Allgemein

Trinkgeld

Wie schaut es denn bei den Bestattern mit dem Trinkgeld aus? Angenommen die Bestattung ist wirklich gut organisiert worden, welche Höhe würdet ihr „erwarten“ bzw. selbst geben? Die in einem Eintrag genannten 5 Euro bei 1695 Euro Rechnungssumme sind wirklich ein wenig „dünn“, aber wieviel wäre „ok“?

Also grundsätzlich rechnen wir gar nicht mit Trinkgeldern und es ist unseren Mitarbeitern auch streng verboten, in irgendeiner Weise auf die Erzielung eines Trinkgeldes hinzuwirken.

Ich schilderte schon mal in anderen Artikeln, daß ich mehrfach Friedhofsmitarbeiter und auch Bestattungsfahrer anderer Unternehmen dabei beobachtet habe, wie sie nach getaner Arbeit regelrecht die Hand aufgehalten haben. Das finde ich höchst unpassend.

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Aufgrund der Tatsache, daß mittlerweile die allermeisten Kunden bargeldlos zahlen, nehmen diese eher noch den angebotenen Skonto-Abzug in Anspruch als an ein Trinkgeld zu denken.
Ansonsten wird oft auch mal gerne aufgerundet und da haben wir schon alles erlebt, von einigen Cent bis hin zu 10% der Gesamtsumme.

Wenn ich aber sage, daß es den Mitarbeitern verboten ist, Trinkgeld „einzufordern“, so bedeutet das nicht, daß sie keins nehmen dürfen. Manchmal, aber eher selten, drückt denen schon bei der Abholung eines Verstorbenen jemand was in die Hand, zumeist sind die Leute aber in diesem Moment mit dem Kopf ganz woanders und besinnen sich erst später darauf. Sie geben dann was, wenn sie bei uns sind. Das sind zumeist 20 Euro.

Da es sich aber eingebürgert hat, daß man für kleine Handreichungen, erwiesene Dienste usw. ein Bakschisch gibt, weisen wir im Beratungsgespräch dann sehr wohl auf dieses Thema hin. Wir sprechen die Leute konkret auf ein Trinkgeld an und zwar nicht für uns, sondern in erster Linie für die Sargträger und Friedhofsleute.
Am Beerdigungstag wäre das lästig und oft auch unpassend, würde die Witwe am Grab dann ein paar Euro aus der Handtasche nesteln und den Sargträgern zustecken. Außerdem wechseln die ständig und entfernen sich sehr zügig vom Grab. Da bieten wir an, uns darum zu kümmern, daß das in die richtigen Hände kommt.
Die Kunden sind immer froh, daß wir das ansprechen, denn sie finden das angebracht und angemessen, hätten aber oft nicht daran gedacht oder haben nicht gewusst wie sie das am Besten handhaben.

Aber grundsätzlich bin ich froh, wenn die Leute ihre Rechnung überhaupt bezahlen. Wenn dann noch ein bißchen was für die Angestellten abfällt, soll mir das auch recht sein.

Spitzenreiter bei den Trinkgeldern ist übrigens Sandy. Sie kommt von kaum einem Außentermin zurück ohne daß ihr jemand was zugesteckt hat.
Allerdings verwaltet Frau Büser die Trinkgeldkasse eisern. Sie steht auf dem Standpunkt: „Ein paar Flocken in der Hand schmelzen sofort dahin.“ Wenn man das Geld übers Jahr sammelt, dann hat man am Ende des Jahres, kurz vor Weihnachten ein hübsches Sümmchen beisammen, das sich auch lohnt.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

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#Lektorin A #trinkgeld

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(©si)