Gibt es eigentlich einen „Knigge für’s Bestattergewerbe“? Letzte Woche war ich in einem kleinen Nachbarörtchen auf einer Beerdigung.
Nach dem Absenken des Sarges durch die vier Sargträger nahmen 3 der Träger ihre Mützen ab – einer rannte gleich so einfach davon – und bei einem der dreien kam eine Sturmfrisur zum Vorschein (Pumuckl lässt grüßen). Ok, es kann mal vor kommen dass der Stammfriseur ausgerechnet jetzt ein paar Wochen Urlaub macht. Aber den absoluten Knaller hat dann doch ein anderer Sargträger abgeliefert, kaum war er zehn Schritte vom Grab entfernt, aber noch in Mitten der Trauergemeinde, fing er an, sich die Krawatte vom Hals zu reissen.
Macht man so etwas?
Nein, so macht man das nicht. Aber es ist nunmal so, daß auf den Friedhöfen (oft, nicht immer) vor allem diejenigen Dienst tun, die zum Festhalten hinten am Müllwagen zu doof waren und immer runtergefallen sind.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Sehr schöner letzter Satz. Solche Leute findet man allerdings nicht nur Friedhöfen 🙂
Kerstin
15 Jahre zuvor
das schlimme ist: Er hat recht. *g*
Die werden alle keine Hausmeister sondern gehen auf den Friedhof. Hausmeister ist zu anspruchsvoll.
Das beste Exemplar Hausmeister haben wir hier an einer Grundschule: Sie ist Hausmeisterin, er seit 20 Jahren in Rente, weil erwerbsunfähig. Inzwischen 72. Sie 62.
ER steht jeden Tag in der Bude und fegt aus, SIE bohnert nur. ER steigt auf Leitern, weil SIE das nicht kann.
Wohlgemerkt: ER hat keine Vertrag mit uns. SIE hat ihn… und SIe fängt immer dann laut an zu weinen wie böse wir sind, wenn wir mal drauf hinweisen. Und ich bin eh böse, weil ich immer will, dass sie schwere sachen schleppt 😉
Kirstin
15 Jahre zuvor
@Kerstin… Ja DU bist Böse *gggg* so, nun haste die Bestätigung.
Bei uns in der Nachbarschaft sind meistens dann die nebenanliegenden Nachbarn die Kistenträger.. Mein Mann hat den Anzug nicht weit weg gehangen, sind viele ältere in der Nachbarschaft. Ist wohl hier so gang und gebe im kleinem Ort.
brenda
15 Jahre zuvor
diesen mitarbeitern ist NICHT bewusst, dass eine beisetzung nur 1 mal stattfindet …… und angehörige oder die trauergemeinde NIE vergessen, was da vorgefallen ist ….. und sei es eine krawatte, die zu früh vom hals gerissen wird ….
es liegt am chef, diese mitarbeiter täglich darauf hinzuweisen …..
es ist leider so, dass viele mitarbeiter nach der frühstückspause ( 15 minuten ) schon wieder neu angelernt werden müssen, weil sie das was vor der pause war, schon wieder vergessen haben !
Rust
15 Jahre zuvor
O_o
schubladen-denken? hier? … schade!
Emz
15 Jahre zuvor
Mhhh, vor kurzem wurde mein Bruder beigesetzt. Ihr könnt mich jetzt schlagen, aber mir wäre im Leben nicht sowas wie das oben beschriebene aufgefallen. Ich hab mich so auf meine Eltern und deren Schmerz und Trauer konzentriert, derlei Drumherum war mir völlig egal. Sowas fällt doch wahrscheinlich eher den relativ unbeteiligten „Mitläufern“ auf…
Mir persönlich isses darüber hinaus absolut schnurz, was für eine Frisur ein Sargträger unter seiner Mütze trägt und ob er seine Krawatte mag. Solange die Herrschaften sich nicht während der Zeremonie als solcher ihrer Mützen und Krawatten entledigen und der Sarg dadurch ins Schwanken gerät…
Nichtsdestotrotz wäre es natürlich schön, wenn die entsprechenden Mitarbeiter besser geschult würden. Wobei ich aber nicht glaube, dass es immer an der fehlenden Auffassungsgabe liegt.
Emz
15 Jahre zuvor
Ach! Und was mir noch grad so einfällt:
Wir haben hier auch ganz viele kleine Nachbarörtchen und in einigen davon ist es üblich, dass die Männer des Dorfes reihum das Sargtragen übernehmen. Ob die geschult werden???
@7
ja, und zwar schon von klein auf beim Teilnehmen an den dörflichen Beerdigungen.
ein anderer Stefan
15 Jahre zuvor
Wenn es Privatleute machen, die das als Nachbarn freiwillig machen, wird es ihnen wohl keiner übelnehmen, wenn sie nicht perfekt sind. Aber Leute, die dafür Geld kriegen, sollten das auch entsprechend professionell machen. Und dazu gehört ein entsprechendes Äußeres ebenso wie ein entsprechendes Verhalten, das ich bei allen Dienstleistungen, für die ich bezahle, erwarte. Ich will weder den Bänker in der Jogginghose noch den Kellner im drei Tage alten T-Shirt sehen.
Emz
15 Jahre zuvor
@8
Die haben’s dann so gesehen gut. Allerdings werden die „Zugereisten“ auch in die Pflicht genommen… Werd mich mal erkundigen.
ThFr
15 Jahre zuvor
Schön sind auch die Sargträger, die sich am Ende der Beerdigung den vermeintlich nächsten Angehörigen in den Weg stellen und die Hand aufhalten. Zum Glück hat unser kompetenter Bestatter das mit dem berühmten „papierenen Händedruck“ in Ordnung gebracht.
Eulchen
15 Jahre zuvor
@2 Kerstin, wenn ihr das duldet das ER die Arbeit (auch/und) macht, obwohl er keinen Arbeitsvertrag hat, ist das „Schwarzarbeit“. Sollte IHM mal etwas dabei passieren, da er ja auch noch im vorgerücktem Alter ist, macht sich die Schule strafbar, da diese das Geduldet hat. Rechtlich sehr bedenklich das ganze. Aber die Hausmeisterin dürfte ja nun bald in Rente gehen.
Aber den Sarg zu tragen…. machen das nicht teilweise auch die Nachbarn?.. für deren Aussehen kann man dann ja nix bzw kennt die Menschen so…
also bei meinen Eltern in der Gegend läuft das so…. ist vielleicht auch überall unterschiedlich…
Altenheimblogger
15 Jahre zuvor
mmh,Punkt 9 habe ich gerade erst gesehen, sorry fürs Doppelpost…
Andreas Lechthaler
15 Jahre zuvor
„Sturmfrisur“,soso. Nach dem Mützentragen sieht es bei mir auf dem Kopf auch nicht besonders gut aus, egal ob die Haare kurz oder lang sind. Da hilft nur Vollglatze!
🙂 Lechthaler
habe vor ein paar Jahren mal in einer Nachbargemeinde die örtliche Trägergemeinschaft über den örtlichen Kollegen bestellt und wollte, wie ich es bei uns gewohnt bin, im Voraus meine Scheinchen abdrücken. Zum Glück sah das mein Kollege und verhinderte die vorzeitige Bezahlung mit den Worten: „Du kannst die doch nicht im Vorwege bezahlen, die hauen ab zum nächsten Kiosk um sich Schnaps zu kaufen“. – Ich habe danach immer unsere örtliche Trägergemeinschaft mitgenommen, auf die kann ich mich verlassen und die wissen, was sich gehört.
MacKaber
15 Jahre zuvor
Das hatg eine ganz natürliche Erklärung: Der arme Kerl hatte schon heftiges Bauchweh, weil er dringendst auf den Lokus mußte. Noch drei Sekunden weiter, und er hätte sich vor allen Menschen in die Hosen gemacht. Was hätte das an Klagen gegeben? Da hätten sich noch mehr Leute aufgeregt, die Bestatterrechnung nicht bezahlt, um 100% gekürzt, Schmerzensgeld gefordert und die Presse informiert. Das Ganze war so dringend, dass er schon einen dicken Hals bekam, und daher schnell die Krawatte lösen mußte. Merke: Es gibt auch höhere Interessen.
Birgit
15 Jahre zuvor
Gerade nervt mich die schnoddrige Art über die Mitarbeiter auf dem Friedhof zu sprechen. Ich lerne in meinen Seminaren einen Haufen von ihnen kennen. Jeder macht es so gut er es versteht und jeder kann an irgendeiner Stelle noch etwas dazu lernen. Zum Glück gibt es in vielen Städten inzwischen Verantwortliche auf dem Friedhof, denen es wichtig ist, dass die Mitarbeiter geschult werden. In der Ausbildung zum (Friedhofs)gärtner ist nichts zu Themen wie Trauerprozessen, zu Kommunikation etc. enthalten. Besonders gut bezahlt ist diese Bereich auch nicht. Jeder hat irgendwo schon mal einen erlebt, der zwei verschiedenfarbige Socken anhatte… Also was soll das Rumhacken auf den Mitarbeitern?
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Sehr schöner letzter Satz. Solche Leute findet man allerdings nicht nur Friedhöfen 🙂
das schlimme ist: Er hat recht. *g*
Die werden alle keine Hausmeister sondern gehen auf den Friedhof. Hausmeister ist zu anspruchsvoll.
Das beste Exemplar Hausmeister haben wir hier an einer Grundschule: Sie ist Hausmeisterin, er seit 20 Jahren in Rente, weil erwerbsunfähig. Inzwischen 72. Sie 62.
ER steht jeden Tag in der Bude und fegt aus, SIE bohnert nur. ER steigt auf Leitern, weil SIE das nicht kann.
Wohlgemerkt: ER hat keine Vertrag mit uns. SIE hat ihn… und SIe fängt immer dann laut an zu weinen wie böse wir sind, wenn wir mal drauf hinweisen. Und ich bin eh böse, weil ich immer will, dass sie schwere sachen schleppt 😉
@Kerstin… Ja DU bist Böse *gggg* so, nun haste die Bestätigung.
Bei uns in der Nachbarschaft sind meistens dann die nebenanliegenden Nachbarn die Kistenträger.. Mein Mann hat den Anzug nicht weit weg gehangen, sind viele ältere in der Nachbarschaft. Ist wohl hier so gang und gebe im kleinem Ort.
diesen mitarbeitern ist NICHT bewusst, dass eine beisetzung nur 1 mal stattfindet …… und angehörige oder die trauergemeinde NIE vergessen, was da vorgefallen ist ….. und sei es eine krawatte, die zu früh vom hals gerissen wird ….
es liegt am chef, diese mitarbeiter täglich darauf hinzuweisen …..
es ist leider so, dass viele mitarbeiter nach der frühstückspause ( 15 minuten ) schon wieder neu angelernt werden müssen, weil sie das was vor der pause war, schon wieder vergessen haben !
O_o
schubladen-denken? hier? … schade!
Mhhh, vor kurzem wurde mein Bruder beigesetzt. Ihr könnt mich jetzt schlagen, aber mir wäre im Leben nicht sowas wie das oben beschriebene aufgefallen. Ich hab mich so auf meine Eltern und deren Schmerz und Trauer konzentriert, derlei Drumherum war mir völlig egal. Sowas fällt doch wahrscheinlich eher den relativ unbeteiligten „Mitläufern“ auf…
Mir persönlich isses darüber hinaus absolut schnurz, was für eine Frisur ein Sargträger unter seiner Mütze trägt und ob er seine Krawatte mag. Solange die Herrschaften sich nicht während der Zeremonie als solcher ihrer Mützen und Krawatten entledigen und der Sarg dadurch ins Schwanken gerät…
Nichtsdestotrotz wäre es natürlich schön, wenn die entsprechenden Mitarbeiter besser geschult würden. Wobei ich aber nicht glaube, dass es immer an der fehlenden Auffassungsgabe liegt.
Ach! Und was mir noch grad so einfällt:
Wir haben hier auch ganz viele kleine Nachbarörtchen und in einigen davon ist es üblich, dass die Männer des Dorfes reihum das Sargtragen übernehmen. Ob die geschult werden???
@7
ja, und zwar schon von klein auf beim Teilnehmen an den dörflichen Beerdigungen.
Wenn es Privatleute machen, die das als Nachbarn freiwillig machen, wird es ihnen wohl keiner übelnehmen, wenn sie nicht perfekt sind. Aber Leute, die dafür Geld kriegen, sollten das auch entsprechend professionell machen. Und dazu gehört ein entsprechendes Äußeres ebenso wie ein entsprechendes Verhalten, das ich bei allen Dienstleistungen, für die ich bezahle, erwarte. Ich will weder den Bänker in der Jogginghose noch den Kellner im drei Tage alten T-Shirt sehen.
@8
Die haben’s dann so gesehen gut. Allerdings werden die „Zugereisten“ auch in die Pflicht genommen… Werd mich mal erkundigen.
Schön sind auch die Sargträger, die sich am Ende der Beerdigung den vermeintlich nächsten Angehörigen in den Weg stellen und die Hand aufhalten. Zum Glück hat unser kompetenter Bestatter das mit dem berühmten „papierenen Händedruck“ in Ordnung gebracht.
@2 Kerstin, wenn ihr das duldet das ER die Arbeit (auch/und) macht, obwohl er keinen Arbeitsvertrag hat, ist das „Schwarzarbeit“. Sollte IHM mal etwas dabei passieren, da er ja auch noch im vorgerücktem Alter ist, macht sich die Schule strafbar, da diese das Geduldet hat. Rechtlich sehr bedenklich das ganze. Aber die Hausmeisterin dürfte ja nun bald in Rente gehen.
Aber den Sarg zu tragen…. machen das nicht teilweise auch die Nachbarn?.. für deren Aussehen kann man dann ja nix bzw kennt die Menschen so…
also bei meinen Eltern in der Gegend läuft das so…. ist vielleicht auch überall unterschiedlich…
mmh,Punkt 9 habe ich gerade erst gesehen, sorry fürs Doppelpost…
„Sturmfrisur“,soso. Nach dem Mützentragen sieht es bei mir auf dem Kopf auch nicht besonders gut aus, egal ob die Haare kurz oder lang sind. Da hilft nur Vollglatze!
🙂 Lechthaler
Moin,
habe vor ein paar Jahren mal in einer Nachbargemeinde die örtliche Trägergemeinschaft über den örtlichen Kollegen bestellt und wollte, wie ich es bei uns gewohnt bin, im Voraus meine Scheinchen abdrücken. Zum Glück sah das mein Kollege und verhinderte die vorzeitige Bezahlung mit den Worten: „Du kannst die doch nicht im Vorwege bezahlen, die hauen ab zum nächsten Kiosk um sich Schnaps zu kaufen“. – Ich habe danach immer unsere örtliche Trägergemeinschaft mitgenommen, auf die kann ich mich verlassen und die wissen, was sich gehört.
Das hatg eine ganz natürliche Erklärung: Der arme Kerl hatte schon heftiges Bauchweh, weil er dringendst auf den Lokus mußte. Noch drei Sekunden weiter, und er hätte sich vor allen Menschen in die Hosen gemacht. Was hätte das an Klagen gegeben? Da hätten sich noch mehr Leute aufgeregt, die Bestatterrechnung nicht bezahlt, um 100% gekürzt, Schmerzensgeld gefordert und die Presse informiert. Das Ganze war so dringend, dass er schon einen dicken Hals bekam, und daher schnell die Krawatte lösen mußte. Merke: Es gibt auch höhere Interessen.
Gerade nervt mich die schnoddrige Art über die Mitarbeiter auf dem Friedhof zu sprechen. Ich lerne in meinen Seminaren einen Haufen von ihnen kennen. Jeder macht es so gut er es versteht und jeder kann an irgendeiner Stelle noch etwas dazu lernen. Zum Glück gibt es in vielen Städten inzwischen Verantwortliche auf dem Friedhof, denen es wichtig ist, dass die Mitarbeiter geschult werden. In der Ausbildung zum (Friedhofs)gärtner ist nichts zu Themen wie Trauerprozessen, zu Kommunikation etc. enthalten. Besonders gut bezahlt ist diese Bereich auch nicht. Jeder hat irgendwo schon mal einen erlebt, der zwei verschiedenfarbige Socken anhatte… Also was soll das Rumhacken auf den Mitarbeitern?