Geschichten

WaMa putt

„Kauft Euch bloß nicht wieder so’ne billige Waschmaschine, die gehen schnell kaputt und brauchen auch noch viel Strom!“ sagte unser Putzi als wir uns vor zweieinhalb Jahren auf den Weg machten, um die „schwarze Serie“ zu beenden.

Diese schwarze Serie hatte uns innert einer Woche dreier zuverlässiger Haushaltshilfen beraubt. Nein, keine alten Miss-Marple-Putzis sind dahingerafft worden, sondern es verendeten:

– die Waschmaschine
– der Wäschetrockner
– der Geschirrspüler

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Gut, man kann zur Not ohne einen Geschirrspüler auskommen. Wozu ist man schließlich verheiratet, nicht wahr?
So dachte zumindest meine Frau, schob mir die Pril-Flasche rüber und meinte: „Dann spül‘ halt mit der Hand ab!“
Und man kann auch ohne Wäschetrockner auskommen, dann muß man eben alles auf Leinen hängen.

Aber ohne Waschmaschine kann man heute nicht mehr auskommen, zumindest nicht, wenn man zwei Kinder und eine kleckerwütige Ehefrau hat.

Nun stand es finanziell zu jener Zeit recht gut und ich konnte mit meiner Frau nach zwei waschmaschinenlosen Wochen in den Elektromarkt fahren und alle drei Geräte neu kaufen.
Das ist, glaube ich, für niemanden von uns selbstverständlich, denn immerhin musste da mal eben, so zwischendurch, so ganz nebenbei, mal knapp anderthalb Kiloeuro bewegt werden. Da blutet einem schon das Herz.

Aber uns klangen noch die Worte vom Putzi im Ohr, ja nichts Billiges kaufen!

Also kauften wir einen Spülapparat von Bauknecht und der neue Wäschetrockner und die Waschmaschine stammen von AEG.
AEG Lavamat steht da auf dem Apparat und ich muß sagen, der wäscht supergut und vor allem ganz leise.
Genauergesagt: Er wusch oder wie manche Sprachbegabten heute sagen: er waschte.
Denn seit vorvorgestern ist der AEG Lavamat kaputt. Hinten das Lager ist ausgeschlagen, da wo das Antriebsrad draufsitzt und von einem Riemen mit Motorkraft gedreht wird.
Und gestern war Herr Krötzinger hier, der freundliche Waschmaschinenrepariermann. Ja und was sagte der Freundliche?
„Kein Problem! Das Lager kostet rund 54 Euro und das ist auch schnell gewechselt.“

„Ja und?“ fragte ich zurück, denn ich sah die skeptisch hochgezogenen Augenbrauen des Herrn Krötzinger und der sagte:

„Aber mit Ein- und Ausbau, Ersatzteil und Reparatur kommen wir auf gewiss 400-480 Euro.“

„Ja wieso das denn?“

„Weil die AEG-Leute hinten an der Maschine keine abnehmbare Rückwand mehr haben. Schauen Sie, Seitenwände und Rückwand sind ein durchgehendes U-förmiges Teil, ich muß den ganzen ‚Rotz‘ also nach oben und nach vorne ausbauen, denn dieses Lager sitzt dummerweise ganz hinten und da komme ich sonst nicht dran.“

„Wie bitte?“

„Ja, das sind etliche Stunden Arbeit, ich muß da alles wegbauen, dann das Ding reparieren und dann alles wieder hinbauen.“

„Das kann ja wohl nicht sein, oder?“

„Ist aber so. Und ich kann nichts dafür! Es ist weder die Anfahrt, es ist auch nicht das Ersatzteil, es ist allein der Stundenlohn.“

„Aber die Maschine ist ansonsten doch in Ordnung.“

„Ja, die ist tiptop, alles noch wie neu.“

„Und was machen wir jetzt?“

„Wegschmeissen.“

„Wie wegschmeissen?“

„Ja, die Reparatur lohnt sich definitiv nicht. Für das Geld bekommt man schon ’ne neue Maschine von AEG. Auf Garantie geht da gar nichts, die ist nämlich schon abgelaufen.“

Na prima!

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(©si)