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Neunzehnhundertsechsundsechzig III

Fehler von Sprachwahrer Michael beseitigt

David wollte nicht in Amerika sterben. Seine Eltern leben in einem kleinen Städtchen zwischen Mosel und Rhein und waren in den Jahren nur ein einziges Mal in Amerika gewesen und das auch nur widerwillig. Der Vater ist herzleidend und befürchtet stets den sofortigen Herztod, wenn er ins Flugzeug muß und Davids Mutter gibt offen zu, eine unerträgliche Flugangst zu haben.

Hier in Deutschland, bei seinen Verwandten, bei seinen Freunden und mit dem Gefühl zu Hause zu sein, wollte David sterben.
Ihm war hier wie dort nicht mehr zu helfen und mit der Entscheidung wieder in die Heimat zu gehen war auch ein großes finanzielles Opfer verbunden, denn -anders als es manche in den Kommentare vermuteten- galt seine Versicherung für Deutschland nur eingeschränkt.

Was mich an der Sache so betroffen macht, ist einerseits natürlich das doch noch recht junge Alter des Mannes, andererseits aber auch die Schilderung des Verlaufes der Krankheit. Ich formuliere es mal so, und jeder wird verstehen was ich meine: Das will kein Mann erleiden müssen.

Ein Diakon hat den beiden Frauen zur Seite gestanden, einen Pflegedienst haben sie nur in den allerletzten Tagen in Anspruch genommen. Die Nächte des Wachens und Bangens hatten vor allem Susanne ausgelaugt, Beate scheint aber nur stärker, auch sie ist fix und fertig.

„Nachts haben wir oft die Sendung Space Night im Bayerischen Fernsehen angemacht, da kommt immer so Musik, die hat David beruhigt“, sagt Susanne und Beate ergänzt: „Und denk an die CD mit der Meditationsmusik!“

„Ach ja, so eine hatten wir auch noch, das ist irgendwas spirituelles, wo die immer Ommm machen, aber es hat David gut getan, er wurde dann ruhiger.“

Sie haben sich für eine Feuerbestattung entschieden, dann kann die ganze Familie und alle Freunde am Sarg Abschied nehmen und es soll eine schöne sehr persönliche Trauerfeier werden. Später wird dann die Urne in die Staaten überführt, denn Susanne will auf jeden Fall wieder zurück. ‚Drüben‘ gibt es dann nochmal eine Trauerfeier, dort wird aber nur ein großes Foto von David stehen, aber Susanne meint, das sei sie den ganzen Bekannten dort schuldig.
Was sie mit der Urne machen will, darüber schweigt sie sich aus. Sie habe das etwas im Sinn, das ist die einzige Auskunft, die ich bekommen kann. Vermutlich will sie die Asche irgendwo ausstreuen, vielleicht hebt sie die Urne aber auch zu Hause auf, in Amerika geht das ja.

Als die beiden Frauen mir aufzählen, was sie alles bei der Trauerfeier wünschen, wird mir schnell klar, daß diese Trauerfeier nur bei uns stattfinden kann, nur da haben sie genug Zeit, auch für die Vorbereitungen.

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 17. November 2015 | Peter Wilhelm 17. November 2015

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12 Kommentare
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(K)eine Werbung
15 Jahre zuvor

Die „Hier ist keine Werbung“-Werbung ist nervender und aufdringlicher als alles was bisher da stand.

ein anderer Stefan
15 Jahre zuvor

@1: wie man’s macht, ist es verkehrt…

ohne_Werbung_bitte
15 Jahre zuvor

Man darf ja wohl erwarten, das du in deinem Beruf genug verdienst. Machst hier PR für dein Laden und dann zockst du noch die Leser ab.
Von mir kein Pfennig für die Bonzen!

15 Jahre zuvor

@ 1 + 3

schonmal daran gedacht das so ein blog bei der leserzahl einiges kosten kann? und es ist ja freiwillig, also was wollt ihr.

ich wette ihr gehört auch der „geiz ist geil“ fraktion an, die dann jammert das alles nur billiger mist ist, der service schlecht oder sonstwas zu nörgeln findet 😉

jemand
15 Jahre zuvor

@Christian in Wien
Don’t feed the trolls.

Gray
15 Jahre zuvor

Wenn diese ganzen Stänkerer von mehr als drei IPs kommen würden, wäre ich schon verwundert. Sind vermutlich eh immer die gleichen ein oder zwei Leute, die mangels eigener Größe versuchen, andere, in diesem Fall den Bestatter, schlechtzumachen. Nimm Dir die Typen nicht so zu Herzen, wie es neulich klang.

Übrigens, kleiner Typo im ersten Absatz nach der Weiterlesen-Marke: Sisanne soll bestimmt auch da Susanne heißen.

On topic – bin ich eigentlich allein, wenn ich finde, dass Feuerbestattung irgendwie passt, weil quasi wenigstens hinterher die Krankheit (die Amok laufenden Zellen) verbrannt werden? So klischeemäßig im Sinne des ‚reinigenden Feuers‘.

15 Jahre zuvor

der gedanke mit dem reinigenden feuer hat was 🙂

llamaz
15 Jahre zuvor

@1
Komisch, ist mir gar nicht aufgefallen. Und ehrlich gesagt würde ich die Werbung hier im Blog eigentlich gar nicht warnehmen, wenn nicht ständig irgendwelche Schnarchnasen in den Kommentaren rumnölen würden.

Also haut gefälligst ab und sucht euch irgendeinen anderen Blog wenns euch hier nicht passt.

llamaz
15 Jahre zuvor

@2 ohne_werbung_bitte

Verstehe ich das richtig das du dich freiwillig meldest um die Gesamtkosten für den Betrieb des Weblogs – Domain, Serverkosten, Kosten für technische Änderungen usw. zu übernehmen.

Das finde ich echt super von dir. Ein Hoch auf „ohne_werbung_bitte“, dank seiner Großzügigkeit können wir den Weblog bald werbefrei geniesen.

Vielen Dank.

MacKaber
15 Jahre zuvor

Es ist für einen Kranken schön, Familienangehörige zu haben, die ihn bis zum Schluß begleiten. Auch wenn es ihm nicht so recht ist, ihnen so viel Mühe zu machen und auch ihr Gemüt so zu belasten. Nicht jeder kann das, und deshalb kann man es ihnen nicht verdenken, wenn sie auch mal überfordert sind. Ich habe viele Fälle erlebt, in denen im letzten Moment der Notarztwagen gerufen wird, um den Sterbenden zum unvermeidlichen Finale noch für 1-2 Stunden in eine Klinik zu Hupen.(Falls er den Transport übersteht.)

Alex II
15 Jahre zuvor

@Ilamaz, das verstehst du völlig falsch — das hat gefälligst Tom selber zu zahlen, damit er so illustre Persönlichkeiten als Leser behalten darf. Ja, eigentlich müßte er diesen Pappnasen ja nochwas dafür zahlen, daß die sich hergeben, sowas zu lesen. Jawohl!

Murat
15 Jahre zuvor

@9, Kofferbomber Yilmaz

LOL die ganzen Kosten… bleib mal auf dem Teppich mein Lieber. Mach dich erst einmal schlau, wie hoch a) die Kosten liegen und b) was durch die Werbung reinkommt. Das ist ein nettes Plus-Geschäft.




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