Unfassbar heiß war es letzte Nacht und vielen von Euch wird es ähnlich gegangen sein wie mir: Ich habe die ganze Nacht wachgelegen und mich herumgewälzt. Irgendwie habe ich eine Stunde Schlaf bekommen, aber das war’s dann auch.
Hier in der Oberrheinischen Tiefebene war es tagsüber bis zu 37 Grad heiß und die Lage zwischen zwei Flüssen, Rhein und Neckar, sorgt dann noch für die entsprechende Schwüle und die Lage meines Wohnorts am Fuße eines Mittelgebirges trägt dann auch noch dazu bei, dass diese schwülfeuchtwarme Suppe nicht richtig abziehen kann.
Oft halte ich mich in meinem Büro auf, das die Allerliebste gerne auch mein Spielzimmer nennt. Dort habe ich nämlich vor zwei Jahren eine Klimaanlage einbauen lassen, was mir das Leben etwas erleichtert.
Mich haben viele Fragen zu meiner Gesundheit erreicht.
Es ist lieb, dass viele sich da Gedanken machen, aber das ist auch ein sehr privates Thema.
Im September vergangenen Jahres habe ich einen schweren Bandscheibenvorfall erlitten. Meine Lendenwirbelsäule ist durch jahrelanges Schleppen von Särgen und Verstorbenen und einen Arbeitsunfall einfach kaputt.
Eine Operation ist aus verschiedenen Gründen keine Option. Deshalb lebe ich schon seit 30 Jahren mit Rückenschmerzen. Ein Bandscheibenvorfall heißt nicht deshalb so, weil es ein Vorfall im Sinne eines Vorkommnisses ist, sondern weil vereinfacht gesagt, sich ein Teil der Bandscheibe zwischen zwei Wirbeln so verlagert, dass sie auf die Nerven drückt. Dadurch ist bei mir eine Beeinträchtigung beider Beine eingetreten, die dauerhaft ist.
Mit anderen Worten, ich kann nicht richtig laufen. Gegen die Schmerzen muss ich Morphium nehmen.
Mit meinem Diabetes habe ich momentan auch so meine Schwierigkeiten, da ein für Diabetiker wichtiges Medikament derzeit nicht mehr verfügbar ist, weil es neben seiner insulinregulierenden Wirkung auch dazu geeignet ist, von abnehmwilligen Menschen zur Gewichtsreduktion genommen zu werden.
Vor längerer Zeit habe ich hier über die Dunkelkrankheit, die Depression, geschrieben. Eine depressive Stimmung zu haben und an einer Depression zu leiden, ist ungefähr so miteinander verwandt, wie einen grippalen Infekt zu haben oder eine echte Influenza, an der man sterben kann.
Dank guter Medikamente habe ich die Depression recht gut im Griff, was nicht bedeutet, dass alles ganz prima ist. Aber ich kann damit umgehen. Und die Tatsache, dass ich das Haus nicht so gut verlassen kann, hilft mir auch, panikauslösende Begegnungen zu vermeiden.
Es liegt auf der Hand, dass man mit vielen Schmerzmitteln im Körper oft etwas matschig in der Birne ist und einem deshalb das Schreiben nicht gut von der Hand geht. Es hilft da auch nichts, wenn mir jemand schreibt, ich solle bitte schön mal mehr veröffentlichen, weil er/sie sonst das Blog „abbestellt“.
Dafür, dass man das Bestatterweblog.de seit nunmehr über 20 Jahren kostenlos lesen kann, ist das eine recht verfehlte Forderung.
Ich tue, was ich kann und wozu ich Lust, Zeit und Kraft habe. Wer mehr haben will, kann sich auch gerne eines der drei Bücher kaufen, die ich dieses Jahr schon veröffentlicht habe. Die sind sehr schön und auch preiswert.
Ansonsten bleibt mir der Hinweis darauf, dass ich in diesem Jahr 65 Jahre alt werde und mit dem 1. November offiziell in den Ruhestand gehe. Das ist aber eher eine rententechnische Formalie und hat zunächst nichts mit meinen Tätigkeiten zu tun.
Vor einigen Wochen haben wir unsere Hündin mit 14 Jahren einschläfern lassen müssen. Die Border-Collie-Dame war bis zur letzten Sekunde lieb und anhänglich und wir haben sie mit ganz engem Kontakt gehen lassen.
Unser ein bisschen älterer Labrador-Rüde schwächelt leider auch ziemlich arg.
Mein Aquarium schaffe ich derzeit ab. Der letzte Bewohner, ein fast 40 cm langer Wels, hat vorgestern den Bauch nach oben gedreht.
Noch vor ein paar Jahren wäre ich sofort ins Tierheim und in die Zoohandlung gefahren und hätte einen neuen Hund bzw. schöne neue Fische angeschafft. Was ich aber bei anderen Älteren nie verstanden habe, beschäftigt nun auch die Allerliebste und mich, und wir fragen uns, ob wir überhaupt noch Lust und Kraft haben, viele Jahre die Verantwortung für Tiere zu übernehmen. Nach 55 Jahren Aquaristik habe ich aber zumindest darauf keinen Bock mehr.
Bei den Hunden ist es so, dass wir im Moment den jungen Hund unserer Tochter ziemlich durchgehend als Pflegekind hier haben. Der kommt, wie alle unsere Hunde auch aus dem Heim und ist ein richtiger Strolch.
- IMG_1352: © Peter Wilhelm
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Schön zu hören das du dich mit den verschiedenen Problemen arrangierst…
Immer dran denken, wem die Scheisse bis zum Halse steht, der sollte es sich gut überlegen den Kopf hängen zu lassen.
Ich sende dir ein Lichtlein in deine derzeitige Dunkelheit. Hatte selbst in den letzten Monaten schier unerträgliche Schmerzen zu ertragen durch Wirbelbrüche. In meinem zarten Alter sah ich mich schon der Pflegebedürftigkeit nahe. Da gehen einem schon existenzielle Gedanken durch den Kopf und daher kann ich dich gut verstehen. Bandscheiben ausheilen ist ein sehr langwieriger Prozess. Wenn Kraft in den Beinen verloren geht ist das bitter, aber einiges lässt sich mit engagiertem Training wieder zurückholen. Natürlich erst, wenn die Schmerzen einigermaßen händelbar sind. Allerbeste Grüße!
Ersteinmal gute Besserung und weiterhin viel Kraft!
Was Haustiere angeht, verstehe ich sehr gut dass man auch überlegt überhaupt noch ein „neues“ Tier zu adoptieren wenn es gesundheitlich so steht und die bestehenden Tiere Step by Step versterben.
Hoffe aber immer für ältere und eingeschränkte Hunde, Katzen…. Dass diese trotzdem ein zu Hause bei lieben Menschen finden, die nicht mehr unbedingt den gesunden, fiten Welpen suchen.
Deswegen liegt gerade ein 12 jähriger Kater mit „nur“ 3 Beinen neben mir und schnurrt sich eins, den wollte eigentlich Niemand mehr „alt“ und behindert…….
So lange ich selbst noch kann, nehme ich(nur) noch solche Tierchen auf.
Nur ein Denkanstoß.
LG