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Balkonsturz, Mord, Suizid, Unfall?

Die 23-jährige wurde im Teppichhof leblos aufgefunden. Schon die Körperhaltung zeigte dem Hausmeister der die Tote gefunden hat, daß da „kein Leben mehr drin ist“. Teppichhof nennen die dort den Hof deshalb so, weil dort überflüssigerweise eine Stange zum Teppichklopfen angebracht ist. Wer klopft heute noch Teppiche?

Aber so hat der Hausmeister wenigstens einen Grund „da die Blagen immer wegzuscheuchen“, der Hof ist für die Teppiche da!

Jetzt war er für uns und die Polizei da. Immerhin zwölf Uniformierte hatten sich im Laufe der Zeit eingefunden und zwei junge Frauen vom Kriminaldauerdienst, die heftigst in ihre Diktiergeräte plapperten und Digitalaufnahmen machten.

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Nun stellte sich die Frage, ob die junge Frau gesprungen, gestoßen oder gefallen (worden) war.

Die Wohnung ist von innen mit einer Vorlegekette gesichert gewesen, das hatten die „Grünen“ schon festgestellt und sie hatten auch den Herd abgeschaltet auf dem eine Hühnerbrühe dampfte.

Für mich, so als Laien, wäre damit Fremdverschulden ausgeschlossen. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, daß auch ein Suizid kaum in Frage kommt. Wer setzt schon eine Hühnersuppe auf und stürzt sich dann mal eben vom Balkon?

Bekannt war allerdings, daß die Frau an einem Anfallsleiden litt und noch nicht einmal auf einen Stuhl steigen konnte, ohne daß sie krampfte. Und ausgerechnet jetzt soll sie auf der Balkonbrüstung gesessen und eine Zigarette geraucht haben.
Gut, gesehen hat keiner wie sie aus dem sechsten Stock heruntergefallen ist, aber ich tippe mal doch auf einen Unfall.

Nicht aber die Damen von der Kripo. Nein, ich mache denen keinen Vorwurf, dafür sind sie da, sie sollen alles berücksichtigen und nicht vorschnell urteilen, ist ja klar. Aber warum müssen unsere Leute dann drei Stunden da stehen?
Erst heißt es Leichenschau vor Ort, dann sind zu viele Gaffer da und die Feuerwehr muß erst Tücher aufspannen, so als Sichtschutz. Dann weigert sich der Arzt dort leichenzuschauen, weil von den Balkonen doch noch gegafft wird und dann schaut er doch, dann wieder nicht und schließlich, drei Stunden nachdem sie eingetroffen sind, dürfen unsere Fahrer die Verstorbene mitnehmen und in die Rechtsmedizin bringen.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 24. September 2008 | Revision: 5. Februar 2014

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7 Kommentare
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Silvio
16 Jahre zuvor

„Wer setzt schon eine Hühnersuppe auf und stürzt sich dann mal eben vom Balkon?“

Wohl wahr…

Wenn die Balkon Berüstung nicht so hoch ist und sie runterschaute kanns ja durchaus sein das sie das Gleichgewicht verlor.

Neuling
16 Jahre zuvor

„Vermute niemals eine Verschwörung, wenn es auch reine Dummheit erklären kann“. In diesem Sinne:

http://www.wz-newsline.de/?redid=307055

tyler
16 Jahre zuvor

Der psychologische Hühnersuppentest:
Sie haben gerade eine Hühnersuppe gekocht?
Dann sind sie nicht suizidgefährdet

Selbstmordgefährdete erkennt man daran, dass sie nur kalt essen (es könnte ja der Selbstmord dazwischen kommen) und keine Langspielplatten kaufen

Neee, das ist dann doch wohl etwas zu einfach

Rust
16 Jahre zuvor

@3: rofl…

MacKaber
16 Jahre zuvor

Wenn ein Sichtschutz gebraucht wird, hat sich ein weisses Pavillonzelt bewährt.
Hält sogar Regen ab, und lässt viel Licht durch, um gut in Ruhe arbeiten zu können.
Wenn der Bestatter so lange warten muß hat eben mal wieder die Koordination bei der Bestellung nicht gestimmt.

Numanoid
16 Jahre zuvor

@3: Ein weiteres wichtiges Indiz gegen Selbstmordabsichten ist der aufgeschlagene Fortsetzungsroman in der Tageszeitung 😉

Melli
16 Jahre zuvor

@Neuling: Genau daran habe ich auch grade gedacht 😉




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