„Neon“ Leon Spinks (* 11. Juli 1953 in St. Louis, Missouri; † 5. Februar 2021) war ein ehemaliger US-amerikanischer Boxer, zweifacher Weltmeister im Schwergewicht und ein unumstrittener Schwergewichts-Boxweltmeister. Er war der Bruder von Michael Spinks und der Vater von Cory Spinks.
Leon Spinks gewann von 1974 bis 1976 drei Mal in Folge den nationalen Meistertitel im Halbschwergewicht. Bei der 1974 erstmals ausgetragenen Amateurweltmeisterschaft in Havanna belegte er einen dritten Platz, ging gegen den Russen Karataev KO, bei den Panamerikanischen Spielen in Mexiko-Stadt wurde er Zweiter als er dem Kubaner Orestes Pedrozo unterlag.
1976 gelang ihm sein größter Erfolg als Amateur, als er bei den Olympischen Spielen in Montreal die Goldmedaille gewann. Im Laufe des Turniers schlug er Abellatif Fatihi, Marokko (KO 1.), Anatoliy Klimanov, Sowjetunion (5:0), Ottomar Sachse, DDR (5:0), im Halbfinale Janusz Gortat, Polen (5:0), und im Finale den Kubaner Sixto Soria (TKO 3.). Sein Bruder Michael Spinks gewann bei diesen Spielen im Mittelgewicht ebenfalls Gold.
Seine Bilanz war 178-7.
Profikarriere
1977 wechselte Pressure Fighter Spinks in das Profilager. Er brauchte nur sieben Profikämpfe, um einen WM-Kampf zu erhalten. Das ist ungewöhnlich aber kein Rekord, denn Pete Rademacher gab gegen Floyd Patterson in einem WM-Titelkampf sein Profidebüt.
Am 15. Februar 1978 boxte er als Zehn-zu-eins-Außenseiter gegen Muhammad Ali und holte sich überraschend die WBA und WBC-Gürtel. Ali nahm Spinks im Vorfeld des Kampfes nicht ernst. Im Kampfverlauf versuchte es Ali mit seiner „Rope-a-Dope“ Taktik, doch Spinks wurde nicht müde und gewann am Ende nach Punkten. „Ich habe ihn unterschätzt“, räumte der alternde Ali, damals 36, nach seiner überraschenden Niederlage ein (so zitiert in: Der Spiegel 38/1978, S. 222). Das ist mit nur acht Kämpfen als Profiboxer der schnellste Titelgewinn der Schwergewichtsgeschichte und wird zudem als eine der größten Sensationen in der Geschichte des Profiboxens angesehen.
Der WBC-Verband bestand nun darauf, dass er zuerst gegen Ken Norton verteidigen solle, doch er gewährte lieber Ali einen lukrativen Rückkampf. Der WBC-Gürtel wurde am grünen Tisch Norton zugesprochen und so boxten Spinks und Ali am 15. September 1978 nur noch um die WBA-Krone, die Ali mit einem Punktsieg zurückgewinnen konnte.
In seinem nächsten Kampf ging Spinks gegen Gerrie Coetzee in der ersten Runde KO. KO-Siege gegen Alfredo Evangelista (mehrfacher WM Herausforderer) und Bernardo Mercado ermöglichten ihm jedoch, am 12. Juni 1981 den mittlerweile amtierenden WBC-Weltmeister Larry Holmes herausfordern zu können. Er war in dieser Begegnung jedoch chancenlos und ging bereits in der dritten Runde KO.
Anschließend gewann er keinen bedeutenden Kampf mehr. 1986 bekam er nochmal eine Titelchance gegen den WBA-Cruisergewichtsweltmeister Dwight Qawi, doch auch hier verlor Spinks vorzeitig. Zwischen 1986 und 1988 gewann er gar nur einen von zehn Kämpfen, was ihn dazu bewog, seine Karriere vorläufig zu beenden.
1991 kehrte er allerdings wieder in den Ring zurück und bestritt bis 1995 dreizehn weitere Kämpfe gegen durchweg unbedeutende Gegner, bis er schließlich endgültig zurücktrat.
Quelle: Seite „Leon Spinks“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. Februar 2021, 01:57 UTC. URL: www.wikipedia.de (Abgerufen: 7. Februar 2021, 03:56 UTC)
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