Wer benutzt überhaupt noch Telefonbücher?
Wir müssen/sollten die in der hiesigen Postfiliale, die eigentlich ein Elektrogeschäft ist, mitnehmen. Machen wir aber nicht.
Wozu auch?
Wir schauen Rufnummern online nach, wenn wir überhaupt mal nach Rufnummern suchen. Meiner Erfahrung nach stehen die Leute, die man sucht, sowieso nicht im Telefonbuch.
Vor 10-20 Jahren war das noch anders. Als ich mein Bestattungshaus betrieb, war es ungeheuer wichtig, in allen Telefonbüchern mit einem mittelgroßen bezahlten Eintrag vertreten zu sein.
Die Telefonbuchvertreter haben sich gefreut. Einmal kam das der Mann vom „amtlichen Telefonbuch“, also von dem Telefeonbuch, das die ehemalige Post, jetzt Telekom, herausbringt.
Dann kam da ein Onkel, der gestaltete Einträge im Branchenbuch (den „gelben Seiten“) verkaufte und zu guter Letzt kam da noch ein Herr vom „Örtlichen“, der privatwirtschaftlichen Konkurrenz des „Amtlichen“.
Es kostete damals viel Geld, jedes Jahr aufs Neue eine gestaltete Anzeige dort zu kaufen. Heute muss man das nicht mehr, finde ich. Telefonbücher sind out, und diejenigen, die sie noch nutzen, sterben langsam aus.
Was es aber immer schon gab und auch heute noch gibt: Abzocker, die auf dieser Welle mitreiten. Kurzlebige deutsche Abzockfirmen oder ausländische Betrüger versenden massenweise „Bescheide“, „Rechnungen“, „Rechnungsvorschläge“ und sonstige getarnte Angebote. Meist gedruckt auf grauem Recyclingpapier, oft auch mit einem dem Bundesadler ähnlichen Logo oder Namen wie beispielsweise „Deutsches Zentralenregister“, „Internationales EU-Verzeichnis“, „Bundesdeutsches Gewerbeverzeichnis“, „Das Gelbe Telefonbuch“ usw.
Ziel des Ganzen ist es, Firmeninhabern vorzugaukeln, es handele sich um eine Rechnung oder ein Angebot für eine Dienstleistung, die entweder bereits erbracht sei oder behördlich notwendig sei.
Dabei ist das alles Humbug, Betrug, Abzocke und Gaunerei.
Wer solche Schreiben bekommt, sollte sich fragen, ob er die angebotene Dienstleistung/Eintragung benötigt, bestellt hat und wer der Absender ist.
Kommt einem nur einer der Punkte fraglich vor, sollte man am besten die zuständige Kammer um Rat fragen. Aber auf gar keinen Fall sofort unüberlegt bezahlen!
Im Zweifelsfall einfach wegschmeißen.
Foto: eingesandt von Oliver
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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“ Einmal kam das der Mann vom „amtlichen Telefonbuch“, also von dem Telefeonbuch, das die ehemalige Post, jetzt Telekom, herausbringt.
Dann kam da ein Onkel, der gestaltete Einträge im Branchenbuch (den „gelben Seiten“) verkaufte und zu guter Letzt kam da noch ein Herr vom „Örtlichen“, der privatwirtschaftlichen Konkurrenz des „Amtlichen“. “
Das kenn‘ ich. habe das jetzt auch sein gelassen, es bringt nichts und kostet viel. Vor allem hat man immer das Gefühl, abgezockt zu werden. Man schließt für 3 Jahre ab, um Ruhe vor den ‚lästigen‘ Vertretern zu haben, und im nächsten Jahr steht schon wieder so einer vor der Türe, diesmal allerdings von ‚Örtlichen‘ oder so.
Hatte immer einen faden Beigeschmack…
Gruß
Stefan
Graues Papier braucht man nicht immer – dieser Tage ist eine E-Mail-Variante im Umlauf, die vorgaukelt, ein vorhandener Eintrag müsse wegen der DSGVO überarbeitet werden.
Vielleicht ist der Anhang aber auch nur irgendein Trojaner.
Erstaunlicherweise finde ich das oben abgebildete Schreiben jetzt mal garnicht so verwerflich, mal davon abgesehen das man sowas eher nicht benötigt. Da steht in so vielen unterschiedlichen Worten das es sich um ein Angebot handelt…
„Bei Interesse bitte mailen oder faxen“, „Offerte“, „Unser Angebot“…
„Früher“, also vor der Internetzeit, sollten solche Schreiben per Fax zurückgeschickt werden, gegen horrende Gebühren.
@Hans-Georg: Solche Faxe kommen auch heute noch. In manchen Firmen denkt dann halt jemand ohne große Ahnung, er müsse das ausfüllen, und der Ärger ist da.