Urnen gibt es in sehr vielen Formen und aus den verschiedensten Materialien. Das reicht von der einfachen Stahlblechurne über die Kugelurne in Fußballoptik bis hin zur aufwendig gestalteten Designerurne.
Da kann sich mancher Kunde schon unter den 20 Standardmodellen, die jeder Bestatter hat, kaum entschieden und so kommt es, daß man wie bei Särgen und Grabsteinen im Zweifelsfall lieber auf das Konservative, auf das oft Gesehene zurückgreift.
Aber die Anbieter lassen dem Kunden keine Ruhe und immer wieder kommen auch ganz ausgefallene Modelle auf den Markt, die das Entscheiden nicht gerade leichter machen, oder vielleicht doch?
Na, ich tendiere zu „vielleicht doch“. Und das tue ich aus folgendem, oft schon im Bestatterweblog beschriebenen, Grund: Hat man die 20 gängigsten Sarg- oder Urnenmodelle im Katalog durchgeblättert oder im Ausstellungsraum gezeigt und die Kunden sind immer noch unschlüssig, dann reicht es oft, ein besonders ausgefallenes Modell zu zeigen, entweder sehr teuer, sehr ungewöhnlich in Form- oder Farbgebung und sehr viel anders als das bisher Gesehene.
Das reicht dann oft um den Kunden aus der Entscheidungsstarre zu lösen, weil er denkt, jetzt kommen nur noch befremdliche Angebote und das schon Gezeigte sei das gute und solide Grundangebot.
Vielleicht gehört das Urnenmodell, das ich meinen Lesern heute vorstellen möchte, auch zu diesen befremdlichen Angeboten, interessant und bestaunenswert ist es allemal, obwohl es nicht jedermanns Geschmack sein wird:
Die Firma „Cremation Solutions“ aus den USA fertigt nach Fotos und aufwendigen Computerberechnungen einen 3D-Kopf des Verstorbenen (oder jeder anderen gewünschten Person) als Urne. Mit anderen Worten, man kann anhand von Fotos des Verstorbenen eine Urne anfertigen lassen, die genau so aussieht wie der Kopf des Toten.
Man könnte als Witwe aber auch den eigenen Kopf nachbilden lassen und dann die Asche des entschlafenen Göttergatten hinein füllen lassen und sagen: „Der Ernst-Walter geht mir nicht mehr aus dem Kopf!“
Der ganze Spaß kostet dann 2.600 $.
Es gibt auch ein etwas günstigeres, kleineres Modell, die Schrumpfkopfvariante sozusagen. Da passt dann nur noch eine kleine Portion der Asche hinein, dafür kostet sie aber auch nur 600 Dollar.
Man kann natürlich auch auf das Einfüllen von Asche ganz verzichten und die 3D-Modelle auch einfach nur als Schaustücke nehmen, anders ist es nicht zu erklären, daß ausgerechnet Kunstköpfe mit „Justin Bieber“-Gesicht besonders oft angefragt werden.
Ob dieser Trend allerdings auch zu uns nach Deutschland kommen wird, ist fraglich. Derzeit dürften diese Köpfe als Urne nicht akzeptiert werden, weil sie das Aschengefäß des Krematoriums nicht aufnehmen können.
Aber anders als viele glauben, ist es kein Problem, die Asche auch in Deutschland in eine für geeigneter befundene Urne umzufüllen. Bevor man sich also dafür entscheidet, den Kopf seines Liebsten nachbilden zu lassen, sollte man sich darüber klar sein, daß in dem Moment in dem Asche eingefüllt wird, Friedhofspflicht besteht, die Schädelurne also in ein Urnengrab muß oder ohne Asche auf den berühmten und in den meisten Häusern gar nicht vorhandenen Kaminsims darf.
gemeldet von Eva
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Hmm… wirklich eine interessante Möglichkeit… ich stell mir gerade vor, wie man sich alle Verflossenen – natürlich nur mangels Kaminsims – hübsch an die Wand dübelt…
Salat
„die Schrumpfkopfvariante sozusagen“ 🙂 genial!
Also mir wär das nix. Wobei wenn man jemanden so richtig doll hasst und dann auch noch bestattungspflichtig ist (gibts ja sicher ab und zu, verkrachte Eheleute u.s.w.), dann wäre eine Angie- Urne echt was. Wobei da sicher schon 2/3 der Asche allein in den herabgezogenen Mundwinkeln Platz haben, 🙂
Jetzt fehlen noch die Sargmöbel, die Schallplatten aus Totenasche und der Pilzanzug, dann hat der Bestatter den gesamten Cracked.com-Artikel über seltsame Bestattungsmethoden serviert bekommen
Den Link hat er serviert bekommen, nur macht Tom sich offensichtlich die Mühe, das ganze zu übersetzen, nachzurecherchieren und nochmal aufwändiger weiterzuservieren 😉
Und darum schreibe ich jedes Mal Deinen Namen unter den Artikel.
Oder was meinst Du mache ich mit den Links die mir die Leser melden?
Da macht der Satz „Asche auf mein Haupt“ irgendwie einen neuen Sinn.
Bevor ich den Artikel weiter gelesen habe, dachte ich, man soll die Asche in diese Hackfresse kippen, igittigitt.
Und dann diesen „Kopf“ (z. B. der Omma, des Schatzis) in die nackte Erde legen? Gruslig.
Ich hätte dann gern noch einen durchsichtig grün gefüllten Zylinder drumrum…
Oh ja, der Zylinder ist gut. Und dann noch einen kleinen MP3 Player mit Lautsprecher druntertackern, mit der aufgenommenen Stimme des Verstorbenen … und schon haben wir Futurama live 🙂
Ne, mal im Ernst, für mich ist diese Lösung definitiv zu gruselig. Finde es etwas geschmacklos … aber darüber lässt sich bekanntlich ja nicht streiten. Und Fotos auf Grabsteinen ist ja auch in vielen Regionen verbreitet. (Habe es neulich in Venedig auf so ziemlich allen Grabsteinen gesehen.)
In Deutschland gäbe es wahrscheinlich Probleme mit den Persönlichkeitsrechten… 😉
Ich dachte spontan. Wenn das mit dem kopf geht, geht das sicher auch mit dem Arsch, um mal auf da Thema vor ein paar tagen zurückzukommen. :Arschgesicht, im wahrsten Sinne des Wortes. 🙂
lks
Warum sieht der Kerl eigentlich aus wie ein bekannter amerikanischer Präsident?
War nur so ne spontane Eingebung… WAAH! Iluminaten!
Ein Glück, dass Du das sagst – die gleiche Eingebung hatte ich nämlich auch 😉
Och, so als Schrumpfkopf wäre doch mal eine Idee… kann man sich mangels Kaminsims auch irgendwo hinhängen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schrumpfkopf
Wenn der die Augen zu hätte und nicht so grinsen würde- aber ich würde es vermutlich trotzdem nicht mögen und schreiend davonlaufen und dann später eine schlichte schwarze Urne kaufen.
Dazu gibt es den Aufkleber: Vorsicht: keine heisse Asche einfüllen!
Passend zum Aufkleber die Urne in „Minitönnchenform“?
Diese Bilder…
wirklich schön
https://www.leghfuejztendurniop.com
(Anm. d. Red.: Werbung kann man hier auch buchen. Versuchen Sie es doch mal damit!)