Menschen

Blumenkohl

Während der Trauerfeier soll die „Blumenkohlpolka“ gespielt werden, sagen die Angehörigen.
Ich kenne dieses Lied nicht.
Der Organist hat auch keine Ahnung was das sein soll.
Die Angehörigen beharren aber, es muss unbedingt die Blumenkohlpolka sein.
Der verstorbene Vater habe IMMER nur von der Blumenkohlpolka gesprochen und das sei definitiv seine Lieblingsmusik gewesen. Ein gut geführtes Bestattungshaus müsse so etwas doch wohl besorgen können, ohne diese Polka könne die Trauerfeier jedenfalls nicht stattfinden.

Drei Tage lang suchen wir uns einen Wolf und werden leider nicht fündig. Schließlich sage ich zu den Angehörigen, sie müssten eine CD oder eine Cassette oder Schallplatte mitbringen, nur dann können wir diese Polka spielen.

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Aha, jetzt haben die den Schwarzen Peter…

Am nächsten Tag kommt dann der Anruf. Ja, mit der Blumenkohlpolka das sei so ein Problem, sie hätte auch keine entsprechende Platte gefunden. Wir sollen doch stattdessen irgendeine Polka spielen, so genau käme es ja gar nicht drauf an, der Vater sei eh sehr schwerhörig gewesen…

Geht doch!


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Die Geschichten und Berichte über Menschen sind u.a. Erzählungen und Kurzgeschichten aus der Welt der Bestatter.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. Januar 2012 | Revision: 30. Mai 2012

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Anonym
12 Jahre zuvor

Zurücklehnen und abwaren wäre hier wohl nervenschonender gewesen

Zermalmer
12 Jahre zuvor

Mitunter fördert Blumenkohl das Auf- und Austreten von Verdauungsgasen, und der Verstorbene hat zu gegebener Zeit immer Polka gehört, um diese Gegebenheit akustisch zu überdecken 😉
Grüße
Andreas

Zermalmer
12 Jahre zuvor

Nachtrag:
Oder der Versorbene meinte generell das „Blaskonzert“, das sich in der Hose abspielte, und die Verwandten haben es einfach nie verstanden.
Grüße
Andreas

Norbert
12 Jahre zuvor

> Oder der Versorbene meinte generell das „Blaskonzert“, das sich
> in der Hose abspielte, und die Verwandten haben es einfach nie
> verstanden.

Das wäre auch meine Theorie.

turtle of doom
12 Jahre zuvor

Was? Spielt ihr jetzt nicht Messer-Dora? 🙂

12 Jahre zuvor

Guten Morgen, Tom. Schöne Woche wünsch ich – egal ob mit oder ohne Blumenkohl. *g*

Winnie
12 Jahre zuvor

Ich hätte mal auf das alte Lied von Gus Backus, die Sauerkrautpolka getippt.

http://www.youtube.com/watch?v=gIcnxhd-TGk

Anonym
12 Jahre zuvor

Also mir käme vom Wortklang her – auch wenn’s keine Polka ist – ‚Blue Moon – Cole Porter‘ in den Sinn 😉 …

Ma Rode
12 Jahre zuvor

Mein Ehrgeiz wäre geweckt, um herauszufinden, was die Blumenkohlpolka eigentlich für ein Musikstück sein könnte. Auch wenn die Beerdigung längst vorbei ist. Auf eine Vertuschung von Verdauungsakkustik wäre ich allerdings nicht gekommen.

Markus
12 Jahre zuvor

Oder er meint „Blumenkohl am Pillermann“ von den Kassierern … ist aber keine Polka!

Marco
12 Jahre zuvor

Mir kam — zumal Tom die Geschichten ja typischerweise leicht verfremdet — ebenfalls Winnies Gedanke (s.o. #7)

ibo77
12 Jahre zuvor

Ich könnte schwören, dass hier die Sauerkrautpolka von Gus Backus gemeint ist. Alternativ gibt´s die ja auch noch von den Roten Rosen (Alias „Die Toten Hosen“) in den 80ern neu interpretiert. Das wäre auch mal was. Schön Stromgitarrenmusik und Punk auf ner Beerdigung!!

Arno Nühm
12 Jahre zuvor

Ich habe ja spontan an den Radetzky-Marschm denken müssen. Das ist zwar keine Polka, aber seit meiner Jugend, dank des Missbrauchs durch einen Gemüseindosensperrer, für mich untrennbar mit Gemüse verbunden.

12 Jahre zuvor

gnirf. Ich hatte es so schön verdrängt. Danke Arno. Heute nacht träume ich wieder Bilder von marschierenden Maiskolben und der Bohnengeneral brüllt in ein Fenchelmikrofon: „Seit 5.45 Uhr wird zurückgepflanzt“

….

DANKE. *kick* 0

12 Jahre zuvor

@Tante Jay: Thank you very many! Jetzt hast mich auch angesteckt mit diesem fürchterlichen Kopffilm. Und als Bonus mit radikalem Radi drin…

12 Jahre zuvor

Vielleicht hatte der Vater den Titel durch seine Schwerhörigkeit auch nicht richtig verstanden. Ich hab‘ mal versucht hierzu etwas im Netz zu finden, aber ohne Erfolg. Hätte mich auch nicht gewundert, wenn es sich hierbei vielleicht auch um ein internationales Werk gehandelt hätte.

Ist ja gut ausgegangen 🙂

Manuela
12 Jahre zuvor

Google ist aber echt flott. Wenn man „Blumenkohlpolka“ eingibt, kommen seitenweise Ergebnisse, die alle das gleiche Zitat enthalten. Ich vermute mal, alles autorisierte Kopien des Bestatterweblogs ;-).

Althaea
12 Jahre zuvor

@Markus nein das ist bestimmt keine Polka 😉

Ich denke auch dass es sich um Flatulenz handelt.

12 Jahre zuvor

Die Assoziation mit Flatulenzen hatte ich auch sofort. A la Arschgeige und Darmflöte.
Mein Opa jedenfalls sprach in solchen Fällen immer „windisch“

Matze65
12 Jahre zuvor

Na, dann kann der engagierte Bestatter dem Kundenwunsch ja durch vorherigen Einsatz eines Tellers Kohleintopf problemlos nachkommen. Töröööö!

Eisenheim
12 Jahre zuvor

Vielleicht meinen die auch das Loituma und alle schwingen dann zusammen einen Lauch in der Hand 😀




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