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Streuselkuchen und Vögeli

Das Telefon klingelt, Frau Büser meldet sich, ein Mann posaunt ins Telefon: „Streuselkuchen bitte!“

Obwohl gut erzogen und an alles Mögliche gewöhnt, entfährt Frau Büser nur ein „Häh?“

„Is klar jetzt, oder?“

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„Wie bitte? Wer spricht denn da? Was wünschen Sie?“

Drei Fragen auf einmal, für den Anrufer zu kompliziert, er antwortet: „Streuselkuchen.“

„Wir sind doch keine Bäckerei!“

„Nee, aber wegen der Bäckerei.“

„Was möchten Sie denn, bitteschön?“

„Wegen dem Streuselkuchen.“

„Ja und was ist mit dem Streuselkuchen?“

„Woll’n wer haben.“

„Also, Sie möchten Streuselkuchen, Herr äh, wie war noch mal ihr Name?“

„Ja genau Streuselkuchen.“

„So, Sie möchten Streuselkuchen, das habe ich verstanden, aber Sie wissen auch, daß wir ein Bestattungsinstitut sind, richtig?“

„Würde ich sonst bei Ihnen anrufen?“

„Wir verkaufen aber keinen Streuselkuchen.“

„Soll ja auch bloß auffem Tisch stehen.“

„Sagen Sie mir doch jetzt mal Ihren Namen, bitte!“

„Vögeli.“

„Ihr Name ist Vögeli?“

„Nein, Vögeli brauchen wir auch.“

„Wenn Sie mir jetzt nicht Ihren Namen sagen, kann ich Ihnen nicht helfen.“

„Schrunz.“

„Okay, Herr Schrunz, und das ist jetzt ihr Name und soll nicht auf dem Tisch stehen, richtig?“

„So heiß‘ ich, Schrunz.“

„Gut, Herr Schrunz, Sie möchten, daß Streuselkuchen und Vögeli auf dem Tisch stehen. Nur, auf welchem Tisch?“

„Bei dem Essen für mein‘ Schwager.“

„Vermutlich meinen Sie den Leichenschmaus nach einer Trauerfeier, stimmt das?“

„Mein Schwager ist dann aber schon beerdigt.“

„Wie heißt denn Ihr Schwager?“

„Karl.“

„Und weiter?“

„Egon.“

„Und mit Nachnamen?“

„Ich heiße Schrunz.“

„Und ihr Schwager, wie heißt der mit Nachnamen?“

„Na, Klöppel, aber das sage ich doch die ganze Zeit. Sie sind wohl vergesslich oder? Sie sollten mehr an die frische Luft gehen. Ich zum Beispiel tu jeden Morgen am offenen Fenster Leibesübungen machen, das wirkt wahre Wunder.“

„Jetzt wird mir einiges etwas klarer. Sie sind der Schwager des verstorbenen Karl Klöppel.“

„Falsch!“

„Ja wie jetzt?“

„Nicht Karl Klöppel, sondern Karl-Egon Klöppel, soviel Zeit muß sein, junge Frau.“

„Gut, Sie sind also der Schwager und möchten für das Kaffeetrinken noch Streuselkuchen bestellen.“

„Und Vögeli!“

„Was genau sind jetzt diese Vögeli? Kleine Vögelchen, die man auf den Tisch stellt?“

„Sagen Sie mal, wollen Sie mir verarschen?“ Erwin Vögeli ist ein Alleinunterhalter. Sie kennen sich aber nicht viel aus, oder?“

„Haben Sie eine Adresse oder eine Telefonnummer von diesem Herrn Vögeli?“

„Ja sicher.“

„Und würden Sie mir die auch geben?“

„Sagen Sie mal welchen Beruf schwänzen Sie eigentlich? Ich will daß Sie den Vögeli anrufen und für die Feier nach der Beerdigung bestellen.“

„Dazu bräuchte ich doch aber wenigstens seine Telefonnummer.“

„Die steht im Buch.“

„Nun gut, wir werden schauen, was wir für Sie tun können. Geben Sie mir bitte jetzt noch Ihre Telefonnummer.“

Der Anrufer diktiert seine Nummer und Frau Büser schreibt mit angesäuertem Gesicht mit.
Das Gespräch ist zu Ende.

Frau Büser ruft beim Wirt vom „Grünen Baum“ an und bestellt den Streuselkuchen, dann sucht sie nach der Nummer des Herrn Vögeli, findet die aber nicht.

„Jetzt ruf ich den Herrn Schrunz nochmal an und frage ihn.“

Sie wählt die Rückrufnummer, die Herr Schrunz ihr gegeben hat und es meldet sich: „Vögeli Tanzmusik, Guten Tag!“

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#streuselkuchen #vögeli

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