Die Bestatter sind Seelsorger, Psychologen und Trauerhelfer
Bestatter übernehmen in einer verweltlichen Gesellschaft, in der die Menschen oft keiner Kirche mehr angehören oder von dieser nichts wissen wollen, zunehmend auch die Aufgabe des Seelsorgers, Psychologen und Trauerhelfers.
War es in früheren Zeiten oft der Pfarrer, der einer Familie in den schweren Stunden bei einem Sterbefall zur Seite stand, so ist heute der Bestatter meist der einzige Ansprechpartner auch in seelischen Dingen.
Neben dem Transport der Verstorbenen, der hygienischen Versorgung und der Abwicklung der Behördengänge und der Organisation der Trauerfeier kommen auf den Bestatter heute ganz andere und schwierigere Aufgaben zu, als das früher meist der Fall war.
Bestatter sind es gewohnt, daß ihre Beratungsgespräche länger dauern, als etwa der Verkauf einer Haushaltsware oder eines Luxusgegenstandes. Im Gegensatz zu anderen Ausgaben sind die Umstände eines Sterbefalls meist nicht eingeplant. Die Kunden eines Bestatters sind wenig bis gar nicht über die Abläufe und Kosten informiert, so daß sich stets ein deutlich erhöhter Erklärungsbedarf ergibt.
Immer mehr stellen Bestatter und Bestatterinnen aber fest, das über das eigentliche Beratungsgespräch hinaus auch noch Bedarf für weitere Gespräche besteht.
Gut ausgebildete Bestatter leisten in diesen Fällen eine hervorragende Trauerbegleitung, schaffen Nischen in denen die Angehörigen ihre Trauer bewältigen können und sorgen für eine gute Abschiednahme, die ein wichtiger Baustein im Prozeß des Trauerns und Loslassens ist.
Trauer, das ist die Summe der psychischen Reaktionen, die nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen auftreten.
Von vielen wird Trauer als Makel, als eine Art behandlungswürdige Krankheit oder als psychische Störung empfunden, dabei ist Trauer weder das eine noch das andere, Trauer ist keine Krankheit, sondern eine notwendige und lebenswichtige Reaktion.
Sie gehört nicht nur zum Leben, sondern sie ist notwendig, damit der Verlust verarbeitet werden kann. Die Seele ist nicht krank, sondern auf ihr lasten Bedrückung, Schmerz, Verlust, Zukunftsängste und auch stets etwas Selbstmitleid. Die Seele bedarf also eines Seelsorgers, der sich gekonnt um sie kümmert.
Dabei ist Trauer stets etwas sehr Indviduelles. Der Bestatter als Seelsorger wird dafür sorgen, daß der Trauer Raum und Zeit gegeben wird, sie aber nicht übermächtig wird und den Einzelnen übermannt.
Trauer darf nämlich nicht verdrängt werden, denn wird die Trauer nicht kanalisiert und durchlebt, kann sie zu Krankheiten und seelischen Schäden führen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden