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Strafe muss sein

Da ruft mich gerade die Lehrerin meiner Elfjährigen an und teilt mir mit, das Kind komme heute etwas später nach Hause. Es habe gestern mit ihrer besten Freundin zusammen im Treppenhaus vom Obergeschoss nach unten gespuckt und dabei der Putzfrau auf den Kopf gespuckt.

Jetzt sollen die beiden Mädchen zur Strafe der Putzfrau eine halbe Stunde beim Putzen helfen.

„Was meinen Sie dazu?“ fragt die Lehrerin.

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Ich: „Ne halbe Stunde? Machen Sie ’ne Stunde daraus und das bis einschließlich Mittwoch jeden Tag.“


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Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 10. Juli 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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Nina
15 Jahre zuvor

Ich hab das dereinst mit 15 gemacht, gemeinsam mit einer Freundin, auf Sprachferien in Frankreich. Dort haben wir nebeneinander im letzten Stock gewohnt. Wir haben allerdings nicht einfach gespuckt (das ist ja eklig), sondern Wasser in den Mund genommen. Dadurch hatten wir auch wesentlich mehr „Munition“. Wir haben es vorwiegend auf vorbeifahrende Autos abgesehen, aber auch auf Fußgänger direkt unter uns. Und eines Tages haben wir den Hausherren meiner Freundin erwischt. DA war dann vielleicht Panik in der Hose! Der ist wütend heimgerannt und hat gezetert – hat aber gemeint, das seien Nachbarskinder gewesen. Uns hat er zum Glück nicht verdächtigt, vermutlich weil man nicht vermutet, dass sich Fünfzehnjährige so kindisch aufführen.
Ein herrlicher Spaß, an den ich heute noch gern zurückdenke. 🙂

MKme
15 Jahre zuvor

Das ist genau die richtige Einstellung von dir! Wenn doch alle Eltern so wären, würde es in deutschen Schulen sehr viel ruhiger zugehen.

Nihilistin
15 Jahre zuvor

Kannste Deinen Sohn bitte mal bei mir zum Kopfspucken vorbeischicken? Ich hätt hier auch ne Wohnung, die mal komplett geputzt werden müsste 😉

Nihilistin
15 Jahre zuvor

Korrektur: Tochter meinte ich natürlich, Tochter. Obwohl – wenn Dein Sohn auch noch spucken kommen möchte, könnte ich auch die Fenster noch mit dazunehmen 🙂

eulchen
15 Jahre zuvor

gut gebrüllt Löwe…da brauch man nicht mehr schimpfen und auf den kleinen Lamas herumhacken.
Das geht nämlich zum einen Ohr rein und zum anderen wieder heraus. Das ist eine angemessene Bestrafung.
Ich glaube nicht das die Mädels sich noch einmal gedankenlos am Zielspucken versuchen.
Hoffentlich geht die Schule auf die Straferweiterung ein.

elisabeth
15 Jahre zuvor

Als Kind hab ich mich immer aus dem oberen Dachfenster gelehnt, und dann den Leuten die am Haus vorbei kamen, direkt vorm Gesicht mal runtergespuckt- dann ganz schnell versteckt. Das ist ca. 50 Jahre her.. und wirklich so passiert. Na ja, heute mach ich das auch nicht mehr. auch wenn ich nie dafür bestraft wurde, denn mich hat keiner dabei entdeckt.
Sag Deiner Tochter bitte: sie soll sich zukünftig dabei geschickter anstellen.
Nein! ich wollte damals wirklich nicht treffen, das war auch nicht so einfach.

15 Jahre zuvor

danke dafür dass es noch eltern mit verstand gibt.

Bernhard
15 Jahre zuvor

Ich musste mich mal dafür entschuldigen der Mutter des Vermieters meiner Eltern auf den Kopf gespuckt zu haben, und das, obwohl ich es wirklich nicht war.
Meine Eltern haben mir geglaubt, und mir gleichzeitig eine erste Lektion in Diplomatie erteilt: Besser einmal für etwas entschuldigen, das man nicht getan hat, als deswegen Ärger zu bekommen.

martin
15 Jahre zuvor

Würde ich genau so machen, aber eigentlich braucht es noch ein bisschen bis zu solchen Aktionen meiner lieben kleinen.

vee
15 Jahre zuvor

@9
Mich für etwas zu entschuldigen, das ich nicht getan habe hätte ich verweigert.
Das hat für mich mit Diplomatie genau gar nichts zu tun.

gotti
15 Jahre zuvor

Endlich mal ein Elternteil, mit dem ich in der Schule arbeiten könnte! Viel zu oft höre ich, dass nacharbeiten (nicht sitzen, so etwas gibt es bei uns nicht) für ihre Kinder nicht in Frage kommt und sie die Unterstützung verweigern…. Mrtlbrmpft!
A propos – laut Schulgesetz unseres Bundeslandes ist es untersagt, die Kinder die Kcheleinheiten säubern zu lassen (selbst dann nicht, wenn sie durch eine Böllerentsorgung ins Klo selbiges völlig neu dekoriert haben) – zu entwürdigend. Aber nicht für die Reinigungsdame…

15 Jahre zuvor

Sehr gut!
So lernt sie was draus 🙂
Ist ja nicht so, als wollte man sie ärgern, sie soll ja nur Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.

Sensenmann
15 Jahre zuvor

[Gutmenschenmodus ein]
Wie kannst du nur! Das arme Kind wird doch in der Entfaltung seiner Persönlichkeit psychisch behindert! Du hättest die Lehrerin davon überzeugen sollen, dass das in der Natur des Kindes liegt und deine Tocher zudem aus religiösen Gründen nicht solche herabwürdigen Arbeiten übernehmen darf!
*Telefonnummer von Frau B.-N. raussuch*
[Gutmenschenmodus aus]

Ernsthaft: Ich finde das nicht schlecht. Strafe muss sein, aber immer mit Augenmaß!

Christina
15 Jahre zuvor

… und die Moral von der Geschicht:

Laß niemals Dich erwischen nicht …

🙂

ein anderer Stefan
15 Jahre zuvor

Gut! Jemanden anspucken ist eine derbe Respektlosigkeit, und so werden die lieben Mädels hoffentlich merken, dass das nicht toll ode witzig war.

15 Jahre zuvor

Ich finde es ja bemerkenswert, das eine völlig selbstverständliche Elternreaktion so eine Begeisterung auslöst… I

eulchen
15 Jahre zuvor

das kommt daher, weil es heute leider sehr viele Eltern gibt, die erst mal die Schuld bei der Reinigungskraft gesucht hätten. Und wenn nicht, wäre es für diese Eltern ein Unding, das IHRE Kinderchen die Schule putzen müssen. Daher wohl die Begeisterung.

Undertaker J. A. Fox
15 Jahre zuvor

Nicht schlecht Tom,
da lernt die Tochter Arbeit respektieren,
nebenbei noch ein wenig über Raumkosmetik,
das kann sie dann putzigerweise zuhause zur Freude deiner Frau auch in die Praxis umsetzen.

PS: Seit wann ist Arbeit jedweder Art entwürdigend?

Kathiopeja
15 Jahre zuvor

@Pottkieker: Meine Eltern sind beide Lehrer. Was glaubst du, wem die Eltern die Schuld geben, wenn die Kinder in wie auch immer geartete Schwierigkeiten kommen? Nicht den Kindern. Vielleicht den Nachbarskindern oder dem Hausmeister oder am Ende gar dem Lehrer persönlich. Aber IHR Kind macht sowas nicht… und wenn, hatte es einen guten Grund!
Leider wahr, insofern freue auch ich mich, dass es immernoch Eltern gibt, die ihr Kind nicht bei jedem Müll, den es angestellt hat, in Schutz nehmen.

15 Jahre zuvor

@14: Ich will ja nicht oberlehrerhaft sein, aber deine doppelte Verneinung aus „niemals“ und „nicht“ ergibt den Sinn: „Lass dich immer erwischen“…

Ansonsten teile ich die Begeisterung für die sinn-nahe Wiedergutmachung. So hat dann (vielleicht) auch die Reinigungskraft etwas davon.
Und die Kinder können diese „anonyme“ Frau auch einmal näher kennen lernen.

Gray
15 Jahre zuvor

@20 Kirchendiener – es handelt sich möglicherweise um einen Bayern. Im Bayrischen Dialekt kann man doppelt verneinen und es bedeutet trotzdem nur eine Negation. Allenfalls kommt noch eine Betonung/Verstärkung der Negation dabei heraus.

Marlee
15 Jahre zuvor

Hah, habe als Kind in einer Wohnung im 4. Geschoss in einer Strasse voller kaukasischer Nussbäume gewohnt (für Unerfahrene: im Herbst massenweise Nüsse (ähnlich Haselnüssen) auf der Strasse).
Ein Spass, die Nüsse zu sammeln, und sich dann oben and Fenster zu stellen und dann runterzuwerfen, wenn wer vorbeikam. Da das Fenster oberhalb der Baumzweige war, hat die große Mehrheit natürlich nicht an Kinder, sondern an natürlichen „Abfall“ gedacht…stundenlanger, unterhaltsamer Spaß. Aber natürlich nur, solange kein Elternteil da war! 😉
Lange nicht so eklig wie Spucke.

15 Jahre zuvor

@20 wenn du nicht oberlehrerhaft sein willst, warum bist du es dann?

MacKaber
15 Jahre zuvor

Hier hat mal ein Ladenbesitzer, der seinen Shopbloggerladen gegenüber der Schule hat, einen Schüler beim klauen erwischt. Er wollte den kleinen Dienstweg gehen, machte sich die Mühe, und begleitete ihn nach Hause.
Die Reaktion der Mutter: „Mein Kind tut sowas nicht, und überhaupt sei er ja selbst Schuld, es liegt ja bei euch alles offen herum!“ Er war fassungslos.
Ab diesem Tag gab es bei Ertappten nur noch das volle Programm unter Einbeziehung der grünen Heimweghilfe.




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