Ich bin im Web auf einen Artikel gestossen und zwar hier unter diesem Link: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/458224
Da stellt sich jemand die Frage, warum man bei Beerdigungen die Totenglocke läutet, nicht aber bei Geburten.
Warum ist das so?
Dafür gibt es mehrere Erklärungen. Die pragmatischste liefert unser Friedhofsverwalter: „Weil bei uns auf dem Friedhof mehr beerdigt als geboren wird.“
Tatsächlich vermute ich aber, daß es damit zusammenhängt, daß es seit es Menschen gibt, immer schon eine Aufgabe der Gemeinschaft war, den Toten zu begleiten und ihn zu bestatten. An solchen Bestattungsritualen nahmen in der Vorzeit alle Mitglieder des Stammes, der Dorfgemeinschaft usw. teil.
Immerhin ist der Verstorbene nach der Beisetzung weg und so rufen die Glocken oder wer auch immer zum letzten Geleit. Ein Neugeborenes kann man auch lange nach der Geburt noch besuchen und besichtigen.
Aber wie gesagt, es gibt noch weitere Erklärungen.
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Bei GEBURTEN die TOTENglocke zu läuten, halte ich für ziemlich sinnfrei. Es wird aber seit neuestem in unserer Pfarrei bei Taufen geläutet, um eine gewisse Öffentlichkeit für den Eintritt in eine christliche Gemeinde herzustellen. Ferner ist der Artikel reichlich einseitig gedacht: Nur das schlechte wird herausgestellt. Was ist mit dem Angelus-Läuten 3x täglich plus Einladungsläuten zu den Messen plus Läuten bei der Wandlung plus Läuten bei den Protestanten zum Vaterunser usw. usf. Es wird so viel geläutet, um die Menschen an ihre Erlösung zu erinnern und an das viele Gute, was Gott für uns getan hat. Und noch ein Punkt: Der Entwicklungsstand einer Zivilisation erkennt man immer an der Art und Weise, wie mit Verstorbenen umgegangen wird. Werfe ich die einfach in ein Loch und buddel sie ein, oder gestalte ich das etwas würdevoller? (*wink-an-den-Undertaker*) – ich halte es für eine nette Geste a) dem Verstorbenen gegenüber (als Würdigung seiner Lebensleistung [und IRGENDWAS hat JEDER geleistet]) und b) als Information für die Öffentlichkeit, das Sterben eines Menschen nicht einfach zu ignorieren (wozu sind sonst auch… Weiterlesen »
Arthur
15 Jahre zuvor
Bei unserer Dorfkapelle kann man auf Grund der Art des Läutens zwischen dem Tod eines Kindes, einer Frau und eines Mannes sowie zwischen der Geburt (oder vielmehr der Taufe) eines Mädchens und eines Jungen unterscheiden. Bei Taufen ist es logischerweise nicht die Totenglocke die da läutet, aber doch eine Glocke. Ich muss allerdings gestehen, dass ich die verschiedenen Geläute nicht alle kenne und wohl durchaus auch jenes einer Hochzeit mit dem einer Beerdigung verwechseln könnte…
tyler
15 Jahre zuvor
Ein neugeborenes Kind hat selber ein Leben lang Zeit, auf seine Geburt aufmerksam zu machen.
campino
15 Jahre zuvor
Nun ja, die Totenglocke läutet bei der Beerdigung, also bei der religiösen Reaktion auf den Tod, nicht im Moment des Todes selbst.
Die religiöse Reaktion auf eine Geburt ist die Taufe und bei Taufen läutet die Kirchenglocke.
Also: Wer eine Beerdigung mir einer Geburt vergleicht, vergleicht Äpfel mit Birnen.
HdS
15 Jahre zuvor
Ehrlich gesagt geht mir das Geläute ziemlich auf den Senkel – ich wohne hier in der Nähe einer Kirche und gerade das Sonntags 10 Uhr Läuten, oder das stündliche Gebimmel Nachts sind einfach peinlich. Mag sein das es im MA keine andere Möglichkeit gab die Anverwandten zu informieren, heute gibts Post, Telefon und Internet -alles MEthoden die nicht den Mitbürgern auf den Senkel gehen.
martin
15 Jahre zuvor
da kann ich mich hds nur anschliessen! an meinem alten wohnort wurde morgens um halb sieben eine viertel stunde lang geläutet! ziemlich nervig, wenn man erst um halb acht aufstehen muss und so lang, dass es auch unmöglich war, wieder einzuschlafen!
allerdings stört mich die totenglocke nicht! die leutet ja nicht soooo oft und dann auch nur gg. neun bei uns!
Kerstin
15 Jahre zuvor
*g*
In einem Dörfchen, wo ich mal wohnte (erzkatholisch) haben die auch bei jedem Hundefurz gebimmelt.
Bis irgendwann die Bimmel verstummte. Kam einfach nix.
Auflösung: Ein paar Spaßvögel sind wohl des nächtens auf den Kirchturm gekraxelt und haben die Glocke fein säuberlich mit Montageschaum ausgefüllt.
Danach bewegte sich die Glocke zwar noch – aber das tat sie mit nachgerade himmlischer Ruhe.
Leider nicht lange. Und danach verhielt sich der Pastor nach dem guten alten Prinzip: „Seit 5.45 Uhr wird zurückgebimmelt“.
Inzwischen wohne ich in einem Städtchen mit domestizierter Bimmel. Besser. Viel besser 😉
Tim
15 Jahre zuvor
Ganz einfach: damit der Teufel sich nicht die Seele holt. Der mag nämlich keine Kirchenglocken. Habe ich mal gehört 🙂
markus
15 Jahre zuvor
Die Geburt ist ja kein kirchliches Ritual, sondern als erstes erfolgt die Taufe. Und da wird doch geläutet, bei uns die „Taufglocke“…
MacKaber
15 Jahre zuvor
Nicht immer wird gebimmelt. Man kann dies vermeiden, wenn man kein Mitglied einer Kirche ist, oder auf geistlichen Beistand verzichtet, oder irgendeiner anderen konkurrierenden Glaubensgemeinschaft angehört.
Alexander
15 Jahre zuvor
@ Campino:
Bei uns wird auch nach Bekanntgabe des Todes beim Pfarrer der Verstorbene „verläutet“ – insofern passt der Vergleich von Geburt und Tod…
@Alexander:
Bei uns läutet nur die Sterbe Glocke
Wenn unser Pfarrer das Sterbe Gebet vorliest
Christian
15 Jahre zuvor
In dem katholischen Dorf, aus dem ich stamme, werden zu freudigen Anlässen wie Taufen oder Hochzeiten stets mehrere Glocken geläutet.
Bei Sterbefällen wird nur eine einzige Glocke geläutet um die Trauer auszudrücken. Man sagt, der Tote wird „weggeläutet“. Die große, tiefe Glocke ist für verstorbene Männer, die mittlere für Frauen. Die kleine, helle ist für Kinder, so dass man als Einheimischer eigentlich sofort bei diesem Klang ein beklemmendes Gefühl im Magen hat. Irgendwie sind die Totenglocken ein sehr emotionales Element in der Dorfgemeinschaft.
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Bei unserer Dorfkapelle kann man auf Grund der Art des Läutens zwischen dem Tod eines Kindes, einer Frau und eines Mannes sowie zwischen der Geburt (oder vielmehr der Taufe) eines Mädchens und eines Jungen unterscheiden. Bei Taufen ist es logischerweise nicht die Totenglocke die da läutet, aber doch eine Glocke. Ich muss allerdings gestehen, dass ich die verschiedenen Geläute nicht alle kenne und wohl durchaus auch jenes einer Hochzeit mit dem einer Beerdigung verwechseln könnte…
Ein neugeborenes Kind hat selber ein Leben lang Zeit, auf seine Geburt aufmerksam zu machen.
Nun ja, die Totenglocke läutet bei der Beerdigung, also bei der religiösen Reaktion auf den Tod, nicht im Moment des Todes selbst.
Die religiöse Reaktion auf eine Geburt ist die Taufe und bei Taufen läutet die Kirchenglocke.
Also: Wer eine Beerdigung mir einer Geburt vergleicht, vergleicht Äpfel mit Birnen.
Ehrlich gesagt geht mir das Geläute ziemlich auf den Senkel – ich wohne hier in der Nähe einer Kirche und gerade das Sonntags 10 Uhr Läuten, oder das stündliche Gebimmel Nachts sind einfach peinlich. Mag sein das es im MA keine andere Möglichkeit gab die Anverwandten zu informieren, heute gibts Post, Telefon und Internet -alles MEthoden die nicht den Mitbürgern auf den Senkel gehen.
da kann ich mich hds nur anschliessen! an meinem alten wohnort wurde morgens um halb sieben eine viertel stunde lang geläutet! ziemlich nervig, wenn man erst um halb acht aufstehen muss und so lang, dass es auch unmöglich war, wieder einzuschlafen!
allerdings stört mich die totenglocke nicht! die leutet ja nicht soooo oft und dann auch nur gg. neun bei uns!
*g*
In einem Dörfchen, wo ich mal wohnte (erzkatholisch) haben die auch bei jedem Hundefurz gebimmelt.
Bis irgendwann die Bimmel verstummte. Kam einfach nix.
Auflösung: Ein paar Spaßvögel sind wohl des nächtens auf den Kirchturm gekraxelt und haben die Glocke fein säuberlich mit Montageschaum ausgefüllt.
Danach bewegte sich die Glocke zwar noch – aber das tat sie mit nachgerade himmlischer Ruhe.
Leider nicht lange. Und danach verhielt sich der Pastor nach dem guten alten Prinzip: „Seit 5.45 Uhr wird zurückgebimmelt“.
Inzwischen wohne ich in einem Städtchen mit domestizierter Bimmel. Besser. Viel besser 😉
Ganz einfach: damit der Teufel sich nicht die Seele holt. Der mag nämlich keine Kirchenglocken. Habe ich mal gehört 🙂
Die Geburt ist ja kein kirchliches Ritual, sondern als erstes erfolgt die Taufe. Und da wird doch geläutet, bei uns die „Taufglocke“…
Nicht immer wird gebimmelt. Man kann dies vermeiden, wenn man kein Mitglied einer Kirche ist, oder auf geistlichen Beistand verzichtet, oder irgendeiner anderen konkurrierenden Glaubensgemeinschaft angehört.
@ Campino:
Bei uns wird auch nach Bekanntgabe des Todes beim Pfarrer der Verstorbene „verläutet“ – insofern passt der Vergleich von Geburt und Tod…
@Alexander:
Bei uns läutet nur die Sterbe Glocke
Wenn unser Pfarrer das Sterbe Gebet vorliest
In dem katholischen Dorf, aus dem ich stamme, werden zu freudigen Anlässen wie Taufen oder Hochzeiten stets mehrere Glocken geläutet.
Bei Sterbefällen wird nur eine einzige Glocke geläutet um die Trauer auszudrücken. Man sagt, der Tote wird „weggeläutet“. Die große, tiefe Glocke ist für verstorbene Männer, die mittlere für Frauen. Die kleine, helle ist für Kinder, so dass man als Einheimischer eigentlich sofort bei diesem Klang ein beklemmendes Gefühl im Magen hat. Irgendwie sind die Totenglocken ein sehr emotionales Element in der Dorfgemeinschaft.