Frag doch den Undertaker

Wie lange hält eine Urne? Kann man eine Urne umbetten?

Hallo Tom,

in meiner Familie gibt es ein Grab, das schon lange besteht, mehrfach verlängert wurde und das demnächst aber aufgelöst werden soll. In dem Grab befindet sich auch die Urne meiner Großmutter, die 1988 verstorben ist.

Bei einem „Tag der offenen Tür“ wurde vom Leiter der Bestattungsanstalt gesagt, daß Aschekapseln (nicht die Überurnen) über Jahrzehnte erhalten bleiben und auch umgesetzt werden können. Zwei Jahre später bei einer ähnlicher Veranstaltung bekamen wir aber die Auskunft, daß auch Aschekapseln „vergehen“ und eine Umbettung schwierig, vielleicht sogar unmöglich wäre.

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Nun würden wir gerne die Urne der Großmutter in ein anderes vorhandenes Grab umbetten lassen.
Wie sind da Deine Erfahrungen? Wie lange ist das möglich und was käme da in etwa an Kosten auf uns zu?

Vielen Dank für Deine Hilfe!
M.

Viele Leute glauben ja, daß Urnen in der Erde ziemlich schnell vergehen. Andere meinen, Urnen blieben dort auf Ewigkeiten erhalten. Die Wahrheit liegt in der Mitte und ist von den örtlichen Umständen abhängig.

Bei einfachen Bestattungen haben wir es oft nur mit den Aschekapseln aus Weißblech zu tun. Wie schnell diese im Erdreich vergehen, hängt vom Boden und der Feuchtigkeit ab. Theoretisch könnten solche Urnen bei passenden Verhältnissen schon nach 8 Jahren bis 15 Jahren so korrodiert sein, daß man sie nicht mehr bergen kann.
Bei anderen Bodenverhältnissen kann die gleiche Aschenkapsel aber auch 20 bis 40 Jahre überdauern.

Jetzt kommen aber noch die Schmuckurnen, also die Überurnen hinzu. Diese stellen ja eine weitere Umhüllung und damit einen weiteren Schutz dar. Sehen wir einmal von Holz- und Öko-Urnen aus vergänglichem Material ab, haben wir es oft mit Urnen aus edleren Metallen wie Kupfer, Bronze, Keramik, Glas oder Messing zu tun.
Solche Materialien können, wie wir von archäologischen Funden wissen, viele Jahrhunderte überdauern; immer entsprechend günstige Umstände vorausgesetzt.

Ob und wie lange Urnen benötigen um zu vergehen, das kann immer nur der Friedhofsverwalter vor Ort beantworten, weil er über die entsprechenden Kenntnisse und Erfahrungen verfügt.

In Eurem konkreten Fall ist es ja nun so, daß die Bestattung der Grossmutter nunmehr über 20 Jahre zurück liegt und das für sie die Mindestruhezeit nun abgelaufen sein dürfte. Nach Ansicht der Behörde ist die Grossmutter damit nicht mehr vorhanden und das unabhängig davon, wie viel von der Urne noch da ist.

Regelmäßig sind die Hürden für eine Umbettung sehr hoch und die Friedhofsverwaltungen geben entsprechenden Anträgen nur in wirklich wichtigen Fällen statt. Ob nun der einfache Erhalt einer Gedenkstätte ein solcher Grund ist, hängt von Eurer Friedhofsverwaltung ab. Manche betten alles um, Hauptsache sie können ein neues, teures Wahlgrab verkaufen. Die meisten Verwaltungen werden aber sagen, daß die Fortführung des Grabes an anderer Stelle keine ausreichende Begründung ist, zumal die Asche offiziell als vergangen gilt.

Eine Alternative wäre es, mit einer Schaufel eine entsprechende Menge Graberde an der alten Stelle zu entnehmen und zum anderen Grab zu transportieren, um symbolisch diesen Akt zu vollziehen.

Um aber eine genaue Auskunft zu bekommen, muss man einfach nur die örtliche Friedhofsverwaltung fragen.


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 24. November 2011 | Revision: 30. Mai 2012

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Marion
12 Jahre zuvor

…..“kann die gleiche Aschenkapsel aber auch 20 bis 40 Jahre überdauern“………

Ja aber was passiert denn dann, wenn ein Grab nach 20 Jahren nicht verlängert wird, mit den evtl. noch intakten Urnen? Werden die dann anonym an anderer Stelle auf dem Friedhof nochmal wieder beigesetzt?

Paddy
12 Jahre zuvor

Wir belassen bei einer Neubelegung die alten Urnen in der Gruft. Können wir sie beim ausheben des Grabes bergen, setzen wir sie „tiefer“ an Ort und stelle bei. Annsonsten verbleiben die Reste im Aushub , der wieder ins Grab gefüllt wird

Avarion
12 Jahre zuvor

Wieso kann es denn überhaupt Probleme beim Umbetten nach der langen Zeit geben, sofern die Urne noch vorhanden ist? Wenn die Leiche als vergangen gilt kommt ja eine Störung der Totenruhe nicht mehr in Betracht.

Andreas
12 Jahre zuvor

Ich sehe es auch so. Wenn offiziell die Ruhezeit abgelaufen ist, könnte man auch nicht mehr von Störung der Totenruhe sprechen, solltest du selbst versuchen, nach der Urne zu graben…

-Rein theoretisch-

oma50
Reply to  Andreas
3 Jahre zuvor

wie kann man den eineurne wiederausgraben wer kommt darauf
,in deutschland darf man die urne nicht zu hause aufbewahren

max
12 Jahre zuvor

suche einfach selber nach der Urne wen du genau weist wo einfach ausgraben und mit nehmen kanst nach prüfen nehme einen ca. 1 meter stab (metal und steche rein) dan merkste es:-))
Ich kan sehr gut nach empfinden wie es dir ergeht

Stefan Tiez
5 Jahre zuvor

Hallo Andreas, also gibt es außerhalb der Mittagsruhe keine Totenruhe?
Ich werde versuchen eine Familienurne zu erwerben, damit ich auch später mit meiner Süßen meckern kann. Habe ich ihr schon gesagt. Und sie hat sofort mit dem Rauchen aufgehört. 😉
LG
Stef

Werner von Waldschmitt
Reply to  Stefan Tiez
4 Jahre zuvor

Gibt es Urnen in Tennisballform? Möchte in der Form meines Lieblingssports ruhen, den ich als Rentner schon seit meinem 35. Lebensjahr fröne.

Werner von Waldschmitt
Tennislegende zu Johannesberg




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