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Das wäre schön und so stellt sich manch einer eine Sterbeversicherung vor. Doch natürlich ist das Augenwischerei.
Eine Sterbegeldversicherung, auch gerne mal Sterbeversicherung genannt, obwohl man sich bekanntlich gegen das Sterben nicht versichern kann, soll im Sterbefall genügend Geld abwerfen, um eine würdige Bestattung zu bezahlen.
Je nach Eintrittsalter muß man unterschiedlich hohe Beiträge dafür einkalkulieren, die Versicherungen können zumeist ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden, zahlen dafür aber zumeist im ersten Jahr oder den ersten Jahren nichts oder nur einen reduzierten Betrag.
Immer wieder heben Verbraucherschützer, wenn es um Sterbegeldversicherungen geht, warnend den Finger. Sie halten Risikolebensversicherungen oder ein Tagesgeldkonto für sinnvollere Geldanlagen. Aber wenn man sich heute so durch den Blätterwald liest und durch die TV-Kanäle zappt, dann könnte man meinen, ganz Deutschland habe nichts anderes zu tun, als sich über möglichst gewinnbringende Anlageformen Gedanken zu machen. Immer wieder sehe ich da, das 20- und 22-jährige junge Paar, das mal schnell 20.000 Euro auf ein Tagesgeldkonto packt…
Wie realitätsnah soll das denn sein?
Tatsächlich gibt es mit Sicherheit Anlageformen die durchaus lukrativer sind, als ausgerechnet eine Sterbegeldversicherung, aber erfüllt diese auch den gleichen Zweck? Was passiert, wenn man lange vor Erreichen der geplanten Summe plötzlich verstirbt?
Dann reicht es nämlich hinten und vorne nicht, und die ganze schöne erhoffte Rendite hat nichts gebracht.
Auch der Rat, eine Risikolebensversicherung abzuschließen, kann fürchterlich in die Hose gehen. Haben diese Versicherungen doch oft ein Endalter von 70 oder 75 Jahren. Dann hat man zwar die ganze Zeit vorher das Ablebensrisiko mit einer attraktiven Summe versichert gehabt, aber dann wenn das Alter des Sterbens näher rückt, steht man ohne Versicherungsschutz da. Noch schlimmer: Das ganze eingezahlte Geld ist futsch! Man hat ja nur das Risiko versichert und bei dieser Versicherungsform nichts angespart.
Eine altmodische Sterbegeldversicherung ist aber eine Kombination aus Sparen und Versichern. Monatlich zahlt man einen tragbaren Betrag ein und ist meist ab dem zweiten Mitgliedsjahr voll versichert. Selbst wenn man erst 100 Euro eingezahlt haben sollte, zahlt die Versicherung im Todesfall sofort den versicherten Betrag von z. B. 7.500 Euro oder mehr.
Es gibt auch kein Alter, ab dem die Versicherung dann plötzlich gar nichts mehr zahlt, am Ende kommt immer die vereinbarte Summe, meist bei Unfalltod sogar das Doppelte, heraus.
Auf einen Umstand aber sei hingewiesen: Wer erst recht spät in eine solche Versicherung einsteigt und dafür etwas höhere monatliche Beiträge in Kauf nimmt, bei dem kann es sein, daß er – ein sehr langes Leben vorausgesetzt – am Ende sogar etwas mehr einbezahlt hat, als aus der Versicherung zu erlösen ist.
Das scheint auf den ersten Blick ein Nachteil zu sein. Tatsächlich überwiegt aber in bestimmten Fällen der Versicherungscharakter und es ist typisch für Versicherungen, daß man oft lange und viel bezahlt und in einem möglichen Schadensfall nur einen niedrigeren vereinbarten Betrag ausbezahlt bekommt.
Deshalb der Rat: Informieren Sie sich frühzeitig über Sterbegeldversicherungen und schließen Sie möglichst früh eine solche ab. Dadurch bleiben die Beiträge niedrig und man ist was die Kosten einer Bestattung anbetrifft auf der sicheren Seite.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Lektorin A, sterbegeldversicherungen
Das ist doch mal die richtige Auffassung. Es ärgert mich nähmlich auch immer, wenn die Verbraucherschutzorganisationen solchen Quatsch mit der Risikolebensversicherung als Bestattungsvorsorge anbieten. Es ist doch genauso wie Du sagst: Wenn das Endalter – und das liegt bei Risikolebensversicherungen oftmals schon bei 65 Jahren – erreicht ist, bekommt man nichts raus und kann vor allem, keine neue mehr abschließen. Und die Sterbegeldversicherung ist auch das einzige, was man ohne Gesundheitsprüfung bekommt.
Irgendwie beschleicht mich beim Lesen ein Gefühl, dass es sich um eine mäßig getarnte Verbraucherinformation für Sterbeversicherungen handeln könnte..
das 20- und 22-jährige junge Paar das mal schnell 20.000 Euro auf ein Tagesgeldkonto packt arbeitet sicherlich in einer führenden Position bei einem grossen Energieversorger oder dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
dann ist das wahrscheinlich kein Problem.
🙂
@L-Roy: Nein, das ist keine mäßig getarnte Verbraucherinformation für Sterbeversicherungen.
Das ist eine nicht getarnte Verbraucherinformation für Sterbegeldversicherungen.
Was spricht denn gegen eine Lebensversicherung (ohne „Risiko“)? Und was ist überhaupt der Unterschied zu einer Sterbegeldversicherung? Es gibt doch so Lebensversicherungen, die zahlen den kompletten Betrag, auf den hin angespart werden soll, falls der Versicherungsnehmer vor Ende der Laufzeit die Biege machen sollte. Wenn er das Ende der Laufzeit erreicht (was zu hoffen ist…), hat er die Wahl, ob er sich den ziemlich gut verzinsten Betrag auf einen Schlag auszahlen lassen will, oder ob er ihn in Form von monatlichen Rentenzahlungen will. Gut, sowas geht wahrscheinlich nur in relativ jungen Jahren abzuschließen, vielleicht ist das der Unterschied. Wird aber auch gerne als Geldanlage genommen.
Der wesentliche Unterschied liegt auch bei der Gesundheitsprüfung. Versuche mal eine Lebensversicherung abzuschließen wenn Du krank bist.
Wenn Dir heute der Arzt sagt, dass Du längstens noch zwei Jahre hast, kannst Du jetzt eine Sterbeversicherung abschliessen und zahlst Deine 14 Euro oder so pro Monat und bekommst im Todesfall 7000 Euro raus. Also nicht Du sondern die Hinterbliebenen ist ja klar.
Stirbst Du früher, vielleicht schon nach 3 Monaten bekommt man immer noch die Hälfte der Summe also 3500 raus. Stirbst Du in den ersten 3 oder 6 Monaten kriegt man wenigstens die eingezahlten Beiträge wieder.
Also: Es ist risikolos.
Normalerweise sollte sich sowas nicht wirklich rechnen, für das Versicherungsunternehmen.
Die schlechten Risiken, also die, die vermutlich bald sterben, sollten ihnen die Bude einrennen, während die guten Risiken, die eine Gesundheitsprüfung leicht überstehen, lieber eine klassische Lebensversicherung wählen.
Da es das trotzdem gibt, wird es sich wohl doch rechnen. Das wiederum ist nur mit irrationalem Verhalten der Versicherungsnehmer zu erklären.
Na ja – rechnen tut sich das für die Unternehmen aus der Tatsache heraus, daß es, wie Undertaker schon schrieb bei spätem Eintrittsalter und dann hohem Alter im Tod (also tatsächlich erreichtes Lebensalter) zu Überzahlung kommt.
Der große Unterschied zu kapitalbildenden Lebensversicherungen (die es im übrigen auch ohne Gesundheitsfragen gibt) ist es, daß zwar ein termin vereinbart wird, an dem auch im Erlebensfall die Beitragszahlungen enden, aber die Summe eben nicht an den Versicherungsnehmer ausbezahlt wird, sondern tatsächlich nur im Todesfall eine Auszahlung vorgesehen ist.
Klarheiten beseitigt?
Da finde ich ja eine Kapitallebensversicherung (zumindest in meinem Fall – noch ist Gesundheitsprüfung kein Problem) besser, da kann ich die Kohle wenigstens eventuell noch selber „versaufen“ 😉 Im Ernst, ich denke, so eine Sterbegeldversicherung ist wirklich als Absicherung für die Angehörigen gedacht und nicht als Kapitalanlage (wenn ich meine Lebensversicherung zu Lebzeiten noch durchbringe, dann stehen meine Angehörigan ja wieder blöd da), und als solche auch wirklich sinnvoll.
>> Da finde ich ja eine Kapitallebensversicherung
>> (zumindest in meinem Fall – noch ist Gesundheitsprüfung
>> kein Problem) besser, da kann ich die Kohle wenigstens
>> eventuell noch selber „versaufen“ 😉
Ähhh, und wer zahlt dann die Beerdigung? Genau die soll doch abgesichert werden!?
Seit wann werden wir denn gesietzt?
Das scheint mir doch so, als wäre der Beitrag im Auftrag von jemandem anderen eigestellt…
@ #11
Vielleicht weils hier um keine „Geschichte“ sondern „Aufklärung“ geht?
Wie immer gilt: selber informieren und schauen was für einen selber passt. Die Pauschalaussage: „Schließen Sie möglichst früh eine ab“ gilt garantiert nicht immer.
@9: Dann schau mal wie es sich rechnet eine Sterbeversicherung abzuschliessen und den monatlichen Differenzbetrag zur Kapitallebensversicherung anderweitig anzulegen. Allgemein heisst es dass es erheblich bessere Formen zur KapitalANLAGE gibt als die Kapitallebensversicherung.
Wenn ich das Geld dazu schon als Festgeld liegen habe, brauch ich keine Sterbegeldversicherung. Sonst wird ja das Festgeld ja als Erbe ausbezahlt. Habe ich aber eine Sterbegeldversicherung, kann ich das Festgeld auf den Kopf hauen oder mir kurz vor dem Ableben schnell noch neue Zähne machen lassen, damit ich bei offener Aufbahrung gut aussehe. Lieber ist mir in Kleinbeträgen auf den Kopf hauen als Dankeschön für besonders „liebevoll“ erhaltene persönliche Pflege.
@Mac Kaber: Die Zähne brauchst Du Dir nicht machen zu lassen. Wir haben immer ein paar Gebisse übrig, da wird auch für Dich ein schönes dabei sein.
Aber bittschön alle sorgfältig durchprobieren. Kostet das extra? Du kannst sie ja vor dem Deckelzuschrauben wieder herausnehmen und im Lager deponieren. Ist da Pfand drauf?