des Journalismus gebrochen und offen berichtet, daß der Wettermoderator sich mit einer Pistole erschossen hat.
Im Focus findet man unter dem entsprechenden Bericht diesen Kasten:

]Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns in diesem Fall entschieden, über Suizid als angenommene Todesursache zu berichten. Leider kann es passieren, dass depressiv veranlagte Menschen sich nach Berichten dieser Art darin bestärkt sehen, dass das Leben wenig Sinn macht. Sollte es Ihnen so ergehen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Hilfe finden Sie bei kostenlosen Hotlines wie 0800-1110111 oder 0800 3344533.
]

Immer wieder stelle ich mir die Frage, ob man über Suizid schreiben soll oder nicht.
Hier im Bestatterweblog geht es explizit auch um die Themen Tod, Sterben, Trauer und Bestattung. Schon mehrfach habe ich Schicksale von Menschen geschildert, die den Freitod gewählt haben.
Ich finde, im Zusammenhang mit der literarischen Aufarbeitung der Umstände, der Folgen für die Familie und der Schilderung der Abläufe beim Bestatter, kann man das durchaus tun.
Der Suizid gehört zu unserer Welt, er kommt immer wieder vor.

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Nicht darüber zu berichten, begründet sich in der Annahme, daß labile Menschen durch eine entsprechende Berichterstattung möglicherweise auch diesen Schritt gehen, so wie es im grauen Kasten oben geschildert wird.
Ich meine aber auch, daß es einen Unterschied macht, ob man Schicksale aufarbeitet, in Form einer Kurzgeschichte behandelt und dann auch noch zur Diskussion stellt, oder ob man sensationsheischend den Schrecken der Todesumstände bei einem Suizid in den Vordergrund stellt.

Manche sehen manchmal keinen anderen Ausweg aus ihrer Lage und gehen eben dann diesen schrecklichen Weg. In einer reinen Unfallmeldung in der Tageszeitung tut dann dieser Umstand nichts zur Sache. Handelt es sich aber beispielsweise um eine Person des öffentlichen Lebens, so haben sich die Menschen oft schon sehr intensiv mit dem Leben und Lebenswerk des Betroffenen auseinandergesetzt und es kann als weitere Information durchaus wichtig und dienlich sein, zu erfahren, wie schlecht es demjenigen in der letzten Zeit seines Lebens gegangen ist und was zu seinem Tod geführt hat.
Die Art und Weise wie das geschieht, die macht den Unterschied.

Mit diesem Themenkomplex beschäftigt sich auch unsere aktuelle Umfrage, die aus zwei Teilen besteht, einem allgemeinen Teil und dem speziellen Teil:

Allgemein

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Speziell

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