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Zwei statt Fünf

Unsere Fahrer rücken meistens zu zweit aus. Zwei Männer schaffen es, jeden normalen Verstorbenen zu bergen. Stellt es sich dann mal heraus, daß es nicht so ohne weiteres klappt, dann helfen entweder Angehörige oder es rücken halt noch weitere Fahrer von uns aus.

Warum die Fahrer des kommunalen Bestatters seit Ewigkeiten mit fünf Mann ausrücken, muß man nicht unbedingt verstehen.
Der Fahrer ist nur als Fahrer eingestellt und würde niemals aussteigen, geschweige denn an einem Sarg mit anfassen.
Dafür sind sein Beifahrer und die drei Herren auf der hinteren zweiten Sitzbank des Bestattungswagens zuständig.

Das war schon immer so und ich hätte geschworen, daß das auch immer so bleibt.

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Doch heute Mittag sehe ich am Krankenhaus den Bestattungswagen der Kommune und tatsächlich, ich glaube kaum meinen Augen zu trauen, der Fahrer und sein Beifahrer schleppen einen Sarg! Keine weiteren Lakaien, kein dritter, vierter und fünfter Mann.

„Was’n los bei Euch?“ erkundige ich mich: „Heute nur zu zweit?“

„Hörn’se bloß auf“, keucht der Fahrer und nachdem sie eingeladen haben, kommen die beiden zu mir und nehmen die angebotenen Zigaretten. „Nee, datt is alles wegen dem Sparen. Wir dürfen jetzt nur noch in Ausnahmefällen mit voller Besatzung fahren.“

„Ja und was ist mit den anderen Männern? Werden die entlassen, oder was?“

„Nee, nee, wer bei de‘ Stadt arbeitet, der wird nich‘ entlassen! Die sitzen jetzt im Keller und warten bis die mal dran sind.“

„Und wo ist da der Spareffekt?“

„Der Chef meint, beim Benzin. Zwei wiegen nich‘ so viel wie fünf.“

Kluger Mann!

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#fünf #statt #zwei

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(©si)