Hier veröffentlicht der Publizist Informationen und Geschichten über den Bestatterberuf. Mehr über den in der Halloween-Nacht an Allerheiligen geborenen Autor finden Sie u.a. hier. Der Schriftsteller Peter Wilhelm lebt mit seiner Familie in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg.
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Ich habe ihn vor Jahren kennengelernt und immer gespannt gelesen, was er auf Heise oder später bei Gulli.com geschrieben hat. Vieles war Unsinn oder nur provozierend aber Gravenreuth war auf jeden Fall eine Persönlichkeit.
Tanja Nolte-Berndel sagt mir nun nix, aber die geschichten um den „guten“ Herren sind legendär. Er hat seinen Selbstmord angekündigt? Bezeichnend, dass ihn niemand gehindert hat 😀
Bestimmt kommen bald urbane Legenden auf: Gravenreuths Opfer haben einen Killer verpflichtet, der Selbstmord ist nur vorgetäuscht um einen Mord zu verschleiern usw., die Internetindustrie (was ist das?) hat ihn dahingemeuchelt…
B. A.
Designierter Kompostisagte am
22. Februar 2010 um 14:40
Er hat schon viel Mist gebaut, der Herr Gravenreuth, und war seinen Opfern gegenüber nicht mitfühlend. Trotzdem hätte ich ihm diesen Abgang nicht gewünscht. Besser wäre es gewesen, er hätte einen Strich gezogen und ein anderes, sauberes Geschäftsmodell entwickelt. Qualifiziert war er als Dipl-Ing und Rechtsanwalt ja, da hätte er sich schon was überlegen können für die Zeit nach den schwedischen Gardinen.
Jeder bekommt das, was er verdient. Früher oder später.
Es mag gehässig klingen – aber so jemanden braucht niemand.
Hätte er nur einen Moment mal darüber nachgedacht, was all seine Rechtsbeugung und Überinterpretation des Rechts für seine „Opfer“ bedeutet hat, wäre ihm vielleicht ein schöneres – und späteres Ende beschieden gewesen.
Aber ganz ehrlich – genau so, wie er sich zuvor verhalten hat, genau so ist er jetzt auch gegangen: feige und ohne die Verantwortung für sein Tun selbst zu übernehmen.
Nun, wie bei vielen Anderen wohl auch, spielt in meinem Kopf nun „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen, wobei folgender Auszug dabei von entscheidender Bedeutung ist:
[…]
Alle die von Freiheit träumen
Sollen’s Feiern nicht versäumen
Sollen tanzen auch auf Gräbern
Freiheit Freiheit
[…]
Und doch beschleicht mich die Enttäuschung, so ein Ende habe ich ihm nicht gegönnt. Genau wie er bei minderjährigen Kopierern kein Pardon kannte, habe ich mir gewünscht, dass auch er jetzt Buchstabe für Buchstabe nach dem Gesetz zu bezahlen hat, ohne Winkeladvokatenhinterausgang.
Aber das ist nun mal nicht zu ändern, denn er hat sich – im Prinzip auf dieselbe Weise – wie ein allseits bekannter, in Braunschweig eingebürgerter Österreicher aus dem Leben geflüchtet, nur um einer konsequenten Strafe zu entgehen. Mein Rest-Respekt sinkt damit auf Null, wenn Leute, die gegen andere unerbittlich waren, selbst absolut nicht die Konsequenzen tragen wollen. Wie Kinder, die immer die Burgen der anderen zertrampeln, aber sofort zu Mama laufen, wenn das ihnen mal passiert.
Ok, und damit wünsche ich mir, dass er nun nicht in Vergessenheit gerät, sondern posthum vorgeführt wird. Gnadenlos. Ich stelle mir da einen satirischen Film im Stile von „Schtonk!“ vor, in dem die Figur GFvG selbst auch dargestellt wird, wie es Chaplin in „Der große Diktator“ gemacht hat. Alles andere als ihn der Lächerlichkeit preis zu geben wäre wohl nicht angemessen.
Übrigens, wer die gleiche Todesart wie Hitler persönlich wählt (Suicid mit der Pistole, nur um dem Gefängnis zu entgehen), will zitieren und sich gleichsetzen. Kein Grund also hier auf Godwin’s Law wegen Unangemessenheit zu verweisen.
Diesem guten Beispiel sollten einige folgen. In den Ofen aus dem Sinn, gefiltert in die Atmosphäre rin.
Andere straffrei zu Straftaten animieren und selbst bis zum Hals im Dreck stecken. Ja endlich im wahrsten Sinne des Wortes, wenn er nicht verbrannt wird. Prost. Mein Mitleid gibt es keinesfalls.
Bevor hier noch ein paar der sicher nicht direkt von den Aktivitäten des Herrn v.G. sich äußern sollten sie doch bitte bedenken: De mortuis nil nisi bene.
Ihr solltet euch schämen so abfällig über seinen Tod zu reden! Ihr seid wirklich erbärmlich. Er hat vor Gericht vieles getan was nicht rechtens war, aber dafür hat er seine Strafe bekommen. Trotz allem war er eine sehr charismatische Persönlichkeit.
Ich wünsche euch die Pest an den Hals…
Ich denke mal ein großer Teil der IT Welt wird das freiwillige Ableben mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen.
Ohne diesen notorischen Streithansel mit krimineller Energie wären andere Abmahner erst gar nicht auf die Idee des lukrativen Nebenerwerbs gekommen.
Hätte ihm die Anwaltskammer schon vor langer Zeit wegen seiner zahlreichen rechtswiedrigen Taten und Verurteilungen rechtzeitig die Zulassung entzogen, hätte es nicht so weit kommen müssen und er würde heute ganz normal mit seiner Familie friedlich zu Hause zu Abend essen.
Aber eine Krähe hackt der anderen ja kein Auge aus…
Tja, ich weiß nicht, was ich denken soll. Einerseits tuts mir leid um ein Leben, andererseits denke ich, daß sich da wieder einer feige vor den Konsequenzen seines Handelns gedrückt hat.
Und genau, was er seiner Familie (so er hat) antut, dafür könnt ich noch hinterher und ihm eine verplätten!
@Dante: Welches Unrecht er _vor Gericht_ angestellt hat, ist mir nicht bekannt, aber für sein im zivilen Leben veranstaltetes Spektakel hat er die Strafe gerade nicht bekommen, seine Inhaftierung stand bevor.
Den Anwalt GvG werden viele nicht vermissen, in letzter Zeit war er angenehmerweise kaum noch in Erscheinung getreten. Die Zwangslage, in die sich der Mensch selbst gebracht hatte, und die Verzweiflung, die ihn zum Selbstmord brachten, lassen mich Mitleid empfinden. Andererseits ist jeder seines Glückes Schmied, und nicht jeder ist ein guter Handwerker.
Im übrigen verstehe ich „de mortui nihil nisi bene“ stets so, dass persönliche Gefühle mit dem Tod des Betroffenen ein Ende finden sollen – objektive Aussagen braucht das nicht zu betreffen. So kann man durchaus seine Verachtung für die Taten eines Brutus, eines Pilatus oder eines Stalin äussern, ohne dabei zu beleidigen oder zu schmähen.
Sozialverträgliches Frühableben,
entscheidend in seinem Wirken ist wohl weniger, was er getan hat, sondern wie er es getan hat. Betrug mit betrügerischen Methoden bekämpfen zu wollen, ist zumindest unglaubwürdig. Man mag ihm zugute halten, das er positiven Einfluss auf das allgemeine Verständniss des Urheberrechts genommen hat, schade, das er mit seiner Methode gleichzeitig die Rechtmäßigkeit senes eigenen Handelns heftigen Zweifeln ausgesetzt hat.
„De mortuis nil nisi bene.“ Klar. Also versuche ich das mal mit einer anderen Persönlichkeit der Zeitgeschichte:
Adolf Hitler ist tot. Der bekannte und beim Volk äußerst beliebte deutsche Politiker, liebevolle Tierfreund, hingebungsvolle Ehemann und Philanthrop starb plötzlich und unerwartet am 30. April 1945 in Berlin. In jungen Jahren gab er seine vielversprechende Künstlerkarriere in Österreich auf, um seine ganze Kraft dem Gemeinwohl zu widmen. Obwohl er nach Außen stets gelöst und tatkräftig wirkte, muss er doch sehr unter der daraus resultierenden inneren Zerrissenheit gelitten haben. Er wählte schließlich aus Verzweiflung den Freitod, weil er sich mit seiner persönlichen Lebenssituation überfordert sah und lässt seine Freunde und Familie fassungslos zurück.
@alfred (16):
Man sollte also über tausende Menschen wie Idi Amin, Josef Mengele oder Adolf Hitler nichts Schlechtes sagen?
Oder [b]gar nichts[/b], wenn man nichts gutes weiß?
[b]Echt jetzt?[/b]
Ich denke da wie asz. In dem Golem-Artikel steht ja, dass er wohl auch Krebs gehabt haben soll – das würde ich also noch als Selbstmordgrund einsehen, dass man dann seine letzten Monate nicht hinter Gittern verbringen will. Obwohl gerade er als Anwalt da sicher gewusst hätte, wie man eine Krankheit zur Hafterleichterung einsetzt. Aber wegen 14 Monaten Knast und Schulden sich so aus dem Staub zu machen? Da komme ich menschlich nicht mit. Ich glaube, der Mann hatte ein ganz großes Problem mit seinem Selbstbewusstsein, schon immer. Kleine Leute noch kleiner machen, damit man selbst groß da steht, das war doch glaube ich, was hinter seinen „Schandtaten“ steckte. Und als er jetzt selbst mal zu den Kleinen gehören sollte, ist er lieber gleich ganz verschwunden.
Mal offtopic: Ehrlich? Ich würde mir manchmal ein Jahr Knast wünschen. – Da hätte er doch massig Zeit gehabt, seine Memoiren zu schreiben oder eine Sprache zu lernen oder was weiß ich… Mit über 60 muss man da glaube ich nicht mehr „Tütenkleben“, oder?
Ich hab sogar mal nen Brief von „Tanja“ bekommen, mit ’nem durchaus netten Foto dabei. Aber irgendwie hatte ich doch das Gefühl, daß der Brief nicht ganz koscher war 🙂
Günther von Gravenreuth ist letzlich gestorben wie er gelebt hat.
Gravenreuth war nie irgendein Abmahn-Anwalt. Er war Spezialist für
Urheberrecht – aber auch das war er eher der Logik seiner Tätigkeit
gehorchend. Als die meisten seiner Berufskollegen Computer für
obskure Spezialtechnik hielten, war Gravenreuth einer der ersten
„Computer-Anwälte“. Ausgestattet mit gesundem technischen
Sachverstand und ohne völlig bar jener Technikfurcht die so typisch
für den sprichwörtlichen Juristen ist („iudex non calculat“) mischte
er in den achtziger Jahren die Heimcomputer-Szene auf. Zunächst tätig
für diverse Softwarefirmen, später eher durch diese unterstützt fand
er kreative Wege, in einem Computer-unkundigen Rechtssystem der
Computerszene klar zu machen, daß das Recht nicht an Obskurität ihres
Hobbies halt machte. Und – man muß es zugeben – die
Raubkopierer-Mentalität jener Jahre war für heutige Verhältnisse
atemberaubend.
Auf der anderen Seite war er aber auch einer der „Schlipse“ die
tatsächlich mit der anderen Seite redeten. Vorträge beim CCC,
einschlägige Veräffentlichungen, Präsenz auf diversen Cons – ja
selbst präsenz im Heise-Forum – Gravenreuth hatte immer auch ein
Standbein auf der „anderen Seite“ – und verstand sich wohl auch so.
Mit der Zeit wurde das Abmahngeschäft immer perfekter, die Bindung an
ethische Prinzipien und sachliche Legitimation immer dünner. Und die
Feinde zahlreicher.
Trotz allem – bei vielen Computerfans mischte sich in die Ablehnung
ein gewisser Respekt – nicht für den Charakter aber für die Bravur,
den Sachverstand, und auch für seinen Erfolg, den er jahrelang
zweifellos mit seinen Aktvitäten hatte. Im Grunde war Gravenreuth
ein Hacker – und er hackte das geilste System der Welt – das
Rechtssystem. Und selbst wenn man seine Exploits ablehnte, es blieb
ein Rest Respekt für seine Erfolge. Er trat auch auf wie ein Hacker –
er scheute die Öffentlichkeit nicht und stellte sich auch
kontroversen Situationen. Und in gewissen Grad suchte er auch den
Respekt seiner Peers – und das waren eben nicht die respektablem
Herren vom Münchner Anwaltsverein.
Auch sein allmählicher Abstieg erinnert eher an andere bekannte
Hacker. Jahre des Erfolgs produzierten eine gewisse
Selbstüberschätzung, die von der Realität nicht getragen werden
konnte. Wenn man sich seine Verurteilungen ansieht, beruhen die alle
weniger auf krimineller Energie, und mehr auf jener tödlichen
Mischung von Arroganz und Selbstüberschätzung der so manch anderer
Hacker auch zum Opfer fiel. Und seine letzte Verurteilung war
geradezu ein Paradestück – er hatte das juristische „Defacement“
einer großen, kritischen Tageszeitung versucht, ein Vorgang der kaum
wirtschhaftlichen Gewinn versprach, aber enorme „bragging rights“ mit
sich brachte.
Am Ende ging es ihm wie vielen großen Hackern. Als die Wirklichkeit
ihn einholte, sein übersteigertes Selbstbild und seine ganze darauf
aufbauende Weltsicht wie ein Kartenhaus zusammenfielen, und ihn die
Realität in Form eines unausweichlichen Haftantrittes traf, war er
nicht in der Lage, damit umzugehen. Auch hier ging es ihm wie den
typischen Hackern – einige wenige fanden die Kraft, aus dieser
Position ihr Leben umzukrempeln, viele sind daran zugrundegegangen.
Naja was soll man dazu sagen.
Im Prinzip ist er aus dem Leben geschieden, wie er sich zeitlebens verhalten hat.
Mein Beileid gilt den Angehörigen, aber, und so hart das auch klingt, nicht Gravenreuth selber.
Ich empfinde es als absolut feige zeitlebens mit sehr fragwürdigen Mitteln, Leute zu verklagen und dann selbst vor einer Strafe zu kneifen.
Es ging Gravenreuth sicher nicht nur um seine Haftstrafe. In seiner E-Mail schrieb er von privaten, gesundheitlichen Gründen und das mit seiner Strafe wäre nur dazu gekommen. Ich glaube nicht, dass alleine das Gefängnis Grund war. Wenn alles drumherum aber auch scheieße läuft wird es danach nur nich besser.
Ich finde es hart und traurig das er nun weg ist. Er war zwar oftmals ein wirklicher Arsch aber bewundernswert und interessant. Wenn man die News zu seinem Tod so liest wird das auch nur bestätigt.
@Dante
Natürlich ist die obere Riege des kommerziellen Gulli.com, die sozusagen regelmäßig mit „Günni“ unter der Dusche kuschelte nicht darauf erpicht zuzugeben, das ihr wehrter Freund und Firmenkonglomerat-Geldeintreiber schlichtweg regelmäßig und wissentlich kriminelle Methoden wie Diebstahl, Unterschlagung, meineidliche Falschaussagen, Urkundenfälschung, Betrug etc. praktizierte sowie offensichtlich kriminelle Aktivitäten seines Syndikus wissentlich deckte.
Herr von Gravenreuth hat das Recht teilweise so stark gebeugt, das es normalerweise gebrochen wäre, hätten ihm nicht andere Schwarzmäntel der obersten Etagen immer wieder alle Augen zugedrückt. Eine Krähe hackt der anderen schließlich kein Auge aus.
Wer notorisch Kriminalität mit kriminellen Methoden bekämpft, dem gebührt auch posthum keine Ehre!
Ist jetzt gut, das Thema Plattgetreten, Friede seiner Asche…
@ Tanjas Opfer:
Ich habe zwar keine Ahnung was der Gulli auf einmal damit zu tun hat, aber bitte poste es darin noch einmal. Auf VT-Leute wie dich kann jedes Forum verzichten. Btw, juckt es mich nicht was du über gulli schreibst. Ich bin nicht wegen der Administration dort. o.O
Wie kann man auf den TanjaBrief reinfallen? Ein schönes Modellgesicht dass auch noch bettelt und Briefe zufällig an dich schreibt? Man man man… Darwin Award für deine Geldbörse.
Wenn man so manchen Kommentar hier lesen muss, dann kann es einen nur grausen und man fragt sich warum gerade im Bestatterweblog Menschen äussern, deren Verständnis von Pietät und Mitgefühl locker ins Mittelalter passt. Vom heise Mob würde ich nichts anderes erwarten, aber wenn schon Nazianalogien aufgezeigt werden, weil sich zwei absurd verschiedene Menschen für die selbe Todesart entschieden haben, dann bleibt man erstmal sprachlos.
Ich hätte noch Verständnis dafür, wenn sich ein Tanja-Antworter so äussert, schliesslich haben diese Leute böse einen abbekommen (wenn auch nicht illegal und auch nicht unschuldig, das sei mal am Rande bemerkt). Aber diese Mobmentalität, dass sich jetzt so viele mühen noch ordentlich Dreck hinterherzuwerfen, die kann ich so gar nicht verstehen.
Ich fand was Gerechtes daran, dass GvG, der anderen mit dem Recht ordentlich geschadet hat, auch mal die Folgen selber zu spüren bekam, entsprechend habe ich mich über das Urteil gefreut. Aber ich freue mich doch nicht über den Tod eines Menschen. Auch nicht heimlich. Oder ein bischen.
Da ist ein Mensch TOT, verdammte Hacke nochmal, der kommt nicht mit ner Zahlung für eine Abmahnung davon. Der ist auch morgen noch tot.
Und eins noch: Von wegen Kriminelles mit kriminellen Methoden bekämpfen. Die Tanja Briefe waren ziemlich schäbig. Aber nicht kriminell. Und sie basierten auf Rechtsbrüchen. Und zwar durch die „Tanja-Opfer“. Man mag da alles anbringen, von der Unmoral pubertierende Jungen mit einem Mädel-Bild zu ködern bis zu armen Eltern, die von Abmahnungen kalt erwischt werden. Aber illegal war das nicht. Ich hab diese Zeit auch mitgemacht und zur Zeit der Tanja-Briefe war das reale Copyright ein fliegender Witz, hatte ja nahezu jeder seinen Disketten-Sarg bis obenhin voll. Und natürlich mochten wir auch alle GvG nicht, der doch tatsächlich das verhasste Copyright durchsetze. Man hat ihm nicht verübelt, dass er kriminell gewesen wäre, man hat ihm verübelt, DASS er es getan hat.
Was später an Strafbarem („kriminellem“) dazu kam, interessiert eigentlich niemanden. Falsche Pfändung mit falscher Versicherung und veruntreute Mandantengelder. Sicher strafbar, aber das würde einem nicht die Welle von Haß einbringen, die ihm selbst nach dem Tode noch nachschlägt.
Ich war Zeit seines Lebens kein großer Fan von ihm, aber er war kein „Verbrecher“. Ich hoffe er hat seinen Frieden gefunden.
Ich finde den Freudentaumel, wie er jetzt in diversen Foren ausbricht, eher jämmerlich.
Natürlich gibt es jetzt keinen Anlass, diesen Menschen zu verklären, aber manche Kommentare rufen jetzt eher Bilder von johlendem Pöpel bei einer Hinrichtung hervor.
Der Typ war ein Kotzbrocken und er hat sich auch noch gezielt so insziniert. Regelmäßig kreuzte er in Foren auf, um zu provozieren und sich in Szene zu setzen und zum Ausdruck zu bringen, dass er alle mit einem Gerechtigkeitssinn bestenfalls für Schwächlinge hält.
Ihn endlich für sein Treiben zur Rechenschaft gezogen zu sehen, war natürlich eine Genugtuung für viele. Aber ein Selbstmord ist kein einfacher Ausgang, keine feige Flucht vor einer gerechten Strafe. Es ist Ausdruck purer Verzweiflung. Der Mann hat ja anscheinend, wenn auch durch eigene Schuld, mehr oder weniger alles verlohren. Mit der Gefängnisstrafe war der Verlust seiner Zulassung als Anwalt und damit ja auch irgendwie seine Existenzgrundlage verloren. Seine Studentenverbindung hat ihn wohl ausgeschlossen und auch wenn das sehr spezielle Vereine sind, für ihn scheint das etwas bedeutet zu haben, denn dort hat er sich wohl erschossen. Dazu kamen wohl weitere Beziehungsprobleme (gut möglich, dass das auch eine Folge der diversen Verurteilungen war). Einen Verdacht auf Krebs gab es dann auch noch, so als kleinen, unverschuldeten Schicksalsschlag. Dies alles zusammen finde ich nur noch als Mitleidserweckend.
Deswegen gibt es keinen Grund um ihn zu trauern, aber Hass oder Schadenfreude zum Ausdruck zu bringen, ist auch nur erbärmlich. Verständlich ist das nur, wenn einem selbst von ihm ernsthaft zugesetzt wurde.
Und für all die, die jetzt Hitler und Konsorten anbringen: Ja, für die gilt meines Erachtens genau das selbe, natürlich in ganz anderem Maßstab. Man muss und soll ihre Taten nicht verschweigen. Man muss sie aber dennoch als Menschen sehen. Hitler hatte wahrscheinlich ein ziemlich erbärmliches Ende. Sich daran zu ergötzen und ihn zu dämonisieren führt aber auch zu nichts, im Gegenteil, es verdeckt nur den Blick auf all jende, die auch ihren sehr unterschiedlich großen Teil der Schuld tragen.
Ein gute Beispiel ist auch so jemand wie Saddam: Von dem gibt es ja anscheinend ein Hinrichtungsvideo, dass im Web kursiert, worin man einen vor Todesangst erfassten Menschen sehen kann. Das ist entwürdigend, wie es die Strafe an sich ist. Es ist ein bemitleidenswertes Ende.
Wen das als mehr oder weniger Außenstehenden zur Schadenfreude beweget, sollte sich noch mal überlegen, ob er verstanden hat, wie weitreichend dieses Konzept der Menschenwürde gemeint ist.
@Llarian: Manche seiner Abmahnaktionen waren schon Rechtsmissbräuchlich, z.B. diese Explorergeschichte. Eine Marke auf das Wort Explorer zu Zeiten als es schon den Windows Explorer und den Internet Explorer gab und durch diese Produkte schon fast eine eigene Bedeutung erlangt hatte, war schlicht ein Missbrauch des Markenrechts. Damit hat er dann Leute abgemahnt, die eine Kopie von Selfhtml gehostet hatten, jedoch vermieden, sich direkt mit dem Autor auseinanderzusetzen, damit das Geschäftsmodell möglichst lange läuft. Das war ein Missbrauch von Abmahnungen. (Die Marke wurde später ja auch gelöscht).
Er ist auch gegen „unerwünscht“ zugegange Mails, die von E-Postkarten-Diensten oder als Bestätigungsmails für Newsletter o.ä. versendet werden, vorgegangen. Auch das war letztenendes rechtsmissbräuchlich. Viele der Prozesse hat er meines Wissens dann auch verloren. Ich würde vermuten, dass er selbst dafür gesorgt hat, dass er entsprechende Mails erhält.
In diesen Fällen hat er schlicht die herrschende Rechtsunsicherheit ausgenutzt. Das war meist nicht rechtswidrig, aber definitiv verwerflich und von den Betroffenen nicht selbst verschuldet.
da tut er zum erste mal im Leben was gutes und stirbt dabei.
Es gibt ja mur ganz wenig Menschen, denen ich nicht viel Gutes wünsche, aber dieser… man soll ja nicht schlecht über Tote reden…. gehörte eindeutig dazu.
Und tschüß, Gunther.
Der mann war ein mehrfach verurteilter Betrüger und somit, zumindest nach deutschem Recht, ein „Verbrecher“.
Ich wünsche auch Verbrechern nicht den Tot. Er hätte ja nur die Haftstrafe antreten müssen. Das hielt sein Ego wohl nicht aus.
Ich gebe es aber gerne zu: Ich beobachte die Machenschaften des Herrn Dörr schon länger, als es das Internet gibt und er war mir schlichtweg unsympathisch.
„Vom heise Mob würde ich nichts anderes erwarten, aber wenn schon Nazianalogien aufgezeigt werden, weil sich zwei absurd verschiedene Menschen für die selbe Todesart entschieden haben, dann bleibt man erstmal sprachlos.“
Gulli.com wurde im Februar 2008 von einem der Hauptakteure der sogenannten Internetabofallen-Szene gekauft und wird von diesem österreichem Staatsbürger heute betrieben. Dieser gebraucht Gulli.com als Zugangsportal zu den Abofallendiensten Firstload und Mega-Download.
Das Herr von Gravenreuth, der ebenfalls diesem Umfeld angehörte, dort so engagiert mitwirkte, wundert daher nicht.
Und für alle, die hier von Pietät reden: Der Mann hat schon so viele Leute gequält, daß es ein Wunder ist, daß er sich selbst erschießen mußte und das nicht jemand für ihn erledigt hat. Andererseits war er ein armer Kerl. Also R.I.P.
Ich lerne hier gerade was. Wikipedia schreibt:“Vergehen sind Straftaten, die im Mindestmaß mit einer Freiheitsstrafe von unter einem Jahr oder Geldstrafe bedroht sind (§ 12 Abs. 2 StGB). Alle anderen Straftaten sind Verbrechen.“
Demnach war der Verstorbene also zumindest schon mal ein Straftäter. Die Haftstrafe, vor der er sich elegant gedrückt hat, belief sich auf 14 Monate.
Wurde er nun wegen eines Verbrechens, oder wegen eines Vergehens verurteilt?
Ich wüsste das jetzt wirklich gerne.
Unterm Strich ist es aber auch egal.
Wer Kinder zu Urheberrechtsverletzungen anstiftet, um sich dann an deren Handeln zu bereichern ist zumindest mal unsympathisch und landet in meiner Wertschätzung unter der Grasnabe.
Die“Tanja-Briefe“ findet man per Google.
Ach, warum rege ich mich schon wieder auf? Der Feigling hat es ja hinter sich gebracht.
@Josch
„Wurde er nun wegen eines Verbrechens, oder wegen eines Vergehens verurteilt?“
Man muss den eigenen Text schon lesen, dann ist auch die Antwort klar. Das Gesetz nach StGB 12, Absatz 1 sagt eindeutig: Verbrechen sind Straftaten, die mit MINDESTENS einem Jahr Gefängnis geahndet werden. Dazu gehört sicher nicht der Betrug, die Unterschlagung oder gar die rechtsmissbräuchliche Abmahnung. Die tatsächliche Strafe ist dabei vollkommen irrelevant. Jemand, der wegen Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wird, ist ein verurteilter Verbrecher, jemand der wegen Unterschlagung fünf Jahre einfährt ist keiner.
„Unterm Strich ist es aber auch egal.“
Ob man jemanden beleidigt oder nicht ist unterm Strich vieles, aber sicher nicht egal.
„Wer Kinder zu Urheberrechtsverletzungen anstiftet,…“
Was er nie getan hat. Das ist ja eigentlich die Absurdität des Ganzen. Glaubt denn wirklich irgendjemand, dass sich irgendein Pubertierender aufgrund eines nun wirklich ziemlich unschuldigen Fotos plötzlich hunderte Disketten „besorgt“ hat, um dem Mädel dann eine Liste zu schicken ?
Man kann die Methode schmierig finden, genauso wie man Lockspitzel, anonyme Anzeigen oder „freiwillige“ Alkoholproben schmierig finden kann. Aber die Straftat, die GvG als Basis seiner Abmahnungen verwendet hat, war schon lange vorher begangen. Verübelt hat man ihm, dass er sich daran bereichert hat. Gut, kann man machen, aber mit Anstiftung hat das nix zu tun.
Und vielleicht noch ein Abschluss zur Feigheit: Ich denke es bedingt einigen Mut sich eine Schusswaffe an den Schädel zu setzen. Jedenfalls erheblich mehr als in einem anonymen Forum gegen jemanden zu hetzen, der sich dankbarerweise nicht mehr wehren kann.
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Tja. Da wollte wohl jemand nicht ins Gefängnis.
Aber irgendwie wunderts mich ja doch.
Ich wusste es übrigens auch gleich, wer Tanja ist. Bin ich auch alt? 🙁 *schnüff*
Ich hoffe mal nicht!
Ich habe ihn vor Jahren kennengelernt und immer gespannt gelesen, was er auf Heise oder später bei Gulli.com geschrieben hat. Vieles war Unsinn oder nur provozierend aber Gravenreuth war auf jeden Fall eine Persönlichkeit.
Ciao Günni, you will be missed!
Tanja Nolte-Berndel sagt mir nun nix, aber die geschichten um den „guten“ Herren sind legendär. Er hat seinen Selbstmord angekündigt? Bezeichnend, dass ihn niemand gehindert hat 😀
Endlich ist die Welt wieder ein bischen ruhiger
Es gibt Leute, um die kann ich einfach nicht trauern.
Im Gegenteil…grins
Bestimmt kommen bald urbane Legenden auf: Gravenreuths Opfer haben einen Killer verpflichtet, der Selbstmord ist nur vorgetäuscht um einen Mord zu verschleiern usw., die Internetindustrie (was ist das?) hat ihn dahingemeuchelt…
B. A.
Wenn sich der Freiherr damit verbessern kann, warum nicht?
Er hat schon viel Mist gebaut, der Herr Gravenreuth, und war seinen Opfern gegenüber nicht mitfühlend. Trotzdem hätte ich ihm diesen Abgang nicht gewünscht. Besser wäre es gewesen, er hätte einen Strich gezogen und ein anderes, sauberes Geschäftsmodell entwickelt. Qualifiziert war er als Dipl-Ing und Rechtsanwalt ja, da hätte er sich schon was überlegen können für die Zeit nach den schwedischen Gardinen.
Möge er in Frieden ruhen.
Was soll man dazu schreiben? – als ich heute die Nachricht gelesen habe, war ich erstmal geschockt.
Zu den Gründen vgl das Update auf golem.de:
http://www.golem.de/1002/73296.html
zumindest verbessert er damit die welt!
In weiten Teilen des www knallen grad die Sektkorken.
Er hat sich viele Feinde gemacht, viele werden nicht trauern.
Er ist tot, das hätte nicht sein müssen, aber vermissen werde ich ihn nicht.
Und jetzt schmort er in der Hölle.
Als er oben ankam hat Petrus zu ihm gesagt: Hier wird nicht abgemahnt, geh zum Teufel
Jeder bekommt das, was er verdient. Früher oder später.
Es mag gehässig klingen – aber so jemanden braucht niemand.
Hätte er nur einen Moment mal darüber nachgedacht, was all seine Rechtsbeugung und Überinterpretation des Rechts für seine „Opfer“ bedeutet hat, wäre ihm vielleicht ein schöneres – und späteres Ende beschieden gewesen.
Aber ganz ehrlich – genau so, wie er sich zuvor verhalten hat, genau so ist er jetzt auch gegangen: feige und ohne die Verantwortung für sein Tun selbst zu übernehmen.
Nun, wie bei vielen Anderen wohl auch, spielt in meinem Kopf nun „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen, wobei folgender Auszug dabei von entscheidender Bedeutung ist:
[…]
Alle die von Freiheit träumen
Sollen’s Feiern nicht versäumen
Sollen tanzen auch auf Gräbern
Freiheit Freiheit
[…]
Und doch beschleicht mich die Enttäuschung, so ein Ende habe ich ihm nicht gegönnt. Genau wie er bei minderjährigen Kopierern kein Pardon kannte, habe ich mir gewünscht, dass auch er jetzt Buchstabe für Buchstabe nach dem Gesetz zu bezahlen hat, ohne Winkeladvokatenhinterausgang.
Aber das ist nun mal nicht zu ändern, denn er hat sich – im Prinzip auf dieselbe Weise – wie ein allseits bekannter, in Braunschweig eingebürgerter Österreicher aus dem Leben geflüchtet, nur um einer konsequenten Strafe zu entgehen. Mein Rest-Respekt sinkt damit auf Null, wenn Leute, die gegen andere unerbittlich waren, selbst absolut nicht die Konsequenzen tragen wollen. Wie Kinder, die immer die Burgen der anderen zertrampeln, aber sofort zu Mama laufen, wenn das ihnen mal passiert.
Ok, und damit wünsche ich mir, dass er nun nicht in Vergessenheit gerät, sondern posthum vorgeführt wird. Gnadenlos. Ich stelle mir da einen satirischen Film im Stile von „Schtonk!“ vor, in dem die Figur GFvG selbst auch dargestellt wird, wie es Chaplin in „Der große Diktator“ gemacht hat. Alles andere als ihn der Lächerlichkeit preis zu geben wäre wohl nicht angemessen.
Übrigens, wer die gleiche Todesart wie Hitler persönlich wählt (Suicid mit der Pistole, nur um dem Gefängnis zu entgehen), will zitieren und sich gleichsetzen. Kein Grund also hier auf Godwin’s Law wegen Unangemessenheit zu verweisen.
Diesem guten Beispiel sollten einige folgen. In den Ofen aus dem Sinn, gefiltert in die Atmosphäre rin.
Andere straffrei zu Straftaten animieren und selbst bis zum Hals im Dreck stecken. Ja endlich im wahrsten Sinne des Wortes, wenn er nicht verbrannt wird. Prost. Mein Mitleid gibt es keinesfalls.
Bevor hier noch ein paar der sicher nicht direkt von den Aktivitäten des Herrn v.G. sich äußern sollten sie doch bitte bedenken: De mortuis nil nisi bene.
hinter Herrn v. G. bitte noch ein „Betroffenen“ einfügen
Ihr solltet euch schämen so abfällig über seinen Tod zu reden! Ihr seid wirklich erbärmlich. Er hat vor Gericht vieles getan was nicht rechtens war, aber dafür hat er seine Strafe bekommen. Trotz allem war er eine sehr charismatische Persönlichkeit.
Ich wünsche euch die Pest an den Hals…
Ich denke mal ein großer Teil der IT Welt wird das freiwillige Ableben mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen.
Ohne diesen notorischen Streithansel mit krimineller Energie wären andere Abmahner erst gar nicht auf die Idee des lukrativen Nebenerwerbs gekommen.
Hätte ihm die Anwaltskammer schon vor langer Zeit wegen seiner zahlreichen rechtswiedrigen Taten und Verurteilungen rechtzeitig die Zulassung entzogen, hätte es nicht so weit kommen müssen und er würde heute ganz normal mit seiner Familie friedlich zu Hause zu Abend essen.
Aber eine Krähe hackt der anderen ja kein Auge aus…
Mein Beileid gilt der Familie…
Tja, ich weiß nicht, was ich denken soll. Einerseits tuts mir leid um ein Leben, andererseits denke ich, daß sich da wieder einer feige vor den Konsequenzen seines Handelns gedrückt hat.
Und genau, was er seiner Familie (so er hat) antut, dafür könnt ich noch hinterher und ihm eine verplätten!
@Dante: Welches Unrecht er _vor Gericht_ angestellt hat, ist mir nicht bekannt, aber für sein im zivilen Leben veranstaltetes Spektakel hat er die Strafe gerade nicht bekommen, seine Inhaftierung stand bevor.
Den Anwalt GvG werden viele nicht vermissen, in letzter Zeit war er angenehmerweise kaum noch in Erscheinung getreten. Die Zwangslage, in die sich der Mensch selbst gebracht hatte, und die Verzweiflung, die ihn zum Selbstmord brachten, lassen mich Mitleid empfinden. Andererseits ist jeder seines Glückes Schmied, und nicht jeder ist ein guter Handwerker.
Im übrigen verstehe ich „de mortui nihil nisi bene“ stets so, dass persönliche Gefühle mit dem Tod des Betroffenen ein Ende finden sollen – objektive Aussagen braucht das nicht zu betreffen. So kann man durchaus seine Verachtung für die Taten eines Brutus, eines Pilatus oder eines Stalin äussern, ohne dabei zu beleidigen oder zu schmähen.
Sozialverträgliches Frühableben,
entscheidend in seinem Wirken ist wohl weniger, was er getan hat, sondern wie er es getan hat. Betrug mit betrügerischen Methoden bekämpfen zu wollen, ist zumindest unglaubwürdig. Man mag ihm zugute halten, das er positiven Einfluss auf das allgemeine Verständniss des Urheberrechts genommen hat, schade, das er mit seiner Methode gleichzeitig die Rechtmäßigkeit senes eigenen Handelns heftigen Zweifeln ausgesetzt hat.
Das heißt ich bekomme jetzt nie den mir von Tanja versprochenen Tanga?
„De mortuis nil nisi bene.“ Klar. Also versuche ich das mal mit einer anderen Persönlichkeit der Zeitgeschichte:
Adolf Hitler ist tot. Der bekannte und beim Volk äußerst beliebte deutsche Politiker, liebevolle Tierfreund, hingebungsvolle Ehemann und Philanthrop starb plötzlich und unerwartet am 30. April 1945 in Berlin. In jungen Jahren gab er seine vielversprechende Künstlerkarriere in Österreich auf, um seine ganze Kraft dem Gemeinwohl zu widmen. Obwohl er nach Außen stets gelöst und tatkräftig wirkte, muss er doch sehr unter der daraus resultierenden inneren Zerrissenheit gelitten haben. Er wählte schließlich aus Verzweiflung den Freitod, weil er sich mit seiner persönlichen Lebenssituation überfordert sah und lässt seine Freunde und Familie fassungslos zurück.
Na also, es geht ja wirklich 😉
@Elbkind (13):
Full ack!
@alfred (16):
Man sollte also über tausende Menschen wie Idi Amin, Josef Mengele oder Adolf Hitler nichts Schlechtes sagen?
Oder [b]gar nichts[/b], wenn man nichts gutes weiß?
[b]Echt jetzt?[/b]
Möge er in Frieden ruhen … denn wir können es nun auch.
Ich denke da wie asz. In dem Golem-Artikel steht ja, dass er wohl auch Krebs gehabt haben soll – das würde ich also noch als Selbstmordgrund einsehen, dass man dann seine letzten Monate nicht hinter Gittern verbringen will. Obwohl gerade er als Anwalt da sicher gewusst hätte, wie man eine Krankheit zur Hafterleichterung einsetzt. Aber wegen 14 Monaten Knast und Schulden sich so aus dem Staub zu machen? Da komme ich menschlich nicht mit. Ich glaube, der Mann hatte ein ganz großes Problem mit seinem Selbstbewusstsein, schon immer. Kleine Leute noch kleiner machen, damit man selbst groß da steht, das war doch glaube ich, was hinter seinen „Schandtaten“ steckte. Und als er jetzt selbst mal zu den Kleinen gehören sollte, ist er lieber gleich ganz verschwunden.
Mal offtopic: Ehrlich? Ich würde mir manchmal ein Jahr Knast wünschen. – Da hätte er doch massig Zeit gehabt, seine Memoiren zu schreiben oder eine Sprache zu lernen oder was weiß ich… Mit über 60 muss man da glaube ich nicht mehr „Tütenkleben“, oder?
Ich hab sogar mal nen Brief von „Tanja“ bekommen, mit ’nem durchaus netten Foto dabei. Aber irgendwie hatte ich doch das Gefühl, daß der Brief nicht ganz koscher war 🙂
aus dem Heise Forum:
Günther von Gravenreuth ist letzlich gestorben wie er gelebt hat.
Gravenreuth war nie irgendein Abmahn-Anwalt. Er war Spezialist für
Urheberrecht – aber auch das war er eher der Logik seiner Tätigkeit
gehorchend. Als die meisten seiner Berufskollegen Computer für
obskure Spezialtechnik hielten, war Gravenreuth einer der ersten
„Computer-Anwälte“. Ausgestattet mit gesundem technischen
Sachverstand und ohne völlig bar jener Technikfurcht die so typisch
für den sprichwörtlichen Juristen ist („iudex non calculat“) mischte
er in den achtziger Jahren die Heimcomputer-Szene auf. Zunächst tätig
für diverse Softwarefirmen, später eher durch diese unterstützt fand
er kreative Wege, in einem Computer-unkundigen Rechtssystem der
Computerszene klar zu machen, daß das Recht nicht an Obskurität ihres
Hobbies halt machte. Und – man muß es zugeben – die
Raubkopierer-Mentalität jener Jahre war für heutige Verhältnisse
atemberaubend.
Auf der anderen Seite war er aber auch einer der „Schlipse“ die
tatsächlich mit der anderen Seite redeten. Vorträge beim CCC,
einschlägige Veräffentlichungen, Präsenz auf diversen Cons – ja
selbst präsenz im Heise-Forum – Gravenreuth hatte immer auch ein
Standbein auf der „anderen Seite“ – und verstand sich wohl auch so.
Mit der Zeit wurde das Abmahngeschäft immer perfekter, die Bindung an
ethische Prinzipien und sachliche Legitimation immer dünner. Und die
Feinde zahlreicher.
Trotz allem – bei vielen Computerfans mischte sich in die Ablehnung
ein gewisser Respekt – nicht für den Charakter aber für die Bravur,
den Sachverstand, und auch für seinen Erfolg, den er jahrelang
zweifellos mit seinen Aktvitäten hatte. Im Grunde war Gravenreuth
ein Hacker – und er hackte das geilste System der Welt – das
Rechtssystem. Und selbst wenn man seine Exploits ablehnte, es blieb
ein Rest Respekt für seine Erfolge. Er trat auch auf wie ein Hacker –
er scheute die Öffentlichkeit nicht und stellte sich auch
kontroversen Situationen. Und in gewissen Grad suchte er auch den
Respekt seiner Peers – und das waren eben nicht die respektablem
Herren vom Münchner Anwaltsverein.
Auch sein allmählicher Abstieg erinnert eher an andere bekannte
Hacker. Jahre des Erfolgs produzierten eine gewisse
Selbstüberschätzung, die von der Realität nicht getragen werden
konnte. Wenn man sich seine Verurteilungen ansieht, beruhen die alle
weniger auf krimineller Energie, und mehr auf jener tödlichen
Mischung von Arroganz und Selbstüberschätzung der so manch anderer
Hacker auch zum Opfer fiel. Und seine letzte Verurteilung war
geradezu ein Paradestück – er hatte das juristische „Defacement“
einer großen, kritischen Tageszeitung versucht, ein Vorgang der kaum
wirtschhaftlichen Gewinn versprach, aber enorme „bragging rights“ mit
sich brachte.
Am Ende ging es ihm wie vielen großen Hackern. Als die Wirklichkeit
ihn einholte, sein übersteigertes Selbstbild und seine ganze darauf
aufbauende Weltsicht wie ein Kartenhaus zusammenfielen, und ihn die
Realität in Form eines unausweichlichen Haftantrittes traf, war er
nicht in der Lage, damit umzugehen. Auch hier ging es ihm wie den
typischen Hackern – einige wenige fanden die Kraft, aus dieser
Position ihr Leben umzukrempeln, viele sind daran zugrundegegangen.
Möge er in Frieden ruhen.
Naja was soll man dazu sagen.
Im Prinzip ist er aus dem Leben geschieden, wie er sich zeitlebens verhalten hat.
Mein Beileid gilt den Angehörigen, aber, und so hart das auch klingt, nicht Gravenreuth selber.
Ich empfinde es als absolut feige zeitlebens mit sehr fragwürdigen Mitteln, Leute zu verklagen und dann selbst vor einer Strafe zu kneifen.
@McDuck (#24): Etwas ähnliches wie Du wollte ich auch gerade schreiben, aber Du hast es bereits treffend formuliert…
Es ging Gravenreuth sicher nicht nur um seine Haftstrafe. In seiner E-Mail schrieb er von privaten, gesundheitlichen Gründen und das mit seiner Strafe wäre nur dazu gekommen. Ich glaube nicht, dass alleine das Gefängnis Grund war. Wenn alles drumherum aber auch scheieße läuft wird es danach nur nich besser.
Ich finde es hart und traurig das er nun weg ist. Er war zwar oftmals ein wirklicher Arsch aber bewundernswert und interessant. Wenn man die News zu seinem Tod so liest wird das auch nur bestätigt.
Ruhe in Fieden Günni! 🙂
@Dante
Natürlich ist die obere Riege des kommerziellen Gulli.com, die sozusagen regelmäßig mit „Günni“ unter der Dusche kuschelte nicht darauf erpicht zuzugeben, das ihr wehrter Freund und Firmenkonglomerat-Geldeintreiber schlichtweg regelmäßig und wissentlich kriminelle Methoden wie Diebstahl, Unterschlagung, meineidliche Falschaussagen, Urkundenfälschung, Betrug etc. praktizierte sowie offensichtlich kriminelle Aktivitäten seines Syndikus wissentlich deckte.
Herr von Gravenreuth hat das Recht teilweise so stark gebeugt, das es normalerweise gebrochen wäre, hätten ihm nicht andere Schwarzmäntel der obersten Etagen immer wieder alle Augen zugedrückt. Eine Krähe hackt der anderen schließlich kein Auge aus.
Wer notorisch Kriminalität mit kriminellen Methoden bekämpft, dem gebührt auch posthum keine Ehre!
Ist jetzt gut, das Thema Plattgetreten, Friede seiner Asche…
@ 29 (Dante)
Bitte melde Dich bei mir, wenn er heilig gesprochen wurde. So ca. 378,534856 Jahre nach mir…
@ Tanjas Opfer:
Ich habe zwar keine Ahnung was der Gulli auf einmal damit zu tun hat, aber bitte poste es darin noch einmal. Auf VT-Leute wie dich kann jedes Forum verzichten. Btw, juckt es mich nicht was du über gulli schreibst. Ich bin nicht wegen der Administration dort. o.O
Wie kann man auf den TanjaBrief reinfallen? Ein schönes Modellgesicht dass auch noch bettelt und Briefe zufällig an dich schreibt? Man man man… Darwin Award für deine Geldbörse.
Wenn man so manchen Kommentar hier lesen muss, dann kann es einen nur grausen und man fragt sich warum gerade im Bestatterweblog Menschen äussern, deren Verständnis von Pietät und Mitgefühl locker ins Mittelalter passt. Vom heise Mob würde ich nichts anderes erwarten, aber wenn schon Nazianalogien aufgezeigt werden, weil sich zwei absurd verschiedene Menschen für die selbe Todesart entschieden haben, dann bleibt man erstmal sprachlos.
Ich hätte noch Verständnis dafür, wenn sich ein Tanja-Antworter so äussert, schliesslich haben diese Leute böse einen abbekommen (wenn auch nicht illegal und auch nicht unschuldig, das sei mal am Rande bemerkt). Aber diese Mobmentalität, dass sich jetzt so viele mühen noch ordentlich Dreck hinterherzuwerfen, die kann ich so gar nicht verstehen.
Ich fand was Gerechtes daran, dass GvG, der anderen mit dem Recht ordentlich geschadet hat, auch mal die Folgen selber zu spüren bekam, entsprechend habe ich mich über das Urteil gefreut. Aber ich freue mich doch nicht über den Tod eines Menschen. Auch nicht heimlich. Oder ein bischen.
Da ist ein Mensch TOT, verdammte Hacke nochmal, der kommt nicht mit ner Zahlung für eine Abmahnung davon. Der ist auch morgen noch tot.
Und eins noch: Von wegen Kriminelles mit kriminellen Methoden bekämpfen. Die Tanja Briefe waren ziemlich schäbig. Aber nicht kriminell. Und sie basierten auf Rechtsbrüchen. Und zwar durch die „Tanja-Opfer“. Man mag da alles anbringen, von der Unmoral pubertierende Jungen mit einem Mädel-Bild zu ködern bis zu armen Eltern, die von Abmahnungen kalt erwischt werden. Aber illegal war das nicht. Ich hab diese Zeit auch mitgemacht und zur Zeit der Tanja-Briefe war das reale Copyright ein fliegender Witz, hatte ja nahezu jeder seinen Disketten-Sarg bis obenhin voll. Und natürlich mochten wir auch alle GvG nicht, der doch tatsächlich das verhasste Copyright durchsetze. Man hat ihm nicht verübelt, dass er kriminell gewesen wäre, man hat ihm verübelt, DASS er es getan hat.
Was später an Strafbarem („kriminellem“) dazu kam, interessiert eigentlich niemanden. Falsche Pfändung mit falscher Versicherung und veruntreute Mandantengelder. Sicher strafbar, aber das würde einem nicht die Welle von Haß einbringen, die ihm selbst nach dem Tode noch nachschlägt.
Ich war Zeit seines Lebens kein großer Fan von ihm, aber er war kein „Verbrecher“. Ich hoffe er hat seinen Frieden gefunden.
Ich finde den Freudentaumel, wie er jetzt in diversen Foren ausbricht, eher jämmerlich.
Natürlich gibt es jetzt keinen Anlass, diesen Menschen zu verklären, aber manche Kommentare rufen jetzt eher Bilder von johlendem Pöpel bei einer Hinrichtung hervor.
Der Typ war ein Kotzbrocken und er hat sich auch noch gezielt so insziniert. Regelmäßig kreuzte er in Foren auf, um zu provozieren und sich in Szene zu setzen und zum Ausdruck zu bringen, dass er alle mit einem Gerechtigkeitssinn bestenfalls für Schwächlinge hält.
Ihn endlich für sein Treiben zur Rechenschaft gezogen zu sehen, war natürlich eine Genugtuung für viele. Aber ein Selbstmord ist kein einfacher Ausgang, keine feige Flucht vor einer gerechten Strafe. Es ist Ausdruck purer Verzweiflung. Der Mann hat ja anscheinend, wenn auch durch eigene Schuld, mehr oder weniger alles verlohren. Mit der Gefängnisstrafe war der Verlust seiner Zulassung als Anwalt und damit ja auch irgendwie seine Existenzgrundlage verloren. Seine Studentenverbindung hat ihn wohl ausgeschlossen und auch wenn das sehr spezielle Vereine sind, für ihn scheint das etwas bedeutet zu haben, denn dort hat er sich wohl erschossen. Dazu kamen wohl weitere Beziehungsprobleme (gut möglich, dass das auch eine Folge der diversen Verurteilungen war). Einen Verdacht auf Krebs gab es dann auch noch, so als kleinen, unverschuldeten Schicksalsschlag. Dies alles zusammen finde ich nur noch als Mitleidserweckend.
Deswegen gibt es keinen Grund um ihn zu trauern, aber Hass oder Schadenfreude zum Ausdruck zu bringen, ist auch nur erbärmlich. Verständlich ist das nur, wenn einem selbst von ihm ernsthaft zugesetzt wurde.
Und für all die, die jetzt Hitler und Konsorten anbringen: Ja, für die gilt meines Erachtens genau das selbe, natürlich in ganz anderem Maßstab. Man muss und soll ihre Taten nicht verschweigen. Man muss sie aber dennoch als Menschen sehen. Hitler hatte wahrscheinlich ein ziemlich erbärmliches Ende. Sich daran zu ergötzen und ihn zu dämonisieren führt aber auch zu nichts, im Gegenteil, es verdeckt nur den Blick auf all jende, die auch ihren sehr unterschiedlich großen Teil der Schuld tragen.
Ein gute Beispiel ist auch so jemand wie Saddam: Von dem gibt es ja anscheinend ein Hinrichtungsvideo, dass im Web kursiert, worin man einen vor Todesangst erfassten Menschen sehen kann. Das ist entwürdigend, wie es die Strafe an sich ist. Es ist ein bemitleidenswertes Ende.
Wen das als mehr oder weniger Außenstehenden zur Schadenfreude beweget, sollte sich noch mal überlegen, ob er verstanden hat, wie weitreichend dieses Konzept der Menschenwürde gemeint ist.
@Llarian: Manche seiner Abmahnaktionen waren schon Rechtsmissbräuchlich, z.B. diese Explorergeschichte. Eine Marke auf das Wort Explorer zu Zeiten als es schon den Windows Explorer und den Internet Explorer gab und durch diese Produkte schon fast eine eigene Bedeutung erlangt hatte, war schlicht ein Missbrauch des Markenrechts. Damit hat er dann Leute abgemahnt, die eine Kopie von Selfhtml gehostet hatten, jedoch vermieden, sich direkt mit dem Autor auseinanderzusetzen, damit das Geschäftsmodell möglichst lange läuft. Das war ein Missbrauch von Abmahnungen. (Die Marke wurde später ja auch gelöscht).
Er ist auch gegen „unerwünscht“ zugegange Mails, die von E-Postkarten-Diensten oder als Bestätigungsmails für Newsletter o.ä. versendet werden, vorgegangen. Auch das war letztenendes rechtsmissbräuchlich. Viele der Prozesse hat er meines Wissens dann auch verloren. Ich würde vermuten, dass er selbst dafür gesorgt hat, dass er entsprechende Mails erhält.
In diesen Fällen hat er schlicht die herrschende Rechtsunsicherheit ausgenutzt. Das war meist nicht rechtswidrig, aber definitiv verwerflich und von den Betroffenen nicht selbst verschuldet.
Ach Mensch,
da tut er zum erste mal im Leben was gutes und stirbt dabei.
Es gibt ja mur ganz wenig Menschen, denen ich nicht viel Gutes wünsche, aber dieser… man soll ja nicht schlecht über Tote reden…. gehörte eindeutig dazu.
Und tschüß, Gunther.
@Llarian
Der mann war ein mehrfach verurteilter Betrüger und somit, zumindest nach deutschem Recht, ein „Verbrecher“.
Ich wünsche auch Verbrechern nicht den Tot. Er hätte ja nur die Haftstrafe antreten müssen. Das hielt sein Ego wohl nicht aus.
Ich gebe es aber gerne zu: Ich beobachte die Machenschaften des Herrn Dörr schon länger, als es das Internet gibt und er war mir schlichtweg unsympathisch.
Jetzt ist er weg und gut ist.
„Vom heise Mob würde ich nichts anderes erwarten, aber wenn schon Nazianalogien aufgezeigt werden, weil sich zwei absurd verschiedene Menschen für die selbe Todesart entschieden haben, dann bleibt man erstmal sprachlos.“
Das hab ich auch gerade gedacht.
@Dante.
Gulli.com wurde im Februar 2008 von einem der Hauptakteure der sogenannten Internetabofallen-Szene gekauft und wird von diesem österreichem Staatsbürger heute betrieben. Dieser gebraucht Gulli.com als Zugangsportal zu den Abofallendiensten Firstload und Mega-Download.
Das Herr von Gravenreuth, der ebenfalls diesem Umfeld angehörte, dort so engagiert mitwirkte, wundert daher nicht.
@ Josch: Nein, der Mann war kein Verbrecher, denn Betrug ist kein Verbrechen, sondern ein Vergehen.
Immer schön langsam mit den jungen Pferden.
@Leyendecker,
Na gut, dann war er eben ein Vergeher. Passt ja auch irgendwie besser, denn vergangen ist er jetzt nun mal.
Ich mag Denunzianten nicht und Petzer und Leute, die sich auf Kosten anderer bereichern. Ich bin nicht traurig.
Aber nu isser tot. Ruhe in Frieden und komm als ein netterer Mensch zurück, Günter Dörr.
Natürlich soll man über die Toten nichts Schlechtes sagen.
Also sage ich etwas Gutes:
Gut, daß es nun vorbei ist.
Auch für ihn.
http://bombenlegenleichtgemacht.wordpress.com/2010/02/22/abmahnqualgeist-gravenreuth-macht-den-demmler/
Und für alle, die hier von Pietät reden: Der Mann hat schon so viele Leute gequält, daß es ein Wunder ist, daß er sich selbst erschießen mußte und das nicht jemand für ihn erledigt hat. Andererseits war er ein armer Kerl. Also R.I.P.
@Leyendecker
Ich lerne hier gerade was. Wikipedia schreibt:“Vergehen sind Straftaten, die im Mindestmaß mit einer Freiheitsstrafe von unter einem Jahr oder Geldstrafe bedroht sind (§ 12 Abs. 2 StGB). Alle anderen Straftaten sind Verbrechen.“
Demnach war der Verstorbene also zumindest schon mal ein Straftäter. Die Haftstrafe, vor der er sich elegant gedrückt hat, belief sich auf 14 Monate.
Wurde er nun wegen eines Verbrechens, oder wegen eines Vergehens verurteilt?
Ich wüsste das jetzt wirklich gerne.
Unterm Strich ist es aber auch egal.
Wer Kinder zu Urheberrechtsverletzungen anstiftet, um sich dann an deren Handeln zu bereichern ist zumindest mal unsympathisch und landet in meiner Wertschätzung unter der Grasnabe.
Die“Tanja-Briefe“ findet man per Google.
Ach, warum rege ich mich schon wieder auf? Der Feigling hat es ja hinter sich gebracht.
@ Dante
Die Briefe mit mit dem Modelgesicht hat der feine Herr an pubertierende KINDER geschickt. Wohlwissend, dass besagtes Modelgesicht dort wirkt.
Ich betone es nochmal: Er hat KINDER verführt und sich an ihnen bereichert.
Den Darwin-Award, den ich ansonsten sehr gerne mag, solte man an dieser Stelle nicht vergeben.
Nichts schlechtes über ihn?
Dann sieht mein Kommentar nach dem Intro so aus:
.
@Josch
„Wurde er nun wegen eines Verbrechens, oder wegen eines Vergehens verurteilt?“
Man muss den eigenen Text schon lesen, dann ist auch die Antwort klar. Das Gesetz nach StGB 12, Absatz 1 sagt eindeutig: Verbrechen sind Straftaten, die mit MINDESTENS einem Jahr Gefängnis geahndet werden. Dazu gehört sicher nicht der Betrug, die Unterschlagung oder gar die rechtsmissbräuchliche Abmahnung. Die tatsächliche Strafe ist dabei vollkommen irrelevant. Jemand, der wegen Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wird, ist ein verurteilter Verbrecher, jemand der wegen Unterschlagung fünf Jahre einfährt ist keiner.
„Unterm Strich ist es aber auch egal.“
Ob man jemanden beleidigt oder nicht ist unterm Strich vieles, aber sicher nicht egal.
„Wer Kinder zu Urheberrechtsverletzungen anstiftet,…“
Was er nie getan hat. Das ist ja eigentlich die Absurdität des Ganzen. Glaubt denn wirklich irgendjemand, dass sich irgendein Pubertierender aufgrund eines nun wirklich ziemlich unschuldigen Fotos plötzlich hunderte Disketten „besorgt“ hat, um dem Mädel dann eine Liste zu schicken ?
Man kann die Methode schmierig finden, genauso wie man Lockspitzel, anonyme Anzeigen oder „freiwillige“ Alkoholproben schmierig finden kann. Aber die Straftat, die GvG als Basis seiner Abmahnungen verwendet hat, war schon lange vorher begangen. Verübelt hat man ihm, dass er sich daran bereichert hat. Gut, kann man machen, aber mit Anstiftung hat das nix zu tun.
Und vielleicht noch ein Abschluss zur Feigheit: Ich denke es bedingt einigen Mut sich eine Schusswaffe an den Schädel zu setzen. Jedenfalls erheblich mehr als in einem anonymen Forum gegen jemanden zu hetzen, der sich dankbarerweise nicht mehr wehren kann.