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Toter Mannheimer trinkt Kaffee

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Eigentlich ist Karlheinz Gebhardt tot. Zumindest aus amtlicher Sicht. Als der 49jährige Mechaniker aus Mannheim-Wallstadt, einem Kuhflecken vor den Toren der nordbadischen Quadratestadt, aufs Rathaus ging, um sich einen Familienpass abzuholen, mit dem er und seine Kinder Vergünstigungen in Anspruch nehmen können, schaute ihn die Verwaltungsfachangestellte hinter ihrem Schreibtisch erstaunt an: „Also, ich will ja nicht komisch sein, aber nach meinen Unterlagen hier sind Sie tot.“

Der Fehler, so berichtet die BILD-Zeitung, sei aus „Flüchtigkeit“ passiert und zwar bei der Eingabe des Sterbefalls eines Namensvetters. Die zuständige Behörde und Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz haben sich bei Karlheinz Gebhardt entschuldigt. Selbstverständlich wurde der Fehler berichtigt und damit weilt Gebhardt nun auch offiziell wieder unter den Lebenden.

Derartige Fehler passieren nicht oft, können aber bei Namensgleichheit immer mal vorkommen, zum Glück kann sich der fälschlich für tot gehaltene Bürger ja melden.
Die Mannheimer Bürgerdienste, so ergab eine Recherche, klagen aber vor allem in letzter Zeit über eine ständig ausfallende EDV und eine sehr unzuverlässige und scheinbar überlastete Anbindung an den Hauptrechner. Es sei oft notwendig, so eine Verwaltungsfachangestellte vor Ort, daß die Rechner auch während der Dienstzeit mehrfach heruntergefahren werden müßten, um überhaupt wieder weiterarbeiten zu können. Ob der aktuelle Fehler mit einer solchen Panne zusammenhängt, ist nicht bekannt, kann aber nicht ausgeschlossen werden.

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Immer weniger Fachangestellte müssen vor Ort immer mehr Dienste anbieten und die Mitarbeiter, so motiviert sie auch sein mögen, klagen oft über eine arbeitsmässige Überlastung. „Wir werden häufig als faule Beamte beschimpft, obwohl der Bürger gar nicht sieht, was wir alles erledigen müssen. Wir sind mittlerweile für fast alles da und machen das auch gerne, als Service für den Bürger. Wenn wir dann aber nach jeder Eingabe bis zu fünf Minuten auf einen blinkenden Cursor schauen, kommt leicht der Eindruck auf, wir wollten oder könnten nicht schnell und zügig arbeiten. Und obendrein ärgert uns das Beamtengeschimpfe schon alleine deshalb weil wir hier vor Ort alles nur Verwaltungsfachangestellte ohne die beamtenrechtlichen Privilegien sind.“

Karlheinz Gebhardt wird es mit Humor nehmen, beschert ihm doch diese kleine Panne der Behörde eine unerwartete Popularität.

via Dreibeinblog, vielen Dank

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