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Antonia wird gerügt

Doch, auch wenn das einige anders sehen werden, so geht das nicht.

Antonia kennt Frau Birnbaumer-Nüsselschweif nicht so gut wie wir anderen und sie hatte ja keine Ahnung, in welcher Eigenschaft oder mit welchem Begehr die Frau zu uns gekommen ist. Natürlich hat die eine die andere angerempelt und dann hat die Nüsselschweif auch noch „impotente Person“ gesagt, so hatte es Antonia zumindest verstanden.

Aber ich muß von meinen Mitarbeitern erwarten können, daß sie auch mit schwierigen und frechen Kunden korrekt und höflich umgehen.
Daß uns das „fette Wrack“ eine diebische Freude bereitet hat, daraus mache ich Antonia gegenüber auch keinen Hehl, aber ich muß ich auch sagen, daß sie sich in solchen Fällen zusammennehmen muß.

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Selbstverständlich muß sich bei uns keiner alles gefallen lassen, aber „impertinente Person“, selbst wenn man „impotente Person“ versteht, ist ja nun nicht die Beleidigung, die einen so tief verletzt, daß man sozusagen in Notwehr gleich zurückschießen darf.

Worte und Pfeile kann man, wenn sie einmal abgeschossen sind, nicht mehr zurückholen.
Und wenn jemand uns gegenüber verletzend wird, dann hat er sich in eine Haltung begeben, über der wir stehen, die wir mit Großmut und Gelassenheit sehen und uns dann in Ruhe überlegen, wie man damit umzugehen hat. Würden wir immer gleich zurückschlagen, begäben wir uns stets auf das Niveau dieser Leute und gäben unsere Vorteilsposition auf.

Wie oft habe ich es schon erlebt, daß jemand frech wurde oder sehr verärgert war und schon am nächsten Tag ganz kleinlaut hier mit einem Sträußchen Blumen oder einer Flasche Wein Abbitte leistete. Hätte wir jeden davon ein „fettes Wrack“ genannt, wäre uns manches Stück Kuchen entgangen und der Kunde gewiss nie wiedergekommen.

Ich lasse es aber dabei bewenden, Antonia das zu erklären.
Warum hat die so große Pupillen?

„Hast Du mich verstanden?“ frage ich.

Sie nickt und bricht in ein unmotitviertes Kichern aus.

Ach, Du meine Güte, es ist Altweiberfasnacht und die Frauen haben vorne im Büro einen Umtrunk veranstaltet. Na, der muß bei Antonia ja gleich reinhauen, die hat ja nie was im Magen…


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 19. Februar 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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Avarion
15 Jahre zuvor

Natürlich hat sie nichts im Magen. Sie hat Verbrennung. Und Alkohol brennt ganz gut 🙂

Bin mal gespannt wie es weitergeht.

tyler
15 Jahre zuvor

Soso, selbst „impotente Person“ ist also eine Äusserung, über die man einfach hinwegsehen sollte?
Da möchte ich dann aber doch mal wissen, wo für Tom die nicht mehr akzeptierbaren Grenzen liegen (oder wie er selber reagieren würde, wenn ihn ein Kunde so nennt)

Also *mich* persönlich würde der Vorwurf nicht treffen, aber so eine Äusserung gegenüber der falschen Person nach der falschen Nacht könnte auch direkt zu einer nonverbalen Auseinandersetzung führen.

15 Jahre zuvor

Tyler, du hast Tom nicht richtig verstanden. *g*

Er „schluckt“ Beleidigungen ja nicht, sondern bleibt ruhig und sachlich – und setzt die Gegenseite dadurch ins Unrecht.

Ehrlich gesagt, ich nehm mir auch je-des-mal vor, das zu tun. Und je-des-mal klappts nicht.

Fettes Wrack…muss ich mir merken *g*

Sebastian
15 Jahre zuvor

Wie sagt man so schön: „Never argue with an idiot. He brings you down to his level, and beats you with experience.“

tyler
15 Jahre zuvor

@Kerstin:
Ich finde „Selbstverständlich muß sich bei uns keiner alles gefallen lassen, aber “impertinente Person”, selbst wenn man “impotente Person” versteht, ist ja nun nicht die Beleidigung, die einen so tief verletzt, daß man sozusagen in Notwehr gleich zurückschießen darf.“ schon reichlich eindeutig.

Und ich bin definitiv der Meinung, dass zumindest bei „impotente Person“ ganz klar eine Grenze (Die ungefährt in Höhe der Gürtellinie verläuft) überschritten wurde, bei der man sich nicht wundern muss, wenn man (bestenfalls!) Kommentare auf die eigene Figur zurückbekommt.

Mach mal die Probe und sprich wildfremde Personen so an.
Viel Spass.

jemand
15 Jahre zuvor

Also geweitete Pupilen sollen aja auch ein Zeichen dafür sein, dass die jeweilige Person einem zugeneigt ist bzw. die Person symphatisch findet. 😉

Wurstmann­­
15 Jahre zuvor

Was mich ja wundert ist hier Antonias Schlagfertigkeit gewesen – dass sie aus einem „Fettes Wrack“ ein „Netten Tag“ macht hätte ich nach bisherigen Erzählungen nicht erwartet.
Erinnert irgendwie an die ersten Southpark-Folgen 😉

Claudia
15 Jahre zuvor

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Worte und Pfeile kann man, wenn sie einmal abgeschossen sind, nicht mehr zurückholen.
Und wenn jemand uns gegenüber verletzend wird, dann hat er sich in eine Haltung begeben, über der wir stehen, die wir mit Großmut und Gelassenheit sehen und uns dann in Ruhe überlegen, wie man damit umzugehen hat. Würden wir immer gleich zurückschlagen, begäben wir uns stets auf das Niveau dieser Leute und gäben unsere Vorteilsposition auf.
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DAS hätte ich gerne gerahmt!

Die Kurve vom Wrack zum Tag find ich auch sehr genial.

15 Jahre zuvor

? Wo steht das denn mit dem „netten Tag“? Kann ich nirgendwo finden… o_O

Henrik
15 Jahre zuvor

@9 Cait: In dem Beitrag namens „Kabel III“.

Zum Thema: Ich sehe das ähnlich wie Tom. Wenn man genauso zurückschiesst, dann ist man auch nicht besser. Aber Selbstbeherrschung und Disziplin sind ja zwischenzeitlich eh aus der Mode gekommen.

MacKaber
15 Jahre zuvor

Warum hat die so große Pupillen?

„Fräulein Antonia, bitte kommen sie in einer Stunde in mein Zimmer, ich muß sie tadeln. Bitte nehmen sie vorher ein Beruhigungsmittel, damit sie sich nicht so aufregen und nachher weinen müssen.“

15 Jahre zuvor

boah, DAS war ja mal eine Rüge…
😀

Manfred aus Downunder
15 Jahre zuvor

Mit „fettes Wrack“ könnte sich nach der bekannten Beschreibung Antonia auch selbst gemeint haben.
„Impotente Person“ kann für einen Mann schon sehr beleidigend sein, für eine Frau wohl kaum. (Eher „frigide Person“)

Dobby
15 Jahre zuvor

Ich warte auf den Tag an dem Birnbaum-Nussdings bei Tom im Laden steht und eine Beerdigung in Auftrag gibt…

15 Jahre zuvor

impetinent mag nicht so schlimm sein, impotent für mich als mann, wäre aber etwas zu weit unter der gürtellinie. wenn sich das dann nicht als verhörer herauusgestellt hätte oder sie nicht willens gewesen wäre, das mißverständnis aufzuklären, hätte ihr die die hölle heiß gemacht, selbst auf die gefahr hin, ärger mit dem chef zu riskieren.

15 Jahre zuvor

vertippt: +r bei „impetinent“ und kleinkram. bin gerade am essen. was tut man nicht alles für die verbrennung. 😉




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