Wie ich ja schon ein paar mal schrieb, ist es immer eine Eiertanz zwischen den Fettnäpfchen, daß man als Bestatter keine Fehler macht. Manchmal geht was schief und wir sind schuld, manchmal sind es Gärtner und andere Dritte, deren Verschulden uns aufgebürdet wird und manchmal meint der Kunde auch bloß, es sei etwas schief gegangen und regt sich auf.
In diesem speziellen Fall geht es um einen kleinen Friedhof, der nur zwei „Zellen“ hat. Sind da mehr Beerdigungen, werden auch schon mal zwei Särge in eine Zelle geschoben oder die Särge stehen in einem Nebengang. Das ist jetzt noch nichts Aufregungswürdiges. Damit bei mehreren nebeneinanderstehenden Särgen keine Panne passiert, klebt der Friedhofswärter immer einen Zettel mit dem Namen des Toten an die Stirnseite des Sarges. Bei einem Sarg hatte er vergessen, den vor der Trauerfeier abzumachen und das hat der Witwer gesehen.
Darüber, daß an seinem Sarg noch das „Preisschild“ drangewesen wäre, regte er sich heute Morgen tierisch auf.
„Sie Bocksbeutel, Sie Hirschfänger, Sie Ziegenmelker!“ nannte er mich. Ich konnte mich gar nicht richtig ärgern, weil ich impulsiv anfing zu überlegen, woher der wohl stammen muss, bei dieser Auswahl an Schimpfwörtern. Dann sagte er aber noch: „Sie Trutschblecker, Sie!“ und hinterlässt in mir nichts als rätselhafte Leere. Ich bin also ein Trutschblecker, aber was bitte soll das sein???
Nebenbei bemerkt, ich konnte die Sache dann aufklären und er entschuldigte sich, indem er sich mit de flachen Hand vor die Stirn schlug und sagte: „Ich bin ja auch ein Tüddenüggel! Da hätte ich ja selbst drauf kommen können.“
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: trutschbleckender, tüddenüggel
erinnert mich an plattdeutsch. könnte "tunegel" (Zaunigel) heißen, was soviel wie Dummkopf bedeutet. ein "bleker" ist ein schreier. vllt. will er dich mit einem marktschreier vergleichen???
Trusch steht aber auch in Platt für Guten Rutsch, wenn ich mich recht erinnere. Blecker
Hmm, ich versteh bei sowas die Aufregung nicht…
Klar ist es nicht schön anzusehen, wenn da so ein Aufkleber pappt, aber solche Fehler passieren nun einmal. Und wegen so etwas einen anderen Menschen zu beleidigen und ihm Schimpfworte an den Kopf zu schmeißen, kann ich einfach nicht nachvollziehen…
Arme Welt 🙁
.. ned flanders? 😉
In einer Gerichtsverhandlung, wir als Kläger, wurde der Angeklagte gefragt, warum er uns mit einer Gaspistole bedroht habe.
Wir hätten ihn beleidigt. Wir hätten ihn "Zwockel" genannt. Der Richter schaute uns ins Gesicht und lies sich einen Duden kommen. Wir haben gewonnen 😀
LOL:
"Zwockel ist der pfälzische Spitzname für Bayern." (http://de.wikipedia.org/wiki/Zwockel)
Man lernt nie aus. 😉
Das letzte Wort ist unzweifelhaft rheinisch (Köln und weitere Umgebung) – ich würde allerdings eher "Tüttenüggel" schreiben, so wie ich das hierzulande höre. Es bezeichnet jemanden, der sich dämlich anstellt.
Ich habe angefangen zu überlegen, wie sich das ableiten lässt. "Nüggel" ist auch das Wort für Schnuller, aber "Tütt" ist jedenfalls nicht die Tüte, die heißt "Bloos".
mist bin ich doch glatt beim beitrag verutscht….. sorry!
@muesli:
Dann solltest du das vielleicht auch dort hinschreiben, wo du es versehentlich hingeschrieben hast, sonst weiß ja kein Mensch was du meinst. 🙂
Laut nem Forum auf das ich durch Google gestossen bin bedeutet das Wort:
"einen unreifen, läppischen Mann; einen absoluten Waschlappen"
Es gibt aber auch andere Nutzungsformen! 😀
http://www.websitepark.de/sitemap_inhalte/4466940…
Das Wort "Tüttenüggel" kenne ich aus dem kölschen. Habe dazu mal folgende Übersetzung gefunden:
http://www.mitmachwoerterbuch.lvr.de/detailansich…
Tütennüggel ist in Köln eine liebevolle Bezeichnung für einen schusseligen Volltrottel. 🙂
matschblöke wäre sicher auch eine schöne titulierung gewesen.mein vater nannte uns in zartem kinder-und jugendalter häufiger so und ich benutze dieses wort noch heute liebendgern,auch wenn ich nicht weiß,wie die "wortwörtliche" übersetzung lautet…;-)
hmm also bei uns müssen wir den Sargzettel (offizielle Bezeichnung) selbst aufkleben wenn wir jemanden einstellen!! was es für riesenunterschiede gibt ist ja unglaublich
Man müßte natürlich wissen, was das für ein Landsmann war. Aufgrund der Worte tippe ich nicht auf Norddeutsch. "Trutschblecker" ist mir nicht geläufig; ich habe aber eine Interpretation anzubieten:
"Trutsch" ist ein mindestens von Baden, der Pfalz über Luxemburg und die Eifel bis wenigstens nach Köln verbreitetes Wort für eine unbeholfene, schwerfällige weibliche Person. "Blecken/Bläcken" ist ursprünglich Zeigen, Nacktmachen (heute noch: Zähne blecken, Bairisch: derblecken ~ demaskieren, Kölsch: bläcke Fööß, bläcke Fott = Barfuß, mit nacktem Hintern).
Ein Blecker ist also etwa ein Nacktmacher oder einer, der was unverhüllt herzeigt. Was ein Trutschblecker sein mag, kann man sich dann in etwa denken.
Nebenbei: Im mittleren rheinischen Jargon müßte es eher "Trutschenblecker" heißen, wenn meine Interpretation zutreffen sollte, daher tippe ich auf eine südlichere Herkunft des Kunden.
die offizielle Etymologie von Tütenüggel geht so:
es ist ein südripuarisches Wort (also aus der Eifel), man könnte auch Töternickel sagen; von mundartlich tötern (dummes Zeug reden, einfältig daherreden), Nickel ist die rheinische Abkürzung von Nikolaus, der Name wird oft als Typenbezeichnung benutzt; Tütenüggel ist die kölnische Variante von Töternickel. Die Bedeutung ist oben richtig angegeben.
Gruß
Peter Honnen
Tüddenüggel ist Plattdeutsch, stammt aus dem Bereich Hamburg und bedeutet nichts anderes als "Tittenlutscher"
–> Titten = Tüdden,
–> Nuckler = Nüggel.
Ein Säugling ist ein Tüddenüggel.
Der Sinn des Wortes Trutschblecken ist mir auch unbekannt.
Dr. Hans Sienbauer