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Ich weiss nicht so recht

herr_klamm

Herr Klamm kam über uns, wie ein zugelaufenes, fast verhungertes Kätzchen.
Man hat eigentlich Besseres zu tun, läßt aber alles liegen und stehen und kümmert sich, weil man einfach muß.

Herr Klamm kam in unser Bestattungshaus, da waren die Damen im Büro schon damit beschäftigt, ihre Siebensachen zu packen und in den Feierabend aufzubrechen. Obwohl das Wort Feierabend nicht ganz richtig ist, denn es war ein heißer Sommertag, Freitag und die Uhr stand erst auf kurz vor drei.
Trotz der Hitze draußen, trug Herr Klamm einen langen, hellen Popelinemantel, einen sogenannten Trenchcoat.
Der Mantel war von oben bis unten zugeknöpft, der Gürtel hing aber offen an den Seiten herunter.

Der Mann war vielleicht so Mitte Sechzig, recht groß und schlank. Sein weißes Haar trug er lang und sein hageres Gesicht gab ihm irgendwie das Aussehen eines in die Jahre gekommen Christus, wenn man das mal so sagen darf.

An den Sterbepapieren in seiner Hand erkannte man sofort, daß er gekommen war, um eine Bestattung in Auftrag zu geben.
Ich winkte den Bürodamen zu, daß sie nicht länger zu bleiben brauchten. Egal was der Mann nun wollen würde, man konnte Freitagsnachmittags sowieso niemanden mehr erreichen und nichts mehr bewirken, bei dem die Damen mir hätten helfen können.

„Kommen Sie bitte!“, forderte ich den Mann auf, mir zu folgen, hielt ihm aber auch meine Hand zum Gruß hin.
Kurz zuckte seine rechte Hand, dann fiel sie wieder schlaff herab. Dann wechselte er die Unterlagen von der linken in die rechte Hand und streckte mir die Linke zum Gruß hin, ungewöhnlich.
Na ja, dachte ich, vielleicht hat der was an seiner rechten Hand, und ergriff mit meiner linken Hand dann seine linke Hand. Sehr, sehr merkwürdig.

Im Beratungsraum erfragte ich zunächst die persönlichen Daten. Der Fragebogen half Herrn Klamm über die erste Schüchternheit hinweg, denn eins war klar, der Mann war sehr gehemmt.
Gestorben war seine Mutter, hochbetagt im Alter von fast 90 Jahren, und das machte ihn sehr traurig.

„Ich weiß gar nicht, wie es ohne meine Mutter weitergehen soll, ich kenne es gar nicht anders, als daß sie da ist und sich um mich kümmert.“

Nein, verheiratet sei er nie gewesen, es habe sich einfach nicht die Richtige finden lassen. Außerdem habe ihn sein Beruf als Kernphysiker immer sehr in Anspruch genommen, da sei das Private oft zu kurz gekommen.
„Ich war oft rund um die Uhr im Institut, da bleibt nicht viel Zeit für Techtelmechtel. Meine Mutter hat auch immer gesagt: ‚Junge, solange Du mich hast, brauchst Du keine Frau.‘.“

Oha, ich hatte also einen Vertreter jener Spezies vor mir, die nie die Nabelschnur durchschnitten haben und fast lebenslang an Muttis Rockzipfel hingen.
Aber das war gar nicht Herrn Klamms Problem, nein, das war ein ganz anderes, wie sich bald zeigen würde.

„Ja soll es sich um eine Erd- oder Feuerbestattung handeln?“, erkundigte ich mich und blickte in ein ratloses Gesicht.
Also erklärte ich die Vorzüge und Nachteile beider Varianten, um Herrn Klamm etwas auf die Sprünge zu helfen.

„Nun, das ist jetzt so eine Sache. Einerseits gefällt es mir nicht, wenn meine Mutter in der Erde verfault, den Gedanken finde ich ganz gräßlich. Andererseits kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, daß meine Mutter ein Opfer der Flammen werden soll. Nun hat das eine Verfahren seine Vorteile, bei einer Erdbestattung kann ich ein größeres Grab nehmen und eventuell später selbst mit einem Sarg ins gleiche Grab. Auf der anderen Seite wäre ein Urnengrab viel günstiger, da würde ich dann aber nicht mit einem Sarg hineinpassen.“

„Ja, wollen Sie denn eines Tages erdbestattet werden?“

Mit weit aufgerissenen Augen sah mich mein Gegenüber an und alles an ihm strahlte aus, daß er die Frage als große Zumutung empfand.
„Ja, aber das weiß ich doch jetzt noch nicht, ich leb‘ doch noch!“

„Schon richtig, aber wenn Sie eines Tages nicht mehr leben, wäre es vielleicht dann doch ein bißchen zu spät, sich zu entscheiden.“

Wie unter einem Peitschenhieb zuckte Herr Klamm zusammen, schüttelte sich kurz, als sei ihm ein kalter Schauer den Rücken herunter gelaufen, antwortete dann aber sehr freundlich: „Dann gucken wir jetzt zuerst mal so Särge und so’n Zeug an!“

Also gut. Auch wenn natürlich die Auswahl des Sarges auch von der Bestattungsart beeinflußt wird, stimmte ich zu und führte ihn in den Ausstellungsraum.
Den betrat er, sagen wir mal, mit Ehrfurcht. Direkt nach dem Eintreten blieb er noch in der Tür stehen, zögerte, machte den Versuch, einen Schritt in den Raum zu gehen, setzte dann den linken Fuß wieder ab und unternahm mit dem rechten Fuß einen neuen Versuch.
Im zweiten Anlauf klappte es und Herr Klamm stand einen Meter weit im Ausstellungsraum.

Vielleicht hat er irgendeine motorische Störung, dachte ich. Ich zwängte mich an ihm vorbei und zeigte auf unsere Auswahl von Särgen: „Bitteschön!“

Mit offenem Mund staunte Herr Klamm und meinte dann: „So viele?“

„Das sind zwölf Stück. Früher hatten wir mehr in der Ausstellung, aber da konnten sich die Leute nie entscheiden. Seitdem wir nur noch so wenige ausstellen, geht das besser, man wird nicht so erschlagen. Im Katalog hab ich aber noch viel mehr.“

„So wenig? Das können Sie nicht ernst meinen!“

„Klar, zwölf sind schon eine Menge, aber früher waren es halt noch mehr.“

„Zwölf ist viel zu viel. Das geht gar nicht. Das müssen weniger sein.“

„Wie jetzt weniger? Nur zum Verständnis, Sie müssen nur einen nehmen, nicht alle.“

„Das ist mir ja wohl auch mal klar, Sie sprechen ja nicht mit einem Dummerle. Aber das sind zu viele.“

„Was wäre denn eine richtige Anzahl, so jetzt Ihrer Meinung nach?“

„Nun ja, ich meine… Wenn Sie mich jetzt so fragen… Das ist schwer zu sagen… Äh… Ehem… Tja…“

„Wenn es zehn wären, wäre das dann besser?“

Er schüttelte energisch den Kopf: „Nein, nein, Sie verstehen mich nicht. Zwei wären schon zu viel.“

„Wie bitte?“

„Ja, Sie haben mich schon richtig verstanden, zwei finde ich schon schwierig.“

Ich winkte ihm zu, mir zu folgen und führte ihn zu den Aufbahrungszellen. In einer stand der geschlossene Sarg von Frau Fliedermann. „So, da hätten wir jetzt einen einzelnen Sarg“, sagte ich.

Herr Klamm hüpfte kurz in die Höhe, klatschte in die Hände wie ein kleines Mädchen, das ein vierblättriges Kleeblatt für seine Mutter gefunden hatte und strahlte glücklich: „Ach, was für eine Erleichterung! Einer! Ein einzelner! Das macht die Sache leicht! Da muß ich gar nicht lange überlegen, den nehme ich sofort.“

„Der stand aber auch drüben bei den anderen.“

„Ja, aber da waren die anderen dabei, das stört.“

Aha, ohne daß er es sah, schüttelte ich verwundert den Kopf und notierte die Modellnummer des Sarges auf meinem Schreibbrett. „So, und jetzt die Frage, ob Erd oder Feuer…“, sagte ich und er wich einen Schritt zurück.

„Ja, das müssen Sie jetzt entscheiden, Herr Klamm.“

„Nee, für was ist denn dieser schöne einzelne Sarg gedacht, für die Erde oder fürs Feuer?“

„In diesem Fall ist der fürs Feuer.“

„Sehen Sie, so einfach ist das! Was fragen Sie mich ständig irgendwas? Der Sarg ist so schön einzeln, den nehme ich; und wenn der fürs Feuer ist, dann muß ich gar nicht lange überlegen, dann wird das eben eine Feuerbestattung.“

Auch das notierte ich auf meinem Schreibbrett. Das sah der Mann und fragte: „Darf ich das mal sehen?“

„Aber sicher doch“, antwortete ich, denn Geheimnisse haben wir nicht und so reichte ich ihm das Schreibbrett. Herr Klamm nahm es, drehte es aber nicht herum. Für ihn stand alles auf dem Kopf.
Das schien ihn aber gar nicht zu stören, er las alles, obwohl es verkehrt herum war.

„Sie haben das jetzt lesen können?“

„Ja, ich lese seit 40 Jahren alles nur auf dem Kopf. Ich selbst schreibe oft sogar in Spiegelschrift. Alles andere wäre mir zu simpel.“

„So wie Leonardo Da Vinci? Ja, das war wohl das größte Genie überhaupt.“

„Moment mal, das kann man so nicht sagen, es gab da auch noch andere. Da können Sie nicht einfach entscheiden, wer das größte Genie war. Man muß das immer abwägen, vor allem wenn es mehrere gab, das ist dann gar nicht so einfach.“

Für mich war klar, der hat einen an der Waffel. Aber man ist ja immer schnell mit solchen Urteilen bei der Hand, manchmal zu schnell. Obwohl, jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise.
Wer hat denn eigentlich keinen Knall?
Aber manchmal ist das eben so, daß man den Knall auch außerhalb des Kopfes hören kann… Das war bei Herrn Klamm eindeutig der Fall.
Mir schien es, als habe er ein großes Problem damit sich zu entscheiden. So ergab auch das Hin und Her bei der Begrüßung einen Sinn, er hatte sich nicht zwischen linker und rechter Hand entscheiden können.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde das noch klarer.

„Wir müssten dann noch eine Urne aussuchen…“

„Nein, bitte keine Aussuchung! Mir würde es wirklich reichen, wenn Sie mir so eine von den Urnen zeigen und ich sage dann einfach nur ja.“

„Und wenn Ihnen die, die ich Ihnen zeige nicht gefällt, was dann?“

„Machen Sie keine Sachen! Um Gottes Willen! Bloß nicht! Zeigen Sie mir einfach eine, von der Sie annehmen, daß sie gut ist.“

„Okay.“

„Blau.“

„Wie bitte?“

„Blau, am besten wäre eine in Blau, meine Mutter liebte Kornblumen und die sind ja blau.“

„Wir hätten da eine dunkelblaue Urne und…“

„Dunkelblau, genau, die nehme ich.“

„Sie haben die doch aber noch gar nicht gesehen.“

„Am Ende haben Sie zwei oder drei blaue und dann geht das Theater wieder los.“

„Schauen Sie wenigstens mal in den Katalog“, sagte ich und schlug diesen auf.

Herr Klamm warf einen Blick darauf, tupfte sich zum wiederholten Mal mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, und man wußte nicht, ob es die Anstrengung beim Entscheiden war, die ihm den Schweiß aus den Poren trieb, oder ob es an den Temperaturen und seinem zugeknöpften Mantel lag.
Mit einem Wisch fegte er den Katalog vom Tisch und rief: „Entsetzlich! Wie soll man denn da einen klaren Kopf bewahren? Das ist alles so fürchterlich verwirrend. Diese Massen an Waren überfordern einen ja. Tun Sie das bitte weg!“

„Blumen“, sagte ich, während ich auf dem Fußboden herumkroch, um die auseinandergefallenen Katalogseiten aufzusammeln.

„Irgendwelche, bloß keine Fragen mehr, bitte!“

„Grab aussuchen, Grabstein, Pfarrer, Organist, Musik…“

„Hören Sie auf! Bitte! Quälen Sie mich nicht länger! Ich bezahle alles, ich habe Geld, aber bitte entscheiden Sie das alles für mich, Sie sind doch der Fachmann, Sie sind doch der Experte, Sie haben sowas doch schon häufiger gemacht.“

„Wollen Sie einen Kaffee?“

„Ja, gerne.“

Ich holte dem Mann und mir Kaffee und dann saßen wir da, ich gab ihm etwas Zeit, um sich zu beruhigen.
Umständlich rührte er Milch und Zucker in seinen Kaffee, immer schön abwechselnd, mal links herum, mal rechts herum; er schien mitzuzählen.
Dann holte Herr Klamm aus der Innentasche seines Mantels ein kleines, weißes Tütchen aus Papier und streute sich ein bißchen graues Pulver in den Kaffee.

„Medizin?“ erkundigte ich mich.

„Nein, Gesteinsmehl aus der Schweiz.“

„Ach was?“

„Ja, das bindet die Säuren und macht ihn bekömmlicher, – den Kaffee.“

„So so.“

„Ja, und machen Sie das jetzt alles für mich?“, wollte mein Kunde wissen.

„Aber natürlich. Wir machen das jetzt so. Damit Sie nicht überstrapaziert werden, suchen meine Mitarbeiter und ich am Montag alles Passende für Ihre Frau Mutter aus. Sie kommen am Montagnachmittag vorbei, wenn Ihnen das paßt, und dann zeigen wir Ihnen alles. Sie müssen nichts aussuchen, nichts entscheiden, nie zwischen mehreren Varianten auswählen. Einfach nur angucken. Ist das okay für Sie?“

„Sagen Sie mir bitte eine Uhrzeit, aber eine genaue, nicht so wie andere das machen, die sagen immer ‚zwischen 15 und 16 Uhr‘, das ist ja keine genaue Angabe und wie soll man denn da wissen, ob man um 15 Uhr oder eher etwas später kommen soll.“

„Kommen Sie um 16.11 Uhr.“

Herr Klamm strahlte: „Das nenne ich mal präzise! Wunderbar! Ich wußte gleich, daß ich mich auf sie verlassen kann.“

Wieder klatschte er vor Freude in die Hände.

Die Urnenbeisetzung mit Trauerfeier war dann auch sehr schön. Wir haben uns auf den Sonderling einfach eingestellt. Alles genau beschriftet, bis hin zum Sitzplatz in der Kapelle (Schild auf dem Kopf und spiegelverkehrt); und Herr Klamm war froh und dankbar.

Das Leben eines Menschen ist einfach zu kurz, als daß man sich damit aufhalten sollte, ihn und seine Eigenheiten zu diskutieren. Annehmen und den Nächsten als wertvoll erachten, das ist es!

Geschichten

Die Geschichten von Peter Wilhelm sind Erzählungen und Kurzgeschichten aus dem Berufsleben eines Bestatters und den Erlebnissen eines Ehemannes und Vaters.

Die Geschichten haben meist einen wahren Kern, viele sind erzählerisch aufbereitete Tatsachenerzählungen.

Die Namen, Geschlechter und Berufe der erwähnten Personen sind stets verändert.

Lesezeit ca.: 15 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 7. August 2015 | Peter Wilhelm 7. August 2015

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22 Kommentare
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benny08
8 Jahre zuvor

Ähem, Tom, kann es sein, dass dir beim Bild ein Fehler passiert ist?
Bei mir ist das verkehrt herum.
23″ Monitor, Windows 10, IE, keine Plugins installiert.

Loela
Reply to  benny08
8 Jahre zuvor

@benny08:

Benny, wenn du den Text oben gelesen hättest, gäbe das Bild Sinn 😉

Turtle
Reply to  benny08
8 Jahre zuvor

@benny08: Du musst die Geschichte lesen, dann ergibt das alles einen Sinn 😉

Takana
Reply to  benny08
8 Jahre zuvor

.mureh sredna txeT red raw rim ieb ,hcsimoK

Georg
Reply to  benny08
8 Jahre zuvor

@benny08:

Das Betriebssystem ist der Fehler,sonst nix 😉

Lochkartenstanzer
Reply to  benny08
8 Jahre zuvor

@benny08:

Wiesop? Ist doch klar und deutlich zu lesen. 🙂

Lochkartenstanzer
Reply to  Lochkartenstanzer
8 Jahre zuvor

PS: ur der Artikel selbst ist so komisch geschrieben. 🙂

Medienfreak
8 Jahre zuvor

“Bitteschön!” – Da hatte ich für einen Moment den „Hasen Cäsar“ im Ohr! 😀

(-؛ ˙ɥɔɐɟuıǝ sɹǝpuosǝq ɹǝpuǝɐɥsʞuıl slɐ lɥoʍ ɐɾ ʇsı ɟdoʞ ɯǝp ɟnɐ pun ʇɟıɹɥɔslǝƃǝıds uı uǝsǝl sɐp pun

Salat
Reply to  Medienfreak
8 Jahre zuvor

@Medienfreak: Du, das steht zwar auf dem Kopf und ist von rechts nach links geschrieben, Spiegelschrift ist das aber noch lange nicht.
Aber das Problem ist mir nicht ganz unbekannt. Als Druckvorlagenhersteller sieht man so viel Text auf durchsichtigen Folien, von vorn, von hinten, richtig, gespiegelt – ich hab auch immer kurz Probleme, herauszufinden, ob ich einen Buchstaben vielleicht gerade gespiegelt sehe, weil mein Hirn das völlig unwichtig findet.

Salat

Glückauf
8 Jahre zuvor

Errinnert mich an die Rolle des Sheldon Cooper aus Big Bang Theory. Offensichtlich autistische züge der Kunde.

8 Jahre zuvor

Klingt für mich stark nach Autismus, würde eventuell auf Asperger tippen, aber ohne Gewähr.

Schön, dass ihr euch dann so gut um ihn kümmern konntet. 🙂

Kornblau. Schön.

ein anderer Stefan
8 Jahre zuvor

„jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise.“
YMMD

Waaahsabi
8 Jahre zuvor

Als jemand der im autistischen Spektrum (Aspergers) unterwegs ist: Japp, das war ein „Kollege“.

Felix
8 Jahre zuvor

Und noch ein Aspi meldet sich zu Wort: Jap, so sind wir halt.
Wenn wir etwas können, dann grübeln, grübeln und noch mal grübeln. Soll ich, soll ich nicht…..
Meine Frau sucht mir bis heute das Eis in der Kühltruhe im Supermarkt aus, da muss ich nicht mich entscheiden. Und eine Zeitangabe ist eine Zeitangabe ist eine Zeitangabe. Wenn es heisst 16:11h dann muss man nicht überlegen ob man 5 Minuten schon vorher kommen kann oder 5 Minuten später.

Salat
Reply to  Felix
8 Jahre zuvor

@Felix: Wie sagte mal jemand bei passender Gelegenheit? „Zu früh ist *auch* unpünktlich…“

Salat

Felix
Reply to  Salat
8 Jahre zuvor

@Salat:
Ganz genau so sehe ich das auch. Oder wie sagte mal meine Frau so schön, lieber auf den Punkt genau kommen, sie kann Männer die „zu spät kommen“ nicht leiden, „zu früh Kommer“ erst Recht nicht. Ist glaub ich für den „Normalo“ lustig.

Mic
8 Jahre zuvor

Ja, die Wahrscheinlichkeit ist wirklich groß, dass du es hier mit einem Asperger zu tun hattest. Kenne ich von meiner Tochter genau in der Form. Mich wundert nur, dass der gute Mann so lange gebraucht hat, seine „Spielregeln“ zu definieren. Das geht bei meinem Töchterchen schneller 😉 .

Rollo
8 Jahre zuvor

@Mic: Dein Töchterchen hat möglicherweise auch Eltern die genauer wussten was Asperger für die Umgebenden bedeutet. Die pädagogisch sozial therapeutisch viel treffender ein Umfeld zu schaffen bereit waren als der gute Herr Eng es je erleben durfte.
Und wenn das (neue/unbekannte) Umfeld Asperger nicht kennt dann helfen auch eigene Spielregeln nichts… Es steht ja niemanden auf die Stirn geschrieben.

Mic
Reply to  Rollo
8 Jahre zuvor

@Rollo: Da magst du natürlich Recht haben. Im Text wirkt es für mich halt so, als ob Herr Klamm genau wusste, wie diese schwere Situation für ihn einfacher hätte gestaltet werden können (also ohne Auswahlmöglichkeiten). Das hat er ja später auch klar so kommuniziert.

Aber es ist halt schwierig und kommt immer auf den Einzelfall an. Das lerne ich ja auch im Umgang mit anderen Betroffenen/Eltern.

Josef
8 Jahre zuvor

Diese Geschichte zeigt wieder, wieviel Fingerspitzengefühl man doch in diesem Gewerbe mitbringen muß! Das hat Tom wieder gut gehändelt!

Llu
8 Jahre zuvor

„Das Leben eines Menschen ist einfach zu kurz, als daß man sich damit aufhalten sollte, ihn und seine Eigenheiten zu diskutieren. Annehmen und den Nächsten als wertvoll erachten, das ist es!“

Danke! ♥

Anja
8 Jahre zuvor

Schon lange her, dass ich von einem Muggel(neurotypisch klingt so doof) sowas lesen durfte.

Aspies rule the world*hrhr




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