Mitarbeiter/Firma

Ächzende Beine

Antonia ist sauer, weil Bäcker Linnemann die Produktion der puddinggefüllten Berliner eingestellt hat und jetzt in den Berlinern nur noch Marmelade drin ist. Sandy schmollt, weil der 45jährige Manager aus der Energiewirtschaft, den sie gestern Abend kennengelernt hat, nicht mit ihr nach Katmandu durchbrennen wollte und Frau Büser hat Rücken.

Manni und ich leiden auch ein wenig, ein bißchen Rücken haben wir, aber wir haben auch noch Knie.

Vor einigen Wochen hatte ich neue Stühle für die Trauerhalle bestellt und nicht bedacht, daß die nur teilmontiert geliefert werden.
25 Kartons mit je vier Stühlen…

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„Ach, Chef, ist doch kein problem, wir machen das eben zusammen. Die paar Schrauben…“, hat Manni gesagt und mit dem Akkuschrauber Bssssst gemacht.

Ja, es sind nur vier Teile pro Stuhl. Das Rückenteil mit Beinen, die Sitzfläche und je zwei Vorderbeine. Bloß soll man das alles mit 9 Schrauben zusammenschrauben und dann soll sich jemand auf den Stuhl setzen, während ein anderer die Schrauben unterm Stuhl ganz fest anzieht. Das stellt sicher, dass die Beine gerade sind und der Stuhl stabil wird.

Antonia und Sandy helfen uns, sie machen die Sitzgewichte.
Ich habe Antonia…
Das heißt, ein deutlich übergewichtiger und an die einsneunzig großer Mann kriecht auf allen Vieren zwischen den unter einer noch viel übergewichtigeren Frau verborgenen Stuhlbeinen herum um Schrauben anzuziehen.

„Chef, stellen Sie sich doch nicht so an“, tönt Manni und grinst über das ganze Gesicht.
Ja, über ihm thront Sandy, die heute einen Rock an hat, der anderswo als schmaler Gürtel durchgehen würde…
Er mag gar nicht unter dem Stuhl wieder hervorkommen, bitte Sandy immer aufzustehen und ihm ein Werkzeug zu holen…

„Chef, noch’n Berliner?“ kommt es von oberhalb meines Stuhls und ich hoffe, daß Antonia endlich aufhört zu essen, die Stuhlbeine ächzen und ich liege drunter.

Ich brauch‘ kein Fasching, ich hab das jeden Tag.

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(©si)