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Bestattung Unbekannter und Vermögensloser

Hier bei uns kostet jeder Vermögenslose und jeder Namenlose eine Bestattung von der Stadt bezahlt. Ich habe nun gelesen, daß diese Bestattungen 2.500 Euro kosten. Da ist sogar ein Pfarrer dabei. Ist das nicht sehr teuer?

Ja durchaus.
Es gibt da unterschiedliche rechtliche Grundlagen, aber allen dürfte gemein sein, daß sie einem solchen Verstorbenen eine preisgünstige, würdige und ortsübliche Bestattung garantieren.

Was nun preisgünstig, würdig und ortsüblich ist, liegt weitestgehend im Ermessen der jeweiligen Kommune.
Da die Kommunen im Nachgang immer versuchen werden, doch noch einen Bestattungspflichtigen und damit Zahlungspflichtigen ausfindig zu machen, ist es zunächst unschädlich, wenn sie eine relativ hohe Summe für die Bestattung ausgegeben haben wollen.

Wird ein Zahlungspflichtiger ausfindig gemacht, werden diese Kosten ja von diesem übernommen werden müssen. Im anderen Fall schlägt diese Summe dem städtischen Haushalt oder den Sozialbehörden zur Last und unterstreicht, welch wichtige soziale Aufgabe die städtischen Bestattungsorgane wahrnehmen.

Ob nun ein Pfarrer dabei ist, ist örtlich verschieden. Es hat aber meines Wissens noch keinem geschadet, wenn einer dabei war.
Die Kosten wird der Einsatz des Geistlichen aber nicht wesentlich beeinflussen.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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Jörg Dennis Krüger
16 Jahre zuvor

@Lars: Das werden dann wohl die Gerichte entscheiden müssen. IdR. werden diese aber „übliche“ Kosten in einem normalen Rahmen als akzeptabel sehe. Man kann von der Stadt nicht verlangen, dass sie aufwendig einen „Billigstbestatter“ sucht und damit ggf. interne Kosten entstehen (auch für Leistungen, die der Billigstbestatter vielleicht nicht oder nicht gut übernimmt). Außerdem haben wir im Blog schon gelernt, dass es praktisch keine Bestattung für 799,00 Euro gibt, da die ganzen kommunalen Kosten schön her sind,

16 Jahre zuvor

Dazu stellt sich mir jetzt gleich folgende Anschlussfrage.

Nehmen wir mal an die Kommune „sponsort“ die Bestattung mit 2500€. Es wird später noch ein Bestattungspflichtiger ausgemacht der dann diese 2500€ bezahlen soll.

Wie verhält es sich wenn dieser jetzt sagt, „Eine Bestattung für 799€ hätte gereicht und mehr zahl ich nicht“, und er damit auch zeitgleich nachweisen kann das die Kommune ebend nicht beim günstigstem Bestatter war. Also trotzdem 2500 ausgegeben hat obwohl ein anderer Bestatter das Komplettpaket für 799 gehabt hätte?

Christan
16 Jahre zuvor

In Österreich sinds glaub i nur 800 Euro

Rena
16 Jahre zuvor

Dazu fällt mir jetzt der Bericht aus den Medien ein von dem Mann der sich auf einem „Hochsitz“ zu Tode gehungert hat. Eine Tochter ist wohl vorhanden, aber (laut Aussage der Medien) der Mann bekommt eine „Armenbestattung“ (oder wie auch immer). Das verstehe ich nicht, da eine Tochter da ist.

Possi
16 Jahre zuvor

Es weiß aber nicht zufällig jemand, wie das in anderen Ländern ist, oder? Hier in Budapest sieht man sehr, sehr viele Obdachlose und ein Humanstudent meinte mal (ziemlich sarkastisch): „Wenn dieser Winter so wird, wie der letzte, dann hab ich die nächstes Jahr aufm Tisch liegen.“
Ist zwar ziemlich markaber, ich könnte mir das durchaus vorstellen…

Bestatterkollege
16 Jahre zuvor

@ lars: wenn die kommune eine bestattung eine bestattung durchführen muss geschieht das in der Regel bei polizei leichen und da wird nach liste verfahren, in Leipzig zb bezahlt das Ordnungsamt 1800 für eine Bestattung während das Sozialamt nur 1400 Euro Bestattungsgebühr zahlt. Beim Ordnungsamt sind die Friedhofsgebühren allerdings schon mit dabei beim Sozialamt nicht. (Das alles Preise für Einäscherung mit Urnengemeinschaftsanlage (grüne Wiese). oder gibts da unterschiede Tom?

aga80
16 Jahre zuvor

Ich habe da mal vor Jahren glaube ich einen Bericht gesehen, wo aus Kostenersparnisgründen mit Pappsärgen für die Beerdigung experimentiert wurde.

Ist darüber etwas bekannt ?

undertaker
16 Jahre zuvor

Wir haben auch eine Reihe dieser so genannte „peace boxes“ auf Lager. Allerdings nur aus Platzgründen, da sich diese „Särge“ sehr raumsparend lagern lassen. Für eine Bestattung habe ich so einen Sarg erst zwei Mal auf ausdrücklichen Wunsch verwendet.

Tatsächlich gut verwendbar sind diese Boxen allerdings nicht. Im Süden der Republik scheint es Friedhöfe zu geben, auf denen man diese Kartons verwenden kann, bei uns hier geht das leider nicht, bzw. nur in Ausnahmefällen. Vorgeschrieben ist hier der Holzsarg.
Die technische Auslegung der Krematorien hier erfordert das Holz zur Verbrennung und die Pappschachteln werden hier im Krematorium nicht angenommen.

In den USA sieht die Sache anders aus. Dort werden für zahlreiche Einäscherungen Pappkartons verwendet.

undertaker
16 Jahre zuvor

Erwähnen sollte man in diesem Zusammenhang noch, daß ich keine Ersparnis habe, wenn ich einen solchen Pappkarton verwende. Der Einkaufspreis liegt deutlich über dem von einfachen Holzsärgen.

Auch die Ökobilanz dieser Kartons soll nicht so überragend sein. Zur Herstellung von Pappe wird sehr viel Holz benötigt. Böse Zungen behaupten, aus dem Holz, was da für die Pappefabrikation benötigt wird, könne man auch zwei einfache Särge zimmern.

Thomas
16 Jahre zuvor

@ Lars: In Stuttgart ist genau das passiert: Die später ermittelten Angehörigen eines von der Stadt Bestatteten wollten die Kosten für eine „schlichte Trauerfeier“ nicht zahlen und mußten nach einem Prozeß nur die Rechnung für die billigste anonyme Verscharrung übernehmen. Die Stadt beschloß daraufhin, Obdachlose, Drogentote und andere „Namenlose“ nur noch schnell und billig zu beseitigen. Nach Protesten der Kirchen, der Obdachlosen- und Drogenhilfe und verschiedener Sozialdienste wird jetzt wieder eine schlichte Trauerfeier veranstaltet, wenn -zumeist ebenfalls mittellose- Freunde oder die Betreuer des/der Verstorbenen dies wünschen. Die Kosten trägt die Stadt bzw. ein dafür eingerichteter Fonds. Es ging meines Wissens um Beträge zwischen 30 und 120 Euro für die Nutzung der Halle und ein paar Blümchen.

Nene
16 Jahre zuvor

wir bekommen 1500 € vom Sozialamt für eine Bestattung!!Und das nur in den allerseltenen Fällen wenn die Angehörigen verbittert beim Sozialamt darum kämpfen.
Zum Ko……
Mir tun die Angehörigen leid, von denen sich einige(nicht alle) schämen , zu m Sozi zu gehen weil sie ihre Frau/Mutter / Kind nicht beerdigen können!!




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