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Was passiert in einem Krematorium?

Ein Krematorium ist eine Einrichtung, in der menschliche Überreste verbrannt werden.

Es ist ein Ort, an dem Menschen ihre verstorbenen Lieben zur letzten Ruhe einäschern lassen können. Aber was passiert eigentlich in einem Krematorium? In diesem Artikel werden wir uns das genauer ansehen.

Der Prozess in einem Krematorium beginnt damit, dass der Verstorbene in einem speziellen Sarg angeliefert wird, der für die Verbrennung geeignet ist. Der Sarg ist normalerweise aus Holz oder anderen biologisch abbaubaren Materialien hergestellt. Es ist wichtig, dass der Sarg frei von Metall oder anderen Materialien ist, die bei der Verbrennung nicht vollständig zerstört werden können. Sofern metallene Griffe usw. vorhanden sind, müssen diese entfernt werden.

Die Särge mit den Verstorbenen werden in einem Kühlraum aufbewahrt, bis die weiteren Schritte abgeschlossen sind. Dazu gehört die genaue Dokumentation der Personendaten und der Daten der Abwicklung im Krematorium selbst.
Vor der Einäscherung erfolgt eine weitere Leichenschau. Da Eingeäscherte nicht exhumiert werden können, wird hier noch einmal genau kontrolliert, ob keine nicht natürliche Todesart vorliegt.

Sobald der Verstorbene untersucht und freigegeben worden ist, wird er mitsamt Sarg in den Kremationsofen geschoben.
Die Temperatur im Ofen wird auf etwa 760 bis 1150 Grad Celsius erhöht. In diesem heißen und trockenen Umfeld wird der Sarg in wenigen Stunden vollständig verbrannt. Während der Verbrennung werden die organischen Materialien wie Muskeln und Fett verbrannt, während die Knochen übrig bleiben.

Nach der Verbrennung wird der Ofen geöffnet, und die verbleibenden Knochenfragmente werden in einen speziellen Behälter gegeben. Die größten Knochenfragmente sind normalerweise etwa so groß wie eine Handfläche und wiegen insgesamt etwa 2 Kilogramm.
Sie werden dann in einen speziellen Kremationsprozessor (landläufig Knochenmühle genannt) gegeben, der die Knochenfragmente zerkleinert, um sicherzustellen, dass sie in eine Aschekapsel übergehen.

Sobald die Knochenfragmente zu Asche pulverisiert wurden, wird die Asche in eine Aschenkapsel gefüllt. Diese Kapsel kann dann in eine Urne gegeben werden, die von der Familie des Verstorbenen ausgewählt wurde.
Die Aschenkapsel wurde mit dem Namen und den Daten des Verstorbenen beschriftet.

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob in einer Urne auch wirklich nur die Asche einer einzelnen Person enthalten ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass in einigen Fällen mehrere Kremationsprozesse zur gleichen Zeit stattfinden können. Das bedeutet aber nicht, dass mehrere Särge gemeinsam eingeäschert werden. Die Öfen haben mehrere Etagen, die Sarg und Verstorbener durchlaufen. Während unten bereits die Asche eines Verstorbenen entnommen wird, kann weiter oben schon der nächste Sarg im Feuer sein. Es wird immer darauf geachtet, dass die Knochenfragmente getrennt bleiben und die Asche korrekt gekennzeichnet wird, um sicherzustellen, dass sie an die richtige Familie zurückgegeben wird.

In einigen Fällen können Menschen auch wählen, dass ihre Asche an einem besonderen Ort verstreut wird. Dies kann beispielsweise in einem Friedhof, einem Garten oder an einem Ort von persönlicher Bedeutung geschehen. Dann muss der Bestatter vorher über diese Wünsche in Kenntnis gesetzt werden, damit er den entsprechenden Weg vorbereiten kann. An und für sich ist eine freie Verwendung der Asche in Deutschland nämlich (noch) nicht vorgesehen (Ausnahme Bremen).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Krematorium ein Ort ist, an dem menschliche Überreste in einer kontrollierten Umgebung verbrannt werden. Der Prozess der Kremation ist sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass die Asche richtig identifiziert und an die richtige Familie zurückgegeben wird. Es ist ein wichtiger Teil des Beerdigungsprozesses und bietet eine Möglichkeit, den Verstorbenen in Frieden zu betten und einen Abschied zu nehmen.

(tio2023)


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 18. April 2023

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3 Kommentare
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Manfred Anderl
11 Monate zuvor

Ich erinnere mich noch gut an die gemeinsame Besichtigung des Krematoriums in Osterburken, die wir mal gemacht haben.
Eine sehr informative Sache war das damals.

Josef
11 Monate zuvor

Interessant ist die Veränderung, seit es private Krematorien gibt. Das Kommunale, wo wir ja nur hinkonnten, bis Anfang der Zweitausender, war unheimlich streng. Man musste erst zur Verwaltung fahren, um die Papiere zu erledigen, und dann zur Sargannahme. Dort war ein großes Buch wie aus dem Mittelalter, in das man dann die notwendigen Eintragungen machen musste. Fand die Trauerfeier auch im Krematorium statt, musste man dann noch an einen dritten Ort fahren, um die notwendigen Bestellungen zu besprechen. Als ich das erste Mal in das private Krematorium fuhr, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus! Sofort packte jemand mit an, eine teilweise Minutenlange Suche nach einem Mitarbeiter war nicht erforderlich. Man gab die Papiere ab, und während der Mitarbeiter des privaten Krematoriums diese durchguckte, gab es einen Kaffee, und leckere Kekse. Eine völlig andere Atmosphäre, man war kein Bittsteller, sondern Kunde. Auf meine Empfehlung hin fuhren wir ab diesem Zeitpunkt immer dorthin, es war ja auch preisgünstiger, neben dem guten Service ein weiterer Vorteil. Nach einiger Zeit machte das Kommunale Krematorium viele Besuche bei… Weiterlesen »

Manfred Anderl
Reply to  Josef
11 Monate zuvor

Bei der Bundesbahn ist man auch bis heute ein „Beförderungsfall“, und bestimmt kein Kunde oder Gast.
Nur machen sich da jetzt gewisse Leute die Taschen voll, das ist der Unterschied zu früher,




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