Mal ne ganz blöde Frage. Ich gehe zum ersten Mal mit meiner Familie auf eine Beerdigung und nehme mal die Kinder mit. Beides Mädchen (6+8). Muss ich nun für die Mädchen schwarze Kleidung kaufen? Was ziehn denn Kinder auf einer Beerdigung an? Wie beschöftigt man die? Soll ich kaufen gehen? Schwarze oder dunkelbalaue Klamotten?
Ganz klares Nein.
Wenn es kein offizieller Beerdigungsakt ist, für den ein Protokoll gilt, können Kinder zu einer Beerdigung jede ordentliche Kleidung anziehen.
Man wird vielleicht auf reine Sportbekleidung, kurze Hosen und, was auch schon zu oft gesehen wurde, T-Shirts mit lustigen Sprüchen oder Comic-Figuren verzichten, auch aus Hartplastik gepresste, dreistreifige blaue Badelatschen sind keine adäquate Trauerbekleidung.
Verkabelte Ohrenstöpsel sind herauszunehmen, Handys auszuschalten und auf musikalische Untermalung aus MP3-Playern sollte besser verzichtet werden. Auch der Gameboy, die Playstation Portable und andere piepsende und leuchtende Geräte sind nicht geeignet, um Kinder während der Trauerfeier ruhig zu halten, hier empfiehlt sich das altbewährte Eingreifen durch elterliche Autorität.
Kinder können jede Kleidung anziehen. Ich würde vielleicht auf Sportkleidung verzichten, aber ansonsten geht da alles.
Vor allem ältere Menschen gehen naturgemäß häufiger auf Beerdigungen. Da ist es dann durchaus üblich, daß der Herr einen dunklen Anzug im Schrank hat, den er nur zu Beerdigungen anzieht. Im dörflichen Bereich ist es auch vielfach noch viel mehr üblich, daß auf dunkle Kleidung Wert gelegt wird.
Aber Kinder müssen nicht Schwarz tragen, diese Zeiten sind vorbei.
Es wäre ja auch Blödsinn, für Kinder extra schwarze Kleidung anzuschaffen, aus der sie binnen kürzester Zeit wieder herausgewachsen sind. So oft werden Kinder ja hoffentlich nicht zu Beerdigungen mitgehen müssen.
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Schlagwörter: Beerdigung, einer, kinder, ziehen
Ich selbst würde aber überlegen, ob ich die Kinder wirklich mitnehme. Hängt u.a. davon ab, wie lange in etwa die Trauerfeier dauern wird. Ist es ein Gottesdienst? Werden viele Ansprachen gehalten?
Meine Kinder waren erst zwei Mal bei einer Beerdigung dabei. Als meine Oma im Januar beerdigt wurde, habe ich sie nicht mitgenommen. Zum einen, weil 8 Stunden reine Zugfahrt (bzw. dann im Auto) zu anstrengend wäre und zum anderen sie auch keinen wirklich intensiven Kontakt zu der Frau hatten. Die Kinder meiner Cousinen hatten alle blaue Jeans und – entsprechend der Mode – Schuhe an.
@Tom: Du hast ja nun auch zwei? Kinder und hoffst sicherlich, dass mind. eins der Beiden den Betrieb fortführen wird. (Ich kann mir das zumindest vorstellen, dass die Hoffnung besteht).
Wie gehen Deine Kinder mit dem Thema um? Nimmst Du sie manchmal zu Beerdigungen mit oder erzählst viel davon?
als ich mit neun auf der beerdigung meiner oma war, war ich mit meiner mutter noch dunkle sachen einkaufen. aber klamotten, die ich danach auch noch anziehen konnte. ich glaube das ist schon fast wichtiger. naja und wenn die Kinder den verstorbenen einigermaßen gut kannten, verstehen die doch glaub ich auch, dass da was nicht normal ist und hören zu. würde ich zumindest sagen.
Als ich 11 war, starb meine Oma. Ich hätte wohl heftig protestiert, wenn man mich zur Beerdigung nicht hätte mitnehmen wollen … Ich wollte damals auch ganz schwarze Kleidung haben, aber das hat meine Mutter nicht eingesehen – das meiste hätte ich danach wohl nie wieder getragen. Ich trug nachher einen schwarzen Rock, eine weiße Bluse und ein weißes Jäckchen, dazu lieh mir meine Mutter eine ganz kleine schwarze Handtasche. Ich würd vielleicht, wenn vorhanden, für Kinder auf gedeckte Kleidung zurückgreifen, also nicht unbedingt quietschebunt, aber auch das wäre kein Problem. Und das mit dem Mitkommen würde ich davon abhängig machen, wie nahe die Kinder der verstorbenen Person stehen. Auch für Kinder kann ein offizieller Abschied von Oma oder der Tante gut und wichtig sein.
Im Alter von 9 und 13 Jahren war ich auf der Beerdigung meiner Opas.
Beim ersten trug ich wohl irgendwas gedecktes, ich weiss ich nicht mehr genau. Was ich noch gut erinnere, dass ich beim zweiten Opa mit 13 einen hellen (weiss, creme oder beige) Mantel anziehen mußte, der damals mein „guter“ Wintermantel war. Mit dem Ding fiel ich unter all den schwarz gekleideten Menschen auf wie ein bunter Hund, und wenn sich ein Loch im Boden aufgetan hätte (gabs aber nicht, da Feuerbestattung) wäre ich wahrscheinlich drin verschwunden.
Übrigens muss ich auch heute noch nur die bunten Glasfenster in der Aussegnungshalle hinter dem Sargaufstell-Dingens anschauen, um daran zu erinnern, wie ich die Beerdigung meines Lieblingsopas im Alter von 9 Jahren empfunden habe.
Wieso soll man Kinder auf einer Beerdigung beschäftigen? Die sind doch beschäftigt, – mit der Beerdigung.
Ich war auch 8 als ich das erste Mal auf einer Beerdigung war und ich hatte nicht das Bedürfnis beschäftigt zu werden.
Jedes Kind ist anders und ich finde man sollte sich gut überlegen, ehe man eine 6-jährige auf eine Beerdigung mitnimmt. Sinnvoll erscheint es mir nur, wenn das Kind zum Verstorbenen wirklich einen Bezug hatte. Was die Kleidung angeht, so ist dies zwar ein Kostenpunkt, aber ich finde, dass auch Kinder auf einer Beerdigung vernünftige, angemessene, schwarze Kleidung tragen sollten; auch um Peinlichkeiten zu vermeiden, wie Christina (#5) sie mit ihrem Mantel erlebt hat. Nehme ich ein Kind auf eine Hochzeit, Taufe etc. mit, kaufe ich ihm ja auch eine angemessene, festliche Kleidung. Ein für mich sehr wichtiger Punkt, den man Kindern gar nicht früh genug beibringen kann, damit sie als Erwachsene nicht ständig wegen unangemessener Kleidung überall negativ auffallen. 🙁
Was die Beschäftigung angeht, finde ich Toms letzten Nebensatz ja schon sehr aussagekräftig.
Entschuldigung, aber ihr habt wohl alle keine Kinder?
Wie bitte soll man zwei kleine Kinder bei einer Beerdigung ruhig halten. Das zieht sich doch wenigstens über eine ganze Stunde und da reden nur Erwachsene und machen Sachen die Kinder nicht verstehen. Das denen das langweilig wird ist ja wohl man nur verständlich.
Deshalb ist der Rat mit dem Gameboy wegzulassen Quatsch. Ich nehme meinen Kindern immer kleine Spielsachen überall hin mit und dann sind sie ruhig, Notfalls lasse ich sie auf dem Handy Fernseh-TV kucken, dann stören sie am Wenigsten.
Ich war auch schon in jungen Jahren auf Beerdigungen, zusammen mit meiner anderthalb Jahre jüngeren Schwester, und wir waren auch ruhig.
Ich meine, die gedrückte Stimmung bekommt man doch mit als Kind.
[quote=”Hannah”]Entschuldigung, aber ihr habt wohl alle keine Kinder?
[/quote]
Doch, ganz normale. Bei noch nicht schulpflichtigen Kindern ist es vielleicht etwas
schwieriger, aber spätestens ab Einschulung sollte es doch kein Problem sein, den Sproß
für eine Stunde zur Ruhe zu ermahnen?! Meine Jungs waren mit 7+9 das erste Mal mit zur
Beerdigung, als mein Vater starb. Das war unproblematisch, schliesslich wissen auch Kinder
in dem Alter schon um die Besonderheit derlei Momente und wissen durchaus, was dort passiert…
Nee, Kinder habe ich nicht.
Aber ich kann mich noch gut an die Beerdigung meiner Tante erinnern. Meine 9 Jahre jüngere Schwester war damals 7 oder 8 Jahre alt.
Sie hat durchaus begriffen, dass wir gerade unsere Tante beerdigen und dass das ein trauriger Anlass ist, bei dem man nicht plötzlich während der Trauerfeier anfängt, zu spielen.
Wenn deine Kinder so etwas entweder nicht verstehen können oder deutlich jünger als 6 Jahre sind, würde ich sie vielleicht einfach nicht zu Beerdigungen mitnehmen…?
Wer Kinder mitnimmt auf Beerdigungen, sollte sich im Klaren sein, daß diese Kinder den Erwartungen der Gesellschaft auch in etwa entsprechen sollten.
Damit meine ich, daß man mit 7 ruhig in der Bank sitzen bleibt und TEILNIMMT. Sonst kann man besser zuhause bleiben.
Mit 3 oder 4 Jahren werden sicher auch Trauernde Verständnis haben, wenn das Kind nicht so viel Geduld wie die Erwachsenen aufbringen kann und sich leise! beschäftigt. Fernsehen auf dem Handy empfinde ich dabei als mehr als unpassend. Die Lieblingspuppe bespielen oder sich leise! ein Buch ansehen (nicht vorlesen lassen!) ist in meinen Augen altersangemessen UND situationsangemessen.
Wenn Kinder in jeder Situation von Technik bespaßt werden, muß man sich auch nicht wundern, wenn sie diese Bespaßung dann auch brauchen.
Meine Kinder jedenfalls können sogar mit ihren Händen spielen, wenn’s allzu langweilig wird.
Salat
Kinder in jungen Jahren auf die Beerdigung mitnehmen? Aber sicher. Als meine Mutter vor 5 Jahren starb, waren ihre 4 Enkel zwischen 2 und 7 Jahre. Und die haben auf jeden Fall alles mitbekommen und bewusst erlebt. Und Spielzeug haben die ganz gewiss nicht gebraucht. Überigens, es war eine sehr große Beerdigung, hat sicher 2 Stunden gedauert.
Also meine Kinder waren bei Ihrer 1. Berdigung 4 (fast 5) und 8. Es war alles so interesant und neu dass keine Langweile aufkam. Sie wollten ja schließlich alles mitbekommen. Wenn mein Kind während der Beerdigung beschäftigt werden muss, dann denke ich, war es vielleicht auch nicht die richtige Entscheidung sie Mitzunehmen. Ich würde meinen Kindern auf keinen Fall Kleider kaufen, die sie danach nicht mehr anziehen können. Etwas gedeckte Farben und gut ist. Ich selber bin auch nicht komplett schwarz angezogen. Ich war letzte Woche auf einer Beerdigung einer alten Tante, bei der ich als kleiner Junge mal gelebt habe. Die kleine Kirche war mit 150-200 Leuten sehr gut gefüllt. Trotz des sehr feierlichen Traueraktes, Gesang, Geige, Cello, waren die wenigsten der überwiegend alten Gäste in der herkömmlichen Trauerkleidung erschienen. Wir wollten in Liebe jemanden auf seinem Letzten Weg begleiten. Ich glaube fest, dass es Ihr Wunsch war, das die Große Familie sich trifft und glücklich miteinander ist, lacht, isst und nicht in Trauer erstarrt. Die Kleidung der Kinder und Enkelkinder waren teilweise sogar… Weiterlesen »
Ich rate jedenfalls allen, mit denen ich Trauergespräche führe, die Kinder mitzubringen, wenn sie den Verstorbenen kannten. Egal, ob die Kinder zwei oder zwölf Jahr alt sind.
[quote=”Buchstabensalat”]Wer Kinder mitnimmt auf Beerdigungen, sollte sich im Klaren sein, daß diese Kinder den Erwartungen der Gesellschaft auch in etwa entsprechen sollten.[/quote]
Wobei mir die Trauer und das Abschiedsnehmen der Kinder wichtiger sind wie die Erwartungen der Gesellschaft
Ist bei Erwachsenen eigentlich der Anzug Pflicht?
Oder kann man da auch mit guten dunklen Sachen zur Beerdigung?
solange Du nicht in der schwarzen Jogginghose kommst…. Ich habe schon schwarze Jeans getragen. Als Oberteil entweder ein Hemd (Farbe egal) , Pulli. Hauptsache sauber und ordentlich. Also nicht grad der ausgeleierte Lieblingspulli. Bei der Überbekleidung halt auch eine saubere dunkle Jacke, Mantel..
Wenn Du nicht zum Leichenschmaus gehst (wo Du die Jacke ablegst) kannst Du auch nen Schlabberwohlfühl Pulli drunter tragen. Beerdigungen sind eh schon „unbequem“.
@16: „Wobei mir die Trauer und das Abschiednehmen der Kinder wichtiger sind wie die Erwartungen der Gesellschaft.“
Ja, eben. Wenn die Kinder trauern und begreifen, dass sie gerade auf einer Beerdigung sind, um sich von dem verstorbenen Verwandten zu verabschieden, werden sie ja bestimmt nicht plötzlich anfangen, in der Kapelle laut kreischend Fangen zu spielen. So dürfte normalerweise den Kindern und der Gesellschaft gedient sein.
@17: Pflicht ist gar nichts. Wenn allerdings die meisten Trauergäste der Ansicht sind, dass es denn unbedingt ein schwarzer Anzug sein muss, werden sie dich doof angucken, wenn du in normalen Sachen aufläufst.
Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass man zur Not auch in einem wild geblümten Sommerkleid trauern kann, die Farbe der Kleidung sollte jeder für sich selbst entscheiden.
(Wobei es mit Rücksicht auf die man-muss-aber-schwarz-tragen-Fraktion ja nicht unbedingt das Blümchenkleid oder das Clownskostüm sein muss…)
@hannah: wir kennen uns nicht, kann sein dass es da jetzt die falsche erwischt, aber mal ehrlich: wieso gehen heute sachen angeblich überhaupt nicht mehr die früher eine selbstverständlichkeit waren? wieso müssen kinder zu jedem anlass säckeweise spielzeug nachgeschlept bekommen, warum können die sonst immer als ach so intelligent und begabt gepriesenen kleinen nicht einfach mal eine stunde ruhig sein und sich notfalls mit sich selbst und den eigenen gedanken beschäftigen? gerade auf einer trauerfeier gibt es doch genug zu sehen und erleben, vom talar des pfarrers über die buntglasfenster bis zur orgelmusik kann man über so vieles nachdenken und sich irgendwas ausdenken, wozu braucht man da einen gameboy oder einen fernseher? ich finde es grundverkehrt die kinder ständig mit der reizkeule zu prügeln damit sie irgendwie vordergründig beschäftigt sind, gute erziehung sieht anders aus. einfach vorher mal mit ihnen reden, erklären was da passiert und warum man unbedingt artig sein muss und nicht einfach spielen kann, und dann klappt das schon, kinder freuen sich nämlich wenn man ihnen auch mal etwas zutraut und „verantwortung“… Weiterlesen »
@ Ingo genau das lag mir auch auf der Zunge.
QUOTE ”Hannah”:
Entschuldigung, aber ihr habt wohl alle keine Kinder?
Kinder im Alter von 6 und 8 Jahren sollten schon wissen wann man mal ruhig zu sitzen und den Mund zu halten hat. Ohne Spielzeug. Zum Gottesdienst Sonntags schleppt man ja auch keine Spielsachen mit oder einen Gameboy mit und der dauert ja auch min. 1 Stunde.
Diese portablen Hirnverdummer sind eh das letzte was man einem Kind zur „Beruhigung“ in die Hand drücken sollte. Braingames spielen nämlich Kinder eh nicht.
Extra neue Kleidung würde ich wahrscheinlich nicht kaufen. Jedes Kind hat auch etwas gepflegtes dunkles im Schrank. Eine dunkle Hose, einen dunklen Pulli.
Meine Kinder waren Gott sei Dank noch nie auf einer Bestattung, da von den letzten Generationen bei uns noch alle Leben. Die Omis 95 und 101 sind sogar noch ziemlich fit =).
Aber ich habe gleich mal im Kleiderschrank nachgeschaut und es wäre geeignete Kleidung vorhanden.
@eulchen & ingo:
Danke 🙂 das ist genau meine Meinung. Vor allem werden die Kids bestimmt auch Trauer empfinden. Ich meine, sowas geht doch nicht spurlos an denen vorbei.
Als vorletztes Jahr mein Opa gestorben ist, haben meine Cousins und meine Cousine auch nicht komplett schwarz getragen. Der älteste schon. Der war da 14. Mein mittlerer Cousin (11) hatte ne blaue Jeans an und nen schwarzen Pullover. Meine Cousine (6) war komplett grün. Jetzt nicht quietschegrün, sondern schon etwas dunkler.
Bei Kindern sollte man da wirklich Ausnahmen machen.
Wozu überhaupt immer schwarze Kleidung? Solange keiner so, wie Tom schon beschrieben hat, auftaucht… 😉
Bei der Beerdigung meines Opas war ich sieben. Ich durfte nicht mit, keine Diskussion. Ich wurde allein ins Haus eingeschlossen und konnte am Fenster beobachten, wie die Leute vom Dorf zu Friedhof gingen. Einen Sinn kann ich bis heute nicht in dieser Aktion erkennen.
Als unsere Nichte mit acht Jahren verunglückte, war ihre kleine Schwester da und ihre ganze Schulklasse. Jedes Kind gab ihr ein gemaltes Bild mit ins Grab. Der für mich feierlichste und ergreifendste Monment.
Ich gehe auch mit Kindern (nach entsprechender Vorbereitung), so es deren Wunsch ist zum offenen Sarg. Sie wissen, wenn sie möchten dürfen sie sich umdrehen und gehen, wenn sie noch etwas bleiben wollen, dürfen sie bleiben.
Oh Hannah, das war jetzt nicht Dein Ernst oder? Wenn ihr das natürlich nicht vorher ausdiskutiert habt, wobei das Kind der absolut gleichberechtigte Gesprächspartner ist, dann hast Du natürlich schlechte Karten. Das wär dann ein Fall für Supernanny. Alternativ ein Pfund Ritalin. Das hilft zwar nichts, macht aber aus jedem Kind ein ruhiges Zombie.
Ein schwieriges Thema. Als mein Opa starb, war ich 6. Für meine Eltern war es keine Frage, das ich nicht mitkam, wohl um mich zu schonen oder so. Sollte ich vielleicht bei Gelegenheit mal hinterfragen. Mein anderer Opa starb, als ich 9 war, da war es das gleiche. Als meine eine Oma starb, war ich 17 oder 18, da war ich natürlich dabei, bei späteren Beerdigungen sowieso.
Kinder mitnehmen hängt sehr von den Kindern ab. Wenn sie nicht in der Lage sind, eine Stunde einigermaßen still zu halten und die Beerdigung stören würden, würde mich das sehr stören. (Ich habe eine Nicht mit ADHS, da könnte es schwierig werden, auch wenn sie mittlerweile 11 ist.) Zur Frage der Kleidung ist „angemessen“ wohl das richtige Stichwort – es wird wohl kaum jemand sich daran stören, wenn Kinder kein Schwarz tragen, aber schreiend bunt sollte es eben auch nicht sein.
Ich kann nicht anders, ich muss jetzt doch noch meinen Senf zu Hannahs Posting dazugeben.
Entweder ist diese Mutter extrem jung, selbst total „unerzogen“ – oder ein Mensch, der mit Wertevermittlung völlig überfordert ist.
Ich kann gar nicht schreiben, wie sehr mich dieses „Ich lasse sie Handy-TV gucken“ aufgeregt hat. Ja hallo, geht’s noch irgendwie? Etwas pietätloseres habe ich selten erlebt.
Und in ein paar Jahren schreit dann wieder alles über die „Jugend von heute“, die sich nirgendwo angemessen verhalten kann.
Zum Thema AD(H)S-Kinder auf Beerdigungen: Mein ältester Sohn war 9, als sein Vater starb und war trotz AD(H)S durchaus in der Lage, sich auf die Zeremonie und das Abschiednehmen von seinem Vater zu konzentrieren – aber ich hatte meine Kinder auch entsprechend vorbereitet.
@MacKaber:
Sorry, wenn ich Dich korrigiere – aber Ritalin wirkt nur und ausschließlich bei sorgfältig diagnostizierten AD(H)S-Patienten (auch bei Erwachsenen!) in gewisser Weise „beruhigend“. Und zwar deswegen, weil der Wirkstoff bestimmte Hirnregionen anregt, die eine verbesserte Impulskontrolle ermöglichen. Und jemand, der seine Impulse besser kontrollieren kann, wirkt automatisch ruhiger.
Bei jedem anderen Menschen wirkt es ähnlich stimulierend wie andere Amphetamine.
Hier empfiehlt sich auch, jemanden mitzunehmen, der nicht direkt vom Todesfall betroffen ist und sich deshalb um die Kinder kümmern kann.
Natürlich nur, wenn man die Erlaubnis der Einladenden eingeholt hat.