Auf dem Friedhof stehen am Grab bei katholischen Beerdigungen oft Kessel mit Weihwasser.
Dazu fragte mich neulich eine Dame, warum man die Trinknäpfe für Hunde auf dem Friedhof so hoch anbringe…
Auf manchen Friedhöfen in katholischen Gegenden haben die Gräber aber auch zum Teil fest angebrachte kleine Schälchen, oft mit Deckel, in die Weihwasser eingefüllt werden kann.
Dazu möchte ein Leser wissen: „In diesen Weihwasserkesseln sind oft so kleine Teile drin, also Stiele mit einer Metallkugel mit Löchern oder ein kleines Bürstchen zum Versprenkeln von Weihwasser. Wie heißen diese Dinger?“
Das Weihwassergefäß heißt Aspersorium und die Gegenstände, die zum Versprengen benutzt werden heißen mit Fachausdruck Aspergill.
Das Weihwasser ist ein Segenszeichen der katholischen, orthodoxen und der anglikanischen Kirche. Es dient zur Erinnerung an die Taufe und die Segnung, die der Mensch durch die Taufe erfahren hat. Weihwasser wird aus Leitungs- oder Quellwasser hergestellt, indem ein Priester ein Segensgebet darüber spricht.
Früher wurden dem Weihwasser Chrisam und Salz hinzugefügt. Heute ist das nicht mehr üblich, es kann aber Salz hinzu gegeben werden.
Die Verwendung von Weihwasser geht bis in die Antike zurück. Im Segensgebet hieß es, durch das Besprengen mit Weihwasser werde „jede Feindseligkeit des unreinen Geistes gebannt, der Schrecken der giftigen Schlange verjagt und der hilfreiche Beistand des Heiligen Geistes“ herbeigerufen.
Es gibt noch weitere Bedeutungen, die man in der Wikipedia unter Weihwasser nachlesen kann.
„Weihwasser befindet sich in den Weihwasserbecken am Eingang jeder katholischen Kirche, manchmal auch in Privaträumen und auf den Gräbern der katholischen Gläubigen. Die Gläubigen tauchen beim Betreten und Verlassen der Kirche kurz die Hand in das Becken und bezeichnen sich mit dem Kreuzzeichen. (Wikipedia)“
Weitere Bezeichnungen für die Wassersprenger: Aspergill, Weihwassersprenkler, Weihwassersprenger, Sprengel, Sprengil
Das Aspergill (lat.: aspergillum; aspergere – bespritzen) ist ein liturgisches Gerät, das vom Priester, Diakon, aber auch von einem Laien zum Besprengen mit Weihwasser genutzt wird. Ursprünglich trug das Gerät im deutschen Sprachraum den Namen Sprengel in den Sprachvarianten sprengel oder sprengil. Umgangssprachlich bezeichnet man das Gerät heute auch als Weihwassersprenger, Weihwasserwedel oder Sprengwedel.
Das Aspergill besteht aus einer hohlen Kugel, in die kleine Löcher eingestanzt sind und in der sich ein Schwamm befindet. Ältere Versionen bestehen aus einem metallenen, oft silbernen Schaft, an dessen Ende ein pinselartiger Wedel aus Tierhaar eingesetzt ist.
aus Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Aspergill
Bild: Von SCHREIBMAYR – de.wikipedia.org, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1559811
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Aspergill, Lektorin A, Weihwasser
Wer solche Fragen stellt, war früher wohl immer Kreide holen.
Ich möchte gar nicht wissen, was für eine Brühe in den Weihwasserbecken so herumschwimmt – wenn da jede(r) mit der Hand reindatscht, wird es wohl eher nicht so hygienisch sein…
@ein anderer Stefan:
Du magst es zwar nicht wissen, aber Weihwasser aus diversen Kirchen und Kapellen wurde in der Tat schon auf Bakterien untersucht. Man fand bis zu 100 Millionen Keime in nur einem Milliliter! Laß das mal in eine Wunde kommen und der-/diejenige bekommt ne Infektion hierdurch, das war dann „Gottes Wille“.
@ein anderer Stefan:
In der Tat hat man das Weihwasser zahlreicher Kirchen und Kapellen schon untersucht und dabei bis zu 100 Millionen Keime pro Milliliter festgestellt! Gelangt es in eine Wunde, war es dann „Gottes Wille“, wenn der- oder diejenige dann eine Infektion bekommt.
Zitat:
Das Weihwassergefäß heißt Aspersorium und die Gegenstände, die zum Versprengen benutzt werden heißen mit Fachausdruck Aspergill.
Man muss aber keine Anzeichen vom Asperger-Syndrom zeigen um die die feuchten Staubwedel zu benutzen. 😉
@Winnie:
Was soll das denn?
@Winnie:
Gibt schlimmeres.
Aspergillose ist eine Infektion durch Schimmelpilze der Schlauchpilz-Gattung Aspergillus, zumeist Aspergillus fumigatus. Erkrankungsorte sind die Haut, die Ohren, die Nasennebenhöhlen und die Lunge. (Wikipedia)
Früher hatten wir Kinder uns auf „heilige Klobürste“ geeinigt – und zugesehen, bloß kein Weihwasser abzubekommen.
@Dieselalge: Ja, und der Pilz hat seinen Namen, weil er in mikroskopischer Ansicht aussieht wie ein Aspergill. So herum gehört das 🙂
Von mir und meiner Ministranten-Tochter ein breites Grinsen über diesen netten Zufall 😀
Der Aspergill – bzw. seine futuristische Weiterentwicklung als Bezahl-App mit vernetztem „Aspergillator“ – war Thema der Ansprache unseres Pfarrers bei der traditonellen Speisensegnung am Karsamstag.
Wer schauen möchte (5 Min.):
https://www.youtube.com/watch?v=QR0thFVcIGM
Liebe Grüße,
melancholia und ministrantin
Ich musste diese Dinger bei so mancher Beerdigung auftanken! Manche Schwämmchen waren vermutlich schon 100 Jahre alt!!
Mir fällt da sofort der Asparagus Sprengeri ein. 😀