Frag doch den Undertaker

Urne immer noch nicht beigesetzt – Frage an den Experten

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Ich habe mal eine Frage an den BestattungsExperten: Ein Verwandter verstarb vor 4 Monaten. Er hat vor über einem Jahr den Kontakt zu uns abgebrochen. Kurz vor seinem Tod hat seine Frau uns noch die Möglichkeit gegeben, Abschied zu nehmen.
Er war zu der Zeit nicht mehr ansprechbar.
Er verstarb eine Woche später und plötzlich hiess es, er würde anonym beigesetzt werden, keine Trauerfeier, keine zusätzlichen Informationen. Nach vielem Fragen und ausweichenden Antworten erhielten wir die Information, wo er beigesetzt sein sollte.

Der Kontakt zu seiner Frau hat sich nicht gebessert, wir erhalten keine Auskünfte.
Ich habe dann selbst recherchiert und etwa 3-4 Wochen nach seinem Tod das für uns zuständige Krematorium angerufen, dort sagte man mir, der Beisetzungsort den ich nannte wäre richtig, richtig auch die Angabe das er anonym dort beigesetzt werden würde aber man habe nun noch keine Rückmeldung vom Friedhof hierzu.

Vor wenigen Wochen habe ich mich dann mit dem mir bekannten Friedhof in Verbindung gesetzt und mir wurde sogar schwarz auf weiss geschrieben, dass er dort definitiv nicht beigesetzt sei.
Ich habe nach dieser Aussage jetzt nochmals das Krematorium angerufen und dort sagte man mir, man habe immernoch keine Rückmeldung und ich möge mich an die Bestatterin wenden.
Mein Frage an Sie ist: „kann das denn die Wahrheit sein, dass das Krematorium nach 4 Monaten keine Rückmeldung hat?“

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Hherzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Es ist das Wesen einer anonymen Bestattung, daß man weder Ort noch Zeitpunkt der Bestattung erfährt.

Gräber auf Friedhöfen müssen gepflegt werden. Das ist mit Mühe und Kosten für die Angehörigen verbunden.
Einige Verstorbene haben keine Hinterbliebenen, bei anderen möchten oder können diese die Grabpflege nicht übernehmen.
Für diesen Personenkreis wurden die anonymen Gräber geschaffen.
Im wesentlichen sind das größere Rasenflächen, auf denen an namentlich nicht gekennzeichneter Stelle die Urnen beigesetzt werden.

Nun ist es aber so, daß manchmal nicht alle Verwandten mit der Idee, gar kein Grab zu haben, einverstanden sind.
Es kommt dann oft vor, daß der Teil der Verwandtschaft, der lieber ein Grab gehabt hätte, trotzdem Blumen, Bilder, Grabgeschenke und Kerzen aufs Grab stellen möchte.

In Fällen, wo den Angehörigen die anonyme Beisetzungsstelle bekannt war, hat das dazu geführt, daß man eine fast fußballfeldgroße Fläche, übersät mit Kerzen, verwelkten Blumen, Kränzen und Papierfetzen hatte.

Deshalb werden seit vielen Jahren die meisten anonymen Bestattungen so durchgeführt, daß man Ort und Stelle der Beisetzung als Angehöriger nicht erfährt.
Stattdessen gibt es oft zentrale Gedenkstätten, manchmal mit einem Denkmal oder Kreuz, an denen die Familien kleinere Blumengaben oder eine Kerze aufstellen können.

Nun werden anonyme Beisetzungen auf vielen Friedhöfen nicht unmittelbar nach der Einäscherung vorgenommen, sondern nur ein- bis dreimal pro Jahr.
Die Urnen gelangen dann zum Friedhof, werden dort aufbewahrt, bis eine entsprechende Anzahl zusammengekommen ist und dann an einem bestimmten Tag werden diese alle gemeinsam beigesetzt.

Aus diesem Grund kann es dazu kommen, daß zwischen Abholung der Urne vom Krematorium und der Rückmeldung über die erfolgte Beisetzung bis zu einem halben Jahr und mehr vergehen kann.

Ich hoffe, das beantwortet Ihre Fragen.

Falls nicht, können Sie sich gerne jederzeit melden.

Mit freundlichem Gruß

Peter Wilhelm

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In „Frag doch den Undertaker!“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 2. Dezember 2015

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