Frag doch den Undertaker

Abschied? Was, wenn die Toten schlimm aussehen?

Ein junger Bestatter hat eine Frage. Ihn beschäftigt es, daß in seiner Firma oft noch Verstorbene zur Abschiednahme „freigegeben“ werden, die eigentlich nicht mehr gut genug dafür aussehen.

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Ich verfolge schon lange deinen Blog und bisher konnte ich mir beruflich oft gute Ratschläge einholen.
Ich hoffe auch das du mir nun weiter helfen kannst.

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Ich halte sehr viel von einen direkten Abschied am offenen Sarg, da er oft ein wichtiger Teil einer Trauerbewältigung sein kann
Nur mein Problem ist oft der Zustand der Verstorbenen.

Mein Chef macht Gespräche und sieht meist gar nicht die Verstorbenen. Die liegen dann manchmal schon 2 Wochen, doch der Chef sagt: „Abschied am offenen Sarg? Kein Problem!“

Die Augen sind eingefallen und die Haut der Lippen ist für eine ligaturnicht mehr fest genug.
Ich bin Quereinsteiger mache das nun 8 Monate aber es ist schwer für mich einen würdevollen Abschied zu machen ( in meinen Augen ).

Vielleicht hast du eine Seite wo ich mir Infos einholen kann oder Tipps.
Zb … Zeitraum zwischen Eintritt des Todes und einen Abschied .
Habe das Gefühl ich brauche für meinem Betrieb eine Ausbildung zum Thanatologen…

Oder stelle ich mich zu sehr an?
Habe erst meine erste Schulung zur hygienischen Versorgung
Aber bis dahin werde ich noch paar abschiede haben

Es gibt Bestatter, die sagen, daß sie jeden Verstorbenen so hinbekommen, daß er offen aufgebahrt werden kann.
Andere sehen ihre Grenzen schon weit früher und lehnen eine offene Aufbahrung schon bei kleinsten Anzeichen des Vergehens ab.

Das hängt ganz sicher immer vom Zustand des Verstorbenen ab, ob man eine späte Aufbahrung noch machen kann oder nicht.
Letztlich ist es aber eine Frage der fachlichen Qualifikation des jeweiligen Bestatters, was er noch hinbekommt, und was nicht.

Ich kann Dir hier keine Kurzausbildung in hygienischer Verstorbenenversorgung geben.
Aber ich kann Dir einen Link geben, wo Du alles Wissenswerte beispielsweise über die ligatur erfährst: http://bestatterweblog.de/lexikon/schlagwort/ligatur/.
Wenn ich das richtig lese, führt Ihr nur die kleine ligatur durch, die tatsächlich den Nachteil hat, daß die Vernähung ausreißen und wieder aufgehen kann. Das ist bei der Septum-Mandibula-Methode nicht der Fall.

Für die eingefallenen Augen empfehle ich den Einsatz von Augenkappen. Diese hauchdünnen Kunststoffkappen werden unter den Lidern auf die Augäpfel gesetzt und dann werden die Lider darübergezogen. Das sieht recht ordentlich aus und verhindert den Eindruck der eingefallenen Augen.

Noch ein abschließender Tipp: Ein dünnes, durchscheinendes Tuch kann man als Schleier über das Gesicht des Verstorbenen leben. Dann ist er für die Angehörigen noch sichtbar, aber der diffuse Stoff kaschiert recht ordentlich eventuelle optische Mängel.

Grundsätzlich aber sollte derjenige, der die Beratung bei den Trauernden macht, eine Aufbahrung immer nur unter Vorbehalt zusichern.
Erst wenn die Herren von der Totenversorgung ihm später „grünes Licht“ geben, kann er eine feste Zusage machen.

Bildquellen:

  • aaltermensch-pixabay: pixabay/crop

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