Hallo Peter,
ich frage mich gerade, ob der individuelle Duft / Geruch, den jeder Mensch hat, sofort mit dem Tod erlischt?
Falls nicht, wie lange bleibt er erhalten?(Falls du veröffentlichst, bitte ohne Namen / Kürzel, ich geniere mich da ein bisschen) 😉
Danke und viele liebe Grüße aus K.,
m
http://youtu.be/cxqI2QSVNxM
Du brauchst Dich überhaupt nicht zu genieren. Das ist doch eine sehr interessante Frage, die ich gerne beantworte.
Ich sage zu meiner Frau sehr oft: „Du riechst so gut!“
Und wie oft erhalte ich die Antwort: „Ich habe aber gar kein Parfüm drauf.“
Nein, es ist nicht das Parfüm, das ich so gerne rieche, es ist die Frau an sich.
Und nicht zuletzt sagt man aus diesem Grund auch, daß sich zwei gut riechen können oder eben nicht gut riechen können.
Der typische Eigengeruch eines Menschen ist von Mensch zu Mensch verschieden und die meisten dieser Geruchskomponenten können wir gar nicht bewußt wahrnehmen. Sie sind aber da und ganz entscheidend bei der Entscheidung, ob man für jemanden Zuneigung empfindet oder nicht. Zugegebenermaßen sind diese Eigengerüche heute oft durch Seifen und Duftstoffe überdeckt.
Nun hat man sich an den „schönen“ Geruch eines Menschen gewöhnt und verbindet diesen Duft auch mit diesem Menschen. Stirbt dieser Mensch nun, wird der Eigengeruch noch eine Weile vorhanden sein.
Da sich aber diese Düfte nicht zuletzt auch durch Drüsentätigkeit und die Körperwärme bilden und verbreiten, erstirbt nach gewisser Zeit auch dieser Geruch.
Der einsetzende Fäulnisprozeß wird dann dafür sorgen, daß der Mensch schon nach 12-24 Stunden nicht mehr so riecht, wie man es gewohnt war. Ja, es ist davon auszugehen, daß ein Geruch entsteht, den man eher als befremdlich und nach einer weiteren Zeit auch als abstoßend empfinden kann.
Ich persönlich habe in Fällen, in denen eine Aufbahrung gewünscht wurde, gerne auch mal darum gebeten, das Lieblingsparfüm oder Rasierwasser der/des Verstorbenen mitzubringen.
Davon reichlich auf die Kleidung und Sarginnenausstattung aufgetragen, hilft den Angehörigen sehr.
Den Toten umgibt das eine Weile die Duftaura, die man von ihm gewöhnt war.
Man darf sich hier leider keinen Illusionen hingeben, am Ende steht das Vergehen und die Zersetzung.
Wann jedoch nun genau der Zeitpunkt ist, an dem der Eigengeruch nicht mehr wahrnehmbar ist, kann man nicht genau sagen. Hier spielt, wie bei vielen Fragen nach den ersten Stunden nach Todeseintritt, immer wieder der Zustand und die Vorgeschichte, sowie die Witterung und die Lagerung des Verstorbenen eine große Rolle.
Hitze, große Medikamentengaben vor dem Tod, hohe Luftfeuchtigkeit und viele weitere Faktoren spielen hier eine entscheidende Rolle.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Danke für die ausführliche Antwort!
Das ist auch der Grund, warum Rettungshunde zwar problemlos lebende, auch bewusstlose Menschen im Wald, im Feld, auch unter Schnee finden können, aber verstorbene meist nicht anzeigen. Die riechen eben anders als die lebenden Figuranten, mit denen trainiert wird.