Frag doch den Undertaker

Wurde mein Vater wirklich in seiner Motorradkombi beerdigt?

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Ich lese öfters auf Ihrer Seite, wenn mich der Tod meines Vaters massiv beschäftigt.
Eine Frage lässt mich dabei nicht los. Mein Vater starb vor einigen Jahren mit Ende Fünfzig grausam an Krebs zuhause in unseren Armen.
Als der Bestatter am nächsten Tag kam fragte er uns was seine Lieblingskleidung war.
Wir sagten fast schon makaber; das mein Papa mal geäussert hat er will in seiner Motorrad Lederkombi begraben sein und sein Motorrad soll auch mit.
Der Bestatter sagte darauf, dass mit der Lederkombi ist kein Problem die kriegt er angezogen. Wir nahmen in der Garage in der das Motorrad stand am offenen Sarg, Papa in der Lederkombi zu Angie von den Stones mit allen Freunden und Familie Abschied. 4 Tage später war die Erdbestattung. Der Sarg blieb zu.
Immer wieder gibt es Menschen die sagen, man hätte ihm die Lederkombi bestimmt wieder ausgezogen weil das nicht verrotten würde. Der Gedanke das sie recht haben tut mir weh. Deshalb wäre eine Antwort schön um sie Bilder einer entkleideten Leiche aus meinem Kopf zu bekommen.

Grundsätzlich ist es so, daß man bei Bestattungen heutzutage auch den Umweltaspekt berücksichtigen muß. Das führt dazu, daß nicht jede Art von Material bei einer Bestattung eingesetzt werden darf.
Vor allem bei Feuerbestattung gilt es, die strengen Auflagen zur Reinerhaltung der Luft erfüllen zu können.
Bei Erdbestattungen soll von den Beisetzungen keine Belastung des Bodens ausgehen, die über das normale Maß hinausgeht.

In einigen Gemeinden hat das dazu geführt, daß auch bei Erdbestattungen z.B. das Mitbestatten von Schuhen, die nicht aus einem natürlichen Material bestehen, verboten ist, oder daß man es zur Auflage gemacht hat, keine Bekleidung aus Kunstfasern mit zu bestatten.
Solche Regelungen sind aber noch eher seltene Ausnahmen.
In aller Regel kann ein Verstorbener auch heute noch in seiner Lieblingsbekleidung bestattet werden. Eine Lederkombi sollte das geringste Problem sein.
Zwar kann eine, den Körper nahezu komplett umschließende Kleidung den Zersetzungsprozeß verlangsamen, da aber Gesicht und Hände normalerweise unbedeckt bleiben, gibt es genügend Zugangsmöglichkeiten für die Mikroorganismen, die für die Verwesung verantwortlich sind.

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Auch von Personen, die in einem Leichenhemd bestattet wurden, werden unter Umständen auch nach Jahrzehnten noch sehr viele Überbleibsel gefunden. Das sind die großen Knochen, Haare, Teile der Bekleidung und des Sarges.
Das kann auch auf ein und demselben Friedhof auf dem einen Feld so sein, während auf einem anderen Abschnitt die Verwesung zügiger vonstatten geht.

Sollte der Bestatter Ihnen zugesichert haben, daß er die Beisetzung mit der Ledermontur durchführt, so wird das auch so erfolgt sein.
Darauf kann man sich insbesondere dann verlassen, wenn der Bestatter das ohne Wenn und Aber zugesagt hat.
Wäre es so, daß dem irgendetwas entgegen gestanden hätte, dann hätte der Bestatter das gesagt und angeboten, bis zur Sargschließung die Lederkombi anzuziehen und dann vor der Beerdigung eine Umkleidung vorzunehmen.

Der Wunsch, seinen Verstorbenen in besonderer Kleidung beisetzen zu lassen, ist also erstens nicht ungewöhnlich und wird zweitens auch zumeist genau so erfüllt.

Ich würde also das Bild vom nackt im Sarg liegenden Vater aus meinem Kopf verbannen, es ist sicher alles so, wie Sie es sich gewünscht haben.

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