Immer häufiger haben es Bestatter mit übergewichtigen Leichen zu tun.
Eine übergewichtige Leiche übersteigt die logistischen Kapazitäten so manches Bestattungsinstitutes. Gewichte inkl. Sarg von 250 Kilogramm und mehr sind heute keine Seltenheit mehr, manchmal hat man es mit 300 Kilo zu tun.
Dann reichen für die Überführung nicht die üblichen zwei Mann und selbst vier Mann bekommen, aufgrund der oft engen Verhältnisse in Treppenhäusern und Aufzügen, mitunter Probleme.
Auch die Fahrtragen sind für so hohe Gewichte nicht ausgelegt und gehen, so beklagen manche Kollegen, mit der Zeit dadurch kaputt.
Natürlich braucht man für eine übergewichtige Leiche auch einen überproportionierten XXL-Sarg und breitere Gräber.
Richtig Probleme können übergewichtige Leichen aber bei der Einäscherung verursachen, wie es im nachfolgenden Fernsehbeitrag dargestellt wird.
Durch den hohen Fettgehalt und die lange Brenndauer können normale Verbrennungsanlagen in Krematorien überhitzen und ein Brand entstehen.
Derzeit halten sich die Fälle mit so stark fettleibigen Verstorbenen noch in Grenzen, doch mit Sorge beobachten die Bestatter, daß die Zahl zunimmt.
Viele Krankenhäuser und Pflegeheime haben sich schon mit breiteren Betten, Rollstühlen und OP-Tischen, sowie stärkeren sanitären Anlagen darauf eingestellt.
Jetzt müssen sich wohl auch die Bestatter auf mehr und mehr übergewichtige Leichen einstellen.
Oftmals ist zur Bergung einer solch dicken Person dann auch fremde Hilfe notwendig. Feuerwehr und manchmal das THW müssen hier Hilfestellung leisten, wenn der Abtransport des Verstorbenen auf den herkömmlichen Wegen nicht mehr möglich ist.
Das ist manchmal für die betroffenen Angehörigen sehr peinlich, wenn die Retter anrücken müssen und das Fensterkreuz eines Fensters heraussägen müssen, damit der nur notdürftig bedeckte Verstorbene mittels Drehleiter oder Hubsteiger auf den Erdboden herabgelassen werden kann. Denn auch die Leichenhüllen passen meist nicht.
Erstaunlich ist, wie schnell sich auch zu nächtlicher Zeit immer ein großes Rudel an neugierigen Schaulustigen versammelt, wenn eine solche Sonderabholung erforderlich wird.
Ich erinnere mich gut an eine Nacht, in der wir und die Rettungskräfte sich abschufteten und auf der gegenüberliegenden Straßenseite an die zwanzig Leute mit Bierflaschen in der Hand gröhlend und lachend dem Treiben zuschauten.
Erst die herbeigerufene Polizei konnte die Leute dann vertreiben.
Video eingesandt von Matthias
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
was groehlen die denn dann? „haha, der ist tot?!“
Fazit:
Mensch muss zunächst einmal abspecken, bevor er ordnungsgemäß ableben kann.
Naja, wer zu Lebzeiten den Hinweis nicht versteht, wenn Bett, Kloschüssel und Sitzgelegenheit nicht mehr passen, der darf sich nicht wundern, wenn er auch nach dem Tod die Extrabehandlung bekommt. Immerhin bemühen sich ja alle Beteiligten, so pietätvoll wie möglich zu sein, aber irgendwo sind eben die Grenzen des Machbaren. Wer würdig durchs Treppenhaus hinausgetragen werden will, muss sich wohl auch vorher würdevoll ein bisschen am Riemen reißen. Oder mit dem Sterben warten, bis alles, vom Treppenhaus bis zum Verbrennungsofen im Krematorium, für die Massen ausgelegt ist.
Irgendwie finde ich deinen Beitrag zu provokativ.
Man kann nicht die Schuld alleine auf die dicken schieben.
Nein, nein, natürlich ist die Schuld immer bei den externen Faktoren zu suchen. Wer kann den schon was dafür, wenn er/sie/es sich jeden Abend eine Tafel Schokolade, eine Tüte Chips, ständig den fetten Braten mit Soße oder was auch immer reinzieht und sich dazu möglichst selten aus dem ächzenden Fernsehsessel erhebt?
Merke: Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist immer die Badehose schuld.
Ich sage nicht das man die Schuld dafür immer bei anderen suchen soll, sondern das es in einer bunten Welt keine eindeutigen schwarz/weißen Lösungen gibt.
Wenn du dazu eine Bauergeschichte willst:
– Vielleicht gibts beim Bauern auf der Alm keinen See sondern nur Bäche.
– Vielleicht hat er eine Nierenkrankheit und durfte deswegen als Kind nicht ins Wasser (Klassenkammeradin von mir).
– Vielleicht ist es eine muslemische Bäuerin deren Vater sie vom Schwimunterricht abgemeldet hat.
– Vielleicht mußte dein Bauer als Kind hart auf dem Hof arbeiten weil der Vater ausgefallen ist.
– Vielleicht wurde er von seiner Klasse ausgelacht wenn er in Badehose war.
– Vielleicht hat er den Unterricht geschwänzt.
Oder die Badehose war schuld.
Ja, was auch immer es gewesen sein mag, es bleibt schlussendlich eine Erkenntnis: Er hat nix dran geändert, deswegen kann er eben auch heute noch nicht schwimmen.
That’s the point.
Und ja, ich bin mir sicher, dass nur ein ganz verschwindend kleiner Teil wirklich krankheitsbedingt fettleibig ist. Aber um so mehr werden es gerne als Ausrede heranziehen…
nochmal kurz drüber nachdenken: es reicht also „den hinweis zu verstehen“ und sich „ein bisschen am riemen zu reissen“ und schon purzeln die pfunde? ein super konzept, das kann man z. b. bestimmt auch prima auf menschen mit alkohol- oder suchtproblemen oder psychischen störungen anwenden.
denn natürlich ist übergewicht eine bewusste lifestyle-entscheidung die immer nur durch unvernünftigen fressorgien begründet ist, selber schuld.
Natürlich entscheidet sich jeder für seinen Lebensstil. Du kannst mir nicht erzählen, dass 200 kg einfach von Zauberhand auf den Rippen erscheinen. Das ist einfach über Jahre und Jahrzehnte falsche Ernährung. Und nach diesen Jahrzehnten werfen dann manche Leute eben die Arme in die Luft, jammern, dass das nicht mit einer 3-Wochen Speck-Weg Diät aus der Zeitschrift an der Kasse zu beheben ist und daher einfach Schicksal.
Natürlich gibt es die tragischen Ausnahmen, wo Krankheiten schuld sind, aber die im Beitrag angesprochene Häufung IST eine Lifestyle-Entscheidung der Betroffenen.
Wenn ich Ex bin ist es mir doch wurscht wie man mit meinem Kadaver umgeht und die Hinterbliebenen haben es zumindest zum Teil auch nicht besser verdient 🙂
Ich müsste auch mal wieder auf die Futterbremse treten,aber noch passe ich in einen Standardsarg
Wie sieht das Zeichen fürs Dicken-WC denn aus? 🙂
So in etwa:
http://www.furzguru.com/wp-content/uploads/Marianne-29264-arschballon-077311.jpg
Also, ich meinte… ernsthaft.
Törtle, bei allem (von deiner Seite) gebotenen Ernst – meinst du nicht, dass dieses Pictogramm einem Schubladendenken Vorschub leisten könnte?
Also, man schubladisiert ja heute schon nach Männer und Frauen. Ich sehe da geradezu eine Verbesserung des jetztigen zustands, wenn man Menschen individueller behandeln kann, anstelle sie grobschlächtig in Männleins und Weibleins aufzuspalten.
Mich beeindruckte vornehmlich die rechteckige Spaltung der 3. Kategorie – oder hattest du „es“ versehentlich vor dem Zeichnen in die Schublade gegossen?
Nanana… Die „Unisex-Toilette“ gibs schon seit Ally McBeal! 😀
@ Bakenfalter: Der in Schokolade geschnitzte Entwurf ist mir wirklich in der Schublade zerlaufen. Tschuldigunk.
Aber für einen neuen Entwurf fehlte mir die Zeit.
@ Gedankenknick: Wer ist das?
Argh … und schon habe ich das Bedürfnis unbedingt mal wieder „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ sehen zu müssen.
(IMHO die besten Auftritte von sowohl Jhonny Depp als auch Leonardo Di Caprio überhaupt … Di Caprio ganz besonders … und Filme mit Juliette Louis sind eh selten verkehrt 😉
Brand im Krematorium durch fettleibige Leichen, das ist doch irgendwie nur grotesk. Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht!
Was mag das andere extrem sein? Extrem magersüchtige, bei denen dann ggf. ein Sarg mit besonders viel Holz nötig ist, um eine Kremierung sicherzustellen?
Doch, in Seewen (ZG) so passiert…
http://www.suedostschweiz.ch/boulevard/brand-seebner-krematorium
Hm, gab es nicht vor ein paar Monaten in Österreich einen ähnlichen Fall? Da sollte doch eine übergewichtige Leiche eingeäschert werden und prompt gab’s beinahe einen Brand (so wurde es jedenfalls im TV-Teletext bei CC gemeldet)….
Noch kurz etwas zu dem Videoclip: ich dachte immer, es sei ein Schauermärchen, daß die Angestellten einer Feuerhalle durch eine Kamera oder eine art „Guckloch“ in die, ähm, „Brennkammer“ (so heißt das doch, oder?) schauen können…uuuhhh…das ist kein schöner Anblick…wie ertragen die Angestellten das bloß? Ich könnte das nicht….