Menschen

Unvergessenes Zack-Zack

Ein österreichischer Vertriebsfachmann, der im gleichen Hotel wie ich wohnte, sagte letzte Woche zu mir: „Geben Sie mir doch mal Ihren Xing!“
Er lächelte und überreichte mir als intertelemediale Morgengabe eine einlaminierte Selbstdruckvisitenkarte.
Ich betrachtete die Karte kurz und war ob der vielen Kontaktmöglichkeiten schwer beeindruckt.

Fon hat er, also kann man ihn zu Hause anrufen, Office-Fon hat er auch, ich habe nichtmal einen Fön. Auch unterwegs ist er erreichbar, denn als dritten Eintrag findet man sein „Mobile Fon“; immerhin weiß ich da immer auf Anhieb, was das sein soll, auch wenn „Mobile Fon“ nun nicht besonders typisch österreichisch ist, immerhin ist es weniger verwirrend als der Schweizerische Begriff NATEL. Tut mir leid, liebe Schweizer, aber NaTel klingt eher wie eine der Wortschöpfungen aus unserer bösen Zeit: „Nationales Autotelefon“, obwohl man sich damals bei uns wahrscheinlich auf NaKraTel oder so eingelassen hätte.

Bei Xing ist der Österreicher auch und bei Facebook, MySpace, Wer-kennt-wen, und gleich bei mehreren VZ…
Auch hier bekomme ich immer einen kaum zu bändigenden inneren Drang, strammzustehen und die Hacken zusammenzuschlagen: StudiVZ! Zack-Zack!

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Alles in allem bringt es der Mann auf fast zehn Zeilen Kontaktmöglichkeiten auf der linken Seite und nochmal so vielen inkl. Mail-Adresse, Twitter, Fax, ICQ und Skype auf der rechten Seite seiner Visitenkarte.

Ich drücke ihm meine Visitenkarte in die Hand, er guckt etwa enttäuscht, denn außer der ganz normalen Adresse, einer Telefonnummer und einer Mail-Adresse habe ich keine weiteren Kontaktmöglichkeiten angegeben.
Wozu auch?
Will einer herkommen, so braucht er die Adresse, am Besten nachdem er mich vorher angerufen hat, dazu hat er die Telefonnummer und wenn er auf der Höhe der Zeit ist, kann er mich auch anmailen; und damit er nicht vergisst um wessen Kontaktdaten es sich handelt, steht auch noch mein Name drauf. Fertig.

„Kein XING?“

Nee, hab ich nicht, brauch ich nicht, weiß ich gar nicht wofür das gut sein soll. Habe auch kein MySpace, einen Facebook-Account nur aus Versehen, bin in keinem VZ (Zack-Zack!), in keinem Kochclub und chatten tue ich auch nicht.
Chatten raubt mir zuviel Zeit. Dieses Hin und Her, das zwischenzeitliche Abwarten bis der andere wieder was getippert hat… Nein, ist nichts für mich, hat mir noch nie gefallen.

Der Mann ist erstaunt, schaut mich an als sei ich direkt aus der römischen Antike in sein spaciges Leben gehüpft und schüttelt verdutzt den Kopf.

Ich sage zu ihm: „Da steht doch alles auf der Karte. Wie sie mich besuchen können, wie sie mit mir telefonieren können und wie sie mich im Web erreichen… Mehr braucht man doch nicht.“

„Ich schon! Ich wickle einen Großteil meiner Geschäfte über das Web ab, ich habe im Web einen gewissen Bekanntheitsgrad, den ich nur aufrechterhalten kann, wenn ich überall präsent bin.“

Er weiß nicht, daß ich hier blogge und ich zucke nur mit den Schultern und sage: „Mich kennt da keine Sau, vielleicht sollte ich doch mal ins VZ (Zack-Zack!).“

Mal sehen wann seine Freundschaftseinladung kommt.

Nee, jetzt aber mal wirklich Kutter bei die Fische und frank und frei die Netze ausgeworfen:
Irgendwann meldet man sich aus Neugierde bei den meisten dieser Dienste mal an, dann dümpelt der Account so vor sich hin und man ist nur zu faul, sich wieder abzumelden. Den einen oder anderen Dienst nutze ich gelegentlich, aber die allermeisten jedoch brauche ich nicht.
Twitter beispielsweise: So ab und zu schreibe ich da mal meine 140 Zeichen mit dem Handy, ansonsten überlasse ich es der Blogsoftware, dort die Blogeinträge anzukündigen.
Ich habe ehrlich gesagt genug damit zu tun, etwas zu tun und finde gar nicht die Zeit, neben dem Tun auch noch jeden Furz in 140 Zeichen zu kolportieren.
In diversen Wiederfindesystemen bin ich hin und wieder sogar schon mal fündig geworden und habe Schulkameraden oder alte Freunde wiederentdeckt.
Ha, was hat man sich gefreut, daß man Bruno Kosmalski endlich wiedergefunden hat. Jenen Bruno Kosmalski, mit dem man vor mehreren Dutzend Jahren zusammen die Schulbank gedrückt hat.
Wie es mir denn jetzt so gehe, will Bruno wissen; ich schreibe es ihm und dann gehen noch zwei Mails hin und her, das war’s.
Ich habe Bruno Kosmalski noch nie leiden können, er war ein Raufbold, als Kind schon ein unangenehmer Geselle und nur im Fußball wirklich gut. Norbert Röttgenshuber hat mich auch gefunden! Er ist ganz aus dem Häuschen, schreibt er, daß er mich endlich wiedergefunden hat. Ob ich mich denn noch an die vielen schönen Abende während unseres Studiums in Göttingen erinnere?
Ich war letztes Jahr das erste Mal in meinem Leben in Göttingen und habe nicht die geringste Ahnung, wer Norbert Röttgenshuber ist, aber inzwischen haben wir 43 gemeinsame Bekannte und ich bin nächstes Jahr zu seinem Fünfzigsten eingeladen.
Clarissa Sweetheart hat mich auch angeklickt. Wespenstichtittchen unter schmalem Top, nackter Bauchnabel und ein höchstens zehnjähriges Gesicht unter einer Schicht Schlecker-Make-Up…
Ich klicke nicht zurück, am Ende ist das noch so eine Kinderschänder-Lebendfalle…

Nein, die meisten, die ich auf diese Weise wiedergefunden habe, die hatte ich ja gar nicht verloren, die habe ich ganz genau deshalb nicht in meinem Freundes-Portfolio, weil ich sie da nicht haben wollte und ich will sie auch jetzt nicht, auch nicht aus sentimentalen Gründen, da haben.
Mit denen habe ich als Kind und Jugendlicher schon nichts anfangen können und warum sollte ich mich jetzt mit Bekanntschaften und pflegebedürftigen Kontakten mit Menschen belasten, die viele hundert Kilometer weg wohnen?
Von all denen, die ich wiedergefunden habe, ist mir so insgesamt betrachtet, Norbert Röttgenshuber noch am allerliebsten. Wir haben keinerlei negative Erinnerungen aneinander, bei vermeintlichen gemeinsamen Erlebnissen aus der Vergangenheit kann ich jetzt aktuell entscheiden, ob ich mich noch daran erinnere oder nicht und bin mir sicher, daß Norbert eines Tages der Einzige von allen „Wer-kennt-wen? VZ Stayfriends“ sein wird, der einen Kranz zu meiner Beerdigung schicken wird. Auf der Schleife wird vielleicht stehen: „Unvergessen! Dein alter Freund Norbert!“

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Die Geschichten und Berichte über Menschen sind u.a. Erzählungen und Kurzgeschichten aus der Welt der Bestatter.

Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Juni 2012 | Peter Wilhelm 28. Juni 2012

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13 Jahre zuvor

Schöner Blick auf ‚Social Networking‘ 🙂

Ich teile übrigens deine Meinung. Vor allem finde ich es schade, dass dort das Wort ‚Freund‘ allzu schnell vergeben wird. Menschen, mit denen ich irgendwann einmal ein Bier getrunken sind keine Freund. Überhaupt erklärt man Freundschaft nicht per Mausklick!

Und bisher wüsste auch ich nicht wirklich, was ich in so einem Netz sollte. Zig unechte ‚Freundschaften‘ in so einem Netz finde ich jedenfalls nicht erstrebenswert.

Übrigens ein nettes Video zu Facebook im realen Leben:
[url=http://www.youtube.com/watch?v=MRsRLZiyH20]Facebook in Real Life[/url]

Gruß
Joe

Hamburger Jung
13 Jahre zuvor

Der Begriff „friend“ wird in den USA relativ schnell für jemanden vergeben, den man kennt. Der ist deutlich weiter gefasst als „Freund“ im Deutschen. Die meisten US-„friends“ währen hier wohl eher etwas wie Bekannte.

Und da die Stalker-Netzwerke überwiegend aus den USA kommen und korrektes Übersetzen eine Kunst ist, die nur wenige beherrschen, haben wir jetzt auch in den duetschen Versionen der netzwerke den Begriff Freund.

Vor kurzem gab es auch die passende South Park Episode zu diesem Thema: [url=“http://www.southpark.de/alleEpisoden/1404?lang=en“]You Have 0 Friends[/url]

13 Jahre zuvor

*allesunterschreibt*

noch ein Stefan
13 Jahre zuvor

Ja, da fehlt noch die Abstufung „Bekannter“, die herrlich deutsch ist und genau das wiedergibt: man kennt sich halt. Und dann noch das Wörtchen gut dazu, und man kann das herrlich abstufen: Leute, die man kennt (geht – je nach Beruf – schnell in die hunderte) Bekannte (hat man haufenweise), gute Bekannte (da wirds schon weniger), Freunde (dürfte sich bei den meisten Menschen im Bereich zwischen 10 und 20 bewegen, wenn man mal ehrlich ist), und gute Freunde (ne Handvoll). Wer jetzt sagt, nee, ich habe aber 20 gute Freunde, der möge doch mal in sich gehen und reflektieren, ob das wirklich stimmt.

13 Jahre zuvor

Das Problem an der Abstufung wäre aber, dass man damit seine Bekanntschaften klassifiziert. Fragen kommen auf wie „Warum bin ich nur dein Bekannter, aber der sowieso dein Freund. Ich hab dir doch beim Umzug geholfen?“ Und das ganze passiert auch noch öffentlich. Dies gibt noch mehr Potenzial als ohnehin schon Leute unbewusst zu demütigen.

Ich glaube damit schafft man nur noch mehr Probleme.

Gruß
Joe

13 Jahre zuvor

Du hast ja sooooo recht mit allem – wie so oft. Ich halte mich aus all dem raus, habe nirgendwo einen Accound, will ihn auch nicht und werde von den immer jünger werdenden Leuten, die mit mir in Kontakt treten wollen nur deshalb als alte Frau wahr genommen, weil ich keinen einzige Adresse von diesen 3 Buchstabendingern habe…

Aber; ich merke durchaus, dass es mir geschäftlich ein wenig schadet, dass ich so „unpräsent“ bin… aber selbst zum Blog schreiben bin ich zu faul, ich halte es schon für eine Meisterleistung, dass ich zumindest die „Neues“ Seite meiner HP weitgehend aktuell halte… so alle paar Wochen 😉

Ma Rode
13 Jahre zuvor

@Kryptische: ich reiche Dir virtuell die Hand. Mir geht es ganz genauso! Ich habe zwar in zwei, drei Foren einen Account, aber auf persönliche Daten kann man daraus nicht schliessen. Und was diese ganzen Social Networks betifft, die können mir auch ganz gepflegt an die Füße fassen.

Thomas
13 Jahre zuvor

Als sich unsere Forschungsstelle an der Uni auflöste, beschlossen alle Beteiligten, übers Netz in Kontakt zu bleiben. Kollegin S. empfahl dafür Xing, wo sie seit Jahren einen Account hatte, Kollegin N. Wer-kennt-wen. Die studentischen Hilfskräfte wollten alles über StudiVZ abwickeln, die Sekretärin war bei Facebook. Der Chef empfahl die Alumni-Gruppe der Universität als Kontaktforum. Ergebnis: Jahre später habe ich nur noch Kontakt mit einem Kollegen – per Telefon und zum Geburtstag oder zwischendurch mal per Brief. Funktioniert prima.

der Glöckner
13 Jahre zuvor

Als Facebook so richtig im Aufwind war, hab ich mir damals einen Fake-Account eingerichtet mit unpersönlicher Mailadresse und völlig fiktivem Namen, um mal reinzuschauen, ob sich ein echter Account lohnen könnte (tat es schlussendlich nicht, nebenbei bemerkt). Mittlerweile hat diese – wie gesagt rein fiktive und reell NICHT EXISTIERENDE Person – 11 Freunde und 2 Freund-Anfragen…

look like death warmed up
13 Jahre zuvor

Ach ja, endlich wird mal die Wahrheit geschrieben. 🙂 Ich bin übrigens nicht bei Facebook und habe auch nicht vor mich an diesem Irrsinn und Orwell’schen Supergau zu beteiligen. Wem in seiner Freizeit so langweilig ist, dass er überlegt, auf die Facebook-Seite zu gehen, der kann doch stattdessen mal seine „guten Freunde“ (siehe Stefan #4) anrufen und fragen, wie es ihnen geht. Die freuen sich bestimmt. 🙂
Ach ja, das „Facebook in real life“ Video ist genial. Schaut’s Euch an.

Till
13 Jahre zuvor

Facebook ist prima, um Urlaubsfotos auszutauschen.

Maschka
13 Jahre zuvor

Obwohl ich Informatik studiere und nebenher arbeite führe ich weder bei Facebook noch bei Xing einen Account – noch bei irgend einem anderen Datensammel-massivverteil-dienst. Der Daten- und Missbrauchschutz (gerade beim Fratzenbuch) ist mir zu minimal ausgereift. Ausserdem habe ich auch so genug Freunde. Ich persönlich rate jedem davon ab, sich dort anzumelden (Ja, ihr dürft mich paranoid nennen). Das Internet vergisst nie!

Ralle
13 Jahre zuvor

Also ich find’s okay, dieses Facebook.

13 Jahre zuvor

Joa, wie wahr, wie wahr. Letztes Wochenende war ich auf einer Geburtstagsparty. Viele neue Gesichter. Jedes Gesicht hatte einen MeinVZ Account. Ich als passionierter Hobbyknipser legte mir daraufhin auch einen solchen Zugang an um den Leuten am schnellsten mitteilen zu können wo sie ihre Bilder finden. Folgendes geschah: Person A lud sämtliche Bilder öffentlich bei VZ hoch. Jeder konnte sehen das die Abend doch recht feucht-fröhlich war und sich auch erwachsene Frauen nicht zu schade sind sich mal ein Küsschen zu geben. Person B: War dermaßen angepisst das die Bilder eingestellt wurden. Person C: Als Geburtstagskind erzürnt ob der Bilder, immerhin wären es die Bilder vom Geburtstagskind welches entscheiden dürfte wer die Bilder überhaupt sieht. *anmerkung des Autors: Als gelernter Computerfussel und Hobbyknipser sind mir Begriffe wie Datenschutz, Privatssphäre und das Recht am eigenen Bild wohl bekannte begriffe. Aber in all der Zeit wo ich Bilder auf Partys meiner Freunde knipste ist solch ein Szenario noch nie vorgekommen. Entweder muss man wirklich in VZ-Generation und DieClevere unterteilen oder ich weiß nicht. Jeder auf der Party… Weiterlesen »

Zeo
13 Jahre zuvor

Irgendwie habe ich den Eindruck der arme Mensch hat keine Freunde. Wer so viele Kontaktmöglichkeiten anbietet scheint mir fast schon verzweifelt.

Mort
13 Jahre zuvor

Ach, irgendwie hat diese Extrem-Fragmentierung der Kontaktmöglichkeiten auch sein gutes. 2-3 davon (früher meist E-Mail, ICQ und IRC, AIM, Yahoo oder MySpace) konnte man noch gut nebenher halten. Aber mindestens ein dutzend davon zu pflegen, ist nicht nur Tom zu blöd. Ich kenne relativ viele, die sich wieder auf die gute alte E-Mail (und eine Handvoll Foren/Blogs) zurückbesinnen und sämtliche IMs, Netzwerke und sonstigen Krempel links liegen lassen. Sogar Leute unter 25 ;).

Sebastian.
13 Jahre zuvor

Herrlicher Artikel!

Kathi
13 Jahre zuvor

Also zumindest in meiner Umgebung ist das StudiVZ in reger Nutzung. Es ist die einfachste Möglichkeit mit großen (Übungs-)Gruppen schnell zu kommunizieren. Besonders schön ist das Forum, das man zu jeder Gruppe dazubekommt. Terminfindung und Arbeitsaufteilung geht so in jedem Fall schneller als das Schreiben dutzender Mails. Und wer meint, das könne man auch in real machen: Wir sind teilweise sieben Leute aus fünf Studiengängen und irgendwer hat immer direkt vor/nach/überlappend mit einer Veranstaltung schon wieder eine andere.
Was einem das VZ und ähnliche Dienste als Bestatter beruflich bringen sollen, ist mir aber auch ein Rätsel.

Sensenmann
13 Jahre zuvor

Toms Worten kann ich mich nur anschließen.

Letztens war ich auf einem Klassentreffen. Dort fragte mich fast jeder, wie ich denn bei FaceVZ, Studibook usw. heißen würde. Tja, nun bin ich da überhaupt nicht vertreten – und erntete dafür reichlich überraschte Blicke und entsprechende Antworten. „Meld dich doch mal an, ist voll praktisch“, „Man bleibt viel besser in Kontakt“… Nee danke, damit kann ich nix anfangen.

Zugegeben: Da kommt man sich mit Mitte 20 schon ein bisschen alt und stockkonservativ vor. Ich renne aber nicht jedem Trend hinterher, nur weil das jetzt „cool“ ist. Im größten dieser „sozialer Netzwerke“ bin ich allerdings drin, wie die meisten anderen auch. Dieses nennt sich übrigens „(reales) Leben“ 😉

Christina
13 Jahre zuvor

Bei mir dümpeln die Accounts bei Xing und Stayfriends mehr oder weniger vor sich hin. Bei Facebook hab ich mich mal versehentlich auf eine erhaltene Einladung hin angemeldet, und war zu blöde, den Account wieder zu löschen.

Das allereinzige von diesen Dingens, das ich halbwegs sinnvoll finde, ist der Stayfriends-Accout. Dort hat sich nach fast 30 Jahren meine halbe Realschul-Klasse eingefunden. Nachdem die Realschulklasse aber eh nicht der Brüller war – richtigen Klassenzusammenhalt gab es dort nicht, das habe ich erst 8 Jahre später in der 11. Klasse kennengelernt, als ich das Abi auf dem 2. Bildungsweg nachgemacht habe – ist der einzige Sinn des Stayfriendsaccounts, sich zu freuen, wenn die von der Realschule aktuelle Fotos von sich einstellen. Himmel, sind die alle alt geworden !!! 🙂

Alwin
13 Jahre zuvor

Mir ging es wie dem Glöckner (#9), mein Fake-Account bei Facebook erfreut sich zahlreicher Freunde. Es kommt sogar hin und wieder jemand dazu, obwohl der Account seit Wochen ungepflegt vor sich hin gammelt. Aber wenn ich meine Fake-Persona auch noch pflegen würde, würde ich wohl endgültig schizophren. Reicht ja schon, dass man in diesen modernen Zeiten mehrere Anti-Spam-Mailadressen zu unterhalten hat.

Ansonsten schließe ich mich Tom vollumfänglich an: Von Social Networks halte ich nichts. Mit einer Ausnahme vielleicht, Flickr!. Da posten zwei (echte) Freunde von mir ihre Fotos, und ich lade auch hin und wieder welche hoch. Aber das ist ja auch kein echtes Social Network, auch wenn es manchmal in der Computer-Presse dazu gezählt wird, sondern mehr eine Fotografie-Community. Mit sowas kann ich mich eher anfreunden, und außerdem gehört’s zu Yahoo!, meinem Lieblings-Kostenlosmailprovider seit Jahren. (Nein, ich werde für diese Schleichwerbung nicht bezahlt!)

13 Jahre zuvor

[url]Danke fürs NaKraTel.[/url]

Übers erste Teilnetz konnte man 1978, soviel ich weiss, auf gerade zwei Autobahnen (N1, N2) telefonieren. Fürs Telefonieren während der Fahrt latürnich.

Natel B konnte man schon in den paar grössten Städten verwenden.

Uli
13 Jahre zuvor

Es ist schon erstaunlich, wenn die gleichen Leute, die lautstark nach umfassender Datensicherheit schreien, gleichzeitig bereit sind, persönliche Angaben, kompromitierende Bilder und andere private Informationen weltweit verteilen. Und das alles unter dem Aspekt der „Pflege von Freundschaften“.

In der Zwischenzeit ist es üblich, daß Mitarbeiter von Personalbüros, die Namen von potentiellen Stellenbewerbern nicht nur googlen, sondern auch gezielt in den diversen „Freundeskreisen“ suchen.

Peinliche, längst vergessene Partybilder die den zukünftigen Mittarbeiter nicht nur angetrunken, sondern auch mit „nicht handels üblichen“ Rauchwaren zeigen, sind dabei noch das geringste Übel. Können sich aber als durchaus dauerhafte Stolpersteine des beruflichen Fortkommens erweisen.

Merke:

Jugendsünden im Netz – verfolgen so manchen noch Jahre später – auch dann noch, wenn man sie selber schon lange vergessen hat!

13 Jahre zuvor

@Uli – da erwähnst du was. Richtig schlimm wird es, wenn Leute frecherweise mit deinem Namen herum laufen, etwa so alt sind wie du und dämliche Bilder ins Netz stellen – eins meiner Probleme. Ich stelle nichts ins Netz und man wird nicht viel Privates finden, sucht man aber nach meinem Namen, wird man schnell fündig.. und diese Namensklauer sind teilweise so alt wie ich und haben sogar ähnliche Hobbys und schon glaubt alle Welt, etwas über mich erfahren zu haben. Das ist das echte Übel des Internets…

Hamburger Jung
13 Jahre zuvor

Zum Thema passt folgender Webcomic:
[url]http://www.gocomics.com/nonsequitur/2010/06/04/[/url]

Christians Ex
13 Jahre zuvor

Ich für meinen Teil bin zwar in X Foren mit einem Minimnalsatz an Informationen angemeldet (für jedesm Interesse eines!), aber Facebook und Konsorten können mir völlig gestohlen bleiben. OK, zu StayFriends habe ich mich hinreißen lassen. Nur werden mir inzwischen andauernd Leute als „wiedergefundene“ Mitschüler gemeldet, die ich gar nicht kenne.
Meine Freundin brauchte schon eine Menge Überredungskunst, mich zum Chatten via MSN zu überreden. Das allerdings tun wir seitdem jeden Abend, das geht so nebenbei.

Typograf
13 Jahre zuvor

Keine Sorge. NATEL klingt auch für uns Schweizer doof. Das Wort benutzen höchstens noch Fernfahrer und Rentner (die meisten Schweizer nennen das Ding wohl Handy).

Stephan
13 Jahre zuvor

Den Gag mit dem „Zack-zack“ verstehe ich nicht!?
Mag mir das jemand erklären, bitte? 🙂
Danke.

look like death warmed up
13 Jahre zuvor

@12 Maschka: „Fratzenbuch“, auch mal ne nette Übersetzung. Vielen Dank dafür. 🙂

13 Jahre zuvor

[url=http://blogdantoine.files.wordpress.com/2008/10/fessebouc1.jpg]Fessebouc (französisch) heisst soviel wie Arschziege.[/url]

MacKaber
13 Jahre zuvor

Hab mich bei WKW mal angemeldet, und dann gedacht“Schaum mer mal“. Hab da inzwischen Leute getroffen, von denen nicht gedacht hätte sie hier anzutreffen. Hinzu kamen noch zwei frühere Bekanntschaften, die heute über dem großen Teich wohnen.

pünktchen
13 Jahre zuvor

@ 20 Christina: Bei Facebook abmelden geht nur über geheime Quellen, mein Sohn hat eine entdeckt … Ist echt irrwitzig, normalerweise kannst du dich nur deaktivieren, deine Angaben bleiben aber für aller erhalten.

anna
13 Jahre zuvor

@27:
Ich benutze das Wort Natel, und bin nicht die einzige in meinem Umfeld (alle mitte 20)…

teslanova
13 Jahre zuvor

mein soziales netzwerk ist autismus-vz.

da ist man allein.

akbwl
13 Jahre zuvor

@28: Billy Wilders „1, 2, 3“, u.a. mit Horst Buchholz. Nimmt unter anderem den Hang der Deutschen zur Militärischen Ordnung auf die Schippe.

Stephan
13 Jahre zuvor

@35: Ah! Jetzt hab ich es auch verstanden, vielen Dank!




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