Frag doch den Undertaker

Ist Marilyn Monroe noch so, wie sie mal war?

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Sehr geehrter Herr Wilhelm!
Ich bin großer Fan von Marylin Monroe.
Wie ich weiß,wurde sie in einem Bronzesarg in einer Sargnische auf dem Westwoodfriedhof in Los Angeles beigesetzt.
ich habe Videos von der Beisetzung gesehen.
Marylin wurde einbalsamiert und geschminkt usw.
Der Bronzesarg war ein Modell Masterpiece mit starkem 49er Bronzeblech und er ist hermetisch verschließbar.
Meine Frage an sie ist folgende: Ist es möglich,das wenn man heute 53 Jahre nach Monroes Tod den Sarg öffnen würde, die Leiche von Marylin Monroe immer noch so aussieht wie vor 53 Jahren?
Und warum werden Bronzesärge benutzt?
Wie wird dieser Sarg verschlossen?
Findet Verwesung statt weil sie wurde ja einbalsamiert.
Ich freue mich sehr auf ihre Antwort!
Freundliche Grüße!
D.

Zum Tode von Marily Monroe habe ich zunächst einmal einige Videos herausgesucht.
Hier zunächst einmal Bilder der Beisetzungsfeierlichkeiten ohne Ton:

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Und ein weiteres Video, das einen Arbeiter bei Arbeiten an der Grabkammer unterhalb von Marilyn Monroes Grab zeigt:

Und hier noch eins in englischer Sprache über die Grabstätte und den Friedhof:

In der Regel werden die Gräber auf amerikanischen Friedhöfen für die Ewigkeit vergeben. Eine Grabstelle bleibt also wesentlich länger erhalten, als es bei uns der Fall ist, wo im Regelfall (wenn kein weiter anmietbares Familiengrab genommen wurde) nach rund 20 Jahren das Grab eingeebnet oder neu belegt wird.

Das gilt sowohl für Grabstätten, die in der Erde sind, als auch für solche, die sich in Nischen oder überirdischen Grabbauten befinden.
Selbst wenn es Erdbestattungen sind, wird das Grab in aller Regel mit einer Wandung aus Beton versehen.
So stehen die amerikanischen Särge also nicht direkt in der Erde. Sie sind regelmäßig aus Metall, seltener aus Holz, abgesehen von Armenbegräbnissen, den Beisetzungen von Gefängnisinsassen und ggfs. auf besonderen Wunsch ist das immer so.
Es steht nicht die Vorstellung „Asche zu Asche und Staub zu Staub“, also das Vergehen des Leichnams im Vordergrund, sondern vielmehr die Idee, den sterblichen Überresten eine Heimstatt zu geben, an der man sich immer an den Verstorbenen erinnern kann.
Dabei ist die Vorstellung vieler Amerikaner so, daß sie annehmen, der Verstorbene bleibe für immer, oder doch zumindest für eine lange Zeit, so erhalten, wie sie ihn bei der letzten Abschiednahme am offenen Sarg gesehen haben.
Selbst Menschen aus ärmlichen Verhältnissen werden dazu anläßlich ihrer Beerdigung so hergerichtet, daß sie teilweise besser, oder doch zumindest sehr schön, aussehen, als zu Lebzeiten.

Ein weiteres typisches Merkmal amerikanischer Bestattungen ist die Einbalsamierung. Dieser Brauch rührt aus der Zeit der Bürger- und Unabhängigkeitskriege her, als Massen toter Soldaten über weite Strecken mit der Bahn in ihre Heimatstädte transportiert werden mußten, und um zu verhindern, daß vor dem Eintreffen eine vorzeitige Verwesung eintritt.

Heutzutage gibt es fast keine Beisetzung in den USA, bei der der Verstorbene nicht zumindest leicht einbalsamiert wurde.
Bei einer vollständigen Einbalsamierung werden die Körperflüssigkeiten gegen ein (nennen wir es mal so) Konservierungsmittel ausgetauscht.
Desweiteren wird dem Körper alles entnommen, was zu einer Zersetzung von innen förderlich sein könnte (z.B. Mageninhalt).

Bei Marilyn Monroe hat zudem eine Autopsie stattgefunden.

Autopsie und Einbalsamierung bieten eine gute Grundlage dafür, daß der Körper nicht sehr schnell verwest.
Indes genügt eine Einbalsamierung allein nicht, um einen dauernden Erhalt des Leichnams zu gewährleisten.
Beim immer noch öffentlich aufgebahrten und einbalsamierten Leichnam von Lenin beispielsweise, kann das nur erreicht werden, indem seit Jahrzehnten mit ungeheuren finanziellen und technischen Mitteln ideale Bedingungen für die Aufbewahrung geschaffen wurden.
Inwieweit heute noch der zur Schau gestellte Körper überhaupt noch ein einbalsamierter Leichnam ist, oder ob inzwischen nicht die konservierenden Stoffe und bedeckenden Materialien, wie z.B Wachs, überhand genommen haben, kann man nicht sagen.

Nun ist der Sarg von Marilyn Monroe aus Bronze (er hat damals 800 $ gekostet, etwa doppelt so viel, wie herkömmliche Metallsärge zu dieser Zeit), er wird also nicht rosten.
Zudem wurde für Marilyn Monroe ein Sarg vom Typ „Premium Protective solid bronze Masterpiece Twin-Lock“ mit doppeltem Deckel verwendet. Diese Särge werden in den USA als Twin-Lock-Caskets bezeichnet. Der Preis bei einem Bestatter beträgt heutzutage leicht bis zu 20.000 US$, beim Sargversand ist er für rund die Hälfte zu haben.
Hierbei hat man den üblichen zweigeteilten Deckel, dessen obere Hälfte bei der Aufbahrung aufgeklappt wird und dessen untere Hälfte den unteren Teil des Körpers bedeckt, und zusätzlich einen hermetisch abschließenden durchgehenden Hauptdeckel.
Der Sarg steht trocken und nur wenig belüftet in einer überirdischen Grabnische. Der Leichnam wurde einbalsamiert.
Das alles bietet gute Voraussetzungen, daß der Körper nicht so vergangen ist, wie man es bei einer Erdbestattung erwartet. Außerdem verwendete Marilyn Monroe sehr lange eine hormonhaltige Creme, die ihre Haut hell erscheinen lassen sollte.
Auch Spuren dieses Präparates können unter Umständen zu einer längeren Haltbarkeit des Leichnams führen.
Allerdings darf man sich nicht der Hoffnung hingeben, daß die Sängerin und Schauspielerin auch heute noch so aussieht, wie zum Zeitpunkt ihrer Beisetzung. Um es vorsichtig auszudrücken, könnte man mit einer Art mumifizierten Leiche rechnen.
Aber das ist reine Spekulation. Vielleicht befinden sich in dem Sarg auch nur Gebeine und Kleidungsreste.

Dieses Sargmodell entspricht in etwa dem von Marilyn Monroe. Kostenpunkt heute: 10.000 US$

Dieses Sargmodell entspricht in etwa dem von Marilyn Monroe. Kostenpunkt heute: 10.000 US$

Die Amerikaner verwenden Särge aus Metallblech, so auch aus Bronzeblech, um einen langen Erhalt des Sarges zu gewährleisten. Wie gesagt, er soll nicht zerfallen und vergehen.
Verschlossen werden diese Särge zumeist, indem mittels eines Kurbelmechanismus der Deckel herabgesenkt und dann fest in eine umlaufende Dichtung gepreßt wird.
Es gibt aber auch Sargmodelle mit festziehenden Schrauben und solche, bei denen der Deckel zusätzlich noch verlötet wird.

Die Grabstätte von Marilyn Monroe ist immer noch Anziehungspunkt für Fans aus aller Welt.
Auch die Grabkammern rund um Marilyns Grabnische sind sehr begehrt. Direkt neben ihr liegt die zukünftige Grabstätte von Playboy-Herausgeber Hugh Hefner, der diese Stätte bereits 1992 für damals sehr günstige 68.000 Euro gekauft hat.
Als Elsie Poncher, die Witwe des Mannes, der in der Nische über Marilyn beigesetzt war, seinen Platz nach vielen Jahren zum Kauf anbot, wurden ihr dafür sagenhafte 3,8 Millionen Euro geboten.

Während der Trauerzeremonie gab es auch eine offene Aufbahrung.
Hierbei trug Marilyn Monroe ein apfelgrünes Pucci Kleid aus Jerseystoff. Auf dem Kopf trug sie eine platinblonde Perücke, da ihr Kopf bei der Autopsie teilweise rasiert werden mußte.

Man hat also alles getan, um Marilyn Monroe eine würdige letzte Ruhe zu geben. Aber inwieweit der Leichnam heute noch erhalten ist, kann nur spekuliert werden.

Bild: „Marilyn Monroe, Korea, 1954 cropped“ von USMC Archives bearbeitet von: César – Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.

Bildquellen:


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    Lesezeit ca.: 8 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 3. Juni 2015 | Revision: 28. September 2017

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    8 Kommentare
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    Veit
    9 Jahre zuvor

    Hallo Tom,
    kleine Korrektur meinerseits:
    Hugh Hefner liegt nicht in der Grabkammer neben Marilyn (außer er ist zum Probeliegen vorbeigekommen). Er wird erst nach seinem Tod zu ihr umziehen.

    Reply to  Veit
    9 Jahre zuvor

    Richtig, danke.

    Kanni
    9 Jahre zuvor

    Ich schätze jetzt mal: 1 Stunde Recherche und 1 Stunde Schreibarbeit…
    Mensch Tom, tolle Leistung, was du dir für eine Mühe gibst.
    Bist halt doch der profundeste Kenner der Branche.

    Robin
    9 Jahre zuvor

    Hugh Heffner lebt noch… Also liegt er noch nicht neben ihr (HOFFE ICH).

    Reply to  Robin
    9 Jahre zuvor

    @Robin: Stimmt, da fehlten zwei, drei Wörter. 🙂

    (Mal wieder am wundern, daß DER oder DIE noch lebt.)

    Christina
    9 Jahre zuvor

    ups … ohne Brille und bei seitlichem Blick auf den Bildschirm dachte ich bei dem Foto ganz oben (nur die obere Hälfte, bis ungefähr Höhe der Lippen sichtbar), es handle sich um Thomas Gottschalk … :-/

    Georg
    Reply to  Christina
    9 Jahre zuvor

    @Christina:

    Nicht einmal ohne Brille sieht der Sabbelknilch so gut aus :O

    Torsten
    9 Jahre zuvor

    >>Während der Trauerzeremonie gab es auch eine offene Aufbahrung.
    Hierbei trug Marilyn Monroe ein apfelgrünes Pucci Kleid aus Jerseystoff<<

    Und Gerüchten zur Folge darunter noch einen ausgestopften Push-up BH, da ihr Busen in Wirklichkeit doch recht klein gewesen sein soll. o-;




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