Frag doch den Undertaker

Billige Feuerbestattung

Hallo Tom,
wir waren bei einem Bestatter für eine Vorsorge. Zur Bezahlungf haben wir eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen, weil wir kein Geld für die Beerdigung gespart haben.
Der Bestatter hatte eine eigene Kasse in die wir beim Bestatterverein was bezahlen sollten aber das haben wir nicht gemacht.
Erst wollten wir ein gemeinsames Grab aber beim Gespräch sind wir dahiunter gekommen das von uns keiner ein Friedhöfsgänger ist und sowieso keine von uns zum Grab gehen würde.
Wozu das alles? Dann also Feuer und anonym.
Da hat der Bestatter seine Triumpfkarte gezogen und uns ein Komplettpaket angeboten.
1100 Euro für alles. Sarg, Überführung, Anziehen, Verbrennen und Sarg. Auch das Grab ist mit dabei und anonym.
Geht das? Ist das echt möglich? 1100 scheint uns etwas zu billig.

Das geht, das Angebot ist einwandfrei und seriös, nehme ich an. Allerdings handelt es sich um einen Paketpreis. Weicht man von den darin enthaltenen Ausstattungen ab, kann es dann doch sehr teuer werden.
Außerdem muß man sich darüber im Klaren sein, daß die Einäscherung und Beisetzung nicht unbedingt im Krematorium und auf dem Friedhof in der Stadt erfolgen, in der man wohnt.
Wahrscheinlicher ist es, daß die Beisetzung auswärts und unter Umständen sogar im Ausland (Holland, Schweiz, Tschechien etc.) erfolgt.

Und: Nein, das ist keine herzlose Entsorgung. Jeder muß für sich selbst entscheiden, ob er das Grab eines Angehörigen besuchen und pflegen möchte.
Aus diesem Grunde bin ich immer schon ein Verfechter der Theorie, daß nicht der Verstorbene bestimmt haben soll, wie er begraben werden möchte, sondern daß das die Angehörigen tun, die für Grabbesuche und -pflege zuständig wären.
Der Verstorbene ist zu dem Zeitpunkt, wenn das alles mal zum Thema wird, ja nun sowieso sowas von tot, dem kann das eh alles egal sein.
Aber diejenigen, die übrig bleiben, die haben nun ein ganz gehöriges Päckchen an Trauerarbeit zu leisten.
Es gibt Menschen, die das alles in Kopf und im Herzen abwickeln können und kein Grab brauchen um einen Toten zu begießen und zu besuchen.
Aber doch die meisten Leute benötigen diese Anlaufstelle, diesen Ort des Trauerns, Erinnerns und Loslassens und sie empfinden es als wohltuende und schöne Liebesarbeit, die Grabstätte entsprechend schön zu gestalten.
Für recht viele ältere Menschen ist die Pflege der Grabstelle aber auch eine Art Ersatzarbeit geworden, die die weggefallene Fürsorgepflicht für den Partner ersetzen muß.

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Manchmal ist man zum Zeitpunkt der Planung einer Beisetzung noch von den frischen Eindrücken so bedrückt, daß man gerade in dieser Hinsicht leichtfertig eine falsche Entscheidung trifft.
Deshalb gehen gute Bestatter hier sehr sorgfältig vor und besprechen diesen Punkt sehr ausführlich.
Wenn die anonyme Bestattung nämlich erst einmal erfolgt ist, dann kann sie nicht mehr in eine mit Grab umgewandelt werden.

Gräber sind für die Hinterbliebenen da!
Deshalb zählt deren Wunsch auch mehr, finde ich.

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(©si)