Seit dem 1. Januar 2025 gelten in Deutschland neue Vorgaben für die Laufzeiten von Standardbriefen. Demnach müssen 95 % der Briefe innerhalb von drei Werktagen und 99 % innerhalb von vier Werktagen zugestellt werden.
Zuvor lag die Vorgabe bei 80 % Zustellung am nächsten Werktag und 95 % am übernächsten Werktag. 
Verwirrt?
Konkret heißt das:
• Von 100 verschickten Briefen müssen mindestens 95 Briefe spätestens am dritten Werktag nach dem Einwurf im Briefkasten beim Empfänger angekommen sein.
• 99 von 100 Briefen müssen spätestens am vierten Werktag zugestellt sein.
Wichtig:
Ein Werktag ist Montag bis Samstag (wenn kein Feiertag ist). Wenn Du also zum Beispiel am Montag einen Brief einwirfst, dann soll er bei den meisten Empfängern bis Donnerstag, spätestens aber bis Freitag angekommen sein.
Das bedeutet gleichzeitig:
Es ist nicht mehr vorgesehen, dass Briefe am nächsten oder übernächsten Tag ankommen. Viele werden erst nach 3 oder 4 Tagen zugestellt – und das ist laut den neuen Regeln völlig in Ordnung.
Du fragst Dich, woher die 99 % kommen, wenn doch 95 % schon zugestellt sind? Ja, das klingt verwirrend. Zäume das Pferd einfach von hinten auf, dann wird es klarer: 95 % bedeutet, dass ganze 5 % NICHT am dritten Werktag schon zugestellt sind. 99 % bedeutet, dass sogar 1 % auch am vierten Werktag nach Einlieferung noch NICHT angekommen sein müssen.
In manchem Fall kommen Briefe, die dienstags spät aufgegeben werden, erst in der Folgewoche am Montag an, einige sogar noch später. 5 % oder 1 % mag nicht viel erscheinen. Gemessen am Briefaufkommen können das allerdings Tausende von Briefen sein.
In Deutschland werden täglich etwa 40 Millionen Briefe zugestellt.
Das bedeutet, dass bis zu 5 % der Briefe – also rund 2 Millionen Sendungen pro Tag – nicht innerhalb von drei Werktagen ankommen. Etwa 1 % – also rund 400.000 Briefe täglich – könnten sogar länger als vier Werktage unterwegs sein.
Diese verlängerten Laufzeiten haben erhebliche Auswirkungen auf die Zustellung zeitkritischer Mitteilungen, wie beispielsweise Todesbenachrichtigungen mit Angaben zum Beerdigungstermin. In der Vergangenheit konnten Angehörige darauf vertrauen, dass solche Briefe spätestens am übernächsten Werktag beim Empfänger eintrafen. Mit den neuen Laufzeiten besteht jedoch die Gefahr, dass die Informationen zu spät ankommen.
Bestattungsunternehmen stehen vor der Herausforderung, Trauerbriefe und Einladungen zu Beerdigungen, Trauerfeiern oder dem anschließenden Kaffeetrinken rechtzeitig zu versenden. Während im lokalen Umfeld persönliche Zustellungen möglich sind, gestaltet sich dies bei weiter entfernten Empfängern schwierig, insbesondere wenn eine größere Anzahl an Benachrichtigungen versendet werden muss.
Als Reaktion darauf greifen viele Angehörige nun auf digitale Kommunikationsmittel zurück, um sicherzustellen, dass alle rechtzeitig informiert sind. Dies stellt jedoch einen Bruch mit traditionellen Gepflogenheiten dar und wird von vielen als unpersönlich empfunden.
Die Deutsche Post bietet als Alternative den Versand per Einschreiben an, der in der Regel am nächsten Werktag zugestellt wird. Allerdings ist diese Option mit höheren Kosten verbunden, was insbesondere bei einer größeren Anzahl von Sendungen ins Gewicht fällt. 
Die verlängerten Laufzeiten wurden unter anderem eingeführt, um Kosten zu senken und den Verzicht auf den nächtlichen Lufttransport zu ermöglichen. Während dies aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht nachvollziehbar sein mag, führt es in der Praxis zu erheblichen Problemen bei der rechtzeitigen Zustellung wichtiger Mitteilungen. 
Es bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Post auf die Kritik reagiert und Lösungen anbietet, um die Zustellung zeitkritischer Sendungen zu verbessern. Bis dahin müssen Angehörige und Bestattungsunternehmen alternative Wege finden, um sicherzustellen, dass alle rechtzeitig über Trauerfälle informiert werden.
Trauerredner Dirk R. Schuchardt schreibt dazu:
Ich hatte es schon befürchtet – nun ist es wahr geworden: Die neuen Postlaufzeiten sorgen dafür, dass Einladungen zu Beerdigungen die Trauergäste nicht rechtzeitig erreichen (siehe Anlage).
Wer als Hinterbliebener auf Nummer sicher gehen will, muss wohl auf WhatsApp oder E-Mail setzen. Auf die Deutsche Post ist kein Verlass – jedenfalls dann nicht, wenn man nicht auf teure Zusatzdienste (Einschreiben oder gar Expressbrief) zurückgreift.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk R. Schuchardt
- brieflaufzeiten: Peter Wilhelm KI
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Brieflaufzeiten, Trauerpost
Und dann wundert sich irgendwann die Post, wenn sich bei Kunden erstmal alternative Wege etabliert haben, dann kommen die bestimmt nicht mehr zurück, Lösung hin oder her… Ergebnis: weniger postaufkomnen macht den Versand teurer, sonst trägt sich das nicht… teurer bedeutet noch weniger Kunden… usw.
Immer das gleiche mit den großen Unternehmen die den Hals nicht voll bekommen, statt alternativ billigere eco-briefe anzubieten die zum alten Porto eben dann länger brauchen… nö, alles braucht länger, und teurer wirds auch.