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Der zauberhafte Ungar

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Die alte Dame war stolz, daß ihr Janosz ein Ungar war, längst eingedeutscht, jetzt aktuell verstorben.
„Ach, so ein großer, stattlicher Magyar, das ist es, was ein Frauenherz höher schlagen läßt, diese tiefe Stimme, dieser schöne Schnurrbart! Nicht wahr, Sie machen ihm doch den Schnurrbart nochmal schön, oder?“

„Sicher, das machen unsere Herren“, sagte Frau Büser, wickelte noch die restliche Beratung ab und die frischgebackene Witwe verließ zufrieden unser Haus, wobei die Zufriedenheit sicherlich sehr momentan war und nicht dem Umstand geschuldet war, daß ihr Mann nun tot ist, sondern daß Frau Büser eine sehr einfühlsame und nette Trauerberaterin ist. (Manchmal wünschte ich, auch ich käme als Kunde zu uns und Frau Büser wäre auch zu mir mal so nett; zu mir ist sie immer so streng.)

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Nun, später am Tag gehe ich hinten raus, da muß ich am Aufzug vorbei und daneben hängt (Carlos Gastopoda sei Dank!) neuerdings so ein Flachbildschirm, auf dem eine To-Do-Liste, also eine Tabelle mit den noch zu erledigenden Aufgaben hängt. (Und wenn man das so schreibt, dann merkt man, daß Englisch doch manchmal viel kürzer ist. „Zu-tun-Liste“ klingt ja nachgerade doof und außerdem wird der Anglizismus durch das danebenhängende Schild „Hydraulikbetriebene Personenhubanlage“ mehr als kompensiert.)

Ich gehe da so also meines Weges, denke an nichts Böses, nichtmal an meine seit Tagen grantelnde Frau, die allerdings vom „Mäuschen“ derzeit zur Benennung durch ihren Vornamen degradiert ist, und da fällt mein Blick auf einen Eintrag in der Mitte der To-Do-Liste:

„Dem Magier einen schönen Schnurrbart machen!“

Können alle Ungarn zaubern?

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(©si)