Selbst auf ihrem letzten Weg schauen viele Deutsche – oder besser deren Angehörige – zunehmend aufs Geld: Discount-Bestattunger boomen. Verbraucherschützer sehen den Trend mit Sorge. Nicht nur aus Pietätsgründen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.
Hier veröffentlicht der Publizist Informationen und Geschichten über den Bestatterberuf. Mehr über den in der Halloween-Nacht an Allerheiligen geborenen Autor finden Sie u.a. hier. Der Schriftsteller Peter Wilhelm lebt mit seiner Familie in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg.
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Welche Zeiten, welche Sitten!
Das Abendland geht unter…
Smilla
13 Jahre zuvor
Das ist wirklich ein Verfall der Sitten. Meine Ma kam vor kurzem auch völlig aufgelöst vom Friedhof wieder, alle ihre Freunde lassen sich feuerbestatten, weil niemand der Kinder bereit wäre, ein Grab zu pflegen. Zuviel Arbeit, keine Zeit.
Kinder kommen spätestens ab dem 6. Monat in den Hort, später Schule+Hort bis 17 Uhr in den Ferien gibt´s verschiedene Camps, dann Abi und raus aus dem Haus, dann arbeiten bis aus die Maus, dann später als Alte ins Heim und dann wird man billig verpulverisiert und in die Luft geblasen, wunderbar.
Zermalmer
13 Jahre zuvor
Hallo,
Ich habe vor gut 5 Jahren eine Bekannte… sie hatte mit ihrem Mann zusammen auch alles vorher geregelt (gut weitere 10-15 Jahre davor) und soweit war alles auch gut und schön.
Da ich der begünstigte war und die Bekannten halt mein lebenlang kannte, wurden wir vom Bestatter gefragt, ob das soweit alles ok ist, oder ob wir noch bei den geplanten (offenen) Sachen Änderungen haben wollen oder ob das lt. Planung und Kosten passt.
Wir haben dann ein wenig beim Preis des Grabstein die Augen gerollt.
Da meine Eltern zeitlich da ein wenig näher dran waren, haben sie bei einem Steinmetz eine wirklich sehr hübsche und nahezu gleiche Alternative angefragt.
Und obwohl alle Merkmale identisch mit dem Wunsch der Verstorbenen waren (und beide Firmen direkt aus der Umgebung) war das Alternativangebot fast um die Hälfte günstiger.
Die Leistungen des Bastatters waren trotzdem sehr gut.
Wie auch in vielen anderen Lebenslagen… billig geht immer… günstig bei guter Leistung erfordert etwas genauere Betrachtung.
Hm, ich weiß nicht, ob man das als Verfall der Sitten bezeichnen soll. Wenn man etliche Autostunden vom Grab entfernt wohnt, wird die Grabpflege tatsächlich ziemlich schwierig. Nicht jeder hat die Mittel, das in Auftrag zu geben. Und dann wofür? Für die Nachbarn?
Um in Gedanken bei mir zu sein, muss man keine Blumen auf mein Grab pflanzen. Ich kann mir für mich einen Baum oder auch jede andere einfache und unaufwändige Stelle mit der _Möglichkeit_ zum Gedenken besser vorstellen als ein aufwändiges Erdgrab mit der _Plicht_ zur Pflege. Die Vorstellung möglicherweise eine Weile in den Herzen derer zu bleiben, die was mit mir anfangen konnten liegt mir näher als die, in einem teuren Sarg unter widerwillig gepflegter Bepflanzung und unter einem dicken Stein zu vermodern. Wär mir auch viel zu schwer auf dem Bauch 😉
Smilla
13 Jahre zuvor
@Kall Du für Dich, ok, du willst ja aber freiwillig in den Ofen. 🙂 _Diese_ Leute wohnen alle in demselben Ort und ich denke nicht, dass es mit viel Aufwand verbunden ist, ab und an mal Unkraut zu zupfen und max 2mal im Jahr ein paar Pflänzchen zu verbuddeln. Es ist schon seltsam, das die anderen Generationen das so hinbekommen haben und die hatten viel weniger Komfort im Leben als wir, z.B. auch noch einen eigenen Garten (nee, nicht den mit Zierrasen und Sitzmäher, sondern mit Obstbäumen und Sense) und Hausvieh. Diese Menschen, von den ich schrieb, würden sich gerne normal bestatten lassen, aber wenn man niemanden hat, der sich kümmern will? Dann bleibt ihnen wohl keine andere Wahl. Ich habe meiner Ma gesagt, darüber soll sie sich bloß keine Gedanken machen, das wäre schon ok so. Wir haben die Feuerbestattungen in der Familie schon hinter uns und die Erfahrungen zeigten _uns_, das _wir_ das nicht noch einmal machen möchten. Mein Großvater hat es auch nur noch machen lassen, weil er es damals mit Oma… Weiterlesen »
Mir scheint, hier werden mehrere Sachen durcheinander geschmissen. Zumindest auf unseren Friedhöfen ist es problemlos möglich, sich erdbestatten zu lassen OHNE das irgendjemand anschließend das Grab pflegen muss. Und nein, dass ist auch keine anonyme Fläche, sondern da bekommt jeder seinen Stein. Natürlich muss man diese „Strauchpflanzen“ mögen, die dann die Gräber überwuchern, aber ansonsten?
Tzosch
13 Jahre zuvor
Grabpflege, bei einem „normalen“ Erdgrab ist schon ein wenig mehr als nur ab und an mal Unkraut zu zupfen und max 2mal im Jahr ein paar Pflänzchen zu verbuddeln. Früher hat man evtl. mehr auf „die Leute“ geschaut (Nachbarn, Bekannte,…), daß die nicht schlecht reden. War immer so ein Spruch meiner Oma: „Was die Leut‘ wohl denke“?
Es sollte jeder selbst entscheiden. Meiner Oma sagte ich immer: „Sch*** auf die Leut'“!
Ma Rode
13 Jahre zuvor
@Tzosch: Wärmste Zustimmung.
Meine Oma hat es offenbahrt, befragt, wie sie sich mal nach ihrem irdischen Abgang ihre letzte Ruhe wünsche. „Sche**ß auf die Leut, mir reicht die anonyme Wiese“. Ein wunderbares Fotobuch von ihren Lebensstationen, uns überreicht nach ihrer Urnenbeisetzung bei Kaffee und Kuchen, ist viel eindrucksvoller als regelmäßig zum Friedhof zu pilgern, um zu gießen und pflanzen. Das ist kein Sittenverfall, sondern gelebte Erinnerung, so, wie meine Oma es wollte.
Natürlich sind all die, die sich eine Erdbestattung wünschen, nicht aussen vor. Nur das sich-drum-kümmern ist dann etwas aufwendiger (alte Rechtschreibung, ich steh´ dazu!).
Kommunikation VOR dem Tod ist alles.
Wolfram
13 Jahre zuvor
Hierzulande wird noch öfter aufwendig als aufwändig (Urnenwand) bestattet… so daß auch Sozialbestattungen noch als Erdbestattungen durchgeführt werden.
Allerdings gestaltet sich die Grabpflege auch wesentlich einfacher: Marmor- oder Granitplatten wollen nur ein- bis zweimal im Jahr abgewischt werden und sind ansonsten ziemlich anspruchslos.
Stefan
13 Jahre zuvor
Was ich interessant finde:
Ich habe dort unter dem Artikel vorgestern in einem kurzen Kommentar drauf hingewiesen, dass diese „Suchdienste“ Provisionen kassieren, total überflüssig sind und zusätzliche Kosten verursachen und jeder gut beraten ist, selber mal direkt vor Ort sich bei mehreren Bestattern zu informeiren.
Scheinbar sind nur Kommentare mit Bestatter-bashing erwünscht, denn meiner ist bis heute nicht zu sehen.
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Welche Zeiten, welche Sitten!
Das Abendland geht unter…
Das ist wirklich ein Verfall der Sitten. Meine Ma kam vor kurzem auch völlig aufgelöst vom Friedhof wieder, alle ihre Freunde lassen sich feuerbestatten, weil niemand der Kinder bereit wäre, ein Grab zu pflegen. Zuviel Arbeit, keine Zeit.
Kinder kommen spätestens ab dem 6. Monat in den Hort, später Schule+Hort bis 17 Uhr in den Ferien gibt´s verschiedene Camps, dann Abi und raus aus dem Haus, dann arbeiten bis aus die Maus, dann später als Alte ins Heim und dann wird man billig verpulverisiert und in die Luft geblasen, wunderbar.
Hallo,
Ich habe vor gut 5 Jahren eine Bekannte… sie hatte mit ihrem Mann zusammen auch alles vorher geregelt (gut weitere 10-15 Jahre davor) und soweit war alles auch gut und schön.
Da ich der begünstigte war und die Bekannten halt mein lebenlang kannte, wurden wir vom Bestatter gefragt, ob das soweit alles ok ist, oder ob wir noch bei den geplanten (offenen) Sachen Änderungen haben wollen oder ob das lt. Planung und Kosten passt.
Wir haben dann ein wenig beim Preis des Grabstein die Augen gerollt.
Da meine Eltern zeitlich da ein wenig näher dran waren, haben sie bei einem Steinmetz eine wirklich sehr hübsche und nahezu gleiche Alternative angefragt.
Und obwohl alle Merkmale identisch mit dem Wunsch der Verstorbenen waren (und beide Firmen direkt aus der Umgebung) war das Alternativangebot fast um die Hälfte günstiger.
Die Leistungen des Bastatters waren trotzdem sehr gut.
Wie auch in vielen anderen Lebenslagen… billig geht immer… günstig bei guter Leistung erfordert etwas genauere Betrachtung.
Grüße
Andreas
Hm, ich weiß nicht, ob man das als Verfall der Sitten bezeichnen soll. Wenn man etliche Autostunden vom Grab entfernt wohnt, wird die Grabpflege tatsächlich ziemlich schwierig. Nicht jeder hat die Mittel, das in Auftrag zu geben. Und dann wofür? Für die Nachbarn?
Um in Gedanken bei mir zu sein, muss man keine Blumen auf mein Grab pflanzen. Ich kann mir für mich einen Baum oder auch jede andere einfache und unaufwändige Stelle mit der _Möglichkeit_ zum Gedenken besser vorstellen als ein aufwändiges Erdgrab mit der _Plicht_ zur Pflege. Die Vorstellung möglicherweise eine Weile in den Herzen derer zu bleiben, die was mit mir anfangen konnten liegt mir näher als die, in einem teuren Sarg unter widerwillig gepflegter Bepflanzung und unter einem dicken Stein zu vermodern. Wär mir auch viel zu schwer auf dem Bauch 😉
@Kall Du für Dich, ok, du willst ja aber freiwillig in den Ofen. 🙂 _Diese_ Leute wohnen alle in demselben Ort und ich denke nicht, dass es mit viel Aufwand verbunden ist, ab und an mal Unkraut zu zupfen und max 2mal im Jahr ein paar Pflänzchen zu verbuddeln. Es ist schon seltsam, das die anderen Generationen das so hinbekommen haben und die hatten viel weniger Komfort im Leben als wir, z.B. auch noch einen eigenen Garten (nee, nicht den mit Zierrasen und Sitzmäher, sondern mit Obstbäumen und Sense) und Hausvieh. Diese Menschen, von den ich schrieb, würden sich gerne normal bestatten lassen, aber wenn man niemanden hat, der sich kümmern will? Dann bleibt ihnen wohl keine andere Wahl. Ich habe meiner Ma gesagt, darüber soll sie sich bloß keine Gedanken machen, das wäre schon ok so. Wir haben die Feuerbestattungen in der Familie schon hinter uns und die Erfahrungen zeigten _uns_, das _wir_ das nicht noch einmal machen möchten. Mein Großvater hat es auch nur noch machen lassen, weil er es damals mit Oma… Weiterlesen »
Mir scheint, hier werden mehrere Sachen durcheinander geschmissen. Zumindest auf unseren Friedhöfen ist es problemlos möglich, sich erdbestatten zu lassen OHNE das irgendjemand anschließend das Grab pflegen muss. Und nein, dass ist auch keine anonyme Fläche, sondern da bekommt jeder seinen Stein. Natürlich muss man diese „Strauchpflanzen“ mögen, die dann die Gräber überwuchern, aber ansonsten?
Grabpflege, bei einem „normalen“ Erdgrab ist schon ein wenig mehr als nur ab und an mal Unkraut zu zupfen und max 2mal im Jahr ein paar Pflänzchen zu verbuddeln. Früher hat man evtl. mehr auf „die Leute“ geschaut (Nachbarn, Bekannte,…), daß die nicht schlecht reden. War immer so ein Spruch meiner Oma: „Was die Leut‘ wohl denke“?
Es sollte jeder selbst entscheiden. Meiner Oma sagte ich immer: „Sch*** auf die Leut'“!
@Tzosch: Wärmste Zustimmung.
Meine Oma hat es offenbahrt, befragt, wie sie sich mal nach ihrem irdischen Abgang ihre letzte Ruhe wünsche. „Sche**ß auf die Leut, mir reicht die anonyme Wiese“. Ein wunderbares Fotobuch von ihren Lebensstationen, uns überreicht nach ihrer Urnenbeisetzung bei Kaffee und Kuchen, ist viel eindrucksvoller als regelmäßig zum Friedhof zu pilgern, um zu gießen und pflanzen. Das ist kein Sittenverfall, sondern gelebte Erinnerung, so, wie meine Oma es wollte.
Natürlich sind all die, die sich eine Erdbestattung wünschen, nicht aussen vor. Nur das sich-drum-kümmern ist dann etwas aufwendiger (alte Rechtschreibung, ich steh´ dazu!).
Kommunikation VOR dem Tod ist alles.
Hierzulande wird noch öfter aufwendig als aufwändig (Urnenwand) bestattet… so daß auch Sozialbestattungen noch als Erdbestattungen durchgeführt werden.
Allerdings gestaltet sich die Grabpflege auch wesentlich einfacher: Marmor- oder Granitplatten wollen nur ein- bis zweimal im Jahr abgewischt werden und sind ansonsten ziemlich anspruchslos.
Was ich interessant finde:
Ich habe dort unter dem Artikel vorgestern in einem kurzen Kommentar drauf hingewiesen, dass diese „Suchdienste“ Provisionen kassieren, total überflüssig sind und zusätzliche Kosten verursachen und jeder gut beraten ist, selber mal direkt vor Ort sich bei mehreren Bestattern zu informeiren.
Scheinbar sind nur Kommentare mit Bestatter-bashing erwünscht, denn meiner ist bis heute nicht zu sehen.