Im Zusammenhang mit dem Tod der Schauspielerin Ruth Drexel (LINK) frage ich mich, wie das gehen soll; sie ist am Donnerstag erst gestorben und am Montag schon beigesetzt worden. Das ist doch blitzschnell, oder?
Gar nicht.
In früheren Zeiten war der dritte Tag nach dem Eintritt des Todes der klassische Beerdigungstag, Sonntage ließ man aus.
Auch heute und bei uns ist das überhaupt kein Problem, wäre da nicht Hemmnisse, die außerhalb des Einflußbereiches des Bestatters liegen.
Der Termin muß ja mit allen Beteiligten abgesprochen werden: Pfarrer, Totengräber, Gärtner, Sargträger, Redner, Organist, Fahrer, Leichenbitter, Glöckner, Ministranten, Blumenmädchen, Zeitung, Partenzettelhänger und nicht zuletzt den Angehörigen.
Nicht alle der oben Aufgezählten wird man immer brauchen, aber einige davon auf jeden Fall.
Es ist anzunehmen, daß man bei Prominenten eher die Bereitschaft vorfinden wird, einen besonderen Terminwunsch zu erfüllen.
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gibt’s denn heute noch „Leichenbitter“ und „Partenzzettelhänger“? Über g**gle hab‘ ich zwar einiges dazu gefunden, aber zumindest für „Leichenbitter“ klang keiner der Einträge besonders aktuell…?
„Partenzzettel“ ist einfach ein anderer Ausdruck für „Totenkärtchen“ (wie’s bei uns im Süden heisst), oder?
Sensenmann
15 Jahre zuvor
Hmm, 3-4 Tage zwischen Tod und Bestattung sind hier im Münsterland völlig normal, dazu muss man nicht erst prominent sein.
@andreas: Über Leichenbitter stand [url=http://bestatterweblog.de/archives/Was-bedeutet-Leichenbittermiene/2773]hier[/url] mal was im Weblog 🙂
andreas
15 Jahre zuvor
Danke, Sensenmann 🙂 Hab‘ ich selbst leider erst hinterher entdeckt und konnte den Kommentar nicht mehr editieren…
Alex II
15 Jahre zuvor
Jo, kenne ich auch noch so, und so alt bin ich nun nicht, daß die Beerdigung 3 Tage später ist, Feierabend.
Und zwar auch dann, wenn sämtliche Angehörige dafür Urlaub nehmen mussten, und ihnen ein oder zwei Tage später lieber gewesen wäre.
Ist aber selbst auf dem Dorf wo ich herkomme nicht mehr so zwingend wie es einmal war.
Gruftzuckerl
15 Jahre zuvor
Also, Feldkirchen liegt ja gar nicht mal soooo weit weg von meinem Wohnohrt am schönen Alpenrand und bei uns in der Gegend ist die „schnelle“ Beerdigung noch ziemlich normal. Es kommt zwar inzwischen vor, dass es länger dauert, aber oft ist es auch so, dass es ganz überraschend heißt „Kann ich übermorgen frei haben, ich muss auf die Beerdigung von XY.“
Ich find das hat nix mit Promi-Bevorzugung zu tun.
Ich finds schade, dass Ruth Drexel gestorben ist, ich mochte sie immer gern.
kumi
15 Jahre zuvor
In der Idiotenzeitung steht heute gar, dass Frau Drexel »heimlich beerdigt« wurde.
Im Klartext heißt das wohl »im engsten Familienkreis und ohne die niederträchtigen Spanner der BILD« 🙂
fuzzy
15 Jahre zuvor
Bei uns im Dorf gilt diese 3-Tage-Regel immer noch. Sie wird nur nicht mehr so streng gehandhabt. Na ja, wir sind ja auch „etwas“ rückständig. Haben erst seit ein paar Jahren Internet ;-).
ingo
15 Jahre zuvor
ich finde das jetzt auch nicht weiter ungewöhnlich, mein vater ist damals auch nach 4 tagen beerdigt worden, und wenn es nicht wegen der aus der ferne anreisenden verwandtschaft organisatorische probleme gegeben hätte wäre das auch einen tag früher möglich gewesen – und wir haben es weder besonders eilig gehabt, noch haben wir geld oder „prominenz“ zur beschleunigung eingesetzt.
Es hat mit Prominenz auch überhaupt nichts zu tun, wenn man in einer Gegend, in der sowieso jeder am dritten Tag beerdigt wird, auch eine Beerdigung am dritten Tag bekommt.
Allerdings hat es sehr wohl etwas mit Prominenz oder Geld zu tun, wenn man in einer Gegend eine solche schnelle Bestattung bekommt, in der andere Leute bis zu 14 Tage warten müssen.
holgi
15 Jahre zuvor
Auch von mir die Frage nach dem Partenzettelhänger.
Guggl verweist auf Dich – bringt mich nicht weiter…….
Als ich die Schlagzeile heute Morgen sah: „Heimlich beerdigt“ –
Du meine Güte, wenn das die Behörden spitz kriegen……
Obwohl…… Tom, das wär doch eine Marktlücke, so kommt man doch um die Grab-und Feierhallenkosten herum.
Es ist gut, dass ihr Tod nicht bekannt war. Nur so konnte ihre Beisetzung nach ihrem Wunsch erfolgen. Liest man Otfried Fischers Nachruf, versteht und respektiert man auch die Hintergründe.
Loco
15 Jahre zuvor
Andre Länder, andre Sitten… mir kommen sie manchmal mit „die Oma ist gestern gestorben, können wir morgen die Trauerfeier…?“
In Frankreich gilt eine Sieben-Tages-Frist von der Ausstellung der Bestattungserlaubnis bis zur Bestattung der Leiche. (Wenn die Kripo die Hand noch drauf hat, gibts eben keine Bestattungserlaubnis… sonst wird die auf den Todestag datiert.) Keine Sechs-Wochen-Wartezeit.
Wobei ich dem Undertaker die Frage mal stellen wollte: hier muß ein Polizeibeamter beim Schließen des Sarges dabei sein und die Sargschrauben in Kopf- und Fußbrett versiegeln. Gibts Ähnliches in Deutschland auch?
Elke
15 Jahre zuvor
Hallo,
ich habe folgende Frage:
Meine Eltern treten eine 3wöchige Kreuzfahrt an. Würde nun die Oma sterben, könnte man die Leiche dann für eine längere Zeit zur Aufbewahrung geben ( evntl. eben diese 3 Wochen ) bis die Eltern wieder da sind? Falls ja, wo üblicherweise und wie wären da die Kosten ( ungefähr )?
Danke.
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Hallo Tom,
gibt’s denn heute noch „Leichenbitter“ und „Partenzzettelhänger“? Über g**gle hab‘ ich zwar einiges dazu gefunden, aber zumindest für „Leichenbitter“ klang keiner der Einträge besonders aktuell…?
„Partenzzettel“ ist einfach ein anderer Ausdruck für „Totenkärtchen“ (wie’s bei uns im Süden heisst), oder?
Hmm, 3-4 Tage zwischen Tod und Bestattung sind hier im Münsterland völlig normal, dazu muss man nicht erst prominent sein.
@andreas: Über Leichenbitter stand [url=http://bestatterweblog.de/archives/Was-bedeutet-Leichenbittermiene/2773]hier[/url] mal was im Weblog 🙂
Danke, Sensenmann 🙂 Hab‘ ich selbst leider erst hinterher entdeckt und konnte den Kommentar nicht mehr editieren…
Jo, kenne ich auch noch so, und so alt bin ich nun nicht, daß die Beerdigung 3 Tage später ist, Feierabend.
Und zwar auch dann, wenn sämtliche Angehörige dafür Urlaub nehmen mussten, und ihnen ein oder zwei Tage später lieber gewesen wäre.
Ist aber selbst auf dem Dorf wo ich herkomme nicht mehr so zwingend wie es einmal war.
Also, Feldkirchen liegt ja gar nicht mal soooo weit weg von meinem Wohnohrt am schönen Alpenrand und bei uns in der Gegend ist die „schnelle“ Beerdigung noch ziemlich normal. Es kommt zwar inzwischen vor, dass es länger dauert, aber oft ist es auch so, dass es ganz überraschend heißt „Kann ich übermorgen frei haben, ich muss auf die Beerdigung von XY.“
Ich find das hat nix mit Promi-Bevorzugung zu tun.
Ich finds schade, dass Ruth Drexel gestorben ist, ich mochte sie immer gern.
In der Idiotenzeitung steht heute gar, dass Frau Drexel »heimlich beerdigt« wurde.
Im Klartext heißt das wohl »im engsten Familienkreis und ohne die niederträchtigen Spanner der BILD« 🙂
Bei uns im Dorf gilt diese 3-Tage-Regel immer noch. Sie wird nur nicht mehr so streng gehandhabt. Na ja, wir sind ja auch „etwas“ rückständig. Haben erst seit ein paar Jahren Internet ;-).
ich finde das jetzt auch nicht weiter ungewöhnlich, mein vater ist damals auch nach 4 tagen beerdigt worden, und wenn es nicht wegen der aus der ferne anreisenden verwandtschaft organisatorische probleme gegeben hätte wäre das auch einen tag früher möglich gewesen – und wir haben es weder besonders eilig gehabt, noch haben wir geld oder „prominenz“ zur beschleunigung eingesetzt.
Es hat mit Prominenz auch überhaupt nichts zu tun, wenn man in einer Gegend, in der sowieso jeder am dritten Tag beerdigt wird, auch eine Beerdigung am dritten Tag bekommt.
Allerdings hat es sehr wohl etwas mit Prominenz oder Geld zu tun, wenn man in einer Gegend eine solche schnelle Bestattung bekommt, in der andere Leute bis zu 14 Tage warten müssen.
Auch von mir die Frage nach dem Partenzettelhänger.
Guggl verweist auf Dich – bringt mich nicht weiter…….
@holgi Es sei dir geholfen…
http://de.wikipedia.org/wiki/Parte
Als ich die Schlagzeile heute Morgen sah: „Heimlich beerdigt“ –
Du meine Güte, wenn das die Behörden spitz kriegen……
Obwohl…… Tom, das wär doch eine Marktlücke, so kommt man doch um die Grab-und Feierhallenkosten herum.
Es ist gut, dass ihr Tod nicht bekannt war. Nur so konnte ihre Beisetzung nach ihrem Wunsch erfolgen. Liest man Otfried Fischers Nachruf, versteht und respektiert man auch die Hintergründe.
Andre Länder, andre Sitten… mir kommen sie manchmal mit „die Oma ist gestern gestorben, können wir morgen die Trauerfeier…?“
In Frankreich gilt eine Sieben-Tages-Frist von der Ausstellung der Bestattungserlaubnis bis zur Bestattung der Leiche. (Wenn die Kripo die Hand noch drauf hat, gibts eben keine Bestattungserlaubnis… sonst wird die auf den Todestag datiert.) Keine Sechs-Wochen-Wartezeit.
Wobei ich dem Undertaker die Frage mal stellen wollte: hier muß ein Polizeibeamter beim Schließen des Sarges dabei sein und die Sargschrauben in Kopf- und Fußbrett versiegeln. Gibts Ähnliches in Deutschland auch?
Hallo,
ich habe folgende Frage:
Meine Eltern treten eine 3wöchige Kreuzfahrt an. Würde nun die Oma sterben, könnte man die Leiche dann für eine längere Zeit zur Aufbewahrung geben ( evntl. eben diese 3 Wochen ) bis die Eltern wieder da sind? Falls ja, wo üblicherweise und wie wären da die Kosten ( ungefähr )?
Danke.
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