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Stadt Essen zahlt Provisionen an Bestatter

Feuergeld nennen manche Bestatter die Provision, die die Stadt Essen an die örtlichen Bestatter zahlt. Wer eine Leiche zum Einäschern bringt, dem winkt Bares.

Diese Provision wird vor dem Hintergrund der Tatsache gezahlt, daß es anders offenbar nicht mehr möglich ist, das städtische Krematorium auszulasten. Viele private und andere kommunale Krematoriumsbetreiber bieten Einäscherungen und Komplettpakete zu bedeutend günstigeren Preisen als die Stadt Essen an. Das bringt die Bestatter dazu, ihren Kunden die günstigeren Alternativen anzubieten, damit diese noch ein paar Euro mehr sparen können. Die Kunden nehmen in Kauf, daß die Verstorbenen u.U. auch mal hunderte von Kilometern durch die Republik gefahren werden müssen. Wer noch mehr sparen möchte, kann die Asche dann auch oftmals gleich am Ort des Krematoriums in Rheinland-Pfalz usw. anonym beisetzen lassen.

In einem aktuellen Artikel der „WAZ“ heißt es dazu:

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Um weitere Gebührenerhöhungen zu vermeiden und als Reaktion auf die private und kirchliche Konkurrenz hat die Verwaltung neue Wege eingeschlagen. So wird an die Bestatter für die Einlieferung von Verstorbenen ins städtische Krematorium eine Provision gezahlt. Mit Dortmund, Bochum und Duisburg werden Gespräche mit dem Ziel geführt, bei dem Betrieb der Krematorien zusammenzuarbeiten, um den Service und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Auch wird geprüft, ob unzureichend genutzte Friedhofserinrichtungen wie Trauerhallen geschlossen und anderen Friedhofszwecken zugeführt werden können.

Den ganzen Text findet man hier.

Bildquelle: pixe lio.de, Fotograf: meyhome


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 3. Oktober 2007 | Revision: 10. Dezember 2014

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17 Jahre zuvor

Moment… verstehe ich das jetzt richtig? Die Stadt zahlt den Bestattern einen Bonus, damit diese ihre Kunden nicht darauf hinweisen, dass man Verbrennungen woanders auch preiswerter durchführen kann? Das wäre ja doch ziemlich unmöglich…

17 Jahre zuvor

sry für eventuelles falschverstehen aber heisst das nicht im endeffekt, dass die stadt Essen den Bestattern Geld dafür bezahlt, dass die ihren Kunden die teurere Methode andrehen? Also so in Form von "bei Krematorium xy kostet es nur 50 Euro, beim städtischen hier in Essen allerdings 400. doch ich krieg 200 Euro Bonus hier in essen, nehmen sie man mal das krematorium in essen."

oder geht das geld zurück an den "kunden"?!

Steffi
17 Jahre zuvor

Ja ja, so ist sie, meine Heimatstadt… 🙂

Mac Kaber
17 Jahre zuvor

das ist wie beim tanken. Im Nachbarlandkreis eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt kostet der Diesel 2 Cent wenige. Also tanke ich da. In der Tschechei sind die Krematorien auch billiger, und in Indien gibt es jetzt ambulante Verbrennungen für etwa 8€.

Wenn man nun einen Billigflug hin bucht und so einen Sammeltransport macht……das rechnet sich. Wer will kann dann anschliessend gleich den Ganges hinab.

Thomas
17 Jahre zuvor

Warum macht man die Einäscherung dann nicht einfach um den Betrag günstiger, der als Provision gezahlt wird? Oder geht es wirklich darum, daß der Bestatter ggü. seinen Kunden den höheren Betrag berechnen kann und seine Provision quasi "nebenher" läuft?

Chrissy
17 Jahre zuvor

Schon sehr seltsam. Komische Methoden.

Aber das mit den "immer weniger Erdbestattungen" ist mir auch aufgefallen. War letztens auf dem größten (?) Friedhof in Essen und da waren wirklich viele Urnengräber und unheimlich viel Freiflächen!

17 Jahre zuvor

Das der "undertaker" oben von "Feuergeld" schreibt, legt bei mir den Verdacht nahe, das die Stadt Essen mit dieser Praxis nicht allein da steht.

Allerdings verstehe ich nicht, wo bei den Kramatorien die kirchliche Konkurrenz liegen soll.

Bei den Friedhöfen ja, da sind die Kirchlichen in der Regel auch günstiger wie die Städtischen.

Fronk
17 Jahre zuvor

Das ist doch mal wieder ein Paradebeispiel für kommunales Wirtschaften. Einfache Marktgesetze sind da einfach nicht angekommen. Wenn ein Gut nicht nachgefragt wird, dann muss man den Preis senken, was zu einer steigenden Nachfrage führt. Aber der Weg wäre wohl zu kompliziert, da "schmiert" man dann lieber die Bestatter.

sarc
17 Jahre zuvor

Ich vermute eher, dass die Kosten auch nach Abzug der Provision noch über denen anderer Anbieter liegen würden. Ansonsten würde dieses System ja nicht so viel Sinn machen…

Nulpe
17 Jahre zuvor

Ist eine gute Sache.Wenn es nach mir gehen würde,würde jeder Verblichene übers Feuer gehen.Ist billiger,spart Platz auf dem Friedhof und ist auch Hygienischer.

Das ganze noch mit Fernwärme bzw Stromerzeugung verbinden und der Kreislauf wäre perfekt 😉

Warum man sich hier zu Lande so dagegen sträubt ist mir unverständlich.

Der Gedanke bis zu 10 Jahren vor sich hin zu modern und dann wie Gartenabfall auf ein anderes Grab gekippt zu werden ist für mich nicht so prickelnd.




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