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Versicherungen

Schon mehrmals haben Leser angedeutet, daß sie gar nicht wüssten, wie sie im Falle eines Falles die Kosten für eine Bestattung aufbringen könnten. Andere fragten im Zusammenhang mit hier geschilderten Bestattungen danach, wie denn die Kunden die wohl hohe Rechnung bezahlt haben.

Ich habe immer vergessen, darauf hinzuweisen, wieviele Leute Lebensversicherungen haben. Wenn eine solche Lebensversicherung besteht, bin ich immer dahinter her, wie ein Geier. Denn einerseits ist mir dann die Bezahlung meiner Rechnung sicher und zum anderen ist es kaum zu glauben, wie schnell die Lebensversicherungsgesellschaften im automatisierten Verfahren mit Bestattern abrechnen. Würden die Leute selbst eine entsprechende Police einsenden, müssten sie oft bis zu einem Monat länger auf das Geld warten.

Manchmal sind selbst die Angehörigen erstaunt, wieviel Geld aus so einer Versicherung zu erwarten ist. Da kommen sie mit uralten Policen, die auf kleinere D-Mark-Beträge lauten, längst bedient sind und bei der Einlösung stellt sich heraus, daß in den letzten 40-50 Jahren da ein richtiges kleines Vermögen angewachsen ist.

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Oftmals kommen aber auch Witwen zu mir, die mir recht kühl und sachlich 4 bis 5 Policen in die Hand drücken und ich schlucke dann, wenn unser Durchgangskonto auf einmal 1,5 Millionen Euro Guthaben aufweist…
Selbstverständlich überweisen wir die eingegangenen Beträge, abzüglich unserer Rechnung, unverzüglich an die Berechtigten weiter.

Lustig finde ich in diesem Zusammenhang immer, daß ich jedesmal von der Zentrale der Bank aus Frankfurt einen Anruf bekomme und man mir ganz tolle Options- und Warentermingeschäfte anbieten will. Offenbar klingelt da sofort irgendein Computer, wenn ein Konto über eine bestimmte Summe geht.

Es ist aber eindeutig, daß diejenigen, die eine Lebensversicherung oder auch nur eine Sterbeversicherung in der Hinterhand haben, deutlich entspannter den Kosten der Bestattung gegenüberstehen. Je früher man mit der Einzahlung beginnt, umso geringer können ja die Beträge ausfallen, die man monatlich aufbringen muss.

Am meisten kommt, so hat mir mal jemand erklärt, bei einer kapitalbildenden Lebensversicherung heraus. Viele bringen da auch schon zu Lebzeiten zu einem festen Ablaufdatum eine hübsche Summe. Tipp: Soviel Geld stehen lassen, dass es für die Bestattung reicht.
Nur im Todesfall zahlen Risikolebensversicherungen. Da kommt im Alter keine angesparte Summer heraus. Dafür sind solche Risiko-LVs aber oft auch deutlich günstiger. Tipp: Darauf achten, daß diese Versicherung auch bis ins hohe Alter läuft und vielleicht sogar am Ende beitragsfrei wird. Oft hat man da das Problem, daß man ab einem bestimmten Alter nichts mehr zu erwarten hat. Da hat man dann sein ganzes Leben bezahlt und kriegt am Ende doch nix raus.
Deutlich besser sind für diesen Fall Sterbegeldversicherungen. Sie zahlen ebenfalls nur im Todesfall, dann aber ganz bestimmt, egal wie alt man wird. Hier kann der Haken aber folgender sein: Unter Umständen muss man mehr einbezahlen, als am Ende herauskommt. Damit das nicht passiert, sollte man bei einer Sterbeversicherung darauf achten, daß auch am Anfang, wenn sie noch ganz neu sind, wenigstens die einbezahlten Beiträge wieder herauskommen. Desweiteren sollte sie ab einem bestimmten Alter beitragsfrei werden, spätestens aber dann, wenn man genug einbezahlt hat, um die Versicherungssumme zu finanzieren. Sonst kann es einem passieren, daß man bei entsprechend langem Leben immer weiterbezahlen muss.

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