Kann man wirklich Fotos von Verstorbenen machen, in denen sie in Posen dargestellt sind, so als würden sie leben?
Mit dieser Frage beschäftigt sich Leserin Cindy:
Hallo,
ich hoffe sehr, dass Sie mir helfen können.
Anbei sende ich ein Foto um das es mir geht. Es geistert als Post Mortem Fotografie durchs Netz, allerdings habe ich da meine Zweifel daran. Ist es denn tatsächlich möglich Leichen so hinzudrapieren?
Angeblich sollen beide Frauen auf dem Bild tot sein, ich kann es mir kaum vorstellen, würde aber sehr gerne Ihre Meinung dazu hören.
Vielen Dank schon mal im Vorraus.
Liebe Grüße
Cindy
Liebe Cindy,
zuerst verweise ich einmal auf diesen Artikel hier im Bestatterweblog, der erst vor ein paar Tagen erschienen ist. Dort wurde auch über dieses Thema gesprochen.
Man hatte früher ein anderes Verhältnis zu den Verstorbenen, in manchen Ländern (z.B. Madagaskar) ist das auch heute noch so, wie überhaupt in den verschiedenen Gegenden der Erde recht unterschiedlich mit dem Tod umgegangen wird.
Die Totenstarre von Menschen hält nur eine begrenzte Zeit an. Danach sind sie, mit gewissen Einschränkungen, etwa so handhabbar, wie eine große, schwere Stoffpuppe.
Ohne Hilfsmittel wird man sie weder vernünftig hinsetzen und schon gar nicht hinstellen können.
Um die Leichenfotos aus viktorianischer Zeit wird im Internet ein großes Theater veranstaltet. Das Morbide scheint die Phantasie der Internetbenutzer zu beflügeln.
Deshalb ist aus der tatsächlich existierenden Tradition des Leichenfotos ein großer Hoax geworden.
In der viktorianischen Zeit war die Fotografie bereits auf einem vergleichsweise gut entwickelten technischen Stand. Die Grundprinzipien hatte man verstanden, das notwendige Equipment lag vor.
Jedoch bedurfte es zur Erreichung scharfer und gut belichteter Fotos sehr langer Belichtungszeiten.
Das bedeutete, die zu fotografierenden Menschen mußten sehr lange absolut still halten.
Bei Verstorbenen allein ist das kein Problem, sie halten per se still.
Es war wie gesagt tatsächlich üblich, von Verstorbenen ein Erinnerungsbild anzufertigen, häufig in der besten Kleidung.
Manchmal waren auch lebende Personen mit auf diesen Bildern, die die Toten nicht nur im Sarg liegend, sondern oft in einer wohnlichen Umgebung zeigten.
Hier ein Beispiel für das Foto von einem verstorbenen Kind in den Armen einer lebenden Frau:
Nun geistern aber sehr viele Bilder als sogenannte Postmortem-Fotos durchs Netz, bei denen Personen in stehender Position zu sehen sind.
Aufgrund der schwarz-weißen /sepiafarbigen und teils handcolorierten Farbgebung erscheinen die Personen darauf ohnehin schon als fremd.
Die von ihnen verlangte starre und steife Körperhaltung, meist noch unterstützt durch Körperständer, die Rücken und Kopf etwas Halt gaben, läßt die Menschen noch befremdlicher aussehen.
Oft zogen sich selbst einfache Leute für diesen Zweck ihre beste Kleidung oder vom Fotografen bereitgehaltene Leihkleidung an, in der sie sich nicht wohl fühlten.
Auf dem von Dir zitierten Foto sind hinter den abgebildeten Mädchen in Fußnähe diese Ständer erkennbar.
Diese waren ein sehr probates Mittel und haben nichts mit der Leichenfotografie zu tun.
Leichen wurden, soweit es mir bekannt ist, nahezu ausschließlich in liegender, allenfalls angelehnt sitzender Position fotografiert.
Wer schon einmal mit einer leblosen Person, einem Betrunkenen oder Ohnmächtigen zu tun hatte, der weiß, wie schwer es ist, so eine Person zu bewegen, aufzuheben und, im Falle von Betrunkenen z.B., zum Stehen zu bringen.
Bei Leichen sind die Muskeln nach der Totenstarre erschlafft, an ein Stehen ist gar nicht zu denken und auch der Kopf bliebe nicht in einer aufrechten Position.
Nun könnte man denken, die auf den vermeintlichen Postmortem-Fotos sichtbaren Ständer seien für diesen Zweck da gewesen.
Schaut man sich aber diese Ständer näher an, so erkennt man, daß sie aufgrund ihrer kleinen Füße, der Verstellbarkeit und des dünnen Material kaum dazu geeignet gewesen sein dürften, das Gewicht eines Menschen zu halten.
So wurden auch Lebende von diesen Ständen nicht gehalten, sondern gaben nur Stütze, damit man von der einmal eingenommenen Position nicht abwich.
Aus dem Grund sind die allermeisten Postmortem-Fotos keine solchen, sondern ganz normale Fotografien aus viktorianischer Zeit.
Nun gibt es zwischen den tatsächlichen Leichenfotos und den steif wirkenden Bildern von Lebenden eine gewisse Grauzone.
Einige wenige Personen wurden auf dem Boden liegend so dekoriert und von oben abfotografiert, daß es aussieht, als hätten sie gestanden.
Überhaupt existieren viele Fotos von angelehnten Leichnamen.
Hundertprozentig kann man bei vielen Fotos nicht mehr sagen, ob es sich um lebende oder tote Personen handelte.
Doch eins ist sicher: Die allermeisten der sogenannten Postmortemfotos sind keine solchen.
Bei dem obigen Foto der beiden Mädchen gibt es indes überhaupt gar keinen Hinweis darauf, daß das linke Mädchen tot sein könnte.
Die stehende Position spricht dagegen.
Als Indiz für die Echtheit als Leichenbild wird angeführt, daß man bei der links abgebildeten Person das Gesicht durch eine Haube völlig verdeckt hat. Vermutlich ließ sich diese Verstorbene nicht mehr ausreichend gut herrichten.
Auch bei der zweiten Person soll es sich um eine Leiche handeln, da die Augenpartie im Schatten der Hutkrempe liegt und hier der Fotograf sehr sorgfältig darauf geachtet hat, wie er das Licht setzt.
Schauen wir uns aber den gußeisernen Fuß des Ständers einmal näher an:
Es ist ein dreifüßiger Ständer mit sehr geringer Unterstützungsfläche. Der dritte Fuß weist nach hinten, das ergibt eine gewisse Stabilität in Wandrichtung, sodaß die Personen sich in diese Richtung leicht anlehnen und die Körperhaltung bewahren konnten.
Ein Leichnam würde aber wie der sprichwörtliche nasse Sack nach unten und vorne zusammensacken. Hierfür bietet der Ständer keine ausreichende Stabilität.
Ich glaube daher kaum, daß es sich bei diesem Foto um das Foto von Verstorbenen handelt.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Nach dem Lesen des letztes Artikels zu diesem Thema habe ich folgenden Link gefunden:
http://io9.com/the-strangest-tradition-of-the-victorian-era-post-mort-472772709
Vorsicht, die Bilder sind teilweise recht „gruslig“, vom heutigen Standpunkt aus gesehen!
Auch hier fragt man sich bei einigen Bilder, welche Person denn nun verstorben sein soll…
Offensichtlich hat man früher versucht, die Toten so lebensnah wie möglich aussehen zu lassen, zum Beispiel wurden bei einigen (vor allem Kindern) die Augen auf die geschlossenen Lider aufgemalt, oder der Tote wurde mit einem speziellen Ständer aufgestellt. Dieser ist unten auf der Webseite noch mal erklärt.
Wie gesagt, aus heutiger Sicht erscheint das alles etwas unheimlich und makaber, aber früher war es teilweise die einzige Möglichkeit, noch ein Bild zur Erinnerung an den Verstorbenen zu bekommen…
Ich finde diese alten Fotofrafien großartig.
Ich selbst besitze auch welche. Auf diesen wurde die Person allerdings nicht in Pose gestellt sondern liegt lediglich im Sarg.
Diese Bilder dienten mir persönlich dazu den Tot der Person zu realisieren aber auch so finde ich Fotos dieser Art interessant und mit dem Hintergrund der damaligen zeit auch eine schöne Idee.
Im Forum in dem ich mich viel herumtreibe gibt es auch einen thread dazu mit vielen Fotos und Infos.
Für interessierte, hier der link :
http://www.allmystery.de/themen/mg70987
Beide Mädchen die auf dem Bild zusehen sind, sind verstorben.
Durch ein schweres Stahlgestänge werden sie Aufrecht gehalten. Früher konnten sich die Menschen kaum Bilder leisten, und wenn sie Geld hatten, wurde dieses in das letzte Bild investiert, das Sie als Andenken von einem Menschen haben wollten.
Heutzutage gibt es noch solche Fotografen die auf Wunsch Bilder von Verstorbenen machen, dieses sind aber meistens keine Profi Fotografen sondern nur Menschen die sich Geld nebenher verdienen wollen.
Danke für Deinen Kommentar.
Ich würde mich nicht trauen, so etwas mit einer solchen absoluten Sicherheit zu behaupten, deshalb bediene ich mich in solchen Fällen eher etwas vorsichtiger Formulierungen.
Im Internet kursieren tausende von Fotos, die laut Beschreibung irgendetwas darstellen sollen, bei dem sich später herausstellt, daß die Fotos in einem ganz anderen Zusammenhang gemacht wurden und etwas ganz anderes darstellen.
Überdies werden doch recht viele Bilder mit Photoshop manipuliert.
Als Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Bestattungen werden mir doch recht häufig Bilder vorgelegt, bei denen gewisse Zweifel an Bedeutung oder Echtheit bestehen. Da muß man dann bei der Bewertung sehr sorgfältig sein.
Und: Es gibt selbstverständlich professionelle Fotografen, die heute noch Bilder von aufgebahrten Verstorbenen machen.
Du hast insofern Recht, als daß sich gerade bei den Fotografen, das aber in allen Bereichen, sehr viele Hobbyisten tummeln, die nur nebenher was machen und leider oft nicht das können, was sie versprechen.
Die Bilder sind auf ihre ganz eigene Art faszinierend. Ich habe mich jetzt etwas durchs Netz geklickt.
Aber sie machen mich auch unglaublich dankbar heute und hier in Deutschland zu leben. Diese vielen kleinen Kinder und Babys.
Ich habe selber eine kleine Tochter die gerade 1 geworden ist.
Ist sie krank gehe ich zum Arzt oder ins Krankenhaus. Aber diese Eltern mussten damals hilflos mit ansehen wie die Kinder starben.
Wie gesagt. Von der reinen „Technik“ her, sehr beeindruckend. Aber auch sehr traurig.
Danke dafür, wir vergessen immer wie gut es uns eigentlich geht.
Kathi
@ Peter Wilhelm
In den USA gibt es heutzutage noch manche Funeral Homes die über ein solches Stahlgestänge verfügen
( Vom Opa oder vom Grossvater des Bestattungshauses)
Dieses wird im Boden verschraubt, da es sonst nicht in der Lage ist eine Person zu tragen.
Mit Lederriemen wird dann die Person an dem Stahlgestänge befestigt.
Man sieht auch gut auf diesem Bild das es sich bei der Wand um eine bewegliche Wand handelt, die man austauschen kann, denn nicht jede Familie wollte den gleichen Wand Hintergrund haben.
Anbei eine Website mit einem Postmortem Bild, wo der Verstorbene auf einem Stuhl sitzt, hinter ihm das Stahlgestänge und vor ihm der Fotograf
„Anbei eine Website…“
Ja? Wo denn?
Der Kommentator weiß nicht, wie man Links in die Kommentare einfügt und hat daher den Link im Kommentarfeld unten in die Zeile URL geschrieben.
Dort soll aber, wenn man möchte, die URL zur eigenen Webseite hin.
Wer dort aber Links zu Foto- oder Forenseiten eingibt, schießt sich unter Umständen selbst in den SPAM-Filter, weil das System dann annimmt, daß derjenige versucht, auf diese Weise unangemessene Links zu platzieren.
Die in die URL-Zeile eingetippten Links werden dann zu Nonsense-Links verkürzt.
ich bin da ja nu nicht der Spezialist, aber gelesen hab ich zu diesem Thema, dass es damals durchaus auch üblich war, lebende Personen mithilfe der Ständer zu fixieren um sie zu fotografieren. Möglicherweise wegen der lange Belichtungszeit. Ich könnte nicht bei jedem Foto behaupten: „eindeutig postmortem!“
Genau so ist es.
Mir wurde eine Frage gestellt, die habe ich nicht nur nach bestem Wissen, sondern auch nach bestem Gewissen fachgerecht beantwortet.
Der Leser meint wohl, er wisse alles besser und müsse meinen Texten immer noch irgendwelche Ergänzungen und Verbesserungen hinzufügen.
Im Grunde bin ich für jeden Hinweis und jede Ergänzung dankbar und lasse oft Ergänzungen aus den Kommentaren nachträglich noch in meinen Text einfließen. Viele der Hinweise sind nämlich wertvoll, weil ich eben nicht alles weiß und manchmal einfach auch irgendeinen Aspekt nicht bedenke.
Wenn es aber ums reine Klugscheißen geht… Na ja.
Ich hatte gerade letztens durch Zufall solche Beiträge dazu gefunden. Sowas nennt man Postmortem-Fotografie und war schon ein Kunst für sich. Bis weit in die 60ziger Jahre gab es das. Ganz früher wie es noch keine Fotos gab, wurden die Toten gemalt. Zum Beispiel wurden die toten Kindern den Eltern in den Arm gelegt und der Maler legte los um das Bild zu zeichnen. Der Gestank muss erbärmlich gewesen sein, weil so ein gemaltes Bild eben mal nicht in ein paar Stunden erlegt war und viele kleine Kinder erlitten ein Trauma, weil sie sich um ihre toten Geschwisterchen stellen mussten. Also keine schöne Sache 🙁
Grüsse
Katja
Ich habe mich nachdem ich vor einigen Tagen diesen Beitrag hier im Blog gelesen habe ein wenig mit dem Thema Post Mortem-Fotografie beschäftigt, weil ich das Thema durchaus interessant finde. Allerdings habe ich nicht wirklich belegte Quellen gefunden, wie das nun tatsächlich damals gehandhabt wurde. Ich habe oft die Meinung gelesen, dass es keine Post Mortem-Fotografien von stehenden Menschen gibt bzw. es nicht möglich ist, einen leblosen Körper trotz des Ständers (der ja auch für lebende Personen benutzt wurde und laut einigen eben NUR für lebende Personen benutzt wurden) nicht so hinstellen könnte. Es gibt ja aber auch aktuellere Bilder (wie beispielsweise John O’Conner), wo Verstorbene „hingestellt“ werden und nicht umfallen. Ich habe keine Ahnung davon. Jeder der eine Meinung vertritt bringt dazu auch irgendwie ein schlüssiges Argument. Deshalb würde ich gerne hier mal fragen, ob es deiner/eurer Meinung nach „technisch“ möglich ist bzw. war einen Verstorbenen mit Hilfe solch eines Ständers in eine stehende Position zu bringen und dann solch ein Foto zu machen? Da der Körper ja keine eigene Haltung mehr hat. Und… Weiterlesen »
Ich habe den Beitrag übrigens gelesen und weiß, dass dort schon ein paar Hinweise gegeben wurden sind.
Aber die meisten Menschen auf (angeblichen) Post Mortem-Fotografien stehen ja sehr „fest“ bzw. zumindest scheint es so, dass sie sehr fest stehen.
Und ich denke, dass sich gerade Bestatter besser auskennen als vielleicht einige Leute aus Internetforen die sagen „Absolut nicht möglich.“
Tom sagt hier ja bereits, dass er es für möglich hält. Ich würde aber gerne wissen, wie man dies gegenüber den „Zweiflern“ begründen könnte.
Es wird ja immer behauptet, der Ständer könnte einen leblosen Körper nicht so halten und die Ständer seien daher ein „Beweis“ dafür, dass die Personen auf dem Bild leben.
Vielen Dank schonmal für alle Antworten, die hoffentlich kommen werden 😉
Wenn Du Dir den Link ansiehst, den ich weiter oben gepostet habe, wirdt Du sehen dass es hier auch ein paar „stehende Tote“ gibt. Die sind dann ganz geschickt platziert, eine Hand auf Mutters Schulter, eine Hand bei Papa. Den Ständer kann man meist auch sehen. Ich frage mich allerdings, wie der Kopf befestigt wird, damit er nicht nach vorn kippt…
Ja, ich habe auch schon viele Fotografien gesehen, auf denen Verstorbene stehen sollen.
Aber die „Kritiker“ behhaupten, dass bei diesen Fotos eben gelogen wird.
Es sollen sich also lebendige Menschen auf den Bildern befinden und es wird nur behauptet, dass eine oder mehrere Personen auf diesen Bildern tot sind.
Dunkle Hände sollen durch Schatten entstehen, aufgemalte Augen sollen aufgemalt sein, weil der/die Betroffene eben gerade mal geblinzelt hätte usw.
Auch viele sitzende Personen sollen eigentlich gar nicht verstorben sondern blind oder behindert sein.
Es gibt also bei vielen Bildern den Vorwurf, dass diese nicht post-mortem aufgenommen wurden, sondern nur behauptet wird, dass diese Bilder nach dem Tod der betreffenden Persone/n aufgenommen wurden. (Beispielsweise, weil Post-Mortem-Fotographien einen höheren Wert beim Verkauf bringen sollen)
Ich weiß es eben nicht, daher frage ich 😉
Ich würde es schon interessant finden, wenn eben auch die Fotograohien der „stehenden Toten“ postmortem aufgenommen wurden und dies möglich war, weil davon ja irgendwie was besonderes ausgeht.
Irgendwie über Facebook bin ich auf das Thema gestoßen. Post mortem- Fotografien. Folgendes ist das Resumee: Die Ständer, die man sieht, sind sogenannte Posting Stands. Sie wären nie in der lage, einen Verstorbenen in einer Position zu halten, dafür waren sie nicht stabil genug. Man stelle sich einen VÖLLIG erschlafften Körper vor. Null Muskelanspannung – da reicht eine kleine Nackenklammer gewiss nicht!
Diese Posing Stands waren einzig dafür da, den Fotografierten die aus heutiger Sicht unvorstellbare Belichtungszeit der Daguerrotypie zu überbrücken – bis zu 30 Minuten. Sie konnten sich anlehnen – jedes zu starke Wackeln in der Belichtungs- Zeit hätte das sehr sehr teure Foto ruiniert. Aus dem Grund wirken die Augen auch manchmal wie nachgezeichnet – weil sie es sind. Fotoshop à la victorian. Denn Blinzeln ließ sich natürlich solange nicht unterdrücken. Also gibt es verwischte Lider – die die Fotografen dann nach nachcoloriert haben. Wer immer also steht, ist niemals tot. Und wer tot war, der sah auch irgendwie so aus. Pose zB auf dem Sofa hin oder her. 😉
Die beiden weibl. Personen sinf tot. wenn du auf den boden nebem die füsse siehst kannst du die Vorrichtung erkennen mit dehnen Tote in fast jede position gebraucht wurden.Stehend ist krin Problem.
An Ralf`s Aussage ist sicher etwas dran. Es wäre sicher ohnehin mit viel Aufwand verbunden, einen erschlafften, toten Körper so aufrecht zu stellen. Ich habe auch schon solche alten Post Mortem Bilder im Netz gesehen. Mir ist aufgefallen, daß man die Verstorbenen häufig in Seitenlage auf einem Bett oder einer Couch aufgebahrt hat oder in einem Sessel sitzend und dann fotografiert hat.. Diese Toten sehen meist recht friedlich aus, als hätten sie sich nur kurz zum Ausruhen hingelegt, gesetzt. Daher habe ich durchaus Verständnis, wenn ein Toter derart aufgebahrt wird. Als meine Großmutter verstorben ist, das war noch weit vor meiner Geburt, haben meine, ihre Schwester und zwei Nachbarinnen sie zunächst gewaschen und mit einem Totenhemd bekleidet. Sie war zu Hause gestorben. Dann haben sie die Verstorbene am Kopfende aufrecht auf ihr frisch bezogenes Bett gesetzt, mit einem großen, bequemen Kissen im Rücken, sie untenrum mit einem frischen Laken bedeckt. Meine Mutter hatte mir davon erzählt und mir auch das Foto gezeigt, welches sie damals von Ihrer Mutter auf dem Totenbett gemacht hat. Das Totenhemd… Weiterlesen »
Auf dem ersten Bild dieser Seite -siehe Link – sieht man sehr gut, wie man mit derartigen Gestellen auch tote Körper positionieren konnte. Allerdings sitzt der Mann auf dem Bild. Ich denke schon, dass das man damit auch jemanden im Stehen befestigen kann, wenn das Gestell am Boden verschraubt ist. Warum sollte man sonst auch eine (lebende) Person festbinden und die andere (auf dem selben Bild) nicht?
Aber es ist wohl unmöglich nachzuvollziehen, ob es sich bei diesen Bildern immer um Post mortems handelt.
@Schafanglerin: @<a href="#comment@Schafanglerin:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2270169/Post-mortem-photography-Morbid-gallery-reveals-Victorians-took-photos-DEAD-relatives-posing-couches-beds-coffins.html
@Schafanglerin: @Schafanglerin:
Besagter Link: einfach auf meinen Namen klicken
Zu den angeblichen Post-mortem-fotos:
Es ist totaler Quatsch, dass zu der damaligen Zeit Verstorbene mit Hilfe eines Halte-Ständers hingestellt und wie lebendig herrgerichtet wurden! Dann noch das Gerücht, dass ihnen Augen auf die Augenlider gemalt wurden – und das Gruselszenario ist perfekt.
Aus diesem Grund geistern (im wahrsten sinne des Wortes) viele Fotografien durchs Internet, die als Post-mortem-Fotos gelten, aber keine sind.
Das Ganze ist ein Mythos!
Zu der Herkunft und Aussage des o.g. Bildes – die beiden waren auf diesem Foto nachgewiesenermassen lebendig.
Auf dieser Seite unten sind einige Erklärungen zu dem seltsamen Hype, sich Fotos von „Toten“ anzuschauen, die aber lebendig waren.
Dazu gibt es Recherchen über bekannte Fotografien, die als Fake Post-mortem gelten. Ausserdem eine Erklärung, was es mit diesen seltsamen Ständern auf sich hatte – die waren damals normal, um den Leuten, eine möglichst bequeme Haltung zu ermöglichen, bzw. durch die lange Belichtungszeit, unruhige Bewegungen zu vermeiden.
Dazu wird auch öfters gesagt: „Nicht jeder, der die Augen geschlossen hat und dabei steht, ist tot.“
http://dealer042.wix.com/post-mortem-photos
Hochinteressant und überaus erhellend die meisten Beiträge.
Ich interessiere mich aber eigentlich für das Feld Memento-Mori-/Post-Mortem-Malerei,
über welches ich bislang recht wenig belastbares Material finden konnte.
Einem Bekannten liegt ein unsigniertes Gemälde aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
vor, das ein gut gemaltes Porträt eines (vermutlich englischen) Gentlemans zeigt, dessen rechte Schläfe offenkundig durchschossen ist und dessen Kopf am Hals mit einem Strick (keine Schlinge) an der dahinter befindlichen Wand fixiert dargestellt wurde. Der Blick erscheint keinesfalls gebrochen oder tot. Es drängen sich unterschiedlichste Theorien auf, warum der (evtl. rehabilitierte?) Selbstmörder (?) so dargestellt wurde. Warnung?, immerhin galt Selbstmord als Todsünde? Oder lediglich eine Porträtstudie eines Kunststudenten in der Leichenhalle (wobei der Porträtierte gut angezogen ist)? Verstorbener enger Freund des Malers? Makabrer Scherz?
Waren gemalte Porträts Verstorbener im 19. Jahrhundert überhaupt üblich?
Sind andere bekannt?
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Eine Abbildung könnte ich eventuell noch beibringen.
@Rainer: Katja schrieb am 23.01.2014, dass es früher wohl tatsächlich Post-Mortem-Malerei gab. Wenn man bei Google danach sucht, findet man tatsächlich auch das eine oder andere Bild. Allerdings habe ich jetzt nur die „üblichen“ Bilder gefunden, wo der Verstorbene im Bett oder Sarg liegt. Das Bild, was Du beschreibst, klingt spannend. Wie kommst Du auf Selbstmörder? Möglicherweise ein Mordopfer und eine Malerei als Beweisbild? 😉
Wobei man das sicher nie mehr nachvollziehen kann, und Kunst muss nicht immer die Realität abbilden! Wir sollten damals im Kunstunterricht einen Mitschüler portraitieren und das Bild – z.B. Durch hinzufügen von Laub, Augenringen etc. – dann so verändern, dass die Person auf dem Bild wie eine Leiche aussieht. Makabres Projekt – das Bild habe ich noch…